Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Charlotte Böhringer

28.932 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 12:39
Zitat von Aloha-zugAloha-zug schrieb:Das Gericht begründet es damit, er hätte die Tür gehalten.
Das könnte durch ein neues Tatgeschehen widerlegt werden.
Und auf diesen Tatablauf warten wir nun.
Zitat von WMWM schrieb:Nimmt das Gericht denn an, dass BT die rechte Hand mit Absicht benutzt hat, um nicht mit der Tat in Verbindung gebracht zu werden?
Er benutzte die rechte Hand, weil die Linke mit dem Aufhalten der Tür beschäftigt war.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 12:47
Zitat von Aloha-zugAloha-zug schrieb:Für mich als Linkshänder sowieso unglaubwürdig, dass er mit rechts zuschlagen haben soll.
Kennt jemand andere Fälle, bei dem jemand mit anderer Hand als Links-oder Rechtshänder zugeschlagen haben soll?
Naja - ich zb. bin beidhändig, präferiere es mit links zu schreiben bediene meine Computer Maus aber lieber mit rechts.
Nicht immer sagt die Präferierte Hemisphäre etwas über Aktionen aus. Wiedersprechen tut es sich also nicht unbedingt.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 14:34
Zitat von emzemz schrieb:Er benutzte die rechte Hand, weil die Linke mit dem Aufhalten der Tür beschäftigt war.
Abgesehen davon, dass mir die vom Gericht vermutete Vorgehensweise sehr umständlich vorkommt, ging das Gericht damit davon aus, dass BT keine Angst gehabt hätte, bei der Tat beobachtet werden zu können? Was wenn doch noch jemand im Haus gewesen wäre?


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 14:39
Zitat von MauserMauser schrieb:Dann kann man zu einer deduktiven, logischen Schlussfolgerung kommen
Klar. Kann man. Man kann aber auch einfach sagen, dass es jeder dahergelaufene primitive Hammer aus dem Baumarkt war, den BT in Tötungsabsicht einfach in die Finger bekommen hat.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 14:45
Zitat von WMWM schrieb:Abgesehen davon, dass mir die vom Gericht vermutete Vorgehensweise sehr umständlich vorkommt, ...
Wenn mir etwas umständlich vorkäme, dann, dass er mit der Linken zuschlug und mit der Rechten die Tür offenhielt.
... ging das Gericht damit davon aus, dass BT keine Angst gehabt hätte, bei der Tat beobachtet werden zu können? Was wenn doch noch jemand im Haus gewesen wäre?
Da waren sicherlich viele Leute im Haus, also Personal sowie Kunden.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 14:56
Zitat von WMWM schrieb:Hätte es Möglichkeiten gegeben, BT diesbezüglich zu untersuchen?
Das dürfte schwierig sein. Einmal muss BT dem zustimmen und zum anderen dürften hier Manipulationen durchaus möglich sein. Denn man überprüft, wie derjenige willentlich seine Arme/Hände auf Vorgaben hin steuert. Und was er dabei wirklich willentlich steuert, weiß nur der Untersuchte.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 15:04
Zitat von LentoLento schrieb:Einmal muss BT dem zustimmen und zum anderen dürften hier Manipulationen durchaus möglich sein. Denn man überprüft, wie derjenige willentlich seine Arme/Hände auf Vorgaben hin steuert. Und was er dabei wirklich willentlich steuert, weiß nur der Untersuchte.
Mich als Laien könnte man diesbezüglich sicher täuschen. Ich dachte daran, ob es Fachleute gibt, die diesbezüglich nicht so einfach zu manipulieren sind. Nur weil ich nicht weiß, woran man die Manipulation ggf. erkennt, heißt es ja nicht, dass Fachleute dafür keinen Blick haben.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 15:32
Zitat von emzemz schrieb:Wenn mir etwas umständlich vorkäme, dann, dass er mit der Linken zuschlug und mit der Rechten die Tür offenhielt.
Du meinst es umgekehrt oder?


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 15:34
Zitat von WMWM schrieb:Hätte es Möglichkeiten gegeben, BT diesbezüglich zu untersuchen?
Es ist gerade mal zwei Tage her, da hatte ich hierzu aus aus dem Urteil zitiert.
Beitrag von emz (Seite 1.402)


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 16:08
Zitat von WMWM schrieb:Ist das Tragen von Handschuhen eine blosse Vermutung oder gibt es Indizien, die das stützen, Spuren, die auf das Tragen von Lederhandschuhen schließen lassen oder etwas derartiges? Wenn es so wäre, hätte das Gericht mit der Annahme einer genauen Planung möglicherweise doch gar nicht so falsch gelegen hätte. Ein planender Täter würde doch sicher darauf bedacht sein, keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Ob sie mit dem Täter richtig liegen ist eine andere Frage.

Nun so steht es zumindest an verschiedenen Stellen im schriftlichen Urteil, exemplarischer Auszug:

Er wartete mit Handschuhen an den Händen […]

Aus der Spurenlage ist zu schließen, dass der Täter mit Handschuhen an den Händen die Tat beging […] Die Spurenlage führt zu dem Schluss, dass der Täter bei der Tat zumindest zeitweise Handschuhe trug.

Schriftliche Urteilsbegründung im Prozess des Mordfalles Charlotte Böhringer, Seite 16 bzw. 150

Es geht übrigens an dieser Stelle weniger um die vom Gericht angenommene akribische Tatplanung als vielmehr um den fundamental-diametralen Widerspruch der sich daraus ergibt. Weil es macht überhaupt keinen Sinn für Benedikt Toth als vermeintlicher Täter erst den Mord mit Handschuhen zu begehen um danach mit blanken Händen seine DNA auf den Testamenten zu hinterlassen. Da nützt auch dieses überaus schwache Gegenargument nichts dass die Handschuhe möglicherweise zu stark mit dem Blut des Opfers kontaminiert gewesen sein könnten weil es genügend Alternativen gegeben hätte etwaige Spuren in dieser Hinsicht zu vermeiden.

Sprich entweder ist Toth als angeblicher Täter so planvoll vorgegangen bei der Tat Handschuhe zu verwenden aber dann so granatendämlich gewesen diese nach Tatbegehung auszuziehen. Oder er hat das bewusst gemacht wohlwissend dass die Spuren darauf ihn dann aber nicht werden belasten können weil niemand sagen kann wann genau die DNA gesetzt wurde. Und wenn dem so ist dann bedeutet das wiederum dass dieses Indiz aus dem sogenannten „Indizienring“ komplett wertlos ist! Egal wie man es am Ende versucht zu drehen oder zu wenden, der fundamentale Widerspruch in der Logik bleibt bestehen und somit ergeben sich berechtigte Zweifel an der vom Gericht unterstellten Darstellung!

Zitat von WMWM schrieb:Das Gutachten wird sich doch sicher nicht ausschließlich auf die letzten Schläge bezogen haben oder doch? Vielleicht habe ich etwas missverstanden, aber ich habe die Hervorhebung der rechtshändigen Ausführung der letzten Schläge bislang so interpretiert[/b], dass damit auch gleichzeitig gesagt wird, dass das für die Schläge davor nicht so eindeutig nachgewiesen wurde?

Negativ! Das Gericht geht davon aus dass die Tat vollständig mit der rechten Hand begangen wurde wobei die letzten 4-5 Schläge gesichert rechtshändig ausgeführt wurden. Bewiesen wurde dies durch das Gutachten einer digitalen Tatortrekonstruktion welches die Verteidigung noch während des Prozesses eingeführt hat.

Der Angeklagte schlug weiter mit dem Werkzeug, dass er in der rechten Hand führte, wobei er möglicherweise zeitweise die linke Hand unterstützend zu Hilfe nahm, mindestens 24 Mal gegen den Kopf des Opfers, wobei er die letzten vier bis fünf Schläge ausschließlich mit der rechten Hand von oben nach unten und von außen nach innen führte. […]

Die Feststellungen zur vom Täter benutzten Schlaghand – nämlich der rechten Hand – beruhen auf einer Gesamtwürdigung der örtlichen Gegebenheiten am Tatort im engeren Sinne. Anhaltspunkte für einen Schlaghandwechsel während des Angriffs bestehen nicht.

Schriftliche Urteilsbegründung im Prozess des Mordfalles Charlotte Böhringer, Seite 17 bzw. 75

Diese ganzen Behauptungen und Versteifungen darauf dass der Täter auch mit der linken Hand angefangen haben könnte, dann ermüdete und auf die rechte Hand wechselte wo er es zu Ende brachte sind also vollkommen Kokolores! Es stellt sich ohnehin die Frage wieso Toth als Linkshänder die Tat mit der rechten Hand ausgeführt haben sollte wenn der Angriff überhaupt nicht an der Tür stattfand wie die neuen Erkenntnisse darlegen sondern von innen nach außen begangen wurde. Das führt die gesamte Diskussion mehr oder weniger ab absurdum!

Zitat von WMWM schrieb:Nimmt das Gericht denn an, dass BT die rechte Hand mit Absicht benutzt hat, um nicht mit der Tat in Verbindung gebracht zu werden?

Von derartigen Annahmen ist, nach meinem Kenntnisstand, im Urteil nichts zu lesen.


4x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 16:32
Zitat von Aloha-zugAloha-zug schrieb:Bedeutet er macht 80% mit Links
-100 wäre das Maximum an Linkshändigkeit, oder?
Finde ich sehr viel.
Aber 50 hätte geheißen, dass er 50% mit Links und 50% mit Rechts macht, oder?


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 16:32
Zitat von MauserMauser schrieb:Es stellt sich ohnehin die Frage wieso Toth als Linkshänder die Tat mit der rechten Hand ausgeführt haben sollte wenn der Angriff überhaupt nicht an der Tür stattfand wie die neuen Erkenntnisse darlegen
Wenn nicht an der Tür, stellt sich die Frage, wo fand der Angriff statt?


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 19:25
Zitat von emzemz schrieb:Wenn nicht an der Tür, stellt sich die Frage, wo fand der Angriff statt?
So wie ich die Bilder der Wohnung in Erinnerung habe befindet sich hinter der Tür doch nur ein relativ kleiner Flur von dem aus eine Treppe um die Ecke nach oben führt. Die Leiche von CB lag in diesem Flur auf dem Boden. Da ist also nicht viel Platz, wo der Angriff stattgefunden hat.
Hätte er in der Wohnung oben begonnen und das Opfer hätte versucht vor dem Angreifer zu fliehen und zur Tür zu entkommen, hätte man das meiner Meinung nach anhand von Spuren rekonstruieren können.
Ich glaube auch, dass es rekonstruierbar gewesen wäre, wenn der Angriff am Fuss der Treppe stattgefunden hätte, weil das ein anderes Spurenbild ergeben hätte als ein Angriff von der Tür aus.
BT behauptet jetzt, das durch ein Gutachten belegen zu können. Was bedeutet, dass die bisherigen Gutachter die Spuren falsch interpretiert hätten. Ich glaub, das ist wieder mal nur so eine typusche Nebelkerze , wie wir sie schon so oft gesehen haben...


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 19:36
Das ist nun das Problem.
Ohne das Aufdecken der Gutachten kommen wir nicht weiter.
Meine Kristallkugel bleibt trübe.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

12.12.2024 um 19:51
Zitat von MauserMauser schrieb:fundamentale Widerspruch in der Logik
Da hast du Recht. Anzunehmen es gäbe einen sogenannten Alternativ-Täter ist ein fundamentaler Logikwiderspruch


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

13.12.2024 um 12:14
Zitat von MauserMauser schrieb:Diese ganzen Behauptungen und Versteifungen darauf dass der Täter auch mit der linken Hand angefangen haben könnte, dann ermüdete und auf die rechte Hand wechselte wo er es zu Ende brachte sind also vollkommen Kokolores!
Bei einem Linkshänder als Täter überzeugte mich dieses Szenario, dass er mit der dominanten Hand anfing und aus Ermüdung auf die rechte umsattelte auch nicht.

Bei einem Rechtshändigen Täter würde es mich überzeugen, dass es so gewesen sein kann.

Warum hältst Du es für gänzlich ausgeschlossen, dass ein rechtshändiger Täters, anfangs mit Absicht die linke Hand genutzt haben kann und das kräftemäßig unterschätzt hat?. Der Täter hätte, wenn es so gewesen wäre ja nicht hellseherisch vorhersehen können, dass das nicht nachgewiesen werden würde.

Könnte eine ursprüngliche Ausführung der Tat eines Rechtshänders mit der ungeübten nicht dominanten linken Hand nicht vielleicht sogar erklären, warum die Nutzung der rechten Hand ausschließlich für die letzten Schläge nicht jedoch für die ersten Schläge eindeutig nachgewiesen ist? Warum sollte die Ermüdung unter dieser Voraussetzung keinen Sinn ergeben? Er legt einen Moment die Tatwaffe beiseite, macht einen Fehler und greift automatisch zur dominanten Hand. Die kontaminierten Geldscheine werden BT untergeschoben. Mir kommt das mit den Geldscheinen ehrlich gesagt fingiert vor.

Dann hätten wir einen perfide nach Plan vorgehenden Täter und der scheinbare Dilettantismus mit den Geldscheinen wäre auch erklärt.

Die DNA-Spuren BTS am Testament müssen hingegen keinen Zusammenhang zur Tat. Es müsste natürlich jemand gewesen sein, der um den Konflikt mit der Tante weiß.


2x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

13.12.2024 um 13:40
Zitat von WMWM schrieb:Die kontaminierten Geldscheine werden BT untergeschoben. Mir kommt das mit den Geldscheinen ehrlich gesagt fingiert vor.
Da sollte die Lösung nach dem Täter doch sehr nahe liegen. Man müsste nur überlegen, wer Zugang zu seiner Geldbörse hatte. Wer fällt mir da ein ... :D


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

13.12.2024 um 14:00
Zitat von WMWM schrieb:Bei einem Rechtshändigen Täter würde es mich überzeugen, dass es so gewesen sein kann.

Warum hältst Du es für gänzlich ausgeschlossen, dass ein rechtshändiger Täters, anfangs mit Absicht die linke Hand genutzt haben kann und das kräftemäßig unterschätzt hat?. Der Täter hätte, wenn es so gewesen wäre ja nicht hellseherisch vorhersehen können, dass das nicht nachgewiesen werden würde.

Bitte Kontext beachten, ich habe nichts dergleichen ausgessagt! Mein von dir zitierter Satz bezieht sich ausschließlich auf Benedikt Toth sowie dem Umstand dass das Gericht in seinem Urteil davon ausgeht das die Tat vollständig rechtshändig ausgeführt und dabei auch nicht die Schlaghand gewechselt wurde, Toth jedoch Linkshänder ist. Das ist schlicht und ergreifend alles.

Dein restlicher Beitrag hat mit dem was ich geschrieben habe nichts mehr zu tun und enthält darüber hinaus zu viele spekulative "Könnte..", "Vielleicht...", "Hätte...", "Wäre..."-Formulierungen. Das etwas fingiert wurde dafür gibt es keinerlei Beweise oder auch nur Anhaltspunkte davon auszugehen weshalb es absolut nicht sinnvoll ist sich jetzt hier irgendwelche aus dem Kaffeesatz gelesenen Möglichkeiten zurechtzubiegen...

Diese ganze Linke Hand/Rechte Hand-Diskussion ist sowieso hinfällig wenn sich herausstellt das der Mord gar nicht an der Wohnungstüre von Charlotte Böhringer begonnen hat sondern im Hausflur, die Tat also von innen nach außen geschah:

Blutspritzer am Tatort des Mordes an Charlotte Böhringer. Sie erzählen eine Geschichte. Aber was können Experten daraus lesen? Dr. Babian ist Rechtsmediziner an der Universitätsklinik Leipzig, außerdem ist er Blutspurenanalyst.
Dr. Babian
Aus einem Blutspurenbild kann man sowohl die zeitliche Abfolge von Tathandlungen rekonstruieren als auch die örtliche Abfolge. Also wie haben sich Täter und Opfer am Tatort bewegt, was ist zuerst passiert, was danach, was vielleicht zum Schluss.
Wir haben einen Raum mit Papierbahnen abgeklebt um Blutspuren so realistisch wie möglich abbilden zu können. Dr. Babian benutzt dafür Schweineblut weil dies dem menschlichen Blut am ähnlichsten ist. Er zeigt den Unterschied zwischen passiven und projizierten Blutspuren.
Dr. Babian
Passive Blutspuren entstehen wenn Blut einfach der Schwerkraft folgend abtropft, von einem Gegenstand, von einem Körperteil. Was passiert? Die Tropfen werden mit zunehmender Fallhöhe größer und es bilden sich Sekundärspritzer. Na so kleine Ausziehungen am Rand teilweise auch mit Satellitentropfen, also einzelnen runden Klecksen neben dem großen Klecks.
Projizierte Blutspuren entstehen durch eine Bewegung, zum Beispiel durch Schlagen auf einen Kopf. Sie können auch von einem blutigen Tatwerkzeug stammen.
Dr. Babian
Schauen wir mal was passiert wenn der Täter mit dem blutigen Hammer kräftig nach hinten ausholt, wo sich dann die Blutspuren finden.
Solche Spuren finden sich auch am Tatort in München. Für Petermann ergibt sich daraus aber ein anderes Tatgeschehen.
Axel Petermann
Interessant sind diese Spuren weil sie eben halt beweisen dürften das Tatgeschehen hat sich hier in der Nähe des Tischchens zugetragen.
[…]

Ist der Mord an Charlotte Böhringer ganz anders abgelaufen? Dieser Frage ist auch Professor Labudde aus Mittweida nachgegangen. Er leitet an der dortigen Hochschule den Studiengang „Allgemeine und digitale Forensik“. Mit seinem Team hat er versucht die Blutspuren und Spritzrichtungen zu visualisieren.
Professor Labudde
Also wir haben uns diese Tropfen angeguckt, dann haben wir die Richtung und die Winkel noch mit mehr oder weniger Hand eingezeichnet, das haben wir jetzt alles automatisiert, wir haben also auch intelligente System, also KI Algorithmen eingesetzt und können das jetzt alles automatisch auch machen.
Ziel war es möglichst genau die Orte im Flur der Wohnung zu definieren wo auf Charlotte Böhringer eingeschlagen wurde.
Professor Labudde
So und jetzt sieht man aber da wo sich viele dieser Pfeile kreuzen, das sind also sozusagen Quellen des Blutes, also das ist die Quelle in welche Richtung nachher dieser einzelne Blutstropfen nachher fliegt. Ja also wir sehen es jetzt hier, einmal das rote, jetzt sieht man sozusagen noch einmal wunderbar frontal eigentlich das sie hier gestanden haben muss. Auch von der Intensität, ja des Sammelmusters, dann haben wir ganz viele Querspritzer eigentlich die natürlich durch die Dynamik gekommen sind und dann sehen wir hier unten sozusagen also nochmal eine zweite Quelle all dessen.
Die Animation zeigt auch deutlich das am Anfang des Flurs, an der Tür, keine Blutspritzer zu finden sind. Hier hat aber laut Urteil die Tat begonnen. Wir erinnern uns: Benedikt Toth soll seiner Tante an der Tür aufgelauert und dann sofort zugeschlagen haben.
Axel Petermann
Ich bin der Meinung das doch sehr vieles von dem was für Wahr gehalten wurde, vom Gericht, von den Ermittlern, dass das nicht zutrifft. Und deswegen bin ich der Meinung das unter diesen Umständen Benedikt Toth, mit den vorliegenden Indizien, nicht hätte verurteilt werden dürfen! Ich kann mir gut vorstellen dass es einen völlig anderen Tatablauf gegeben hat.
Professor Labudde aus Mittweida hat eine Theorie entwickelt. Danach war der Täter bereits in der Wohnung von Charlotte Böhringer.
Professor Labudde
Ja also Täter und Opfer kommen von oben, also aus dem oberen Teil der Wohnung, nutzen jetzt also diese Marmortreppe und gehen gemeinsam runter und dann kommt es zur Auseinandersetzung in diesem Teil des Flures.
Benedikt Toth und seine Familie fühlen sich durch diese Theorie bestätigt. Für sie ist es ein Beweis dass eine andere Person Charlotte Böhringer getötet haben muss. Das hat Toth schon immer beteuert.

Ab Zeitindex 19.57 Minute bzw. 23.42 Minute
Youtube: Der Parkhausmord -Tätern auf der Spur - 15. September 2021
Der Parkhausmord -Tätern auf der Spur - 15. September 2021
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.



1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

13.12.2024 um 14:25
Zitat von MauserMauser schrieb:Solche Spuren finden sich auch am Tatort in München. Für Petermann ergibt sich daraus aber ein anderes Tatgeschehen.

Axel Petermann
Interessant sind diese Spuren weil sie eben halt beweisen dürften das Tatgeschehen hat sich hier in der Nähe des Tischchens zugetragen.
Der Abstand zwischen Tür und Tischchen ist ja auch riesig. Da kann die Angegriffene nicht einfach nur einen Schritt zurückgewichen sein :troll: .
Zitat von MauserMauser schrieb:Professor Labudde
Ja also Täter und Opfer kommen von oben, also aus dem oberen Teil der Wohnung, nutzen jetzt also diese Marmortreppe und gehen gemeinsam runter und dann kommt es zur Auseinandersetzung in diesem Teil des Flures.

Benedikt Toth und seine Familie fühlen sich durch diese Theorie bestätigt. Für sie ist es ein Beweis dass eine andere Person Charlotte Böhringer getötet haben muss. Das hat Toth schon immer beteuert.
Und was spricht dagegen, dass BT derjenige war, der mit CB gemeinsam die Treppe hinunterging?


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

13.12.2024 um 17:28
Zitat von MauserMauser schrieb:Es geht übrigens an dieser Stelle weniger um die vom Gericht angenommene akribische Tatplanung als vielmehr um den fundamental-diametralen Widerspruch der sich daraus ergibt.
Die akribische Schilderung des Tatablaufs im Urteil habe ich schon immer mit sehr gemischten Gefühlen gelesen. Das ist ein Schwachpunkt im Urteil.

Da war mir zu viel richterliche Überzeugung und zu wenig Evidenz im Spiel. Sprich: Da wo die Beweislage dünne wird - hier mangels Geständnis beim genauen Tatplan und dem genauen Tatablauf - da wird die freie richterliche Beweiswürdigung ganz besonders bemüht. Das Gericht erzählt uns eine Story, die gut möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich ist, für die es aber in dieser Genauigkeit keine Beweisanzeichen gibt.

Das ist mir schon häufiger aufgefallen, bei Sachverhalten, wo das Gericht von etwas überzeugt ist, das sich auch in fünf anderen Variationen, immer mit dem gleichen Ergebnis (Opfer tot), genauso ereignet haben könnte. Warum kann man das nicht entweder offen lassen - oder wenn es rechtserheblich ist - mehrere Varianten durchprüfen. Man könnte z.B. - rechte Hand hin oder her, Theater Türe offen oder zu (offen doof, könnte ja jemand draußen hören, oder?) - einfach feststellen, dass das Opfer solche Verletzungen zu beigefügt bekommen hat, wenn es arg- und wehrlos war. Also Heimtücke.

Aber dieses Aufschwingen zum auktorialen Erzähler durch Gerichte kommt mir a) ziemlich antiquiert und b) auch ein Stück unehrlich vor, weil hier etwas durch richterliches Votzum zur "prozessualen Wahrheit" wird, das in anderem Kontext als "nicht unwahrscheinliche Möglichkeit" gesehen werden würde.

Disclaimer: Ich habe keinen Zweifel, dass Herr Toth seine Tante getötet hat. Aber Zweifel, dass der Tatablauf so war, wie im Urteil dargestellt.


2x zitiertmelden