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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

10.02.2019 um 15:05
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Das ist eine seltsame Logik.
Das ist deine Meinung und die akzeptiere ich.

Seltsam finde ich die Logik das Geld bei seiner Anwesenheit zu entnehmen und Gefahr zu laufen von ihm erwischt zu werden.


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10.02.2019 um 15:05
@Ma_Ve
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Naja, wenn man es dem GF in die Schuhe schieben möchte macht es sind das Geld zu einem Zeitpunkt zu entnehmen an dem selbiger nicht da ist.

Wesentlich sind doch die Zeitpunkte der Abrechnung des Automaten.
Nein, natürlich ist das Quatsch. Nicht dazusein, wenn ein Diebstahl begangen wird, ist ja quasi ein Alibi.
Es ist irre, welche Verrenkungen Du gedanklich zulässt, nur um das Offensichtliche vermeintlich umzudeuten in Richtung Entlastung.


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10.02.2019 um 15:07
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Das ist deine Meinung und die akzeptiere ich.
Das ist nicht meine Meinung, das ist logisches Denken.

Erkläre mir doch bitte, wie ein Mitarbeiter, der an einem Tag nicht im Betrieb anwesend war, als der Parkautomat nachweislich entleert wurde, diese Entleerung vorgenommen haben kann.


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10.02.2019 um 15:11
Zitat von jaskajaska schrieb:Nein, natürlich ist das Quatsch. Nicht dazusein, wenn ein Diebstahl begangen wird, ist ja quasi ein Alibi.
Es ist irre, welche Verrenkungen Du gedanklich zulässt, nur um das Offensichtliche vermeintlich umzudeuten in Richtung Entlastung.
Hauptsache deine Beiträge sind kein Quatsch.

Wenn man eine Intrige schmiedet sollte man es nicht in Anwesenheit desjenigen tun gegen den sich die Intrige richtet.

Irre ist, dass du nicht verstanden hast, dass ich diese Diebstähle weder als Belastung noch als Entlastung in Bezug auf den Mord ansehe.

An deine Haudrauf Argumente habe ich mich gewöhnt, was für dich gedankliche Verrenkungen sind für für mich Gedanken in alle Richtungen.


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10.02.2019 um 15:15
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Wer an Samstagen nicht anwesend ist, kann an einem Samstag keinen Parkautomaten geleert haben, oder?
der GF wird sicherlich auch samstags Zugang zu der Parkgarage gehabt haben. Wenn genügend kriminelle Energie vorhanden ist, dann findet man schon den richtigen Zeitpunkt. Das heisst nicht, dass ich es ihm unterstellen möchte. Aber als Argument, weil die Entleerung samstags gewesen ist, kann es der Gf unter keinen Umständen gewesen sein, ist wenig glaubwürdig.


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10.02.2019 um 15:27
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Aber als Argument, weil die Entleerung samstags gewesen ist, kann es der Gf unter keinen Umständen gewesen sein, ist wenig glaubwürdig.
Möglich ist vieles, das ist doch unstrittig.

Dass der GF den Parkautomaten an einem Samstag geleert hat, obwohl er samstags nicht arbeitet, ist weniger wahrscheinlich und muss ihm auch erst mal nachgewiesen werden (das so oder so)...und genau darum geht es, wenn wir über Sinn oder Unsinn einer solchen Intrige diskutieren.


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10.02.2019 um 15:36
@Ma_Ve
Schau, wenn in Deiner Abwesenheit (wegen Krankheit oder Urlaub) an Deiner Arbeitsstelle ein Diebstahl begangen wird, dann ist doch Dein allererstes Argument, diese Abwesenheit als Entlastung vorzubringen. Zu recht. Weil nur das logisch ist.
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:was für dich gedankliche Verrenkungen sind für für mich Gedanken in alle Richtungen.
Ist dasselbe, beides mal werden Fakten ignoriert. Für Gedanken in alle Richtungen ist der Fall zu fortgeschritten. Jetzt musst Du schon die Ermittlungsergebnisse unterbekommen in Deinen "Gedanken".


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10.02.2019 um 15:40
Ergänzung:

Es deutet einiges daraufhin, dass die Intrige vom Bence erfunden wurde, um die Entnahmen aus den Parkautomaten zu rechtfertigen.

Da erscheint mir zu vieles nicht rund...


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10.02.2019 um 15:45
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Wenn die dann erfahren, dass sie eine alleinstehende Millionärswitwe ist und oben über dem Parkhaus wohnt (das war ja alles kein Geheimnis!), braucht es wirklich nur noch ein paar Beobachtungen, wo man da reinkommt, wann nicht mehr viel Betrieb ist, etc. Es kann einem Kleinkriminellen durchaus lohnenswert erscheinen, eine allein lebende Millionärin in ihrer (ziemlich ungesicherten) Wohnung zu überfallen.
Als ob es in München eine Seltenheit wäre, dass auch weitaus weniger betuchte Menschen Opfer von Einbrechern und Raubüberfällen werden...
Das ist für mich die einfachste und naheliegendste Erklärung.
Deine Theorie mit dem Kleinkriminellen, der da mal so locker bei der CB einsteigt und die dir als einfachste und naheliegendste Erklärung erscheint, steht und fällt mit deiner Behauptung, die Wohnung sei ziemlich ungesichert gewesen. Wie du darauf kommst, darüber hüllst du dich in Schweigen und so darf ich dir verraten, es gab nachweislich eine Alarmanlage.


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10.02.2019 um 16:04
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Es deutet einiges daraufhin, dass die Intrige vom Bence erfunden wurde, um die Entnahmen aus den Parkautomaten zu rechtfertigen.

Da erscheint mir zu vieles nicht rund...
So ist es. Anzunehmen, der GF hat sich regelmäßig samstags in die Parkgarage geschlichen, um sich an den Automaten zu bedienen, wo er dies doch bequem wochentags hätte machen können, ist fern jeder Logik. Er hätte sich ja schon aufgrund der außergewöhnlichen Zeit oberverdächtig gemacht.
Hätte er sich bereichern wollen, so hätte er das locker im Stillen Kämmerchen machen können. Er war der GF, Bence T. eine Hilfskraft


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10.02.2019 um 16:05
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Insgesamt kann man es so oder so sehen. Für die Täterschaft von BT oder dessen Unschuld sind die Diebstähle kein Indiz, eher schmückendes Beiwerk.
Da stimme ich dir zu, es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass man nicht im Sinne von "wer stiehlt, der tötet auch" (bzw. "wer lügt, der stiehlt auch und wahrscheinlich tötet er auch!") argumentiert.


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10.02.2019 um 16:21
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Da stimme ich dir zu, es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass man nicht im Sinne von "wer stiehlt, der tötet auch" (bzw. "wer lügt, der stiehlt auch und wahrscheinlich tötet er auch!") argumentiert.
Mir ist niemand bekannt, der so argumentiert, aber du kannst mir da sicher auf die Sprünge helfen?

Und warum sollten die nachgewiesenen Diebstähle nicht im Urteil auftauchen, das sind auch Straftaten.


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10.02.2019 um 16:42
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Und warum sollten die nachgewiesenen Diebstähle nicht im Urteil auftauchen, das sind auch Straftaten.
Und dass man überhaupt auf so eine Idee kommt, jemandem einen Diebstahl unterschieben zu wollen, damit der fristlos gekündigt wird, was ja auch eine Straftat ist und somit durchaus eine gewisse kriminelle Energie zeigt, aber das ist ja dann "schmückendes Beiwerk".


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10.02.2019 um 16:46
Zitat von emzemz schrieb:Und dass man überhaupt auf so eine Idee kommt, jemandem einen Diebstahl unterschieben zu wollen, damit der fristlos gekündigt wird, was ja auch eine Straftat ist und somit durchaus eine gewisse kriminelle Energie zeigt, aber das ist ja dann "schmückendes Beiwerk".
Stimmt, das ist auch eine Straftat...aber die hat der Bence ja seiner Tante in die Schuhe geschoben. Er will auf ihre Anweisung lediglich die Parkautomaten geleert und Herrn R. schlussendlich sogar noch darauf gestoßen haben, dass eine Intrige gegen ihn im Gange ist. Was mit der gelieferten Erklärung (Zwischenentleerung wegen feststeckendem Geldschein) allerdings auch nicht in Einklang zu bringen ist.


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10.02.2019 um 16:56
@panta_rhei
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Da stimme ich dir zu, es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass man nicht im Sinne von "wer stiehlt, der tötet auch" (bzw. "wer lügt, der stiehlt auch und wahrscheinlich tötet er auch!") argumentiert.
Ich glaube, so argumentiert niemand hier.
Geht es nicht eher darum, dass Diebstähle vorgefallen sind und Bence T. verdächtigt wurde? Das wäre also nochmal ein Punkt, der ihn von seinem erhofften Erbe entfernt hätte. Soweit ich das sehe geht es um die vielen Streitigkeiten und Elemente, die die Situation zugespitzt haben. Und dann wiederum spielen eben die Diebstähle sehr wohl eine Rolle.


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10.02.2019 um 16:57
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Da stimme ich dir zu, es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass man nicht im Sinne von "wer stiehlt, der tötet auch" (bzw. "wer lügt, der stiehlt auch und wahrscheinlich tötet er auch!") argumentiert.
Es passt aber halt nicht zusammen wenn man ständig behauptet so wie es im Urteil steht könne es nicht gewesen sein, während man gleichzeitig genau die Punkte aus dem Urteil ausklammert die belegen, dass es eben doch so gewesen sein kann.

In der Motivrekonstruktion wird davon ausgegangen, dass die Tat der Schlusspunkt einer längeren Eskalation war, in deren Verlauf Bence zunehmend um seine Lebensperspektive fürchten musste. Die Automatendiebstähle können sehr wohl Bestandteil dieser Eskalation gewesen sein, genauso wie die einstürzende Studienhochstapelei.


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10.02.2019 um 17:36
Zitat von falstafffalstaff schrieb:genauso wie die einstürzende Studienhochstapelei.
Aus dem nach ihrem Tod vorgefundenem Testament geht keineswegs hervor, dass ein erfolgreich abgeschlossenes Jurastudium Bences Bedingung für die Übernahme des GEschäftsführerpostens war.
Die in den Testamentpapieren gewählte Formulierung lässt an eine ganz andere Absicht Frau Böhringers denken, es dürfte ihr um den Schutz und die Führung ihres Neffen gegangen sein.
(4.)
Eine Bedingung für die Übernahme der Leitung in der Parkgarage durch den Antragsteller gab es nicht.
Nach Überzeugung des Schwurgerichts war „die Übernahme der Funktion als Leiter oder Geschäftsführer der Parkgarage (Ergänzung: durch den Antragsteller) nach den Bedingungen des Opfers mit dem erfolgreichen Abschluss der juristischen Ausbildung verknüpft“ (UA B I (4), S. 14). Tatsächlich kann hiervon nicht ausgegangen werden.
(4.1.)
Tatsächlich hatte CB die Perspektive eines gut bezahlten Geschäftsführers für den Antragsteller nicht unter die Bedingung eines erfolgreichen Abschlusses der juristischen Ausbildung gestellt.
Nach der Tat konnten auf dem Schreibtisch im Büro der Tatwohnung eine einem Umschlag insgesamt 3 Testamente der Getöteten und diverse Vollmachten aufgefunden werden, die jeweils unterschiedliche Daten tragen. Obwohl sich CB in diesen Testamenten und Vollmachten unter anderem auch mit der Übernahme der Geschäftsführung in der Parkgarage durch den Antragsteller befasst, ist an keiner Stelle die Bedingung eines erfolgreichen Studienabschlusses formuliert.

(4.1.1.)
(4.1.1.)
In der letztwilligen Verfügung der Getöteten vom 29.8.2000 findet sich zwar die Verknüpfung mit einem erfolgreichen Studienabschluss, allerdings ausschliesslich für den Fall eines im Erbfall beabsichtigten Verkaufs der Parkgarage:

„Das Parkhaus darf solange nicht verkauft werden, bis meine beiden Neffen ihre Ausbildung (Bence Jura) … nicht abgeschlossen haben!“
(Testament vom 29.8.2000, Bl. 1418 f. d.A. – Hervorhebung durch Verfasser – Anlage 13)
Obiger Text findet sich im Themen Wiki zum Fall Böhringer /Toth


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10.02.2019 um 17:46
Es dürfte Frau Böhringer also darum gegangen sein, dass das Parkhaus nicht verkauft wurde und es ging ihr darum, dass ihre beiden Neffen ihr Studium erfogreich abschliessen sollten.

Strafverteidiger RA Witting hat das in obigem Text gut herausgearbeitet. Die entsprechende Passage in der es auch um Kritik am Gericht betreffend dieses Punktes der Anklage geht, ist noch etwas länger und es lohnt sich ein Nachlesen.


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10.02.2019 um 18:22
Zitat von meerminmeermin schrieb:Es dürfte Frau Böhringer also darum gegangen sein, dass das Parkhaus nicht verkauft wurde und es ging ihr darum, dass ihre beiden Neffen ihr Studium erfogreich abschliessen sollten.
Das ist doch auch gut so. Eine fürsorgliche Tante, macht sich Gedanken über die Zukunft der Neffen. Und dass sie das Lebenswert ihres verstorbenen Mannes in guten Händen wissen wollte, ist auch nicht verwunderlich.

Was ist nun so lesenswert?


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10.02.2019 um 18:42
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Was ist nun so lesenswert?
Lesenswert ist dass im von meermin zitierten Text steht, dass es nicht korrekt ist, davon auszugehen, dass CB die Übernahme der Geschäftsführung der Parkgarage durch ihren Neffen an den erfolgreichen Abschluss des Jurastudiums knüpfte.
Vielmehr war es ihr Wunsch, dass die Parkgarage nicht zerschlagen und verkauft wird und, wie ich noch hinzufügen will, war es schon seit OB´s Lebzeiten dessen und auch ihr Wunsch, dass BT die Parkgarage einst führen sollte. Am liebsten wäre ihr wohl gewesen, wenn er zudem noch ein Jurastudium abgeschlossen hätte, weil sie gern auch die juristischen Angelegenheiten in der Hand der Familie gesehen hätte. Aber eine absolute, allem übergeordnete Bedingung war es nicht.

"Aus dem nach ihrem Tod vorgefundenem Testament geht keineswegs hervor, dass ein erfolgreich abgeschlossenes Jurastudium Bences Bedingung für die Übernahme des GEschäftsführerpostens war."

"Obwohl sich CB in diesen Testamenten und Vollmachten unter anderem auch mit der Übernahme der Geschäftsführung in der Parkgarage durch den Antragsteller befasst, ist an keiner Stelle die Bedingung eines erfolgreichen Studienabschlusses formuliert."
Zitat von meerminmeermin schrieb:In der letztwilligen Verfügung der Getöteten vom 29.8.2000 findet sich zwar die Verknüpfung mit einem erfolgreichen Studienabschluss, allerdings ausschliesslich für den Fall eines im Erbfall beabsichtigten Verkaufs der Parkgarage:

„Das Parkhaus darf solange nicht verkauft werden, bis meine beiden Neffen ihre Ausbildung (Bence Jura) … nicht abgeschlossen haben!“
(Testament vom 29.8.2000, Bl. 1418 f. d.A. – Hervorhebung durch Verfasser – Anlage 13)



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