Mordfall Charlotte Böhringer

Luminella schrieb:wollte sicher nicht, dass seine Freunde denken, er würde hier den Erbneffen spielen

Aber nichts anderes als genau das hat er getan.

So Leute: noch mal eine richtige Knobelaufgabe für Euch! :-)

Donnerstag, 11.05.2006 ruft also die CB ihren Anwalt an und sagt, sie müsse ihm unbedingt etwas zeigen, sie werden vermutlich betrogen: es handle sich entweder a) um Fehlbeträge (Urteil) oder b) um Manipulationen bei der Erfassung bzw. Registrierung der Fahrzeuge (Zivilprozess) und es handle sich um den Geschäftsführer.

Meine Überlegungen dazu:

Die CB konnte weder rechnen, noch verstand sie etwas von Technik, noch verstand sie etwas von juristischen Angelegenheiten. In all diesen Gebieten war sie überfordert.
Wie soll die gute Frau also nun herausfinden, dass Manipulationen an den Fahrzeugen vorgenommen wurden? Eigentlich überhaupt nicht.
Jetzt handelt es sich hier

a) Um die berühmt-berüchtigte Intrige gegen den Geschäftsführer, von dem der Bence immer erzählt, aber einfach ein bisschen in einer abgewandelten Form oder
b) Jemand hat der CB einen Floh ins Ohr gesetzt: weil an dieser Story war wirklich nix dran, weil das hat die Polizei untersucht:

Die Frage, wer könnte dieser jemand sein, der der CB einen Floh ins Ohr gesetzt hat?

Der Geschäftsführer wird es sicherlich nicht sein;
Der stellvertretende Geschäftsführer wäre eine Möglichkeit, aber die beiden, also stellvertretender und Geschäftsführer verstanden sich offenbar gut und dass dieser etwas sagt, was überhaupt nicht stimmt, macht irgendwie auch keinen Sinn.
Mir kommt wirklich nur der Bence in den Sinn, wo es überhaupt Sinn machen könnte.

Aber: wenn es der Bence wäre, was wäre die Motivation/Intention dafür? Was möchte er mit einem solchen Manöver erreichen?

@Mark_Smith

Juristisch kannte sie sich wohl nicht aus, und auch mit dem Umgang mit Menschen gab es Probleme. Aber wie sicher ist es, dass sie nicht rechnen konnte? Fehlbetraege zu erkennen ist ja nicht so schwierig.

AnnaKomnene schrieb:Juristisch kannte sie sich wohl nicht aus, und auch mit dem Umgang mit Menschen gab es Probleme. Aber wie sicher ist es, dass sie nicht rechnen konnte? Fehlbetraege zu erkennen ist ja nicht so schwierig.

In den Unterlagen hiess es: sie konnte nicht Prozentrechnen und sie konnte auch nicht den Unterschied zwischen Umsatz und Kassenbestand erkennen. Das war offenbar schon zu hoch für sie. Und bei Manipulationen bei der Regstrierung von Fahrzeugen geht es ja eher um Technik.

Mark_Smith schrieb:Aber: wenn es der Bence wäre, was wäre die Motivation/Intention dafür? Was möchte er mit einem solchen Manöver erreichen?

Dass der Bussi-Bussi Neffe, ein ehrenwertes Familienmitglied, der Erbanwärter Number One - auch ohne Staatsexamen die Rolle des Geschäftsführers bekommt.^^

Interested schrieb:Dass der Bussi-Bussi Neffe, ein ehrenwertes Familienmitglied, der Erbanwärter Number One - auch ohne Staatsexamen die Rolle des Geschäftsführers bekommt.^^

Ja, wäre eine Möglichkeit, wenn er nicht der Mörder wäre. Aber wenn er der Mörder ist, macht das ja auch keinen Sinn ausser: doppelt genäht hält besser.
Oder: ev. hat er einen STrategiewechsel vorgenommen.

Mark_Smith schrieb:In den Unterlagen hiess es: sie konnte nicht Prozentrechnen und sie konnte auch nicht den Unterschied zwischen Umsatz und Kassenbestand erkennen. Das war offenbar schon zu hoch für sie. Und bei Manipulationen bei der Regstrierung von Fahrzeugen geht es ja eher um Technik.

Vielleicht hat sie auch mehr verstanden als sie zugeben wollte und hat sich nur oft verunsichern lassen, dann wurde es für Sie zu kompliziert und sie hat total geblockt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sie anschaulichen Erklärungen z. B . von ihrem Juristischen Berater durchaus ruhig folgen konnte, wenn es aber dann emotional wurde und sie den Verdacht hatte, dass man sie übers Ohr hauen will, dann war sie nicht mehr zu vernünftigen Überlegungen in der Lage umd hat gar nix mehr verstanden!
Ich denke, dass Frau B ein großes Problem mit Vertrauen hatte. Einerseits kann ich mir vorstellen, dass sie durchaus sehr gutgläubig war und anderseits hat sie hinter jeder Transaktion vielleicht Betrug oder Übervorteilung gewittert. Ein Halt war ihr vermutlich der Anwalt, aber der löst keine Familienprobleme.

Luminella schrieb:Vielleicht hat sie auch mehr verstanden als sie zugeben wollte und hat sich nur oft verunsichern lassen, dann wurde es für Sie zu kompliziert und sie hat total geblockt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sie anschaulichen Erklärungen z. B . von ihrem Juristischen Berater durchaus ruhig folgen konnte, wenn es aber dann emotional wurde und sie den Verdacht hatte, dass man sie übers Ohr hauen will, dann war sie nicht mehr zu vernünftigen Überlegungen in der Lage umd hat gar nix mehr verstanden!
Ich denke, dass Frau B ein großes Problem mit Vertrauen hatte. Einerseits kann ich mir vorstellen, dass sie durchaus sehr gutgläubig war und anderseits hat sie hinter jeder Transaktion vielleicht Betrug oder Übervorteilung gewittert. Ein Halt war ihr vermutlich der Anwalt, aber der löst keine Familienprobleme.

Ja, könnte ja alles richtig sein.
Aber: man hat das ja nachgeprüft und man hat keine Manipulation bei der Erfassung/Registrierung der Fahrzeuge festgestellt.
Dann wären ihre Fähigkeiten doch nicht sooo gut, wie Du denkst. :-)

Aber nochmal: wenn es der Bence gewesen wäre, der ihr einen Floh ins Ohr gesetzt hat, was könnte die Motivation für den Bence sein?

Mark_Smith schrieb:Ja, wäre eine Möglichkeit, wenn er nicht der Mörder wäre. Aber wenn er der Mörder ist, macht das ja auch keinen Sinn ausser: doppelt genäht hält besser.
Oder: ev. hat er einen STrategiewechsel vorgenommen.

Oder er hat und das ist wohl eher anzunehmen, in seiner grenzenlosen Selbstüberschätzung nie damit gerechnet, als Täter dingfest gemacht zu werden. Nun ja...das ganze ist ne Weile her und ich glaube nicht an ein Justizopfer. Es sitzt schon der richtige Täter ein.

Mark_Smith schrieb:Ja, könnte ja alles richtig sein.
Aber: man hat das ja nachgeprüft und man hat keine Manipulation bei der Erfassung/Registrierung der Fahrzeuge festgestellt.
Dann wären ihre Fähigkeiten doch nicht sooo gut, wie Du denkst. :-)

Aber nochmal: wenn es der Bence gewesen wäre, der ihr einen Floh ins Ohr gesetzt hat, was könnte die Motivation für den Bence sein?

Vielleicht wollte er einfach wieder Lamd gewinnen bei seiner Tante. Also die Tante hat ihn ja erst mal kalt gestellt, arbeitstechnisch. Er könnte dieses Szenario konstruiert haben, um wieder Die Aufmerksamkeit und Zutrauen beiseiner Tante zu erlangen. Sozusagen wieder den Fuß in die Türe bekommen. Später hätte er dann ja alles wieder zurechtargumentieren können, vielleicht noch recht mathematisch kompliziert, dann hätte seine Tante sowieso die Waffen gestreckt, weil es ihr dann zu kompliziert geworden wäre.

Interested schrieb:Oder er hat und das ist wohl eher anzunehmen, in seiner grenzenlosen Selbstüberschätzung nie damit gerechnet, als Täter dingfest gemacht zu werden. Nun ja...das ganze ist ne Weile her und ich glaube nicht an ein Justizopfer. Es sitzt schon der richtige Täter ein.

Es geht mir nicht darum, dass er ein Justizopfer ist oder nicht, ich denke sowieso nicht, dass er ein Justizopfer ist.
Aber: es macht doch keinen Sinn, die Tante umzubringen, weil er erbt ja die Hälfte, dann muss er ja vorher nicht noch den Geschäftsführer anschwärzen. Mit dem Mord hat er ja schon alles erreicht! Da braucht er nicht noch auch den Geschäftsführer anzuschwärzen.
Es geht mir um eine plausible Erklärung für ein Geschehen, das ich mir so noch nicht richtig erklären kann.

Luminella schrieb:Vielleicht wollte er einfach wieder Lamd gewinnen bei seiner Tante. Also die Tante hat ihn ja erst mal kalt gestellt, arbeitstechnisch. Er könnte dieses Szenario konstruiert haben, um wieder Die Aufmerksamkeit und Zutrauen beiseiner Tante zu erlangen. Sozusagen wieder den Fuß in die Türe bekommen. Später hätte er dann ja alles wieder zurechtargumentieren können, vielleicht noch recht mathematisch kompliziert, dann hätte seine Tante sowieso die Waffen gestreckt, weil es ihr dann zu kompliziert geworden wäre.

Ja, das wäre eine plausible Erklärung!

Was hältst Du von folgender Erklärung: Er sorgt schon mal vor, dass jemand anders ein Mordmotiv hätte, eben der Geschäftsführer?

Oder er sorgt vor, dass er die Diebstähle erklären kann, die ev. aufgedeckt werden, wenn er dann die Tante umbringt? Oder ist das alles zuviel Voraus-Planung für einen Mörder?

@Mark_Smith

Den Geschäftsführer schwärzt er doch aber ab Zeugenvernehmung an. Und vielleicht war der ihm ein Dorn im Auge, weil auch er ihn durchschaut hat. Die Geldentnahmen aus dem Parkautomaten hätte er vielleicht auch gerne ihm in die Schuhe geschoben. Und da das nicht gezündet hat und die Tante ihn kurz vor der Tat sogar rausgeworfen hat, eskalierte er und wurde zum Mörder. Bedeutet ja nicht, dass er den Mord von Anfang an wollte - sondern erst, als die anderen Maßnahmen nicht griffen.

Den Mord hat er in der Phantasie vielleicht schon hundertmal begangen... einfach aus Unzufriedenheit, Frustration und Ärger... Über sich selbst wird er sich auch geärgert haben.
Wahrscheinlich hatte er nicht direkt vor, die Tante umzubringen... er ist bei ihr aufgetaucht und hat gedacht, er könnte alles wieder hinbiegen... möglicherweise hat ihm die Tante aber verbal so einen Schlag versetzt, dass alle aufgestauten Agressionen frei geworden sind.

Luminella schrieb:er ist bei ihr aufgetaucht und hat gedacht, er könnte alles wieder hinbiegen... möglicherweise hat ihm die Tante aber verbal so einen Schlag versetzt, dass alle aufgestauten Agressionen frei geworden sind.

Na ja, die Handschuhe deuten schon auf Planung hin und nicht auf ein spontanes Geschehen. Wer nimmt Handschuhe mit Mitte Mai?

@Mark_Smith

Mark_Smith schrieb:Aber: es macht doch keinen Sinn, die Tante umzubringen, weil er erbt ja die Hälfte, dann muss er ja vorher nicht noch den Geschäftsführer anschwärzen. Mit dem Mord hat er ja schon alles erreicht! Da braucht er nicht noch auch den Geschäftsführer anzuschwärzen.

Der Mord kam doch erst danach. Selbst mit einen durchdachten Mordplan im Kopf muss der Täter den Mord nicht als unabwendbar angesehen haben. Gerade wenn die Tat nicht aus purer Mordlust geschieht versuchen Täter durchaus noch Winkelzüge, um das Geschehen aus ihrer Sicht positiv zu beeinflussen.

Mark_Smith schrieb:Na ja, die Handschuhe deuten schon auf Planung hin und nicht auf ein spontanes Geschehen. Wer nimmt Handschuhe mit Mitte Mai?

das Thema hatten wir schon, vielleicht waren es Fahrradhandschuhe?

Luminella schrieb:das Thema hatten wir schon, vielleicht waren es Fahrradhandschuhe?

Ne, waren es nicht! Es waren entweder Latexhandschuhe, wie man sie für Haushaltarbeiten braucht oder Wollhandschuhe. Und dann kommt noch der Hammer. Den hat man auch nicht einfach so dabei. :-)

jaska schrieb:Der Mord kam doch erst danach. Selbst mit einen durchdachten Mordplan im Kopf muss der Täter den Mord nicht als unabwendbar angesehen haben. Gerade wenn die Tat nicht aus purer Mordlust geschieht versuchen Täter durchaus noch Winkelzüge, um das Geschehen aus ihrer Sicht positiv zu beeinflussen.

Ist richtig.

Mark_Smith schrieb:Ne, waren es nicht! Es waren entweder Latexhandschuhe, wie man sie für Haushaltarbeiten braucht oder Wollhandschuhe. Und dann kommt noch der Hammer. Den hat man auch nicht einfach so dabei. :-)

O.K. Das es ein definitiv ein Hammer war, ist mir neu... Sofort eingefallen ist mir auch eine Fahrradpumpe. Viele Radfahrer nehmen diverse Teile — vor allem bei teueren Fahrrädern grundsätzlich mit, also das könnte ich mir vorstellen. Die Handschuhe hat er sich dann nach der Tat organisiert. So stelle ich mir das vor. Also aus der Wohnung.
Falls ich auf dem Holzweg bin, dann öass ich mich gerne korrigieren!