Mordfall Charlotte Böhringer

Also, man kann ein Fahrrad schon mit einem Hochdruckreiniger reinigen, wenn man gewisse Regeln beachtet.

SistaB schrieb:Ich bin bislang davon ausgegangen, dass das Testament sein Hauptmotiv war. In gewisser Weise kam wohl noch Groll gegen seine Tante dazu. Denn das "richtige" Testament hätte ihn vor dem Gesichtsverlust und finanziellen Scherbenhaufen bewahrt.
So habe ich das bislang immer verstanden.

Das Hauptmotiv war bei der Anklage, also beim Staatsanwalt, die Erbschaft.
Aber das Gericht hat hier eine deutliche Verschiebung vorgenommen: die Leitung der Parkgarage ist dort sein Hauptmotiv: also ein materielles Motiv und ein Motiv, bei dem es eher um soziales Prestige bzw. Ansehen geht.
Dazu kommt dann noch die Ausbildungslüge, die drohte, dass sie aufflog plus andere affektive Motive.

Cassandra71 schrieb:Also, man kann ein Fahrrad schon mit einem Hochdruckreiniger reinigen, wenn man gewisse Regeln beachtet.

Man kann auch ein Auto mit dem Topfschwamm reinigen, wenn man sich an gewisse Regeln hält.
Macht trotzdem niemand.

Wenn man sich das mal überlegt. Die Wohnungstür der CB ging nach innen nach links auf. Der Täter drückt also mit dem linken Arm die Tür auf und schlägt mit rechts zu. Wenn es nun andersrum gewesen wäre und die Tür wäre innen nach rechts aufgegangen. Dann hätte der Täter die Tür mit dem rechten Arm aufgedrückt und mit links zuschlagen müssen. Wieviele Rechtshänder haben in der linken Hand soviel Kraft wie mit der Haupthand (rechts) und treffen dann auch noch mit der linken Hand. Aber wer wäre garantiert erst recht in den Täterfokus gerückt. Der Täter soll dann Linkshänder gewesen sein. Wie viele Leute gibt es im nahen Umfeld von CB die dann Linkshänder waren? Bestimmt auch nicht allzuviel. Und BT wäre wahrscheinlich gleich ganz oben auf der Liste gelandet. CB hätte wahrschgeinlich eh keine Chance gehabt. 1. der Überaschungsangriff und 2. wenn der Täter seinen Fuss in die Tür gestellt hätte bei 75-100 kg bei einem Mann hätte sie die Tür eh nicht wieder schließen können. CB wog ja ca. 60 kg. Da hätte sie keine Chance gehabt.

Butzeller schrieb: cassandra71 schrieb:
Also, man kann ein Fahrrad schon mit einem Hochdruckreiniger reinigen, wenn man gewisse Regeln beachtet.

Man kann auch ein Auto mit dem Topfschwamm reinigen, wenn man sich an gewisse Regeln hält.
Macht trotzdem niemand.

Man kann auch ein Auto von innen mit dem Hochdruckreiniger reinigen, wenn man einiges beachtet. Macht aber auch keiner.

curt schrieb: Wieviele Rechtshänder haben in der linken Hand soviel Kraft wie mit der Haupthand (rechts)

Ich habe links mehr Kraft als rechts, obwohl ich Rechtshänder bin.

Feinmotorik = rechte Hand
Kraft = linke Hand

Den Draht an einer Sektflasche entferne ich mit der rechten Hand und den Korken ziehe ich mit links raus.

curt schrieb:Und BT wäre wahrscheinlich gleich ganz oben auf der Liste gelandet.

Joe Bausch äußerte sogar den Gedanken, dass mit Absicht die linke Hand genommen wurde, damit eben der Verdacht von ihm, Bence, weggelenkt wird.

Ich bin Linkshänder und könnte, wie @emz
richtig schreib, mit Rechts ohne Probleme 24 Schläge führen.
Bei Linkshändern kommt der Aspekt dazu, dass sie im Leben vielfach gezwungen sind, die rechte Hand zu nutzen. Deshalb sind Linkshänder möglicherweise mit rechts geschickter, als Rechtshänder mit Links.
Außerdem sollte hier noch einmal betont werden, dass nur die letzten 4-5 Schläge laut Gutachten mit rechts geführt wurden.

Butzeller schrieb:Joe Bausch äußerte sogar den Gedanken, dass mit Absicht die linke Hand genommen wurde, damit eben der Verdacht von ihm, Bence, weggelenkt wird.

Das mit Absicht die linke Hand genommen wurde, damit der Verdacht von Bence abgelenkt wird? Obwohl der gerade Linkshänder ist?

Butzeller schrieb:Deshalb sind Linkshänder möglicherweise mit rechts geschickter, als Rechtshänder mit Links.
Außerdem sollte hier noch einmal betont werden, dass nur die letzten 4-5 Schläge laut Gutachten mit rechts geführt wurden.

Der Täter hätte in dem Moment, wo er die Tür mit links aufdrückt aber die ersten Schläge gar nicht mit links setzen können. Er Hätte vielleicht mit der Faust zuschlagen können um zu betäuben und dann zugeschlagen haben.

curt schrieb:Das mit Absicht die linke Hand genommen wurde, damit der Verdacht von Bence abgelenkt wird? Obwohl der gerade Linkshänder ist?

Genau. Es wurden in diesem Beitrag von "Im Kopf des Verbrechers" die Argumente angeführt, die gegen BT als Täter sprechen und da kam eben auch die Händigkeit ins Spiel.
Dazu äußerte er den Gedanken, dass der Täter dies mit Absicht getan haben könnte, nämlich die "falsche" Hand zu benutzen, um von sich abzulenken.

Wenn man doch so einfach feststellen kann mit welcher Hand die Schläge geführt wurden, anhand von den Blutspritzern wo die sich befinden usw. dann war das aber ja bei B. die richtige Hand, die er fast immer benutzt da er Linkshänder ist und nicht die falsche. Deshalb würde ich nicht vermuten, der Täter hätte die falsche Hand benutzt um davon abzulenken.

@curt

Es wurde ja nur festgestellt, dass die letzten 4-5 Schläge mit rechts geführt wurden. Vielleicht hat er ja auch die Tür mit dem Fuß/Knie/Bein offengehalten und mit Links zugeschlagen...
Es kann aber auch sein, dass ihm nach 20 Schlagen der Arm schlapp wurde und er deshalb nach rechts wechselte....

Oder die letzten 4-5 Schläge kamen von oben als der Täter vielleicht schon auf der Stufe der Treppe oder über war und von hinten (hinter CB) sah das dann aus, als wenn die Schläge mit der rechten Hand geführt wurden.

@curt

Es ist ja generell strittig, wie exakt man anhand der Blutspuren die Position, vor allem aber die Händigkeit des Täters verifizieren kann.
Der Gutachter sprach zunächst davon, dass er allenfalls Wahrscheinlichkeiten liefern könne, aber später legte man sich doch so fest, dass der Richter ungehalten wurde.
Professor Peschel, der Gerichtsmediziner, meldete auch Zweifel an.

Butzeller schrieb:Und zum Thema, dass Fahrrad am Tatort zu waschen:
Es ist nicht die einzige Dummheit, die er an diesem Tag begangen hat. Hätte er das Fahrrad geputzt, wir jeder normale Mensch, wäre es eine Sache. Nur niemand auf der Welt runiniert die Lager und Radnabe an einem Fahrrad mit einem Dampfstrahler/Hochdruckreiniger.
Das deutet ganz eindeutig in eine Richtung: Spurenbeseitigung.
Vermutlich hielt er es in seiner Arroganz sogar für clever, das Fahrrad dort am Tatort zu reinigen.
War es aber nicht.

Also man könnte meinen das Fahrrad wurde auf der Strecke Paris—Dakart genutzt und für einen Crossover—Schlammarathon benutzt. Wie schmutzig ist ein Fahrrad, dass in der Münchner Innenstadt genutzt wird? Das halte och für sehr überagiert, da ein Fahrrad mit Dampfstrahler zu reinigen... auch mir als mittelmäßigen Fahrradkenner dreht sich da der Magen um... wenn B. jamand war, der von Fahrrädern etwas verstand, dann ist dieses Reinigungsverhalten echt total unsensibel!

Butzeller schrieb:Genau. Es wurden in diesem Beitrag von "Im Kopf des Verbrechers" die Argumente angeführt, die gegen BT als Täter sprechen und da kam eben auch die Händigkeit ins Spiel.
Dazu äußerte er den Gedanken, dass der Täter dies mit Absicht getan haben könnte, nämlich die "falsche" Hand zu benutzen, um von sich abzulenken.

Genial. Hätte man aber noch eins draufsetzen können. indem man behauptet, dass der Täter um diese Imterpretationstaktik wusste, und desshalb mit links zugeschlagen hat.... oder mit Rechts? Na ja, getötet wurde auf alle Fälle. Und das Thema mit der Händigkeit hatten wir schon durchgespielt. Linkshänder sind gut trainiert, auch die andere Hand zu benutzen!

Das mit dem Abbruch des Studims sehe ich nicht unbedingt als Motiv an, das seine Tante davon erfahren hat. Warum muss man unbedingt Jura studieren, um ein Parkhaus zu leiten. Das mit dem Parkhaus lief doch alles. Die beiden Brüder B. und. M. hatten langjährige Erfahrung darin. Sie kannten sich aus in sämtlichen geschäftlichen Dingen, wie man das Parkhaus leitet von Bestellungen bis hin zu wer weiss was. Ich glaube auch nicht, das man unbedingt 2 Geschäftsführer hätte haben müssen. Wenn vielleicht einen oder aber auch keinen, da die beiden Brüder doch alles im Griff hatten. Einen Steuerberater brauchte man sowieso, und Bence sein Freund war Anwalt. Wenn man dann in geschäftlichen Dingen einen Anwalt benötigen würde, könnte man dann immer noch einen Anwalt einschalten zu dem man guten Kontakt hatte. In München gab es bestimmt jede Menge. Man kann ein Parkhaus auch leiten, ohne Jura studiert zu haben, da sich die beiden Brüder schon lange eingearbeitet waren und sämtliche Abläufe kannten. Ich finde nur hätte die Bezahlung ein wenig höher ausfallen müssen für beide, selbst wenn die beiden Brüder nur halbtags gearbeitet haben, aber sie kannten alle Abläufe. Was hätte CB gemacht wenn keiner von den beiden Brüdern mehr gekommen wäre und gesagt hätten. Wir haben anderweitig Arbeit gefunden. such Dir für Dein Parkhaus jemand anders.
Deshalb, war CB ja eingentlich mindestens auf einen, wenn nicht sogar von beide Neffen abhängig. Wenn man eigenständig ein Parkhaus leiten kann, wozu braucht man dann ein Jurastudium. CB hatte doch gesehen, das alles im Parkhaus lief.

curt schrieb:Das mit dem Abbruch des Studims sehe ich nicht unbedingt als Motiv an, das seine Tante davon erfahren hat.

Sie hat auch von ihm nix erfahren, was Sache ist.

curt schrieb:Die beiden Brüder B. und. M. hatten langjährige Erfahrung darin. Sie kannten sich aus in sämtlichen geschäftlichen Dingen, wie man das Parkhaus leitet von Bestellungen bis hin zu wer weiss was. Ich glaube auch nicht, das man unbedingt 2 Geschäftsführer hätte haben müssen. Wenn vielleicht einen oder aber auch keinen, da die beiden Brüder doch alles im Griff hatten. Einen Steuerberater brauchte man sowieso, und Bence sein Freund war Anwalt. Wenn man dann in geschäftlichen Dingen einen Anwalt benötigen würde, könnte man dann immer noch einen Anwalt einschalten zu dem man guten Kontakt hatte. In München gab es bestimmt jede Menge. Man kann ein Parkhaus auch leiten, ohne Jura studiert zu haben, da sich die beiden Brüder schon lange eingearbeitet waren und sämtliche Abläufe kannten. Ich finde nur hätte die Bezahlung ein wenig höher ausfallen müssen für beide, selbst wenn die beiden Brüder nur halbtags gearbeitet haben, aber sie kannten alle Abläufe.

Das mag zwar alles stimmen, aber die CB sah das offenbar anders.

curt schrieb: Was hätte CB gemacht wenn keiner von den beiden Brüdern mehr gekommen wäre und gesagt hätten. Wir haben anderweitig Arbeit gefunden. such Dir für Dein Parkhaus jemand anders.
Deshalb, war CB ja eingentlich mindestens auf einen, wenn nicht sogar von beide Neffen abhängig. Wenn man eigenständig ein Parkhaus leiten kann, wozu braucht man dann ein Jurastudium. CB hatte doch gesehen, das alles im Parkhaus lief.

Die hätte zwei neue Aushilfskräfte eingestellt: Einer für die Shop-Kasse immer für die Spätschicht und ev. noch einer, wenn mal Not am Mann ist. :-)

curt schrieb:Wenn jemand so verhaßt auf CB gewesen wäre und sie töten wollte - egal was da jetzt gewesen ist / oder soll( der hätte das doch garantiert nicht bei ihr in der Wohnung gemacht. CB war bekannt in München, viele wußten das sie Montags immer zum Stammtisch geht und wo. Der Täter hätte ihr dann doch dort aufgelauert, abends /nachts nach dem Stammtisch, wenn alles auf der Straße dunkel ist und sie sich evtl. auf den Heimweg macht nach Hause zum Parkhaus. Der Täter hätte dann garantiert vorher zugeschlagen bevor sie im Parkhaus war. Der Täter hätte sich vielleicht sogar ein Messer oder eine Pistole besorgt, wenn jemand wirklich CB aus dem Weg haben wollte. Außerdem wäre es für den Täter auch einfacher gewesen nicht erkannt zu werden, nachts wenn kaum oder nur wenige Menschen unterwegs sind.

Was wäre, wenn der Täter Frau Böhringer einfach dort tötete wo er sich aus einem anderen guten Grund gerade aufhielt, wenn er gar nicht extra von aussen ins Parkhaus gekommen wäre um sie zu töten.

Das wäre zumindest die naheliegendste Erklärung . So muss es nicht gewesen sein, aber das wäre , wenn man eine Beziehungstat annimmt der erste logische Gedanke, der einem nach Bekanntwerden der Tat durch den Kopf gegangen sein müsste.

Wenn man sich das überlegt, hätte man aber die beiden oder mindestens 1 Geschäftsführer nicht gebraucht. Beide Brüder hätten, oder konnten das Parkhaus leiten, hatten jahrelang Erfahrung und waren garantiert billiger als die beiden Geschäftsführer. Aus diesem Grund hätte ich auch an CBs Stelle den beiden Brüdern mehr Geld für ihre Arbeit gezahlt - dann hätte man die beiden Geschäftsführer auch nicht mehr gebraucht. Der Betrieb lief ja. Später hätten beide die Parkgarage wohl sowieso geerbt - vielleicht auch unter einer Bedingung, das das Parkhaus nicht verkauft werden darf. Aber wer würde solche eine Goldgrube verkaufen wollen (war jetzt nur als Beispiel gedacht um an Kohle zu kommen).