Mordfall Charlotte Böhringer

@hallo-ho
Wenn man aber vorher schon meint, man wüsste wie das Bild auszusehen hat - wegen mir Regenbogen - das verleitet ja gerade dazu, Steine als unpassend auszusortieren. Das ist es ja gerade, was ich meine.

Es geht doch aber eher darum, alle Steine die man hat, sinnvoll zu verbauen und dann mal zu sehen, was wohl rauskommt?

@aberdeen
Ja. Darum ja auch die Gesamtschau ;) So schließt sich der Kreis.

@hallo-ho
Aber in Deinem Modell hast Du das "Bild vorher im Kopf" - was ein Problem ist, bei meiner Vorgehensweise, weißt Du erst hinterher was rauskommt ... das ist der Unterschied.

@aberdeen
Nein, hab ich nicht. Im Wort konstruieren steckt bauen. Ich baue etwas auf und dann seh ich, was es ist und ob es stimmig ist oder nicht. Wenn eine fünffüßge violette Giraffe rauskommt, dann stimmt halt was nicht. Außer natürlich, es soll ein expressionistisch-surreales Gemälde sein ;) Wenn ich dagegen einen Haufen Scherben habe und eine Vase nach der Rekonstruktion raus kommt und ich dann noch die Info bekomme, dass es Porzellanscherben aus der Mingdynastie sind, dann ist es kein schlechtes Zeichen, wenn eine Mingvase rauskommt.

Und bitte, beiß dich doch nicht immer so in meiner Wade fest (Achtung, neue Metapher). OK, es tut mir weh, aber letztlich lauf ich weiter und schüttel dich ab, also spar dir und mir das doch einfach.

@hallo-ho
Aber Deine Waden sind nunmal so lecker ....

@aberdeen
Ich weiß nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll :D

@hallo-ho
Wird sich dann in der "Gesamtschau" herausstellen ...

noch ein kleiner nachtrag zu der diskussion "unschuldig in haft" und von wegen, dass man stets seine unschuld beweisen kann, wenn man nichts gemaht hat:
dazu heute eine interessant klingende reportage in 3sat.
http://www.3sat.de/page/?source=/ard/sendung/175090/index.html

hat natürlich nichts mit dem fall hier zu tun, ich weiß. aber da die diskussion ja vor ein paar tagen um dieses thema kreiste, hab ich gedacht, es könnte manche hier interessieren...

@lamosa
Danke für den Hinweis noch mal.

lamosa schrieb: dass man stets seine unschuld beweisen kann, wenn man nichts gemaht hat:

Ist ja auch eine sehr optimistische, in ihrer Zuspitzung schon naiv klingende Aussage. Wäre ja schön, wenn's so wäre ...

Unser Rechtsstaat mit all seinen Möglichkeiten für die Verteidigung ist aber gerade deswegen so aufgebaut, weil man die Erfahrung gemacht hat, dass Fehlurteile eben leicht vorkommen. Da hängt auch eine sehr viel komplexere Theorie zu dran, aber das spar ich mir jetzt mal.

@lamosa

Danke, für den link! 250.000 aber warum so spät? Was wurde damals ausgesetzt, wurde überhaupt eine Belohnung ausgesetzt?

http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Mord-an-Millionaerin-250-000-Euro-fuer-neue-Zeugenaussage-id29594106.html

Familie hat "Justizfaxen" satt

Die Familie des zu lebenslänglich und anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilten Benedikt Toth lässt aber nicht locker und will nun 250.000 Euro Belohnung für mögliche neue Zeugenaussagen ausloben. Das ist eine der höchsten Summen, die in dieser Form je in Deutschland ausgesetzt wurde.

Tantchens Geld, oder?

@muscaria

muscaria schrieb:Tantchens Geld, oder?

Jo! Aber jetzt auch nicht sooo viel wenn man die geerbte Summe bedenkt, oder? Egal, auszahlen werden sie eh nicht müssen.

Hmm... da steht auch nur noch " die Familie" die Verlobte und Freunde waren doch immer an vorderster Front?

Frau.N.Zimmer schrieb:Was wurde damals ausgesetzt, wurde überhaupt eine Belohnung ausgesetzt?

Damals setzte seine Familie für "entlastende Hinweise" eine Belohnung von 100.000 Euro aus.

@muscaria
Danke, das war mir ganz entfallen.

Dass das Geld aus dem Erbe von Frau B. stammt, ist ebenso sicher wie geschmacklos.

Die Höhe ist über alle Maße unseriös. Dahinter steckt wohl die Hoffnung, dass sich der ein oder andere dadurch anmiert fühlen könnte, einen entlastenden Hinweis zu konstruieren. Hoffentlich geht der Plan nicht auf.

Frau.N.Zimmer schrieb:Jo! Aber jetzt auch nicht sooo viel wenn man die geerbte Summe bedenkt, oder? Egal, auszahlen werden sie eh nicht müssen.

Das wollte ich auch grade schreiben - bist mir zuvorgekommen :-D

Ich würde es ihnen gönnen, wenn sie damit so ein paar zwielichte Gestalten aus der Unterwelt anlocken würden, die sie dann nicht mehr so leicht losbekommen.

Ist denn noch immer keine Entscheidung über das WAV in Sicht?

@KonradTönz1

KonradTönz1 schrieb:Ist denn noch immer keine Entscheidung über das WAV in Sicht?

Wohl eher nicht weil die Familie doch jetzt die " Justizfaxen" satt hat. Alleine für den Ausdruck " Justitfaxen" würde ich ihm noch 5 Jahre geben wenn das ginge.

@Iudex

Iudex schrieb:Die Höhe ist über alle Maße unseriös. Dahinter steckt wohl die Hoffnung, dass sich der ein oder andere dadurch anmiert fühlen könnte, einen entlastenden Hinweis zu konstruieren.

Genau das habe ich auch gedacht aber bei ca. 100 Mio die da geerbt worden sein sollen fühlt sich doch ein Ganove mit 250.000 auch veräppelt, das ist ja eher ein Trinkgeld.

Iudex schrieb:Die Höhe ist über alle Maße unseriös. Dahinter steckt wohl die Hoffnung, dass sich der ein oder andere dadurch anmiert fühlen könnte, einen entlastenden Hinweis zu konstruieren. Hoffentlich geht der Plan nicht auf.

Ich könnte mir noch zwei weitere Erklärungen für diese Summe vorstellen:

1. Ein schlechtes Gewissen bzw. ein Gefühl der Verpflichtung gegenüber Bence, dem man
den sagenhaften und völlig unverdienten Reichtum ja letztendlich zu verdanken hat.

2. Eine Demonstration nach außen, die sagen soll: "Schaut her, wie sicher wir uns sind dass es
Bence nicht war!"

Für mich geht der Schuss allerdings eher nach hinten los. Ein seriöser Entlastungszeuge braucht keine 250000 Euro als Motivation, um bei der Polizei auszusagen und wäre auch so längst gefunden worden. Und unseriöse Zeugen (die jetzt womöglich durch den Betrag angelockt werden) helfen der Sache nicht nur nicht, sondern schaden ihr eher.

KonradTönz1 schrieb:Ein seriöser Entlastungszeuge braucht keine 250000 Euro als Motivation, um bei der Polizei auszusagen

Außerdem käme er ja auch in massivste Erklärungsnot, warum er sich erst nach 8 Jahren meldet.