Mordfall Charlotte Böhringer

Macht es überhaupt Sinn Geld zu stehlen, wenn er seine Tante tötete?
Ich meine damit die 500 EUR-Schein. Warum sollte er die stehlen in dem Wissen "morgen" über ein viel größeres Vermögen zu besitzen.
Ok, es war Bence, möglicherweise dachte er sich, er lügt sich wieder was zurecht.
Aber, sofern er nicht dringend Geld brauchte um Kredithaie zu bezahlen (oder die Studiengebühren 4 Semester im vorraus :DD), dann macht es wenig Sinn.

@LIncoln_rhyME
Irgendwie muss er doch für seine Nicht-Jobs entlohnt worden sein! Außerdem, wollte er sich ein neues Rad kaufen^^ Vielleicht wollten sie mit den Freunden auch auf diese idyllische Alm...so ohne Kohle geht das nicht!

Hat es Sinn gemacht, die Tante zu töten?

@Interested
Für seinen Bruder und seine Familie ja, aber ich will jetzt nicht soweit gehen und ihm Nächstenliebe unterstellen....



Ein Mord oder Tothschlag ist in 99,999% aller Fälle sinnlos.

Oha, ein Freudscher Verschreiber.

@LIncoln_rhyME
:D :D :D

Doch doch, Nächstenliebe ist gut....irgendwer hat hier die Namensbedeutung letztens gebracht - ich glaube des poaßt scho ;)

Hab nachgeguckt, es bedeutet: Der Gesegnete, Der gute 'Redner' (Lügner)

@LIncoln_rhyME

LIncoln_rhyME schrieb:Macht es überhaupt Sinn Geld zu stehlen, wenn er seine Tante tötete?

Der Mord hat gar keinen Sinn gehabt, wenn man "Habgier des Neffen" unterstellt, denn er konnte nicht real enterbt werden - weil er einen gesetzlichen Pflichteilsanspuch im Rahmen der Erbfolge hatte. Das einzige was ihm in finanzieller Hinsicht passieren konnte, wäre ein Rausschmiss aus der Firma seiner Tante gewesen. Damit war aber nicht zu rechnen, denn die Tante hat ihn ja gemocht. Die Tante hat mehr oder weniger immer gejammert über die Mitarbeiter (wie man las), aber das hatte keine Folgen. Sie brauchte den Bence als Mitarbeiter. Denn der andere Neffe hatte kein Interesse sich von der Tante rumscheuchen zu lassen. Beide Neffen waren für die Tante wie ihre Kinder. Kinder wirft man nicht raus. Das Jammern gehörte dazu, denn ohne die Neffen und die Mitarbeiter hätte die Tante nicht mehr weitergewusst in ihrem Imperium. Sie war der Boss, aber die Arbeit leisteten die Untergebenen.

Er wusste jedoch, dass die Tante noch > 20 Jahre Lebenserwartung hatte, da hätte noch viel passieren können

@Scipper
Und was ist passiert?

DAS IMERIUM SCHLÄGT ZURÜCK ;) (Lebenslang mit besonderer Schwere der Schuld)

tayo schrieb:Er wusste jedoch, dass die Tante noch > 20 Jahre Lebenserwartung hatte, da hätte noch viel passieren können

Und dann wäre erstmal noch seine Mutter gekommen.

Klar, er hätte irgendwann Geld bekommen. Aber zwischenzeitlich hätte er das Leben eines Gescheiterten führen müssen. Natürlich kann man auch mit 30 nochmal ein Studium oder eine Ausbildung anfangen. vorausgesetzt er hätte die diesmal zuendegebracht, hätte er so knapp mit Mitte 30 mit der Karriere loslegen können. Da er bisher nicht gerade als Überflieger aufgefallen ist, wäre diese Karriere auch eher unspektakulär verlaufen (verschont uns bitte mit Gegenbeispielen von extrem erfolgreichen Studienabbrechern, die sich bezogen auf alle Studienabbrecher im Promillebereich bewegen). Er hätte also für unbestimmbare Zeit wesentlich kleinere Brötchen backen müssen und zwar nicht nur finanziell, sondern auch gesellschaftlich, zumal das Auffliegen der Studienlüge unvermeidbar war.

Glaubt im Ernst wer, dass das eine gute Perspektive sein könnte für jemanden der von frühester Kindheit an als Kronprinz auf ein üppiges Erbe vorbereitet wurde und dafür viele Entbehrungen und Demütigungen in Kauf genommen hat?

Passieren konnte dem Bence jederzeit ein Hausverbot oder ein Rausschmiss aus der Firma, aus einer Laune der Tante heraus. Dafür reichte z.B. das verkehrte Einsortieren eines Reifens ins Reifenlager. Anderseits warf sie ihn aber nicht raus, als er den Parkautomaten "heimlich" leergeräumt hatte.

Dafür reichte sogar das verkehrte Einsortieren eines alten Reifens ins Regal. Anderseits warf sie ihn aber nicht raus, als er dreimal den Parkautomaten "leergeräumt" hatte.

Genau das zeigt doch, dass es eben nicht um einen popligen Reifen ging. Das war allerhöchstens der Anlass, der zu entgültigen Eskalation geführt hat. Dazu passt nämlich dann auch das, was der GeFü gehört haben will während des Streites.

@Scipper
Ich will Dir nicht zu nahe treten!

Tatsache ist: Bence sitzt im Knast, seit 7 Jahren und für noch mindestens 15 Jahre. Die Parkgarage gibt es immer noch - heißt jetzt nur Isar-Parkhaus oder so - geführt vom Bruder mit anderen Mitarbeitern - ist jetzt BOSS mit Untergebenen.

Was in der Zwischenzeit persönlich besprochen oder ausgemacht wurde, wg. der Diebstähle, wir wissen es nicht - vielleicht mußte er es abstottern, vielleicht waren die Reifen einfach nur der Tropfen auf dem heißen Stein, vielleicht zeigt man ein Familienmitglied auch nicht einfach an -ich würde es jedenfalls nicht tun -aber auf mein Geld bestehen. Jetzt war es höchste Zeit zu handeln - wenn auch noch rauskommen würde, dass es gar kein Studium mehr gibt, die anschließende Arbeit nicht...kein Doktorvater - NIX ----->MORD!

@KonradTönz1

Ich sage es mal so: In dieser Familie musste niemand befürchten wegen "Armut" zu verhungern. Der Bence wollte angeblich noch nicht mal einen Geländewagen von der Tante geschenkt haben. Von Habgire ist keine Spur zu erkennen, wenn einer nioch nicht mal ein Auto geschgenkt haben möchte. Der Betrieb oder besser gesagt duie Tante war für ihn wie eine Goldgrube auf Lebenszeit, weil er das Vertrauen seiner Tante genossen hat. Er war wie ein Kind für die Tante. Sie förderte ihn und sie war keineswegs knauserig. Und aus dem Grund wäre es doch sehr unklug gewesen diese reiche Tante (Geldgeberin) umzubringen. Niemand sägt sich den Ast ab, auf dem er sitzt, wenn er bei Verstand ist. Er lebte in einem goldenen Käfig, aber der Käfig war gut gepolstert.

Korrektur: Von Habgier ist keine Spur zu erkennen, wenn einer noch nicht mal ein Auto geschenkt haben möchte.

Wie war das eigentlich mit dem Weinglas auf dem sich nichtzuordbare DNA befand, konnte man an diesem Glas Fingerabdrücke sichern?

Wenns ein ganz normaler Besucher gewesen wäre, der aus diesem Glas ein Getränk offeriert bekam, dann hätten sich zumindest die Fingerabdrücke von Frau Böhringer auf dem Glas befinden müssen. Denn sie musste das Glas aus dem Schrank nehmen und es auf den Tisch stellen.
Des Weiteren hätten sich die Fingerabdrücke des Gastes an dem Glas befinden müssen.

Wenn sich keine Spuren an dem Glas fänden , dann wäre das ein Zeichen, dass das Glas abgewischt wurde. Wenn nur die Fingerabdrücke von Fau Böhringer an dem Glas zu finden wären, ein Hinweis, dass der Trinkende entweder Handschuhe trug oder Frau Böhrigner selber aus dem Glas getrunken hätte, was aber auszuschliessen ist, da eine Fremd DNA an dem Glas gefunden wurde.

@Interested

Bence wurde aufgrund von Indizien wegen Mordes verurteilt. Im Urteil sind seitenlang nur Theorien nachzulesen: Er hätte dies gemeint und jenes gesagt und die Tante hätte dies und jenes gemacht, wenn der Schwindel mit dem Jura-Studium urplötzlich aufgeflogen wäre. Woher will man das alles so genau wissen, was in den Köpfen beider Personen (Tante und Neffe) vorging? Der Schwindel ist jahrelang nicht aufgeflogen, weil keiner nachfragte oder keiner Studienbescheinigungen verlangte. Man vertraute dem Bence und wenn er sich am Examenstag mit einer plötzlichen "Grippe" ins Bett gelegt hätte, wäre die Studienlüge auch nicht geplatzt und vielleicht noch 10 Jahre weitergegangen. Er hätte eine Terminverschiebung des Examens vortäuschen können, denn keiner blickte damals genau durch.

@Scipper
Hui, dann hätte er es 2016 endlich zu nem Abschluss gebracht ;)
Grippe? Die hatte er doch schon eine Woche vor dem Mord
Vertrauen? Man hat doch nachgefragt! Anfang Mai---------->15.Mai 2006 MORD

@Interested

Du hast vergessen zu erwähnen, dass die Familie und die Freunde vom Bence an seine Unschuld glauben. Die drei Geldentnahmen des Bence aus dem Parkautomaten der Firma scheinen seine Tante nicht erzürnt zu haben, weil sie diesen Bence wie ihr eigenes Kind und ihren Sohn betrachtet hat.

PS: Und aus dem Grund hätte sie den Bence auch niemals enterbt oder in die Wüste verbannt !!!

@Interested

Wenn der Bence gewollt hätte, dann hätte er seine Tante zu Lebzeiten "abzocken" können, denn die Tante warf nur so mit dem Geld um sich und sie hatte keinen Überblick über diese Firma. Er war eben nicht habgierig, denn wenn er das gewesen wäre, hätte er den Geländewagen angenommen. Er hatte ja nur 16.000 Euro auf seinem Konto und er hat sein Glück mit kleinen Spiel-Wetten versucht. Er hat also niemals den Reichtum seiner Tante ausgenutzt, sondern sogar für sein monatliches Gehalt in der Firma seiner Tante real gearbeitet. Er hat sich auch keine Kredite von seiner Tante geben lassen, denn er hatte nur 16.000 Euro seinem Konto, vermutlich sein Sparguthaben aufgrund der Taschengelder von der Tante, die er ab und zu auch bekam.

@d.b.cooper

Wenn es noch weitere Bekannte gegeben hat, die C.B. bei Anlagegeschäften übervorteilt haben, warum wurde dies von der Verteidigung im Sachrügeschriftsatz nicht erwähnt

Beim nochmaligen Nachlesens des ganzen Geschwalles über die in der Spülmaschine gefunden Gläser ist mir folgende Passage aufgefallen:

"Lediglich im Hinblick auf die Angaben der Zeugin S., die von einem gemeinsamen Weintrinken spricht, liegt es nahe dass die beiden gleichartigen kleineren Weingläser (Glas Nr. 9 und 10) und das Wasserglas Nr. 7,auf denen sich entweder die Spuren der Zeugin S. oder die des Opfers befanden am Nachmittag des 15.06.06 anlässlich des Besuches von Frau S. in der Opferwohnung benutzt wurden."


"die beiden gleichartigen kleineren Weingläser (Glas Nr. 9 und 10) und das Wasserglas Nr. 7,auf denen sich entweder die Spuren der Zeugin S. oder die des Opfers befanden"


Was bedeutet hier "entweder"?

Hätten sich die Fingerabdrücke von Frau Böhringer nicht auf beiden Gläsern befinden müssen? Hätten sich die Fingerabdrücke von Frau Böhringer nicht auf allen gefundenen Gläsern finden müssen?

Sie als Gastgeberin muss die Gläser aus dem Schrank genommen und auf den Tisch gestellt haben.

Daher meine Frage, ob sich Fingerabdrücke von Frau Böhringer auf dem Glas Nr. 6 mit der Spurenbezeichnung 2.8.0.34 bfanden?Wenn Frau Böhringer selber das Glas in die Spülmaschine geräumt hätte, dann müssten sich ihre Fingerabdrücke an dem Glas befunden haben.

Im Urteil findet sich dazu leider nichts. (Urteil ab S. 178)

@Interested

Der Vorwurf, dass der Bence geldgierig war, überzeugt mich nicht, denn er hat für sein Geld hart gearbeitet. Die Schwindelei bei seiner Tante mit einem Jura-Studium war eine private Notlüge. Denn damit wollte er verhindern, dass er Streit mit seiner Tante bekommt. Und damit keiner aus seinem Freundeskreis sich bei der Tante aus Versehen verplappert, hat er auch seinen Freunden keinen reinen Wein eingeschenkt. So musste auch keiner der Freunde für den Bence lügen, falls die Tante jemals durch reinen Zufall einen der Freunde zum Stand des Jura-Studiums des Bence befragt hätte. Es wäre sogar unkluig gewesen, jedem Freund dies zu sagen, denn man weiß nie, ob dieses Wissen vielleicht bei einer Party auch an Dritte gelangt. Also musste er kurzerhand alle belügen. Die Studienlüge enstand nicht aus Gekltungsdrang. sondern aus der Not heraus, weil seine Tante von der "fixen Idee" besessen war, dass sie einen Jurist in der Familie haben wollte.

Bei 2.8.0.34 handelt es sich übrigens nicht um ein Weinglas sondern um ein Wasserglas.

Da die DNA, die an diesem Glas gefunden wurde an keinem der Weingläser gefunden wurde, kann man davon ausgehen, dass sich in dem Glas kein Wasser befand, dass zu einem Glas Rotwein getrunken wurde.

Daher könnte darüber nachgedacht werden ob der Täter Frau Böhringer um ein Glas Wasser gebeten haben könnte und sie ihm ein solches aus der Küche holte.

In diesem Zusammenhang taucht die Frage nach der Lage der einzelnen Räumlichkeiten in der Böhringer Wohnung auf.

Wäre es von den Räumlichkeiten und deren Lage möglich gewesen, dass der letzte Besucher den Wasserglas-Trick angewendet hat um in der Zeit in der Frau Böhringer das gewünschte Wasserglas holte und in der Küche befüllte das Büro zu durchsuchen?

Ich musste das Obige mal hier sagen, denn die Studienlüge wurde im Urteil aufgebauscht. Es war dies auch keine Hochstapelei, sondern bei genauer Betrachtung nur eine Notlüge, die den Zweck hatte, die Tante zu beruhigen. Natürlich musste er diese Lüge auch etwas ausschmücken, weil die Tante ja auch keinen Verdacht schöpfen sollte. Dazu diente zum Beispiel das Weißwurstessen. Es ist doch klar, dass einer unter solchen Umständen nicht allen anderen Leuten oder seinen Freunden sagen kann, dass er nicht mehr studiert. Denn man weiß ja nie, ob dies nicht doch zur Tante gedrungen wäre. Der Fehler war, dass er sich überhaupt auf diese "fixe Idee" seiner Tante eingelassen hat. Denn das Parkhaus benötigte keinen Juristen und sicher hätte es auch jeder andere akademische Titel getan, um ihn dann auch auf der Visitenkarte vorzeigen zu können und Eindruck zu schinden, bei wem auch immer.