Cassandra71 schrieb:Du ignorierst beständig, dass ein Gutachter zu dem Schluss gekommen ist, dass der Bence a) eine leichte Tendenz zur Beidhändigkeit hat und dass b) für den Täter im Prinzip keine andere Möglichkeit bestand, zumindest die ersten Schläge mit der rechten Hand auszuführen, denn er musste mit der linken die Tür öffnen und geöffnet halten.
Ich ignoriere das Gutachten nicht, sondern ich folge dem Gutachten nicht. Ich weiß auch nicht was "
leichte Tendenz" hier genau bedeuten soll. Meine Meinung ist ganz klar, das man bei einem dermaßen anstrengenden und komplexen Vorgang (Tatwerkzeug schwingen und gezielt schlagen) immer die Hand nimmt die man gewohnt ist. Das macht man ganz automatisch. Mit einer "leichten Tendenz" verrichtet man nicht dutzende, brutale, zielgenaue Schläge. Du kannst dem Gutachten gerne Glauben schenken - ich aber nicht.
Und natürlich gibt und gab es andere Möglichkeiten der Türöffnung. Da rammt man sich einmal mit dem ganzen Gewicht in die Tür, und schon steht diese offen und kann mit der gewohnten Schlaghand die Tat verüben.
All dies, was zum vermuteten Tat- und Schlagvorgang im Urteil steht, halte ich für unglaubwürdig.
Cassandra71 schrieb:Das Urteil (S. 79) sagt dazu folgendes: "Am Morgen des Auffindetages der Leiche wurden von der Wohnungstür des Opfers eine BILD-Zeitung, eine Abendzeitung und eine Süddeutsche Zeitung entwendet. Genau diese Kombination mit den Stadtteilausgaben der AZ und der SZ für den Tatort wurde in der Wohnung des Angeklagten sichergestellt. Diese Stadtteilausgaben werden im Bereich der Wohnung des Angeklagten nicht vertrieben. Eine "Ausleihe" dieser Zeitungen durch den Angeklagten im Tankstellenshop fand nicht statt.
Ein weiteres Beispiel dafür, wie im Urteil Sachverhalte geschickt so formuliert werden, das Sie schlüssig erscheinen, obwohl Wesentliches übergangen wird. Das Problem ist nämlich, das generell die
Ostausgaben an die Parkgarage geliefert würden. Dazu gibt es erst etwas später einen Verweis:
Original anzeigen (0,3 MB)Anders gesagt: Es ist durchaus möglich - aber wohl sehr unwahrscheinlich.