Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

27.01.2019 um 21:05
Warum soll der Angriff mit der rechten Hand geführt worden sein. Der Täter ging vielleicht voraus, CB hinterher. Der Täter dreht sich rückarchtig um und schlägt mit der linken Hand mehrmals zu, aus diesem Grunde sind auch auf der linken Seiten die ganzen Blutspritzer zu verzeichnen. das würde dann schon passen, das der Täter Linkshänder ist, da an der Wand auch die ganzen Blutspritzer sich befinden .


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

27.01.2019 um 22:28
Zitat von LichtenbergLichtenberg schrieb:Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum es "erstaunlich" sein soll, dass bei einem Tötungsdelikt wie dem bei Charlotte B. der Täter innerhalb von zwei Tagen ermittelt wurde.
Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Satz ernst gemeint ist. Um es noch einmal festzuhalten: Es geht um ein äußerst brutal verübtes Kapitaldelikt, bei dem es ein aufgefundenes Opfer, aber keine Beweise für die Täterschaft einer bestimmten Person gibt und auch keine Geständnisse des Täters, Mittäters oder mitwissender Personen.
Es gibt ein Opfer mit erheblichem Vermögen, seit langer Zeit in einer Großstadt wohnend, mit vielfältigen sozialen Beziehungen.

Da ist es - ja, durchaus erstaunlich, nach 48 Stunden einen Täter zu präsentieren.

Denn: Im Rahmen der Ermittlungen mussten die Spuren am Tatort (und zwar sämtliche Spuren innerhalb und um einer äußerst großzügigen Penthouse-Wohnung über zwei Etagen, oberhalb einer Parkgarage (im Eigentum des Opfers und daher ebenfalls tatrelevant) im Zentrum der Großstadt gesichert und ausgewertet werden.
Es musste das Opfer obduziert werden, um festzustellen, aufgrund welcher Ursachen der gewaltsame Tod genau zustande kam.
Es musste ermittelt werden, in welchem sozialen, familiären, gesellschaftlichen, beruflichen Umfeld das Opfer lebte; was die Vergangenheit des Opfers war, was es für zukünftige Pläne hatte, was es für routinemäßige Gepflogenheiten hatte, die die Uhrzeit der Tat betreffen; es musste ermittelt werden, was das Opfer für tägliche Gepflogenheiten hatte (Stichwort: Kleidung zum ausgehen/Kleidung zu Hause/wenn es viel gesellschaftlichen Umgang gab, war das Opfer pünktlich/oft/immer unpünktlich/überpünktlich bei regelmäßigen Verabredungen?, war das Opfer vorsichtig/eher ängstlich/war es unbedacht?)

Das sind alles nur Beispiele, um zu zeigen:
Ja, es ist ungewöhnlich, nach 48 Stunden einen glasklaren Täter zu präsentieren, ohne Beweise und/oder ein Geständnis zu haben.


3x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 09:46
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Wer als Rechtshänder mal versucht hat mit der linken Hand einen Nagel in die Wand zu hämmern oder kräftige Schläge auszuführen, wird wissen wie schwierig es ist.
Wieso sollte es schwierig sein, mit der linken Hand kräftige Schläge auszuführen, gerade dann, wenn (wie bei Bence) eine leichte Tendenz zur Linkshändigkeit besteht?

Mit einem Werkzeug auf einen Menschen (nicht Nagel!) einzuschlagen ist was sehr grobmotorisches, was ich selbst bei einem reinen Linkshänder von der Möglichkeit her nicht ausschließen würde.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 09:54
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Wieso sollte es schwierig sein, mit der linken Hand kräftige Schläge auszuführen, gerade dann, wenn (wie bei Bence) eine leichte Tendenz zur Linkshändigkeit besteht?
Dann arbeite mal einen Tag lang mit deiner schwachen Hand und versuche diese bei jeder Tätigkeit bewusst einzusetzen. Dann verstehst du was ich meine.

Bence hatte eine leichte Tendenz zur RECHTSHÄNDIGKEIT!

[pquote=cassandra71 id=24082307]
Mit einem Werkzeug auf einen Menschen (nicht Nagel!) einzuschlagen ist was sehr grobmotorisches, was ich selbst bei einem reinen Linkshänder von der Möglichkeit her nicht ausschließen würde.[/quote]

Ausschließen möchte ich das nicht. Möglich, aber wenig wahrscheinlich!

Selbst bei grobmotorischen Sachen, insbesondere kräftige Schläge zu setzen fällt mir schwer.

Ich bin Linkshänder und schreibe mit rechts. Einen Hammer kann ich mit der rechten Hand nicht führen.


2x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 09:55
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Ebenso den Aufenthalt im Badezimmer verstehe ich nicht.
Falls im Badezimmer überhaupt Spuren des Täters gefunden worden sein sollten würde diese Spurenlage vielleicht am ehesten zu den Spuren am Wasserglas und am Griff des Schrankes passen. Der Täter bittet darum, auf die Toilette gehen zu dürfen und nutzt diese Gelegenheit in der er unbeobachtet ist um sich in der Wohnung umzusehen und sie zu durchsuchen. Er wird bei der Durchsuchung ertappt und der Wohnung verwiesen, also rausgeschmissen.

Aber das ist nur eine ganz allgemeine Vermutung. Ich denke, es gab keine weiteren Spuren, die auf einen derartigen Handlungsablauf hinwiesen.

Und es gäbe keine Erklärung dafür, dass der Täter im Bad Handschuhe getragen hätte. Es sei denn er hätte diese Handschuhe dort gefunden.
Und damit alles passt hätte der Täter nachdem er rausgeschmissen worden wäre noch einmal durch die Wohnungstür zurückkommen , diesmal bewaffnet mit einem Schlagwerkzeug müssen um sein Opfer dann zu erschlagen. An der Wohnungstür aussen gab es auch Handschuhspuren.

Eine ziemlich unplausible Annahme. Wahrscheinlich war es so nicht. Aber auch so hätte es im Grunde sein können.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 09:57
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Das sind alles nur Beispiele, um zu zeigen:
Ja, es ist ungewöhnlich, nach 48 Stunden einen glasklaren Täter zu präsentieren, ohne Beweise und/oder ein Geständnis zu haben.
Wer hat denn nach 48 Stunden einen glasklaren Täter präsentiert?

Bence wurde wegen dringenden Tatverdachts festgenommen, nicht mehr, nicht weniger.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 09:59
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Bence hatte eine leichte Tendenz zur RECHTSHÄNDIGKEIT!
Natürlich, das war ein Versehen. Linkshänder mit leichter Tendenz zur Rechtshändigkeit.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 10:11
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Dann arbeite mal einen Tag lang mit deiner schwachen Hand und versuche diese bei jeder Tätigkeit bewusst einzusetzen. Dann verstehst du was ich meine.
Das ist doch überhaupt kein Vergleich, hier wurde jemand mit der rechten Hand erschlagen.

Und wenn es sich wirklich so abgespielt hat, dass auf Frau Böhringer unmittelbar nach dem Öffnen der Tür eingeschlagen wurde, ist es nur plausibel, dass der Täter zumindest die ersten Schläge mit rechts ausgeführt hat, weil er mit links die Tür offen halten musste.

Ich halte es ohnehin für eher unwahrscheinlich, dass alle 24 Schläge mit der gleichen Hand ausgeführt wurden.
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Ausschließen möchte ich das nicht. Möglich, aber wenig wahrscheinlich!

Selbst bei grobmotorischen Sachen, insbesondere kräftige Schläge zu setzen fällt mir schwer.

Ich bin Linkshänder und schreibe mit rechts. Einen Hammer kann ich mit der rechten Hand nicht führen.
Und weil du das nicht kannst, heißt das, dass alle anderen das auch nicht können?


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 10:13
Zitat von curtcurt schrieb:Warum soll der Angriff mit der rechten Hand geführt worden sein.
Der Gutachter hat sich ja wohl ziemlich darauf festgelegt. Und das Gericht hat sich dem angeschlossen. Dies führte dann m. E., da man aufgrund der anderen Indizien in BT den Täter sah, dazu, dass 1. zu erklären war, dass dieser als Linkshänder die Tat begehen konnte (noch halbwegs überzeugend gelungen) und 2. warum er die rechte Hand gewählt haben sollte. Letztere Erklärung führte dann wohl zur Annahme, der Täter müsse mit links die Tür aufgedrückt haben und habe deshalb mit rechts zugeschlagen. Dies scheint mir eine bloße Vermutung. Insgesamt ein Schwachpunkt des Urteils.
Vielleicht wäre das Urteil überzeugender, wenn man gut begründet gegen das Gutachten argumentiert bzw. hierzu noch ein weiteres eingeholt hätte.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 10:15
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Und weil du das nicht kannst, heißt das, dass alle anderen das auch nicht können?
Ich frage mich langsam, warum die Verteidigung Bence nicht vor Gericht mit der rechten Hand einen Nagel in einen Tisch hauen hat lassen. Das hätte einen schönen O.J.Simpson - Moment geben können. Warum hat man diesen scheinbar so relevanten Punkt nicht stärker angegriffen?


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 10:34
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Warum hat man diesen scheinbar so relevanten Punkt nicht stärker angegriffen?
Weil er vemutlich nicht angreifbar war. ;)


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 10:36
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Falstaff schrieb:
Warum hat man diesen scheinbar so relevanten Punkt nicht stärker angegriffen?
Weil er vemutlich nicht angfreifbar war. ;)
das vermute ich halt auch. Ich brauche nicht selbst Experte in diesen Fragen zu sein um indirekt aus dem Verhalten der Verteidigung ableiten zu können, dass dieser Punkt eben doch nicht so angreifbar ist wie er im ersten Moment erscheint. Dasselbe gilt für viele andere Punkte auch.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 10:41
@falstaff
Wir wissen doch gar nicht wie die Verteidigung agiert hat, denn im Urteil folgt man der Staatsanwaltschaft und greift deren Begründung auf. Die Verteidigung kommt in der Urteilsbegründung so gut wie gar nicht vor.
Allein anhand des Umfangs kann man sich denken, dass viele Aussagen, Ansätze der Verteidigung nicht aufgenommen wurden. letztlich ist dies auch die Urteilsbegründung und kein Protokoll der Verhandlung.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 10:47
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Wir wissen doch gar nicht wie die Verteidigung agiert hat, denn im Urteil folgt man der Staatsanwaltschaft und greift deren Begründung auf. Die Verteidigung kommt in der Urteilsbegründung so gut wie gar nicht vor.
Das stimmt nicht - die häufig etwas umständlichen Formulierungen und die Erwähnung zahlreicher scheinbarer irrelevanter Nebenaspekte liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Richter gezwungen sind im Urteil auf alles was von der Verteidigung kommt einzugehen - sonst riskieren sie dass das Urteil in der nächsten Instanz zerrupft wird, weil entlastende Aspekte nicht ausreichend gewürdigt wurden. So wird beispielsweise ja auch das Gutachten der Verteidigung über die Händigkeit erwähnt - es wird freilich nicht so interpretiert, wie es die Verteidigung gerne hätte. Aber das Urteil geht darauf ein.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 10:47
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Ja, es ist ungewöhnlich, nach 48 Stunden einen glasklaren Täter zu präsentieren, ohne Beweise und/oder ein Geständnis zu haben.
Du scheinst dich sehr gut auszukennen. So wie sich Deine Argumente lesen, hast Du sogar selbst Erfahrungen sammeln können im Bereich der Ermittlungsarbeit der Kripo.

Daher: Wie lange benötigt die Polizei für gewöhnlich, um einen Tatverdächtigen bei einem Tötungsdelikt zu ermitteln? Wie geht die Polizei zunächst bei der Ermittlung vor? Gibt es kriminalistische Erfahrungssätze, die die anfängliche Arbeit erleichtern?

Ab wann wird ein Täter zu "früh" und (das soll ja auch vorkommen) zu "spät" präsentiert?

Wie lange hätte die Polizei Deiner Erfahrung nach im Mordfall C.B. für die Ermittlung eines ersten Tatverdächtigen benötigen müssen? Ohne Geständnis? Denn das kann es ja zwingend erst geben, wenn ein Täter ermittelt wurde. Aber das weißt Du sicher besser.

Und zuletzt: Kann man eigentlich Rückschlüsse auf die Qualität polizeilicher Ermittlungsarbeit schließen, wenn man die Zeit, die sie benötigt einbezieht?

Ich frage einfach mal so. Man hat ja nicht oft die Gelegenheit jemanden zu fragen, der sich wirklich auskennt.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 11:06
@Lichtenberg
Also ich finde es für diesen Fall auch sehr früh. Zumal es weder zu diesem noch zu einem anderen Zeitpunkt handfeste Beweise gab. Ich denke das BT über seine Lügerei, sein eigenes Grab geschaufelt hat.
Natürlich wurde danach weiter ermittelt. Es fanden sich dann aber keine konkreten Hinweise auf einen anderen/weiteren Tatverdächtigen. Hier spielt die Frage eine Rolle, wie objektiv und intensiv man nach BT's Verhaftung nach weiteren Tatverdächtigen ermittelte.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 11:16
@falstaff
Das ist schon richtig, dennoch wird die Argumentation der Verteidigung eher gestreift. Ausführlich wird eben das Urteil begründet und das ist auch Sinn diesen Schriftstückes. Ich denke, wenn der Anwalt nicht mehr getan hat, als im Urteil zu lesen ist, wäre er nicht weiterhin BT's Anwalt geblieben.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 13:23
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Linkshänder mit leichter Tendenz zur Rechtshändigkeit.
Wie die meisten Linkshänder. Das liegt daran, dass wir in einer Rechtshänder-Welt leben und Linkshändern gar nichts anderes übrig bleibt, als sich eine gewisse Geschicklichkeit mit rechts anzueignen.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 13:31
@Lichtenberg
Du schlägst einen seltsamen Ton an, muss sich sagen. Und: nein, ich springe nicht über jedes dürre Stöckchen, das man mir vor die Nase hält. Das hatte ich schon vor 2 Tagen, als ich ganz pflichtbewusst auf eine Nachfrage hin Daten vom BKA gepostet habe und gelöscht wurde (off-topic). Also: such dir selber die Daten, aber ich kann dir versichern - 48 Stunden sind äußerst ungewöhnlich.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

28.01.2019 um 13:36
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Hier spielt die Frage eine Rolle, wie objektiv und intensiv man nach BT's Verhaftung nach weiteren Tatverdächtigen ermittelte.
Genau das ist das Problem an der Sache.
Ich denke auch, dass BT in der ersten Vernehmungssituation Fehler gemacht hat, die bei den vernehmenden Beamten die „Alarmanlage“ ausgelöst haben. Danach war es fast unmöglich, noch zurückzurudern.
Das blöde ist nur, dass es im Nachhinein sehr schwierig ist, herauszufinden, ob es nur ein „Fehlalarm“ war.


1x zitiertmelden