Mordfall Charlotte Böhringer

@Interested
Aha, jetzt bin ich nicht intelligent genug, nur weil ich diese Aktion absolut schwachsinnig und dementsprechend auch "lebensfremd" finde?

Und wenn er der Mörder ist, dann macht das ja mal garkeinen Sinn:

Interested schrieb:Kapierst Du das nicht, er konnte zu keinem Zeitpunkt ahnen, verdächtigt zu werden...

Ein Mörder könnte durchaus ahnen, dass er auch ins Fadenkrauz der Ermittlung gerät.
Warum sollte er sich also bewusst einem unnötigen Risiko aussetzen und das Geld bei sich tragen?
Ausserdem habe ich das mit dem Extrafach nicht von Dir, sondern aus dem Urteil. Da wird angedeutet, dass er das Geld dort verstecken wollte, das habe ich doch richtig in Erinnerung?

@avatar455
@Interested
Dass es für Euch scheinbar völlig normal zu sein scheint, dass ein Mörder mit erbeutetetem Geld zu einer Zeugenaussage aufschlägt, zeigt ja auch, wie sehr Euch das Urteil und die Begründung im Griff hat. Mit Logik ist das nämlich nicht zu erklären.

@dundee10

dundee10 schrieb:Angenommen bence wars, dann kann ich mir gut vorstellen, daß er am tag danach völlig durch den wind war und alle möglichen unkoordinierten Handlungen vollzogen hat, noch selbst schockiert von seiner Tat ( Spekulation ). Fest steht doch auf jeden Fall, daß er sich eben verdächtig gemacht hat und das nirgends plausibel erklären konnte.
In diesem Zusammenhang fällt mir immer wieder Dostojewskis "Schuld und Sühne" ein. Der Mörder Raskolnikov irrt im Delirium durch die Gegend, landet spät Nachts am Tatort (Der mörder kehrt an den tatort zurück) und erklärt dies später in der Vernehmung damit, daß er eine Wohnung habe mieten wollen.

Da warst Du mit dem Post schneller als ich. An "Schuld und Sühne" (Verbrechen und Strafe) muss ich auch immer denken. Ja, aus meiner Sicht vorstellbar.

dundee10 schrieb:Fest steht doch auf jeden Fall, daß er sich eben verdächtig gemacht hat und das nirgends plausibel erklären konnte.

Der zweite Teil Deiner Aussage ist aus meiner Sicht Interpretationssache. Es gibt eigentlich keinen Beweis dafür, dass B. T. gelogen hat. Daher sind mehrere Auslegungen absolut möglich und ob die plausibel sind oder nicht, ist eben subjektiv.

Täter kehren ja tatsächlich relativ häufig an den Tatort zurück und sind sogar oft über Fotos identifizierbar. Aber das ist auch nicht immer so und am Tatort waren ja auch mehrere Leute. Vielleicht war da der wahre Täter ja dabei, wer weiß?

@aberdeen
Das hat nix mit Demenz zu tun, der war sich seiner Sache so sicher, der hat einfach nur gemacht. Ja, wollte unbedingt von möglichst vielen Menschen gesehen werden...wie er was macht, dann ganz bewußt auch weg gefahren. Ganz unverfänglich mit dem Rad gekommen, es gereinigt, zur Reparatur gebracht, dann mit dem Auto weg gefahren....alles einfach so. Das hat nix mit Ausnahmezustand zu tun - in dem befindet er sich, seit er zu lügen angefangen hat - besonders im nächsten Umfeld. Da hätte er jederzeit mit dem Auffliegen seiner Lügen rechnen müssen, durch ganz banale Umstände, Zufälle...

Ich habe Dich ja schon mal auf Bences Gesichtsausdruck auf Fotos hingewiesen, die zeigen allesamt sehr sehr wenig Regung....warum sollte er sie jetzt haben...er war sich so sicher....Wie dem auch sei...er sitzt seit 7 Jahren im Gefängnis...und das ist auch gut so.

@sheldonC
Richtig! Du bist nicht intelligent genug.

@aberdeen

Du darfst nicht vergessen, dass Bence ein super Schauspieler war, hat ja sein "Schauspielstudium" erfolgreich mit ausreichend bestanden, ausserdem hat er ja jahrelang bewiesen, wie gut er seine Umwelt belügen kann, insofern traue ich ihm schon eine gewisse "Schauspielkunst" zu!

@Interested:
das sagt der richtige!

@sheldonC
Genau, sagt auch der Richtige. Und nun?

@Interested
Keine Ahnung, ich muß jetzt auch los, hab nen wichtigen Banktermin (ich bin so nervös dass ich nicht mal die Strumpfmaske über's Gesicht bekomme).

@sheldonC
Na dann mach's gut...der Bence könnte Dir aber erklären, wie man die Nervosität in den Griff bekommt.

@Interested:
Denke auch, werd ihn mal anrufen. Wer so cool ist und das erbeutete Geld mit zur Polizei nimmt, der muß es schon drauf haben.

Gut, er wusste ja auch, dass es nur eine Zeugenvernehmung ist und als Mörder hat er selbstverständlich nicht damit rechnen können ins Fadenkreuz der Ermittler zu geraten.
Ist halt saudumm gelaufen.

Slapstick pur!

Geldscheine kann man doch bedenkenlos spazieren führen, sofern man eine plausible Erklärung dafür hat, woher sie stammen. Dass verräterische Spuren für einen Diebstahl darauf zu finden sein würden, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind, wer sollte das ahnen? Man könnte also behaupten, die Tante hätte einem dieses Geld geschenkt. Im Idealfall lebt so eine Tante noch und kann das Geschenk bestätigen. Oder sie lebt nicht mehr, kann das Geschenk dann leider nicht bestätigen, es aber auch nicht abstreiten. Ungünstig wäre doch nur der Fall, wenn die Tante noch leben und das Geschenk abstreiten würde. Und um möglichen Missverständnissen vorzubeugen: Für die Tante wäre es natürlich günstiger, wenn sie noch leben würde.

@sheldonC
Ja, er hatte es vorher auch nicht bei FB geposted. Er alleine wußte, dass er der Mörder war...

Der hat einfach zuviel Tatort geguckt und dachte, er spielt heute mal die Rolle des Zeugen in einer Mordvernehmung - außerdem ging es nur mal um die Tagesabläufe...Ich weiß ja nicht, warst Du jemals schon bei einer Zeugenbefragung? Das fängt alles ganz harmlos an, ohne Verdacht...selbst wenn der besteht, rafft der Befragte es als Letzer!

@Interested

Interested schrieb:die zeigen allesamt sehr sehr wenig Regung

Nee, gibt auch ein paar, auf denen er lacht. Auf den Prozessfotos guckt er natürlich sparsam.

Deine Theorie überzeugt mich nicht.

Lenni schrieb:Du darfst nicht vergessen, dass Bence ein super Schauspieler war, hat ja sein "Schauspielstudium" erfolgreich mit ausreichend bestanden, ausserdem hat er ja jahrelang bewiesen, wie gut er seine Umwelt belügen kann, insofern traue ich ihm schon eine gewisse "Schauspielkunst" zu!

Damit hast Du sicher recht, aber er hätte sich - nicht nur weil er Juara studiert hat - leicht ausrechnen können, dass er überprüft werden würde und als potenzieller Erbe auch gute Chance hatte, das genauer hingeschaut wird.

...und noch was. Wenn sich der Verdacht erhärtet, dann erfolgt auch die Belehrung...nicht vorher.

@muscaria

muscaria schrieb:Dass verräterische Spuren für einen Diebstahl darauf zu finden sein würden, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind,

War da nicht von Blutspuren die Rede?

Ansonsten kann man schon so argumentieren, wie Du; aber muss man schon sehr kaltblütig sein.

aberdeen schrieb:Deine Theorie überzeugt mich nicht.

@aberdeen
Ich will Dich doch gar nicht überzeugen, der Fall ist bereits abgeschlossen ;)

@all

Nee, obwohl gut vorgetragen, überzeugen mich diese Theorien über B. T.s Verhalten nicht. So viele Anhaltspunkte zu legen, wo sich der Streit auch im öffentlichen Raum abgespielt hat, würde ich als fernliegend und lebensfremd ausschließen.

Im Zusammenhang mit einer Affekttat: ja; aber bei geplanten Mord und einem IQ über 7?

@Interested

Interested schrieb:Ich will Dich doch gar nicht überzeugen, der Fall ist bereits abgeschlossen

Ach so, Du plauderst nur einfach gern? Ist gut.

@aberdeen

Es war aber keine Affekttat, wäre es eine gewesen, hätte er im Affekt irgendeinen Gegenstand aus der Wohnung genommen und damit zugeschlagen, das war ein geplanter eiskalter Mord, denn er hat nicht nur die Handschuhe mitgebracht, sondern auch das Tatwerkzeug, oder willst Du mir sagen, dass jeder hier einen Hammer der ein anderes Werkzeug ständig mit sich rumträgt?

@aberdeen
Lustig, was ist denn Deine Intension hier?

Glaubst Du irgendein Forengeblubber könnte ernsthaft irgendwas an dem Fall verändern - so nachträglich - in Hoffnung auf Wiederaufnahmeverfahren....

Wenn die Verteidung ähnlich denkt, haben wir hier eine weitere Antwort darauf, warum B. im Gefängnis sitzt und auch bleiben wird.

@Lenni

Das ist auch wieder so ein Schnellschuss aus dem Urteil: Handschuhe = Vorbereitung.

jeder der vor Ort etwas repariert, hat natürlich ein Werkzeug dafür - entweder bringt er es mit oder es ist vor Ort vorhanden; und je nach dem welche Arbeit, trägt man dabei auch Handschuhe! Im Urteil steht, dass es durchaus Haushaltshandschuhe gewesen sein können.