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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

06.10.2013 um 00:02
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Diese zwei Hauptszenarien sind m. E. denkbar: entweder ging es bei den Treffen darum, dass Ch. B. wie von B. T. behauptet jetzt "Butter bei die Fische" machte und Vorbereitungen traf, ihn als Mitgesellschafter einzusetzen. B. T. behauptet ja, dass dies ein Ergebnis des Gesprächs während der Oktoberfestzeit 2005 gewesen ist, bei dem er auch den Abbruch des Jura-Studiums gebeichtet habe. Oder aber Ch. B. hatte eher die Nase endgültig voll und bereitete die Abservierung von B. T. aus dem Parkgaragenuniversum vor.
yep, fast. Für mich gibt es drei Szenarien:

a) BT hat Recht. Es gab einen Plot. Gar nicht so unwahrscheinlich angesichts der Persönlichkeit CBs (auch, wenn einige sich jetzt vor Empörung wieder nicht einkriegen werden: Die mehrfache Millionärin CB hatte ein sehr handfest erarbeitetes, eigenständiges Verhältnis zum bundesdeutschen Steuerrecht, und sie konnte auch ansonsten sehr eigen sein und selbst definierte Regeln aufstellen und durchsetzen. Mit Götzl zu sprechen: soooo lebensfern ist diese Variante nicht...)

b) CB hat gemerkt, dass BT sie verscheissert hat. Nachdem sie zunächst die Lieblingsneffenvariante wählte - sie hat ihn zwar, bildlich gesprochen, tüchtig übers Knie gelegt, hat aber den Kontakt zunächst nicht final beendet, hoffte auf Besserung - kam sie Ende April zu dem Schluß, nunmehr sei aber am 15. der erste, so ginge es nicht, BT sei abzuservieren, das wolle sie sich nicht mehr bieten lassen.

c) dritte Variante: BT hat zunächst wirklich im Sinne von CB gehandelt; CB hat sich dann aber entschieden, die Selbstdiskreditierung BTs gleichsam zu nutzen, ggfls auch auf Druck des solcherart Molestierten.

Wofür ich mich hier entscheiden soll, weiß ich nicht.

Warum das Gericht die sehr viel lebenshähere Variante wollte-Enttarnung-Parkautomatenknackerei-verdecken nicht annahm, sondern lieber mit dem absurd herbeikonstruierten wollte-Studienlüge-verdecken-Szenario arbeitet, weiß ich ebenso wenig.


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06.10.2013 um 00:07
@pfiffi
Und natürlich alle denkbaren "Mischvarianten" sind denkbar. Ich tendiere zu einer Mischung aus a) und b).


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06.10.2013 um 00:11
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich glaube auch, dass RA Wittig da viel zu sehr persönlich involviert ist, was der Sache nicht unbedingt gut getan haben muss. Meine Meinung ist aber, dass von Unterstützerseite viel zu sehr an ein "Komplott" der Staatsorgane geglaubt wird, so dass unter dieser Perspektive die Frage nach Fehlern des Anwalts natürlich unerheblich ist.
Ich mag zwar den Brießmann-Text, also die Strafanzeige, habe mich aber schon gefragt, ob dieses Vorgehen sich mit allen Justizorgangen auf eine sehr prinzipielle Weise anzulegen, wirklich im Interesse von B. T. war?
Sauber. Bei allem persönlichen Respekt vor RA Witting: Auch ich habe hier schon mehrfach nach dessen möglichen taktischen Fehlern gefragt. Am albernsten war in meinen Augen das Insisitieren auf der Ursula-Hermann-Spur - was ja selbst im Film "Anklage Mord: Ein Freund vor Gericht" zum Ausdruck kam: Die haben da teilweise wohl wirklich eine road to Freispruch vermutet... So gesehen haben sie den selben Fehler, nur mit umgekehrtem Vorzeichen, gemacht wie StA Kronester...nämlich in einem DNA-befund eine road to egalwasjetzt zu sehen.


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06.10.2013 um 00:13
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Und natürlich alle denkbaren "Mischvarianten" sind denkbar. Ich tendiere zu einer Mischung aus a) und b).
was ja aber, in welcher Weise auch immer, auf c) hinausliefe, oder?

Und allemal auf BTs Schuld???


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06.10.2013 um 00:22
Ich grübel und grübel und grübel und bin derzeit, angesichts der Automatengeschichte, denn doch eher wieder auf der "BT wirds wohl doch gewesen sein"-Schiene. Kann morgen wieder anders aussehen.

So oder so benötigen wir eine absolut ergebnisoffene Wiederaufnahme. Das Urteil - nicht die Annahme von BTs Schuld! - ist, so, wie es da steht, offenkundig rubbish und geht von erwiesen falschen Voraussetzungen aus.


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06.10.2013 um 08:33
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Und natürlich alle denkbaren "Mischvarianten" sind denkbar. Ich tendiere zu einer Mischung aus a) und b).
habs jetzt erst gerafft. ja, die Variante "Intrige mit CB abgesprochen, Geld war aber abzuliefern, CB war darüber böse, konnte aber im Prinzip ja nichts sagen, weil Intrige von ihr veranlasst" ist auch denkbar...und sogar plausibel... Allerdings sollte BT dann etwas in der Hand gehabt haben, was beweisen würde "Hey, Charlotte, Du hast mich doch mit der Intrige beauftragt", und das hätte er spätestens im Prozess präsentiert.

Denkbar auch: CB denkt laut nach "man sollte mal...", und BT macht sich übereifrig ans Werk, hinterher gibt es zwar Stunk ("sooo habe ichs nicht gemeint!"), aber noch keinen finalen Bruch.

Die ganze Automatenleerung bleibt unklar, kann be-, kann entlastend gewertet werden, aber wie ichs auch drehe: Eher belastend für BT. Das Gericht hat sie nicht wirklich aufgeklärt, vielleicht nicht aufklären wollen...

Auf die Aussage des Feinkost-Fritzen gebe ich keinen Pfifferling. AussageN muss man ja sagen, und die haben sich fröhlich widersprochen, die Aussagen des famosen Herrn Käfer. Da halte ich es mit Witting: Klatsch und Tratsch. Nix Wert.


Eine Variante ist in meinen Augen, nachdem ichs nochmal durchdacht habe, absolut unplausibel: BT hat einfach geklaut, CB hats gemerkt, aber monatelang keine wirklichen Konsequenzen gezogen (außer vielleicht "übers Knie legen"). Wenn ich eine Firma hätte, mein Neffe dort mitarbeitete und ich bemerken würde, dass der mich beschubst, dann würde ich ihn mit Rücksicht auf meinen Bruder zwar sicherlich nicht anzeigen, aber sofort und final mit einem Arschtritt an die frische Luft setzen.


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06.10.2013 um 08:47
Ergänzend: Sollte es doch die schlichte Variante "BT hat einfach geklaut" gewesen sein, müsste es nach aller Lebenserfahrung eine Zeugin, einen Zeugen geben, der oder dem sich CB anvertraut hätte "Du, ich muss jetzt mal mit jemandem sprechen, es ist ne ganz schlimme Sache passiert - der Bence bescheisst mich..." CB, so schätze ich sie ein, war zwar der Typus, der viele Dinge mit sich selbst abmachte, ja, dennoch sollte es so einen Zeugen, so eine Zeugin doch geben. hatte CB einen solchen Freund, eine solche Freundin? Sie hatte ja offenbar Intimkontakte. Was sagen die denn dazu?


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06.10.2013 um 09:27
Und noch ein Hinweis: Witting hat da ja einen Zeugen aufgetrieben (die Polizei muss einen entsetzlich schlechten Job gemacht haben - solche Zeugen aufzutreiben ist Sache der Polizei!), gegenüber dem sich CB sehr angelegentlich über BTs Gewichtprobleme geäußert haben soll. Das war wichtig als Indiz pro BTs Geld-für-fahrrad-geschichte, ist aber auch hier relevant: Monate nachdem Tantchen bemerkt hat, dass der gute "Benny" sie schlicht und einfach beschubst hat, macht sie sich Sorgen wegen seiner Gewichtsprobleme??? nee, das passt nicht...


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06.10.2013 um 09:28
Diese Aussagen von Freunden gibt es doch? Sinngemäß: ( ich suche das jetzt nicht) : " Bence will immer mehr Geld von mir" "Jetzt beklauter er ( Bence) mich auch noch" " Die bringen mich noch um" reicht das nicht an Aussagen ?


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06.10.2013 um 09:30
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Diese Aussagen von Freunden gibt es doch?
War das nicht der famose Feinkost-Käfer? Der hat mal so, mal so ausgesagt und ist ganz haarscharf an einer Strafanzeige wegen uneidlicher Falschaussage rumgekommen. Sorry, den nehme ich nicht Ernst. Mal hüh, mal hott. Ist ja hier auch geklärt worden.


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06.10.2013 um 09:33
Das Gericht hat denn auch Abstand genommen davon, auf solchen Aussagen (welche Aussage hättens heut denn gern?) ne Motivrekonstruktion aufzubauen, und war wenigstens darin gut beraten.


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06.10.2013 um 10:30
@pfiffi
Belege bitte dieses " haarscharf". Herr Käfer befand sich nie auch nur in der Nähe einer Anzeige!
Außer etwas warmer Luft Bences Anwalt war da nichts.


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06.10.2013 um 10:34
Er hat sich definitiv widersprochen, hat in der zeugenschaftlichen Einvernahme bei der Polizei anders ausgesagt als vor Gericht. Das ist völlig unstreitig. Ob er gelogen hat oder (was ich persönlich eher glaube) sich einfach nur wichtig machen wollte, tut da nichts zur Sache. Die Aussage dieses Mannes ist vollkommen wertlos. Auch das Gericht hat sich denn ja nicht mehr groß darum gekümmert, sondern ging von einem anderen Motiv aus.

edit: Ein anderer Zeuge hat bekanntlich den besagten Abend anders geschildert. Wir hatten das alles hier schon.

Ist übrigens unerheblich. Unklar bleibt die Automatenleerung in jedem Fall.


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06.10.2013 um 11:24
Nene, die "die bringen mich noch ins Grab" Aussage stammt von einer Freundin/Bekannten von Ch. B. Dabei muss man auch die Aussagen berücksichtigen, die bestätigten, dass Ch. B. eigentlich immer und über alles gejammert hat.
Eine sehr gute Freundin, die Gräfin von-und-zu-haste-nicht-gesehen sagte ja, dass sie über beide - Ch. B. und B. T. - nur gutes sagen könne.

Die Nummer, da über 50 Zeugen aufmarschieren zu lassen (das war doch irgendwie die Zahl?), finde ich ohnehin etwas merkwürdig. Die meisten konnten ja wohl lediglich über "Hören-Sagen" berichten.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:"Intrige mit CB abgesprochen, Geld war aber abzuliefern, CB war darüber böse, konnte aber im Prinzip ja nichts sagen, weil Intrige von ihr veranlasst" ist auch denkbar...und sogar plausibel... Allerdings sollte BT dann etwas in der Hand gehabt haben, was beweisen würde "Hey, Charlotte, Du hast mich doch mit der Intrige beauftragt", und das hätte er spätestens im Prozess präsentiert.
Wobei ich mir das so vorstelle, dass B. T. von seiner Idee ganz begeistert war, Ch. B. aber gar nicht so unbedingt. B. T. hat dann vielleicht einfach losgelegt und als er vom Gefü erwischt worden ist, hat er "kalte Füsse" bekommen, da er ja wußte, dass sein Vorgehen sooo auf keinen Fall abgedeckt gewesen ist.

Das erklärt aus meiner Sicht dann auch die etwas ambivalente Reaktion von Ch. B. Das wirkt auf mich so, als habe die in der Zeit gar nicht mehr richtig gewusst, wo sie eigentlich hin wollte. Der Entzug der Privilegien für beide Neffen ist jedenfalls ein Fakt. Unklar bleibt, wie man das werten muss.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Wenn ich eine Firma hätte, mein Neffe dort mitarbeitete und ich bemerken würde, dass der mich beschubst, dann würde ich ihn mit Rücksicht auf meinen Bruder zwar sicherlich nicht anzeigen, aber sofort und final mit einem Arschtritt an die frische Luft setzen.
Würde ich ja auch denken, allerdings: wer weiß, was da so über die Jahre passiert ist? Das wird ja nicht erst seit gestern so gelaufen sein. Ich will hier niemanden etwas unterstellen, aber die 16.000 € auf dem Konto müssen ja irgendwo hergekommen sein ;-)) Ich gehe davon aus, dass Ch. B. ihren B. T. auf die eine oder andere Art sehr gut versorgt hat. Eine zweite Sache wäre der mit so etwas verbundene Skandal. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Ch. B. da nicht die große Welle machen wollte, nachdem sie immer versucht hat, B. T. in die feine Gesellschaft einzuführen.

Summa summarum: Undurchsichtige Geschichte, wobei klar scheint, dass mit Ch. B. in jedem Fall über den Intrigen-Plot geredet worden ist, da sogar der Anwalt davon wusste.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Am albernsten war in meinen Augen das Insisitieren auf der Ursula-Hermann-Spur - was ja selbst im Film "Anklage Mord: Ein Freund vor Gericht" zum Ausdruck kam: Die haben da teilweise wohl wirklich eine road to Freispruch vermutet...
Den Eindruck hatte ich allerdings auch. Das ganze wiederholte sich dann aus meiner Sicht mit etwas anderen Vorzeichen im Zusammenhang mit der Händigkeit. Ich glaube @LivingElvis hat hier aber absolut recht: es wäre möglicherweise taktisch klüger und gewinnbringender gewesen, wenn die Verteidigung versucht hätte, die Kammer psychologisch davon zu überzeugen, dass B. T. nie im Leben nicht seine arme Tante, die er so geliebt hat, hätte erschlagen können - selbst wenn er es gewollt hättte. Aber vielleicht tue ich RA Wittig hier auch unrecht, da ich ja nicht wirklich weiß, was während des Prozess alles wirklich versucht worden ist.


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06.10.2013 um 11:53
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Würde ich ja auch denken, allerdings: wer weiß, was da so über die Jahre passiert ist? Das wird ja nicht erst seit gestern so gelaufen sein. Ich will hier niemanden etwas unterstellen, aber die 16.000 € auf dem Konto müssen ja irgendwo hergekommen sein ;-)) Ich gehe davon aus, dass Ch. B. ihren B. T. auf die eine oder andere Art sehr gut versorgt hat. Eine zweite Sache wäre der mit so etwas verbundene Skandal. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Ch. B. da nicht die große Welle machen wollte, nachdem sie immer versucht hat, B. T. in die feine Gesellschaft einzuführen.

Summa summarum: Undurchsichtige Geschichte, wobei klar scheint, dass mit Ch. B. in jedem Fall über den Intrigen-Plot geredet worden ist, da sogar der Anwalt davon wusste.
Definitiv, hinzu kommen wohl Probleme mit der Steuer. Ich will auch da niemandem etwas unterstellen , auch einer Toten nicht, aber soweit ich weiß, musste CB einem Strafverfahren per strafbefreiender Selbstanzeige zuvorkommen (am I right? Bin jetzt zu faul zum recherchieren...), also, da können tatsächlich sehr undurchsichtige Sachen gelaufen sein. Ggfls wollte das Gericht daran nicht rühren, sondern hat sich auf die (haltlose) wollte-Studienabbruch-verbergen-Sache zurückgezogen. Und indeed: Irgendwoher müssen die 16.000 gekommen sein. (Was ein weiteres mal die Variante "schlichter Diebstahl" ausschließt: Denn den Diebstahl finanziell nötig hatte BT nun wirklich nicht.) Ggfls, pure Spekulation, war BT hier auch in Wirtschaftsstrafsachen verstrickt, wollte die verbergen und ist deswegen in die Mordsache reingestolpert...wäre nicht das erste Mal, dass ein Angeklagter Vergehen x (schlimm) vertuschen will und deswegen in Vergehen Y (schlimmer) reinstolpert...ist jetzt aber pure Spekulation.
pfiffi schrieb:
Wenn ich eine Firma hätte, mein Neffe dort mitarbeitete und ich bemerken würde, dass der mich beschubst, dann würde ich ihn mit Rücksicht auf meinen Bruder zwar sicherlich nicht anzeigen, aber sofort und final mit einem Arschtritt an die frische Luft setzen.


Würde ich ja auch denken, allerdings: wer weiß, was da so über die Jahre passiert ist?
Meine Bemerkung galt einzig und allein der Variante "Alles war in Butter, es wurde ausschließlich seriös gewirtschaftet, und dann kam Neffe auf die Idee, in die Kasse zu greifen". Diese Variante kann man so gut wie sicher ausschließen. Dann hätte CB wohl tatsächlich so agiert, wie ich sagte: Keine Anzeige, aber sofort mitm Arschtritt raus da. nee nee, da lief was anderes: Intrigenplot stimmt, oder BT wusste von Steuersachen oder so ähnlich...


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06.10.2013 um 12:30
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:aber soweit ich weiß, musste CB einem Strafverfahren per strafbefreiender Selbstanzeige zuvorkommen (am I right? Bin jetzt zu faul zum recherchieren...),
you are quite right - war aber auch schon ein wenig länger her.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb: "Alles war in Butter, es wurde ausschließlich seriös gewirtschaftet, und dann kam Neffe auf die Idee, in die Kasse zu greifen". Diese Variante kann man so gut wie sicher ausschließen. Dann hätte CB wohl tatsächlich so agiert, wie ich sagte: Keine Anzeige, aber sofort mitm Arschtritt raus da. nee nee, da lief was anderes: Intrigenplot stimmt, oder BT wusste von Steuersachen oder so ähnlich...
Oder so ähnlich kommt wahrscheinlich hin. Finanziell bedürftig, dass der Diebstahl aus den Parkautomaten hier Sinn ergeben hätte, war B. T. ja in keinem Fall.

@Interested hat ja völlig zu recht darauf hingewiesen, dass B. T. sich bei der Polizei sehr naiv verhalten hat. Macht da alle möglichen Angaben und rechnet nicht damit, dass die das nachprüfen. Ich glaube, der war halt schon völlig aufgesogen, von der Atmosphäre, die da in der Parkgarage geherrscht haben muss. Es folgte ein krasser Aufprall auf die Realität, in der die meisten anderen Menschen leben. Aber wirklich Mord? Hmm, na ja; ich weiß nicht so recht.


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06.10.2013 um 12:48
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:@Interested hat ja völlig zu recht darauf hingewiesen,dass B. T. sich bei der Polizei sehr naiv verhalten hat.
yep, und die Parallelen zu Günter Kaufmann sind schon auffällig. Zwei Schlunzis, zwei Stenze, zwei Bohemians, die glaubten, mit den verhörtechnisch geschulten Polizisten spielen zu können. Ich bin den Polizeitrotteln ja soooowas von überlegen. Und dann: Oh, auf einmal ist die Realität da. Mit ganz großem R. Äh...äh...äh.


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06.10.2013 um 12:49
@pfiffi
Si.


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06.10.2013 um 17:58
Mir geht es bei dem naiven Verhalten bei der Polizei hauptsächlich darum, dass ihm aufgrund seiner Naivität oder Überforderung mit der Sache, ebenso Fehler beim Mord unterlaufen sind - wo hier ja die landläufige Meinung ist, er würde sich eben nicht so stümperhaft verhalten haben. Somit sehe ich da schon einen 'roten Faden' im naiven oder undurchdachten Verhalten. Was man bei einem Ersttäter und überhaupt in so einer Situation auch nicht erwarten kann. Ist halt kein Fernsehen, sondern real - somit kann und ist nie alles komplett durchdacht. Erst Recht nicht, wenn es eine Spontan-Aktion war...die zwar evtl. längere Zeit in ihm keimte - aber der Impuls: Heute ist der Tag der Tage - doch eher spontan und eben nicht komplett zuende gedacht war.

Vielleicht ja auch ein bedachtes Kalkül, dass es auf einen Indizienprozess rauslaufen würde, nur den Ausgang hat er sich vielleicht anders ausgemalt...sein Verteidiger scheinbar auch. Keine Ahnung, wie renommiert der Witting ist - aber schon der Anfang ihres Zusammentreffens war ja nicht sehr erfolgversprechend. Denn wäre er vor Ort geblieben und hätte Bence hinreichend aufgeklärt, dann säße dieser heute u.U. nicht - kann man sehen wie man will. Vielleicht ja ausgleichende Gerechtigkeit?!


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06.10.2013 um 18:12
Ja, vielleicht war es so. Rennommiert war RA Wittig nach meinem Kenntnisstand zuvor vor allen Dingen in Zusammenhang mit Wirtschaftsstrafsachen ...

Es lässt sich immer schwer mit: "Das hätte der doch nie" argumentieren. Gar nicht so selten, klären sich die größten zu knackenden Nüsse in so einem Fall im Nachhinein durch absolute Trivialitäten auf, worauf @d.b.cooper bereits hingewiesen hatte. Auf der anderen Seite muss man aus meiner Sicht aufpassen, dass dies nicht zum pas partout Argument wird, mit dem man alle Widersprüche in seiner Theorie wegerklären kann.

Auf der anderen Seite, und da hast Du @Interested aus meiner Sicht absolut recht, lebte B. T. zu einem Großteil in einer anderen Realität. Genau so wie auch die Parkgarage insgesamt so eine Art Subkultur gewesen zu sein scheint. Was das beweist oder auch nicht, kann sich dann wohl jeder selbst raussuchen. Eine furchtbare Geschichte bleibt es so oder so.


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06.10.2013 um 18:26
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Rennommiert war RA Wittig nach meinem Kenntnisstand zuvor vor allen Dingen in Zusammenhang mit Wirtschaftsstrafsachen ...
Dann frage ich mich aber doppelt und dreifach, was N.L. dazu veranlasst hat, ausgerechnet RA Witting zu einem Mordfall hinzuziehen? Oder, warum man sich, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen war, nicht anderweitigen rechtlichen Beistand geholt hat. Jemand, der sich mit Verteidigung von Mord/Totschlag auskennt?

Jeder betrachtet den Fall halt auf seine Weise. Für mich ist es äußerst fraglich, warum Familie, Verlobte und Freunde während des Prozesses scheinbar nix entkräften konnten (wollten?) Die Gründung der BI und die FB Seiten jedenfalls sind mehr als kontraproduktiv - und ja auf Initiative von Bence hin gegründet worden. Wenn man also selber nicht dahintersteht - dann kann die daraus resultierende Arbeit auch nicht fruchten!


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06.10.2013 um 19:53
Zitat von InterestedInterested schrieb:Dann frage ich mich aber doppelt und dreifach, was N.L. dazu veranlasst hat, ausgerechnet RA Witting zu einem Mordfall hinzuziehen?
Ich glaube, die kannten sich einfach?! Nachher trieb RA Wittig ja wohl da schlechte Gewissen ... Bin mir aber gar nicht sicher, ob ein anderer Verteidiger da mehr rausgeholt hätte. Eher eine andere Kammer ;-))
Zitat von InterestedInterested schrieb: Für mich ist es äußerst fraglich, warum Familie, Verlobte und Freunde während des Prozesses scheinbar nix entkräften konnten (wollten?)
Für mich eine Frage der Sichtweise und der Urteilsperspektive. Das Urteil ist ja keinesfalls eine objektive Wiedergabe dessen, was während des Prozesses passiert ist. Was durch Freunde und Familie widerlegt worden ist, ist die Annahme, dass man in der Familie von einem klaren Testament und Erbfolge gewusst hat. Da ist die Aussage des Vaters klar über die Unklarheit. Die Freunde werden m. E. auch betont haben, dass sie B. T. nicht zu der Tat für fähig hielten, aber das muss ja nicht im Urteil auftauchen usw. usf. Ein weiteres Problem liegt wohl auch darin, dass der "einsame Wolf" B. T. auch seine Freunde und Verlobte in viele Dinge ja offensichtlich NICHT eingeweiht hatte, so dass ihm da keiner beispringen konnte. Und lügen wollten die offenbar nicht (bis auf FS, setzt man da Absicht voraus) - was sie wiederum ehrt (die Freunde).


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.10.2013 um 10:01
Zitat von InterestedInterested schrieb:Die Gründung der BI und die FB Seiten jedenfalls sind mehr als kontraproduktiv - und ja auf Initiative von Bence hin gegründet worden. Wenn man also selber nicht dahintersteht - dann kann die daraus resultierende Arbeit auch nicht fruchten!
So ist es.

Und wenn ich so eine Initiative gründe, dann muss da alles auf den Tisch. Zu den Automatendiebstählen lese ich dort - außer im urteil - zB gar nichts. Wie ist BTs derzeitige Position dazu, was sagt er dazu...nichts, nichts, nichts.


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.10.2013 um 17:01
Na ja, nur wenn sie tatsächlich mit einer Wiederaufnahme rechnen, dann wird Bence jetzt den Teufel tun und was sagen....

Hätte mich auch stark gewundert, nur so bekommt man die Öffentlichkeit eben nicht auf seine Seite. Das hätte man im stillen Kämmerlein handlen sollen und nicht in Form einer BI.

Daher mein Vorwurf an früherer Stelle, dass man damit den 'Justizskandal' beatmet und die Tat, den Mord - in eine Nebensächlichkeit abdriften lässt.

Das behagt der Öffentlichkeit eben nicht - und prozentual betrachtet, sind die Bence-Befürworter eindeutig in der Minderheit.


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.10.2013 um 13:48
@Interested

Ja, weitgehend Zustimmung.

BT hat auf jeden Fall Dreck am Stecken. Sei es, dass er Mörder ist, sei es, dass er Dieb ist (was das Urteil ja auch besagt, er ist ja auch als Dieb verurteilt), sei es, dass er, zumindest zunächst, bereit war, illegal Fake-Material zu Lasten des GFs mit herzustellen, weil dem ja laut BT die Diebstähle in die Schuhe geschoben werden sollten.

Fake-Material produzieren mit dem Ziel, Unbescholtene zu diskreditieren, das nennt man im Jargon der Spin-Doctors "Rattenficken"; und ich finde Rattenficken viel viel verwerflicher als einen Diebstahl. BTs Behauptung, er habe das deswegen so offen gemacht, weil er den Erfolg nicht wollte, kommt mir arg weit hergeholt vor... Zumindest hat er, wenn seine Schilderung zutrifft, zunächst so agiert...anstatt seiner lieben Tante schlicht und klar zu sagen, für solche Schweinereien stünde er nicht zur Verfügung. War es hallo-ha, warst Du es, die/der hier schrieb, niemand müsse müssen? BT hätte ja gehen können? Ganz meine Meinung, und BT sieht in dieser Sache definitiv nicht gut aus, so, oder so, oder so! Ich persönlich glaube wegen der 16.000 nicht an einen banalen Diebstahl, wüßte allerdings sehr gerne, wie er 16.000 hat ansparen können. M.E. ist BT hier definitiv in etwas sehr unklares verstrickt, vermutlich schuldhaft verstrickt, ggfls auch juristisch relevant,und hier liegt, so sehe ich es inzwischen, auch die Lösung des Falles.

Ob er den Mord begangen hat, das ist mir inwzischen unklarer denn je. Ggfls hat er wirklich "bloß" beschubst, den GF, die Tante oder im über-Bande-Spiel beide, und hat sich deswegen in die Mordanklage verstrickt.

Die Studienlüge interessiert mich nicht, dort sehe ich kein wirkliches Motiv, zumal CB dort eben doch in der einen oder anderen Form informiert war. Aber diese Sache, diese Automatenknackerei, die interessiert mich sehr.

@aberdeen

Zur Frage, ob Familie Toth vom Testament gewusst hat: Türlich haben sie, sorry. Alles andere - mit Götzl zu sprechen - wäre lebensfern. Ich habe eine kinderlose, recht wohlhabende Tante. Die ganze Familie weiß im Grunde, wer dort das große Los ziehen wird ;-) (ich werds nicht sein, ich darf es verraten...für den Fall, dass sie ermordet aufgefunden wird, wenn ich jetzt mal cynisch werden darf ;-) ) Ob sie das Testament als soklches gekannt haben...vermutlich nicht. Aber dass da was kommen werde, dass es da was zu erben geben wird...das haben sie gewusst/geahnt/gehofft/waren sich relativ sicher, und da kriegt mir niemand etwas anderes erzählt. Ggfls ist von CB auch immer mal wieder das Spiel gespielt worden "Benimm Dich, Bence, sonst jibbet Popohaue mitm Enterbungsrohrstock"...

Was Du über die kuriose, eigene Welt "Parkgarage Böhringer" sagst, findet meine volle Zustimmung. Das muss da schon sehr strange gewesen sein.

Ich bin pro Wiederaufnahme, weil mich das Urteil eben nicht überzeugt. Aber wenn man mich fragte, "pfiffi, jetzt mal Butter bei die Fische: War ers oder war ers nich..." Hmmmm, also, derzeit senkt sich da mein Daumen eher, sag ich ganz offen.


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