Mordfall Charlotte Böhringer

Butzeller schrieb:Der Wilfling wird es sich kaum ausgedacht haben.
Aber was meint er mit "Starnberger Wohnung"?
Sein Kinderzimmer bei den Eltern? Die lebten ja wohl damals schon in Starnberg?!

Na ja, der Wilfling erzählt vermutlich auch ab und an Schrott! :-)
Nein, hier liegt er schon falsch mit der Starnberger Wohnung. Der BT wohnte in der Georgenstrasse in München und nicht in Starnberg. Ja, die Eltern haben damals vermutlich bereits in Starnberg gewohnt, obwohl der Bence in Germering aufgewachsen ist, aber sie haben dann vermutlich später den Wohnort gewechselt.

Mark_Smith schrieb:Na ja, der Wilfling erzählt vermutlich auch ab und an Schrott! :-)

Das mag ja sein, aber so etwas saugt er sich ja nicht aus den Fingern.
So aufgeregt, wie der Verteidiger im Gerichtssaal war, glaube ich schon, dass der Wilfling im kleinen Kreis Dinge sagt wie "....von Ihnen lasse ich mir nicht in die Suppe spucken...".
Aber sich das Indiz mit den Schlüsseln und vor allem die Erkenntnis, dass die nur aus der Opferwohnung stammen können, wird er sich nicht aus den Fingern gesogen haben.

Butzeller schrieb:Das mag ja sein, aber so etwas saugt er sich ja nicht aus den Fingern.
So aufgeregt, wie der Verteidiger im Gerichtssaal war, glaube ich schon, dass der Wilfling im kleinen Kreis Dinge sagt wie "....von Ihnen lasse ich mir nicht in die Suppe spucken...".
Aber sich das Indiz mit den Schlüsseln und vor allem die Erkenntnis, dass die nur aus der Opferwohnung stammen können, wird er sich nicht aus den Fingern gesogen haben.

Ich wollte den Bence eigentlich bei meinem Besuch in der JVA Straubing fragen, was hier Sache ist, weil das kam mir damals schon komisch vor. Habe dann aber leider vergessen, zu fragen.

Tatsache ist: Dieser Befund (man hat bei Bence Schlüssel gefunden, die zur Parkgarage gehören und auch zur Penthousewohnung) wurde in den veröffentlichten Verfahrensschriften niemals mehr erwähnt, obwohl zumindest ICH das doch sehr interessant fände. :-)

Dann musst du wohl nochmal nach Straubing. ;)

Im Urteil ist nur davon die Rede, dass BT "im Besitz von Schlüsseln für Schlösser im Tatortanwesen gewesen sei...".
Welche Schlösser damit gemeint sind, wird nicht erwähnt.

Ich meine das wäre ja was gewesen, wenn er noch im Besitz vom Büroschlüssel gewesen wäre und dann an den Schlüssel für die Penthausewohnung zu kommen. Dann hätte er ja jederzeit bei CB so in die Wohnung gekonnt, wenn er dafür noch irgendeinen Schlüssel gehabt hätte.

@curt

Vielleicht hätte er sogar einen Schlüssel für das Penthouse. Schließlich gab es ja auch Zeiten enger Vertrautheit zwischen Täter und Opfer. Den Chip für die Alarmanlage wohl eher nicht.
Nur lässt sich das aus dem Urteil nicht heraus lesen.
Einzig der Schlüssel für die Schranke wurde explizit genannt, dass er noch in seinem Besitz war.

Butzeller schrieb:Den Chip für die Alarmanlage wohl eher nicht.

Aber auch der Chip für die Alarmanlage muss frei zugänglich gewesen sein, zumal der Mate Toth die Alarmanlage am 16.05.2006 nach 15.30 Uhr wieder scharf gestellt hat. Und zu diesem Zeitpunkt hatte noch niemand einen Büroschlüssel. Also entweder hatte nur Mate Toth einen solchen Chip oder er muss irgendwo im Tankstellen-Shop aufbewahrt worden sein.

@Mark_Smith

Das lässt es umso wahrscheinlicher erscheinen, dass Täter Toth auch solch einen Chip noch hatte in dem Sammelsurium an Schlüsseln, die zu Schlössern in der Parkgarage passen.
Ist ja auch seltsam, dass der die Alarmanlage scharf gestellt hat und weiter seltsam, warum man erst noch ins Büro gerannt ist, um den Chip zum Entschärfen zu holen, nachdem man aus Sorge sogar den Geschäftsführer hat kommen lassen.
Zu diesem Zeitpunkt war doch allen Beteiligten klar, dass etwas passiert sein musste. Das Opfer war stets an den reibungslosen Abläufen an der Parkgarage interessiert und hat dies auch durch eine rigide Führung sichergestellt.

@Butzeller

Eine Alarmanlage ist scharf gestellt. Ich gehe mal von einem stillen Alarm aus.
Wenn ich dann versuche, mit dem dazugehörigen Schlüssel die Tür zu öffnen, löst das den Alarm aus.
Da schickt aber nicht gleich jemand die Polizei los, sondern es wird erst mal angerufen und wenn man dann das entsprechende Codewort nennt, gibt es auch keinen Einsatz.

Worauf ich hinaus will, da renn ich doch nicht los um den Chip zu suchen, sondern ich geh rein, wenn es eilig ist und wenn der Anruf vom Sicherheitsdienst oder der Polizei kommt, gebe ich, weil es kein Einbruch ist, eben Entwarnung.

Mark_Smith schrieb:Ich werde übrigens im Buch auf diese Spielerei überhaupt nicht gross eingehen

du schreibst ein Buch über diesen Fall?

An der Zeitungsgeschichte fand ich persönlich interessant, dass eine (oder zwei?) von BT angeblich gekauften Zeitungen ungelesen im Altpapierkorb seiner Wohnung lagen.

@Siegessicher

Frau Böhringer hat sich keine Zeitungen gekauft. Zumindest nicht selbst und persönlich.
Sie wurden ihr an die Tür gehängt.

@emz


BT mein ich auch, nicht CB

@Siegessicher

Oh sorry, es ist schon spät.
Ich frage mich nur, woran man nachweisen kann, ob eine Zeitung gelesen wurde oder nicht.

Wahrscheinlich daran, ob es auch anderswo als auf dem vorderen und hinteren Deckblatt Fingerabdrücke gibt.
Mit Handschuhen Zeitung lesen dürfte kaum jemand.
Allerdings habe ich auch schon öfter Zeitungen ungelesen entsorgt, wenn ich den Tag über einfach doch nicht zum Lesen gekommen war.

@Berlinoise

Nö, es machten zwei Zeitungen einen benutzten Eindruck, die Süddeutsche Zeitung wirkte unbenutzt und es waren auch noch alle Prospekte und das TV Programm sauber eingelegt. So steht es im Urteil.

Siegessicher schrieb:du schreibst ein Buch über diesen Fall?

Ich versuchs! "Versuch macht klugch!" :-)

Es wäre denkbar, dass Bence am 16.05.,einem Dienstagmorgen gar nicht mit der Absicht, dort zu arbeiten ins Parkhaus kam; und auch nicht mit der Absicht einen Mord zu vertuschen.

Vielleicht wollte er an diesem Morgen einfach seine Tante besuchen, daher die legere Sommerkleidung. Vielleicht war ihm das Geld ausgegangen und er erhoffte sich , bei einem nachträglichen Muttertagsbesuch etwas zugesteckt zu bekommen.

Er könnte an der Tür der Wohnung geklingelt und dabei die Zeitungen entdeckt haben. Da die Zeitungen noch draussen hingen, dürfte er davon ausgegangen sein, dass die Tante noch nicht nach unten in den Betrieb gegangen und somit zuhause anzutreffen war. Er könnte sich also nachdem ihn niemand auf sein Klingeln hin öffnete, auf den Weg nach hinten zur Terrrasse gemacht haben. Ich nehme an, die Terasse liegt einen Stock höher. Die Zeitschriften nahm er vielleicht gleich mit, um sie der Tante in die Wohnung zu legen. Er fasste die Tüte also an.

Vielleicht besass er einen Terrassenschlüssel, vielleicht war die Terassentür aber auch nicht abgesperrt, auf jeden Fall könnte man vermuten, dass er in die Wohnung gelangte und dort die Tante tot, erschlagen vorfand.

Zwar schwer vorzustellen, aber möglich immerhin wäre, dass er die Tante kurz untersuchte, ihren Tod feststellte und sich dann die 500 Euro-Scheine, die ja aus seiner Sicht eh für ihn bestimmt waren nahm, dann die Tasche auskippte um einen Raub durch den Mörder vorzutäuschen.
Auf dem Rückweg könnte er kurz ins Büro gerannt sein um sich dort das Testament anzuschauen. Auch hier könnte er kurz für Unordnung gesorgt haben, damit alles so aussah als hätten die Täter nach irgendetwas gesucht.

Und um zu vertuschen, dass er in der Wohnung gewesen war hat er die Zeitschriften beim VErlassen der Wohnung vielleicht instinktiv wieder mitgenommen und da er nicht wusste wohin damit diese dann mit zu sich nach Hause genommen.

Zuhause bekam er vielleicht Angst, er könne gesehen worden sein, daher das Zurückkehren ins Parkhaus mit dem Argument dort arbeiten zu wollen .

So oder so ähnlich könnte es gewesen sein. Aber wenn es so wäre, dann müsste und könnte nur Bence selber helfen, indem er es zugeben würde. Das hat er aber nicht , obwohl er wirklich nichts mehr zu verlieren hat. Daher bleibt es nur eine Annahme, eine vage VErmutung, an der nichts dran sein muss, leider.

@meermin

Es könnten auch 10 Täter sein: 4 standen vor der Türe Schmiere, einer schlug die CB tot und die restlichen 5 stürmten ins Büro und durchsuchten dieses.
Du siehst: Es bringt nix, solche Spekulationen anzustellen, weil sie nie verifiziert werden können und somit nix bringen.

Mark_Smith schrieb:Es könnten auch 10 Täter sein: 4 standen vor der Türe Schmiere, einer schlug die CB tot und die restlichen 5 stürmten ins Büro und durchsuchten dieses.
Du siehst: Es bringt nix, solche Spekulationen anzustellen, weil sie nie verifiziert werden können und somit nix bringen.

Es ging bei der Diskussion gerade um die Zeitschriften und um die Frage, warum und weshalb und auf welchem Weg sie verschwanden.

Ob es etwas oder nix bringt, ist doch erst einmal egal, es ist nicht unsere Aufgabe ein eindeutiges Urteil zu fällen, ich bin hier, weil ich starke Zweifel an den vom Gericht geäusserten Annahmen hege. Letztendlich handelt es sich nämlich auch dort nur um Vermutungen, denn niemand hat gesehen, wie Bence die Tüte mit den Zeitschriften an sich nahm. Also ist völlig offen, wo diese Tüte abgeblieben ist. Es spricht Einiges dafür, dass sie in Bences Wohnung landete. Aber selbst wenn es so sein sollte bliebe die Frage, wie und warum sie dorthinkam.

Und die Zeitschriftenfrage kann man, zumindest wenn man von Bence als Mitnehmer ausgeht nicht losgelöst von seinem sonstigen VErhalten am Morgen nach der Tat betrachten. Und Bence soll nun einmal, so steht es im Urteil, laut Aussage glaubwürdiger Zeugen legär und sommerlich angezogen gewesen sein, entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten bei Arbeitsbeginn.

Den Gedankengang, dass ein Mörder sich sozusagen aus Freude über die Zukunft noch bevor das Opfer gefunden wurde sozusagen zur Feier des Tages in ein legäres buntes Outfit wirft um seinem neuen Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen kann ich nicht nur nicht nachvollziehen, ich halte ihn für völlig konstruiert und lebensfremd.

Daher würde mich interessieren, wie das Gericht den Kleidungsstil Bences interpretiert hat. Seine Kleidung am Auffindetag wurde ihm ja, wenn ich es richtig verstanden habe, auch zur Last gelegt.

Mein Ansatz, die Vermutung, er könne erst am Auffindetag , beim Versuch, die Tante zu besuchen in die Wohnung gelangt sein und die Tante dort bereits tot aufgefunden haben, passt zumindest zu der getragenen Kleidung und sie würde auch das Vorhandensein und die Mitnahme der Zeitungen in seiner Wohnung erklären Sie passt leider nur nicht zu Bences eigenen Aussagen.

Und eventuell besass Bence sogar Schlüssel zur Wohnung. Da die Alarmanlage ausgeschaltet war hätte er also unbemerkt auch übe die Vordertür in die Wohnung gelangen können. Ob es auf der Terrasse auch eine Möglichkeit gab mit einem Schlüssel in die Wohnung zu gelangen, darüber wurde bisher nichts gesagt und geschrieben.

Und wir haben Schlüssel in seiner Starnberger Wohnung gefunden, die er nur aus ihrem Penthaus mitgenommen haben kann", zählt Josef Wilfling weiter auf.
te"

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/mordfall-boehringer-die-schlinge-zieht-sich-zu-1.737803

Mit der Starnberger Wohnung ist das Elternhaus gemeint.