abgelenkt schrieb:Ggf laienhaft nachvollziehbare Gedanken, juristisch aber nicht : Sofern die Feststellungen einen vorherigen Streit als möglich erscheinen lassen (was im Urteil wohl vor allem wegen des angeblich objektiv feststellbaren Angriffs direkt nach Türöffnung ausgeschlossen worden war, was der zugelassene Wiederaufnahmeantrag jetzt aber objektiv in Frage stellt), müsste das Gericht angesichts des Schweigens des Angeklagten einen solchen zu seinen Gunsten unterstellen (sodass im Zweifel dann eben keine Heimtücke mehr abgenommen werden kann).
Sehe ich nicht so.
Die Tante war ausgehfertig angezogen. Es gab keinerlei Hinweise, dass sich ein Täter (BT oder wer auch immer) vorher länger in der Wohnung aufgehalten hat (keine Bewirtungssituation).
Wenn sie BT also in die Wohnung gelassen hat, sich kurz mit ihm unterhalten hat und dann mit ihm gemeinsam in Richtung Tür gegangen ist, dann kommt es eben sehr darauf an, in welcher Situation der erste Schlag gefallen ist, denn nur der ist wesentlich für die Frage der Heimtücke. Wenn BT also hinter ihr die Treppe hinabgegangen ist und ihr dann unten im Flur angekommen von hinten eins auf den Kopf gehauen ist, ist das immer noch ein heimtückischer Angriff.
Wir kennen das gerichtsmedizinische Gutachten nicht im Detail. Aber wenn die Verteidigung darlegen will, dass der Angriff nicht heimtückisch erfolgte, müsste ggfls. ein Gutachter überprüfen, ob das mit den damals gefundenen und dokumentierten Verletzungen in Einklang zu bringen ist. Also: aus welcher Richtung erfolgte welcher der 24 Schläge und wie sehen die Abwehrverletzungen aus?
Weitere der im Urteil aufgeführten Indizien fallen ja nicht plötzlich weg. Z.B. die Tatsache, dass keine Tatwaffe gefunden werden konnte, aber auch kein Gegenstand aus der Wohnung zu fehlen scheint, woraus man schließen kann, dass BT die Tatwaffe mitbrachte und auch wieder mit nahmen. Das spricht z.B. gegen einen spontan eskalierten Streit.
quaerere1 schrieb:Wenn ich mir vorstelle, wie kalt er diese Lügen durchgezogen hat, vor Tante, Bruder, Eltern , Verlobte ,seinen Freunden und in der Clique und in den Jahren die Lügen immer größer wurden , wie das WEißwurstessen des angeblich bestandenen ersten Examens, das er einen Mentor oder Doktorvater gefunden hat und ein gutes Praktikum. Ich meine er hatte kein schlechtes Gewissen, im Gegenteil er hat seinem Umfeld ja suggeriet das es bei ihm so richtig prächtig laufen würde und er trotzdem noch so viel Zeit im Parkhaus verbringen konnte, während andere Jurastudenten das meist nur mit größter Anstrengung schaffen und in all den Jahren hat sich nie sein Gewissen gemeldet , das er sich mal irgendwem anvertraut hat oder gerade bei solch großen Lügen , wenn es zum Finale geht, wie beim ihm das zweite Staatsexamen, immernoch die Lüge aufrecht hält und skrupelos weiter lügt, sagt das schon viel über seinen Pathologie aus , mMn.
Genauso sehe ich das auch.
Das war halt alles andere als eine Notlüge, um nicht zugeben zu müssen, dass es im Studium nicht ganz so rund lief. Ich sehe es auch nicht so, dass "er da so reingerutscht ist".
Vielmehr hat er ja immer wieder noch eine Schippe draufgepackt. Es ging ihm nicht darum, unangenehme Fragen zu vermeiden und notdrüftig eine Erklärung zu finden, warum er denn immer noch keinen Abschluss hat. Er hat sich vielmehr als der Überflieger dargestellt und immer wieder noch einen zusätzlichen Glanzpunkt dazu erfunden.
Für mich ist das kein armes Würstchen, dass sich dem Druck nicht anders als durch Notlügen und Flunkereien entziehen kann, sondern ein notorischer Hochstabler und Lügner, der nicht bereit oder in der Lage ist zu leisten, gleichzeitig die Lorbeeren und die Anerkennung aber trotzdem einstreichen will.
Wäre das eine verzweifelte Lüge gegenüber der fordernden Tante gewesen, hätte er doch wenigstens die Verlobte oder seine besten Kumpels einweihen können. Die wussten ja um das schlechte Verhältnis zu CB und hätten Verständis aufgebracht. Aber er hat ja wirklich jede einzelne Person aus deinem direktesten Umfeld belogen, betrogen und teilweise sogar bestolen. Eben weil es ihm drum ging, von allen Anerkennung zu bekommen, die ihm gar nicht zustand.