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Mordfall Charlotte Böhringer

28.933 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

06.12.2024 um 14:52
Grundsätzlich zum Fall:
Für mich ist der eindeutigste Hinweis auf die Täterschaft des BT seine Erklärung der DNA-Spuren auf Testament und Testamentsumschlag.

Das Argument der Büromittelbeschaffung für die Tante ist natürlich völliger Quatsch. Das hätte man so evtl bringen können, wenn nur auf Umschlag oder nur auf Testament Spuren gewesen wären. Dann hätte man behaupten können, dass genau dieser Umschlag oder dieses Blatt in einem von BT gebrachten Stapel oben bzw unten gelegen habe (dass er einzelne Blätter oder Umschläge gebracht hat, ist völlig lebensfremd).

Und jetzt meine Überlegung dazu:
Warum musste man eine so abwegige Erklärung für die Spuren erfinden?
Die Spuren auf Umschlag und Testament hätte man doch völlig zwanglos damit erklären können, dass er da in einem unbeobachteten Moment im Büro der Tante hineingeschaut hat (Umschlag war ja nicht verschlossen und es stand Testament auf dem Umschlag) oder die Tante es ihm sogar gezeigt hat.

Da BT aber von Anfang an nur eines im Kopf hatte, nämlich von seiner Täterschaft abzulenken und insbesondere jeden Hinweis auf das Motiv Habgier zu vermeiden, hat er sich von Anfang an diesen plausiblen Erklärungsweg abgeschnitten.

Und das, obwohl er ja wissen musste, dass die Gefahr von Spuren gegeben ist! Schließlich wusste er, dass er beides angefasst hatte!

Statt einer plausiblen Erklärung wird also eine völlig lebensfremde Erklärung gewählt.

Für so ein Vorgehen entscheidet sich nur der Täter selbst, der händeringend einen Weg sucht, bloß nicht das Motiv Habgier ins Spiel zu bringen.

Zur Wiederaufnahme:
Mir erschließt sich nicht wirklich, was sich die Verteidigung von dem alternativen Tathergang verspricht. Auch wenn Heimtücke wegfallen sollte (was ja auch keinesfalls sicher ist, BT kann auch zunächst von der Türe in die Wohnung drängen und dann erst den Angriff beginnen) bleibt immer noch Habgier oder zumindest Totschlag.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.12.2024 um 16:20
Zitat von Lionel_HutzLionel_Hutz schrieb:Und jetzt meine Überlegung dazu:
Warum musste man eine so abwegige Erklärung für die Spuren erfinden?
Die Spuren auf Umschlag und Testament hätte man doch völlig zwanglos damit erklären können, dass er da in einem unbeobachteten Moment im Büro der Tante hineingeschaut hat (Umschlag war ja nicht verschlossen und es stand Testament auf dem Umschlag) oder die Tante es ihm sogar gezeigt hat.
Hätte man können, hätte er denn das getan, was jeder Strafverteidiger seinem Mandanten dringend ans Herz legt - Mund halten. So aber hatte sich BT bei den Vernehmungen bereits wie folgt festgelegt, nachzulesen im Urteil siehe Wiki:
(3)
Die Tante habe im Zusammenhang mit der Notwendigkeit einer juristischen Ausbildung des Angeklagten immer wieder vage geäussert, dass er allein, sein Bruder allein oder beide zusammen einmal ihr Vermögen erbe würden. Zur konkreten Erbfolge (S. 24) nach der Tante gab der Angeklagte an, dass es seines Wissens kein Testament gebe. Sie habe zwar öfters Testamente aufgesetzt. Es sei aber niemals zu einem vollständigen, gültigen Testament gekommen. Er denke, es komme zur gesetzlichen Erbfolge. Damit würden die in Ungar lebenden Eltern der Tante das gesamte Vermögen erben. Aus ihren mündlichen Angaben wisse er aber, dass die Tante ihn und seinen Bruder M als Alleinerben einsetzen habe wollen. Es sei aber schon länger her, dass die Tante sich derartig äusserte.



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Mordfall Charlotte Böhringer

06.12.2024 um 16:59
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Ich kenne dich als ein eher sachlichen schreiber hier auf allmy.

Das ist gut zu wissen und vielleicht kann ich ja mit einer sachlichen Erwiderung auf deinen Beitrag dem auch weiterhin gerecht werden.

Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Die indizienkette(die mindestens aus 8-10gliedern besteht) gegen toth ist doch erdrückend. Von den zeitungen/durchwühlen der testamente/blut an 500 eu scheinen/nachtatverhalten-mit fahrrad zum freund/waschen..etc.

Genaugenommen bildete sich dieser sogenannte "Indizienring" sogar aus insgesamt 14 einzelnen Elementen... doch ist die Anzahl der Indizien nebensächlich – entscheidend ist vielmehr was sich daraus ableiten lässt. Genau hier fangen die Schwierigkeiten aber erst richtig an denn was passiert wenn man für all diese vierzehn Indizien eine alternative Erklärung anführen kann? Daraus ergibt sich dann natürlich eine völlig andere Gesamtschau auf das Tatgeschehen und das wiederum führt zur logischen Konsequenz dass dieser sogenannte "Indizienring" regelrecht gesprengt wird!

Um das mal an einem Beispiel zu verdeutlichen greife ich einfach deine vier angeführten Indizien auf und erläutere anhand dessen warum diese nicht zwangsläufig belastend gegen Benedikt Toth ausgelegt werden können:

  • Zeitungenn
  • Es gibt keinen konkreten Beweis dafür dass es sich bei den Zeitungen die bei Toth in der Wohnung gefunden wurden um diejenigen handelte welche an der Wohnungstür von Charlotte Böhringer gefehlt haben! In seiner Befragung durch die Polizei gab der Mitarbeiter der Parkgarage, welcher die Zeitungen an die Wohnungstür hängte, an das es sich dabei um drei Exemplare gehandelt wobei dabei zu beachten gilt das er diese Angabe erst drei Monate nach dem Tod von Charlotte Böhringer machte. In der Hauptverhandlung hingegen war der Angestellte trotz mehrfacher Ladung nicht mehr in der Lage sich konkret daran zu erinnern wie viele Zeitungen es nun wirklich waren. Hinzu kommt das auf den Zeitungen welche bei Benedikt Toth in der Wohnung gefunden wurden keinerlei Fingerabdruck- oder DNA-Spuren des Mitarbeiter darauf gefunden werden konnten. Ebenso wenig jene Tüte in welcher die Zeitungen zuvor verpackt waren.

    Zu guter Letzt kommt daher auch noch der Logikfaktor ins Spiel: Angenommen Benedikt Toth war der Täter dann wäre es geradezu eine Idiotie sondergleichen gewesen Zeitungen samt Tüte, die einen belasten können, mal eben mit nach Hause zu nehmen. Er hätte einfach nur alles verschwinden zu lassen brauchen und niemand hätte ihn damit in Verbindung bringen können. Von daher macht das überhaupt keinen Sinn insbesondere schon deshalb nicht weil die Tat ja geplant ausgeführt worden sein soll. Auf der einen Seite soll er also so hyperkonspirativ gewesen sein irgendwann, irgendwie an den Tatort zu kommen, dort seine Tante mal eben umzuhämmern um dann wieder genauso geisterhaft wie er gekommen war zu verschwinden ohne auch nur die geringste Spur dabei zu hinterlassen. Aber einen Tag später soll er so granatenmäßig dilettantisch gewesen sein die Zeitungen mitzunehmen und bei sich zu Hause im Altpapier abzulegen… Das allein passt schon von der puren Logik hinten und vorne einfach nicht zusammen!

  • Testamente
  • Auch dieses Indiz ist nicht so belastend wenn bestimmte Fakten dazu berücksichtigt werden. Ja die DNA von Benedikt Toth wurde auf den Testamenten gefunden aber beweisen tut das für sich genommen wenig bis gar nichts! Weil es belegt letztendlich nur das Toth mit dem Papier in Kontakt gekommen ist aber WANN das geschah kann absolut niemand sagen. Sprich es ist nur dann belastend wenn man nachweisen kann dass diese DNA-Spuren definitiv erst NACH dem Tod von Charlotte Böhringer gesetzt wurden und nicht vorher geschehen sein können. Genauso so ein eindeutiger Nachweis wurde jedoch nicht erbracht! Angesichts der Tatsache das sich Benedikt Toth regelmäßig in diesem Büro aufgehalten hat ist der generelle Fund seiner DNA dort keineswegs überraschend ergo ist die Wahrscheinlichkeit als auch Möglichkeit damit durchaus gegeben das Papier welches mit ihm in Kontakt kam erst zu einem späteren Zeitpunkt von Charlotte Böhringer genutzt wurde um ihr Testament darauf niederzuschreiben. Zum Schluss auch wieder die Logikkomponente: Laut Gerichtsurteil soll Toth bei der Begehung der Tat Handschuhe getragen haben um Spuren zu vermeiden. Wenn er also, wie unterstellt wird, das Büro durchsucht und dabei die Testamente anfasste wieso hat er dafür die Handschuhe ausgezogen? Das ergibt keinen Sinn wenn man doch extra Handschuhe genau dafür trägt um Spuren eigentlich bewusst zu vermeiden…

  • Geldscheine
  • Die auf einigen der 500 EUR. Scheine gefundenen Blutanhaftungen und DNA-Spuren sind in ihrer Aussagekraft nicht so eindeutig wie es in einer oberflächlichen Betrachtung vielleicht den Anschein haben mag. Weil es ist auch hier nicht geklärt wie es zu diesen Blut und DNA Übertragungen gekommen ist und von wann diese Spuren genau stammen. Nichts davon ist erwiesen! Ohnehin wäre es darüber hinaus doch ziemlich amateurhaft von Toth gewesen mit gestohlenem Geld zur Polizeivernehmung zu gehen wenn der Besitz genau dieses Bargelds ihn belastet. Geheimfach im Geldbeutel hin oder her, eine Mitnahme wäre schlichtweg nicht notwendig gewesen und hätte zudem nur ein unnötiges Risiko für ihn bedeutet. Erneut tritt dieser extreme Widerspruch zu Tage indem einerseits eine sorgfältige Tatplanung und –ausführung unterstellt wird andererseits aber der gleiche Täter wieder solch törichte Leichtigkeitsfehler begangen haben soll.

  • Nachtatverhalten
  • Für einen Tatbezug des gereinigten Fahrrades gibt es keinerlei Beweise. Niemand hat Benedikt Toth am Tattag im verorteten Tatzeitraum auf einem Fahrrad gesehen, es existiert keine einzige Fotografie, keine Kameraaufnahme, Augenzeugenbeobachtung oder sonstiger konkreter Nachweis. Das alles ist nichts weiter als eine reine Prämisse, ein konstruierter Baustein welcher allerdings auf der vermeintlichen Richtigkeit der anderen Indizien fußt und davon abhängig ist. Sprich es macht nur in dieser einen spezifischen Gesamtschau Sinn. Wie man aber anhand der anderen exemplarischen Indizien ersehen kann ist das nicht zwangsläufig der Fall sondern man kann diese auch alternativ erklären und deuten. Somit ergibt sich wiederum eine völlig andere Gesamtschau bei der die Reinigung des Fahrrades überhaupt keine Rolle für das eigentliche Tatgeschehen spielt.

Wie du siehst sind diese gegen Benedikt Toth vorgebrachten Indizien also bei weitem nicht so erdrückend wie manch andere Leute einem vielleicht glauben machen wollen. Denn letztendlich sind Indizien nur Beweisanzeichen welche man so oder so interpretieren und deuten kann. Je nach Deutung können daher verschiedene Eindrücke entstehen von denen man aber nicht per se sagen kann dass nur dieser eine spezifische Betrachtung jetzt die einzig Wahre sein muss.

Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Du hast also gegen die gut rausgearbeiteten indizien Gegenargumente,wo kann ich diese hier im thread finden??

Siehe einen Absatz weiter oben, da stehen vier exemplarische Beispiele welche natürlich auf die restlichen 10 Stück ausgeweitet werden können.

Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Ich finde das allmyuser auch eine art"instanz" oder "jury" ist mit vielen Sachlichen Usern die viel wissen und Detailkenntnisse austauschen und danach eine gewisse Tendenz herrscht die für mein empfinden sehr nahe der Wahrheit kommt.

Huh da wäre ich sehr vorsichtig! Gerade hier auf Allmystery tummeln sich zu viele… „Charaktere“ sage ich jetzt mal deren Forenmitgliedschaft manchmal nicht länger als 24 h andauert. Auffällig ist zudem das gerade in der Rubrik Kriminalfälle sich häufig Nutzer aufhalten die von sich behaupten „Experte“ oder „vom Fach“ zu sein. Der eine mit der „Befähigung zum Richteramt…“ ein anderer strebt an „Staatsanwalt zu werden…“ usw. Schon erstaunlich was sich hier alles für vermeintliche Rechtsexperten & Co. aufhalten…

Nicht das dies per se falsch sein muss nur ist damit eben keinerlei Privileg oder Anspruch auf besondere Glaubwürdigkeit verbunden. Soll heißen dieses Autoritätsargument „User XY hat als Experte doch Ahnung davon und gesagt…“ zieht hier nicht! Insofern können die User auf diesem Board gar keine „Instanz“ oder „Jury“ darstellen weil niemand dort die alleinige Wahrheit gepachtet hat oder aufgrund seiner vermeintlichen beruflichen Qualifikation meint es besser zu wissen. Nur weil eine bestimmte Tendenz absehbar ist bedeutet das nicht dass es sich deshalb automatisch um die Wahrheit handeln muss, das ist immer abhängig vom Thema und zahlreicher anderer Faktoren.

Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Ich fand die Darlegungen pro bence mit dem verweis auf bereit begangene justiz Irrtümer eher schwach..

Das kannst du so finden wie du möchtest, das steht dir frei. Entkräftet oder gar widerlegt sind die Darlegungen durch deine rein persönliche Empfindung aber deshalb noch lange nicht.


Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Bei der Tatwaffe könnte es sich um ein Werkzeug handeln von den Arbeiten an der Heizung von CB.

Damit alle mal einen optischen Eindruck davon bekommen was für ein Werkzeug genau gemeint ist: SpoilerHammer SchweiC39Ferhammer DIN 5133


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06.12.2024 um 17:26
Zitat von Lionel_HutzLionel_Hutz schrieb:Zur Wiederaufnahme:
Mir erschließt sich nicht wirklich, was sich die Verteidigung von dem alternativen Tathergang verspricht. Auch wenn Heimtücke wegfallen sollte (was ja auch keinesfalls sicher ist, BT kann auch zunächst von der Türe in die Wohnung drängen und dann erst den Angriff beginnen) bleibt immer noch Habgier oder zumindest Totschlag.
Wenn aber aufgrund neuer Gutachten ein Tatablauf anzunehmen ist, der die Verurteilung wegen Heimtückemord nicht rechtfertigt, bedeutet das, dass die Wiederaufnahme erfolgen und damit dir gesamte Beweisaufnahme wiederholt werden muss. Das Gericht kann eben nicht einfach die Verurteilung wegen Totschlag oder Habgiermord aufrecht erhalten. In einer neuen Beweisaufnahme werden sich schon qua Zeitablauf erhebliche Widersprüche und Erinnerungslücken ergeben. Bei der damaligen Beweisaufnahme war das neue Gericht nicht dabei, darauf können sie sich also nicht stützen. Die erneute Verurteilung scheint unter diesen Umständen zwar möglich aber nicht besonders wahrscheinlich.


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06.12.2024 um 17:30
Zitat von emzemz schrieb:Hätte man können, hätte er denn das getan, was jeder Strafverteidiger seinem Mandanten dringend ans Herz legt - Mund halten. So aber hatte sich BT bei den Vernehmungen bereits wie folgt festgelegt, nachzulesen im Urteil siehe Wiki:
Genau das meinte ich ja! Er entschied sich, obwohl er ja wissen musste, dass Spuren auf dem Testament gefunden werden, für diese Lüge in der Vernehmung, weil es ihm unbedingt darauf ankam, keinen Verdacht auf sich zu lenken.
Zu so einem Fehler kann sich nur der Täter gezwungen fühlen. Jeder Unschuldige würde hier frei heraus sagen, dass er den Inhalt des Testaments kennt, weil der Unschuldige in einem Rechtsstaat ohne Taktik aussagt und sich keine Gedanken darüber macht, was ihn belasten könnte.


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06.12.2024 um 17:40
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Wenn aber aufgrund neuer Gutachten ein Tatablauf anzunehmen ist, der die Verurteilung wegen Heimtückemord nicht rechtfertigt, bedeutet das, dass die Wiederaufnahme erfolgen und damit dir gesamte Beweisaufnahme wiederholt werden muss. Das Gericht kann eben nicht einfach die Verurteilung wegen Totschlag oder Habgiermord aufrecht erhalten. In einer neuen Beweisaufnahme werden sich schon qua Zeitablauf erhebliche Widersprüche und Erinnerungslücken ergeben. Bei der damaligen Beweisaufnahme war das neue Gericht nicht dabei, darauf können sie sich also nicht stützen. Die erneute Verurteilung scheint unter diesen Umständen zwar möglich aber nicht besonders wahrscheinlich.
Die Hauptbelastungsindizien basieren vorliegend nicht auf Zeugenbeweis. Die wären also die gleichen.


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06.12.2024 um 17:45
Zitat von MauserMauser schrieb:Damit alle mal einen optischen Eindruck davon bekommen was für ein Werkzeug genau gemeint ist: Spoiler
Bestimmt kannst du erklären, wie du zu der Aussage kommst, dass genau so ein Werkzeug gemeint ist.
Wer hat das herausgefunden? Da wirst du wohl etwas ausführlicher werden müssen.


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06.12.2024 um 17:46
Zitat von Lionel_HutzLionel_Hutz schrieb:Jeder Unschuldige würde hier frei heraus sagen, dass er den Inhalt des Testaments kennt, weil der Unschuldige in einem Rechtsstaat ohne Taktik aussagt und sich keine Gedanken darüber macht, was ihn belasten könnte.
Was voraussetzt, dass der Unschuldige Vertrauen in den Rechtsstaat hat. Das unterschriebe ich nicht so pauschal. Nach der Logik legten sich bspw. nur Schuldige ein falsches Alibi zu und nicht auch solche, die Angst haben, zu Unrecht verdächtigt zu werden.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.12.2024 um 18:13
Zitat von MauserMauser schrieb:Genaugenommen bildete sich dieser sogenannte "Indizienring" sogar aus insgesamt 14 einzelnen Elementen... doch ist die Anzahl der Indizien nebensächlich – entscheidend ist vielmehr was sich daraus ableiten lässt. Genau hier fangen die Schwierigkeiten aber erst richtig an denn was passiert wenn man für all diese vierzehn Indizien eine alternative Erklärung anführen kann? Daraus ergibt sich dann natürlich eine völlig andere Gesamtschau auf das Tatgeschehen und das wiederum führt zur logischen Konsequenz dass dieser sogenannte "Indizienring" regelrecht gesprengt wird!
Das ist doch wieder alles nur Cherrypicking was Du da betreibst.
Da wird nix "gesprengt".
Nur mal eben so aus der Hüfte:

Der Kerl hat belogen, dass sich die Balken bogen.
Seine Tante, Eltern, Verlobte, Freunde etc.. Eine komplette Lebenslüge!
An verlogener Dreistigkeit seien besonders das Weißwurstfrühstück und die gut dotierte (fiktive) Stelle in der Anwaltskanzlei erwähnt.

Mehrmalige illegale Entleerung der Kassenautomaten zur Linderung seiner chronischen Geldsorgen aber dann

drei verschwiegene 500er mit Blutanhaftungen im Portemonnaie und zeitgleiche Amnesie zur Herkunft des Geldes.

Augsburgfahrt

Waschzwang beim ausgeliehenen Fahrrad

Schlüsselabnahme durch das Opfer, dennoch Auftauchen am Tatort "zur Arbeit" in völlig unpassender Arbeitskleidung.

Theatralisches Hinwenden zur toten Tante in ihrer Blutlache zur Sicherstellung seiner DNS auf ihrer Leiche.

usw., usw., usw..

Da ist es doch völlig Latte, ob der gute Bence seine Schläge direkt an der Tür gesetzt hat und sein armes Opfer dann bis zur Endlage an der Treppe geprügelt hat, oder von innen / oben kommend sein Werk vollendete.

Ich halte es mit Josef Wilfling: "Ich war noch nie so von einer Täterschaft überzeugt, der Mann hat seine Tante erschlagen".





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Mordfall Charlotte Böhringer

06.12.2024 um 18:23
Zitat von WMWM schrieb:Was voraussetzt, dass der Unschuldige Vertrauen in den Rechtsstaat hat. Das unterschriebe ich nicht so pauschal. Nach der Logik legten sich bspw. nur Schuldige ein falsches Alibi zu und nicht auch solche, die Angst haben, zu Unrecht verdächtigt zu werden.
Und hier haben wir es mit einem Schuldigen zu tun, der selbst ein späteres Hauptindiz (nämlich: Täter hat Im Zusammenhang mit der Tat das Testament geprüft) schafft, was es eigentlich nicht gibt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.12.2024 um 18:41
Ohne den Wiederaufnahmeantrag genau zu kennen:

Kann mir jemand erklären, was es konkret zu Entlastung beitragen soll, wenn eine Zeugin nun doch eine vermeintlich "verdächtige" Person beim Parkhaus gesehen haben will und damit erst 18 Jahre (minus Dauer der Bearbeitung des Wiederaufnahmeantrags) nach der Tat nun doch damit rausrückt?

Soll diese Person dann auch noch die Zeitungen von der Türe von CB genommen und dem Benedikt Toth in den Papierkorb gelegt haben? Warum sind Spuren von BT ausgerechnet auf den Testamenten, den Umschlägen der Testamente? (Die Umschläge wurden ja auch geöffnet und wieder verklebt.) Warum findet man bei BT drei 500-Euro-Scheine in einem Versteckfach seiner Geldbörse, wenn BT als Aushilfsarbeiter in der Parkgarage quasi mittellos ist? Warum kann BT keine sinnvolle Erklärung für die Augsburgfahrt abliefern?

All diese Fragen müsste man klären, wenn man einen unbekannten Dritten als Täter anführen will. Und welches Motiv soll der Täter gehabt haben? Und warum kommt die Zeugin jetzt erst damit um die Ecke?

Auch die Gutachen zum Tathergang:

Wenn BT der Täter ist (wovon bei der Fülle an Indizien einfach auszugehen ist), dann spricht sehr wenig für eine Spontantat und sehr viel für eine geplante Tat:

1) Warum stand sein Auto um die Tatzeit herum in der Parkgarage in unmittelbarer Nähe zur Wohnung von CB? Schließlich hat sie BT Wochen vorher Hausverbot erteilt. Da macht es keinen Sinn, dass das Auto dort steht. Ich bin mir sicher, dass er es absichtlich dort geparkt hat, um nach dem geplanten Mord das Tatwerkzeug und ggf. blutbefleckte Kleidung im dort geparkten Auto zu deponieren, sich ggf. frische Kleidung anzuziehen und schnell mit dem Rad nach Hause zu fahren. Am nächsten Tag ist er mit dem Rad zur Parkgarage gefahren, hat es dort mit einem Dampfstrahler gereinigt, hat die Zeitungen von der Tür abgehängt und ist mit dem Auto Richtung Augsburg gefahren, um tatrelevantes Material zu vernichten. Vor Rückkehr hat er dann noch schnell Tank und Apfelschorle mit einem 500 Euro Schein an einer Tankstelle nahe Augsburg bezahlt.
Das Auto stand also genau dort, weil er eben den Mord plante. (Mit dem Auto wird er wohl nicht am Tatabend in die Parkgarage gefahren sein, denn sonst hätte er kein Fahrrad gehabt, um schnell nach Hause zu radeln.)

2) Wenn es nur eine Affekttat nach einem Streit gewesen sein soll: warum schaut dann BT in die Testamente? Ist man nach so einer Tat im Affekt nicht entsetzt von sich selbst, hat Angst usw.? Aber er durchwühlt ihr Büro nach den Testamenten und klaut ihr dann auch noch vier 500-Euro-Scheine!

3) Seine angebliche Erkältung am Tattag war doch eine Räuberpistole! Am nächsten Tag war er wieder munter, wie alle Zeugen berichten. Und ausgerechnet in dem Zeitraum, wo seine Freundin ausgeht, wird seine Tante brutal umgebracht. Wenn er Probleme mit seiner Tante hätte besprechen wollen, warum weiß dann niemand davon? Seine Ex-Verlobte wusste ja sicherlich, dass BT zuvor heftigen Streit mit seiner Tante hatte. Denn die haben sich ja öffentlich derb angebrüllt. Und wäre Muttertag - der Tag vor dem Mord -nicht besser gewesen? Schließlich wusste er ja, wie wichtig ihr da Besuch war. BT hat ja sogar mal behauptet, er hätte CB am Muttertag besucht. Aber es ließ sich anhand von Anrufen und Tagesabläufen kein Zeitpunkt entdecken, wann das hätte der Fall sein können.

4) BT war in einer Sackgasse: er hat allen vorgespiegelt, das 2. Examen abzulegen. Niemand hätte mehr verstanden, warum er danach noch als Hilfsarbeiter in der Parkgarage arbeiten würde, zumal er ja angeblich schon Jobangebote in einer Finanzberatung und sogar einen Doktorvater gefunden haben wollte. Alle seine Freunde waren mit dem Studium fertig oder kurz davor, sind in den Beruf eingestiegen, haben an Familiengründung gedacht. BT war hingegen nicht besser dran als ein frisch gebackener Abiturient. Kein Studium, keine Ausbildung, keine Berufserfahrung, aber dafür schon über 30 Jahre alt. Seine Ex-Verlobte wollte nach seinem Examen sicherlich den Lebensstandard anheben, sie war ja erfolgreich und inzwischen Lehrerin. Da will man in den Ferien in den Urlaub fahren. Geht aber nicht, wenn BT kein Geld nach Hause bringt. Familiengründung? Auch eher schwer ohne Arbeit, Berufsausbildung/-erfahrung. Er war an einem Punkt, wo seine Lebenslüge krachend aufgeflogen wäre. Seine Tante hatte ein abgeschlossenes Jurastudium zur Bedingung für das Erbe gemacht. Seine Ex-Verlobte hätte ihm diese heftige Lüge sicherlich nicht verziehen. BT hat in dem Mord an seiner Tante die Lösung seiner Probleme gesehen.

5) Wie @fassbinder1925 schon gesagt hat, ist es fragwürdig, woher BT einen hammerähnlichen Gegenstand - ausgerechnet noch in der Diele - hätte herbekommen sollen, wenn nicht selbst mitgebracht.


Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass das Gericht mögliche Auswirkungen auf Schuldspruch/Strafhöhe sieht. Es spricht so viel gegen Benedikt Toth, wie kaum in einem anderen auf Indizien beruhenden Fall.


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06.12.2024 um 20:44
Zitat von MauserMauser schrieb:Huh da wäre ich sehr vorsichtig! Gerade hier auf Allmystery tummeln sich zu viele… „Charaktere“ sage ich jetzt mal deren Forenmitgliedschaft manchmal nicht länger als 24 h andauert. Auffällig ist zudem das gerade in der Rubrik Kriminalfälle sich häufig Nutzer aufhalten die von sich behaupten „Experte“ oder „vom Fach“ zu sein. Der eine mit der „Befähigung zum Richteramt…“ ein anderer strebt an „Staatsanwalt zu werden…“ usw. Schon erstaunlich was sich hier alles für vermeintliche Rechtsexperten & Co. aufhalten…
Selbstverständlich meine ich die altgesessenen Allmy user wo man auch in anderen Threads deren allgemeine Qualität an Beiträgen lesen kann,dabei geht es nicht nur um echte Fachleute sondern versierte/gut gebildete Menschen die sich schön in die Thematik einarbeiten oder schon wissen mitbringen.
Ich selber zähle mich nichtmal dazu weil ich das gefasste oft nicht in Worte zusammenfassen kann,das erledigen dann eben die genannten versierten User wie zb fassbinder/emz/origines/cododerdritte/nemon/perti/ray/tussinelda/juvenilea/brigitsche und wie sie alle heissen...

Ich kann dann nur noch zitieren und zustimmen oder nicht...und guck,nach deiner erwiederung wieder paar sehr gute gegenargumente von wm/freewing/kegelschnitt..

Es gab generell wenig pro bence(zb stephan) user hier und meiner meinung hat das nicht nur subjektive Gründe.

Auch im Ukraine krieg ist man sich einig:
Putin ist ein A...und ist der allein verantwortliche für den krieg,nicht die nato,nicht die grünen,nicht die amis,nicht die eu..


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.12.2024 um 21:42
Youtube: Die Frage der Schuld: Gerichtsreporterin über den „Parkhausmord“ | stern TV Talk
Die Frage der Schuld: Gerichtsreporterin über den „Parkhausmord“ | stern TV Talk
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Ich empfehle sich anzuhören, was die Friedrichsen zum Thema Indizien und Beweise sagt.
Der zitierte Beitrag von WM wurde gelöscht. Begründung: Zitatfail, kein eigener Text erkennbar
Da wirst du wohl auf der Suche nach Informationen sein, die eben nicht so einfach zugänglich sind. Vielleicht steht es in den Handakten, im Prozess wird wahrscheinlich darüber gesprochen worden sein, aber im Urteil steht anscheinend nichts dazu, weil wohl ohne Bedeutung.

In jedem Fall vertraue ich aber darauf, dass alles, was notwendig und möglich war, auch gemacht wurde.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.12.2024 um 21:43
Zitat von emzemz schrieb:Mordfall Charlotte Böhringer
um 21:42


Ich empfehle sich anzuhören, was die Friedrichsen zum Thema Indizien und Beweise sagt.
Spricht sie die ganzen 8:10 Minuten darüber oder kannst Du näher eingrenzen, auf welche Zeitabschnitte des Videos Du Dich beziehst?


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.12.2024 um 21:54
Zitat von MauserMauser schrieb:In seiner Befragung durch die Polizei gab der Mitarbeiter der Parkgarage, welcher die Zeitungen an die Wohnungstür hängte, an das es sich dabei um drei Exemplare gehandelt wobei dabei zu beachten gilt das er diese Angabe erst drei Monate nach dem Tod von Charlotte Böhringer machte.
Das hast du dem Witting aber sehr gut nachgesagt. Dein Text ist fast 1:1 aus "Anklage Mord: Ein Freund vor Gericht". Siehe hier: Youtube: Anklage Mord   Ein Freund vor Gericht Doku über Anklage Mord Teil 4
Anklage Mord Ein Freund vor Gericht Doku über Anklage Mord Teil 4
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ab Minute 9:25.

Im Urteil (siehe Wiki) steht aber folgendes:
Der Tankstellenangestellte P. führte glaubhaft aus, er habe am 16.05.06 um 07.00 Uhr mit der Arbeit begonnen und eine Tüte mit drei Zeitungen für das Opfer gepackt.
(...)
Die Angaben des Zeugen P. sind glaubhaft. (...)
Er trug seine Wahrnehmungen ruhig und sachlich in der Hauptverhandlung vor. Sie stimmen mit den Angaben im Ermittlungsverfahren, die er auf Vorhalt bestätigte überein. Der Vernehmungsbeamte KHK P. bestätigte glaubhaft, der Zeuge P. habe die drei Zeitungen, welche das Opfer täglich gelesen habe, flüssig und ohne zu Zögern bei der durch ihn durchgeführten Vernehmung bereits am 18.05.06., also kurz nach der Tat, genannt.
Von mir unterstrichen. Der Zeuge P., der die Zeitungen an die Tür gehängt hat, machte diese Aussage bei der Polizei schon am übernächsten Tag. Laut Urteil hat dann der Zeuge T.S. die Tüte mit diesen Zeitungen gegen 8 Uhr an die Türe gehängt. Dem Zeugen T.S. vorzuwerfen, er wisse nicht genau, welche und wie viele Zeitungen in der Tüte gewesen seien, ist eine reine Nebelkerze. Zeuge P. hat es zwei Tage nach Auffinden der Leiche gesagt, welche Zeitungen er in die Tüte gepackt hat, die dann T.S. an die Türe von CB hängte.
Zitat von MauserMauser schrieb:In der Hauptverhandlung hingegen war der Angestellte trotz mehrfacher Ladung nicht mehr in der Lage sich konkret daran zu erinnern wie viele Zeitungen es nun wirklich waren.
Wie gesagt, völlig irrelevant, denn Zeuge P. hat die Zeitungen in die Tüte getan. Der Zeuge P. konnte sich sehr gut daran erinnern. Siehe Urteil.
Zitat von MauserMauser schrieb:Hinzu kommt das auf den Zeitungen welche bei Benedikt Toth in der Wohnung gefunden wurden keinerlei Fingerabdruck- oder DNA-Spuren des Mitarbeiter darauf gefunden werden konnten. Ebenso wenig jene Tüte in welcher die Zeitungen zuvor verpackt waren.
Dazu wurden Gutachter gehört, die das völlig unproblematisch fanden.

Davon abgesehen hat BT ja irgendwann doch noch behauptet, sich die drei Zeitungen beim Parkhaus ausgeliehen zu haben. Dumm ist nur:
1) niemand kann das bezeugen
2) wenn dem so wäre, warum lagen dann die Zeitungen bei ihm im Altpapiermüll? Er muss die ausgeliehenen Zeitungen doch zurückgeben?
3) man konnte durch nachzählen rekonstruieren, wo die Zeitungen hin sind. Für die SZ steht jedenfalls fest, dass er sich die definitiv nicht ausgeliehen haben konnte. Da war die Anzahl der SZ-Zeitungen so klein, dass man es wirklich 100%ig nachvollziehen konnte
Zitat von MauserMauser schrieb:Zu guter Letzt kommt daher auch noch der Logikfaktor ins Spiel: Angenommen Benedikt Toth war der Täter dann wäre es geradezu eine Idiotie sondergleichen gewesen Zeitungen samt Tüte, die einen belasten können, mal eben mit nach Hause zu nehmen.
Ja, das war sehr dumm von ihm. Aber vielleicht hatte er ja die Chuzpe, die Zeitungen noch zu lesen und wollte sie daher nicht verschwinden lassen. Es werden halt immer nur die Mörder erwischt, die Fehler machen. Er hat ja wirklich sehr viele gemacht. Warum wundert es dich also? Es gibt keinen Grund für die Annahme, dass er unglaublich intelligent wäre und somit solche Fehler nicht begehen würde.
Zitat von MauserMauser schrieb:Von daher macht das überhaupt keinen Sinn insbesondere schon deshalb nicht weil die Tat ja geplant ausgeführt worden sein soll.
Hast du schon mal Pläne für irgendetwas gemacht und später festgestellt, dass du etwas vergessen oder falsch gemacht hast? Wenn nicht: herzlichen Glückwunsch!
Dein ganzer Abschnitt dazu macht überhaupt keinen Sinn.

Benedikt Toth wollte durch das Entfernen der Zeitung allen Glauben machen, dass die Tante an dem Tag noch leben würde:
Er (Anmerkung von kegelschnitt: BT) habe dort erfahren, dass Herr P. ein Mitarbeiter seiner Tante, bereits vor seinem Eintreffen in der Garage vergeblich versucht habe, die Tante telefonisch zu erreichen. Auch er versuchte mehrmals erfolglos, mit seiner Tante telefonisch Kontakt aufzunehmen. Dies sei aber kein Alarmzeichen für ihn gewesen, da die Zeitungen, die jeden und auch diesen Morgen der Tante an die Türe gehängt worden seien, entfernt gewesen seien. Das Fehlen der Zeitungen habe er um ca. 11.30 Uhr, aber noch vor 12.00 Uhr, anlässlich eines Gangs durchs Parkhaus selbst festgestellt.
Das legt schon sehr nahe, dass BT die Zeitungen absichtlich entfernt hat, um dieses Narrativ zu verbreiten.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.12.2024 um 21:57
Zitat von emzemz schrieb:In jedem Fall vertraue ich aber darauf, dass alles, was notwendig und möglich war, auch gemacht wurde.
Nicht nur das. Wenn man das Urteil liest, merkt man, dass geradezu jeder Kieselstein mehrfach umgedreht wurde. Beim Themenkomplex Zeitungen wurden selbst mögliche Verpackungsfehler diskutiert. Ich denke, bei so einer schweren Indizienlast sind 93 Verhandlungstage eher unüblich viel.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.12.2024 um 22:07
Zitat von MauserMauser schrieb:Angesichts der Tatsache das sich Benedikt Toth regelmäßig in diesem Büro aufgehalten hat ist der generelle Fund seiner DNA dort keineswegs überraschend ergo ist die Wahrscheinlichkeit als auch Möglichkeit damit durchaus gegeben das Papier welches mit ihm in Kontakt kam erst zu einem späteren Zeitpunkt von Charlotte Böhringer genutzt wurde um ihr Testament darauf niederzuschreiben.
Das Gericht bringt es sehr auf den Punkt:
Im durchsuchten Büro des Opfers fanden sich daktyloskopische bzw. humanbiologische Spuren des Angeklagten auf einer auf dem Boden liegenden Klarsichthülle und einer dort liegenden Geldbörse. Auf dem Schreibtisch befanden sich seine Spuren sowohl auf einem Briefumschlag, in dem das Testament des Opfers steckte, als auch auf dem Testament selbst. Alle diese Gegenstände haben Bezug zur Tat. Entweder wurden sie vom Täter bei der Durchsuchung zu Boden geworfen oder sie haben Bezug zur Nachlassregelung durch das Opfer. Nur an diesen Gegenständen und sonst nirgendwo im Büro befinden sich die Spuren des Angeklagten.
Hervorhebungen durch mich. Wenn BT durch Arbeit im Büro Spuren hinterlassen hätte, wäre eher nicht zu erwarten gewesen, dass seine Spuren ausschließlich an Testament + Umschläge und heruntergeworfene Sachen zu finden sind.
Zitat von MauserMauser schrieb:Laut Gerichtsurteil soll Toth bei der Begehung der Tat Handschuhe getragen haben um Spuren zu vermeiden. Wenn er also, wie unterstellt wird, das Büro durchsucht und dabei die Testamente anfasste wieso hat er dafür die Handschuhe ausgezogen? Das ergibt keinen Sinn wenn man doch extra Handschuhe genau dafür trägt um Spuren eigentlich bewusst zu vermeiden…
Wenn die Handschuhe blutverschmiert waren, was bei der blutrünstigen Tat wahrscheinlich ist, dann hat er natürlich Anlass, die Handschuhe abzunehmen: ansonsten hätte er schon an den Umschlägen und am Testament selbst Blutspuren hinterlassen und es wäre absolut offensichtlich gewesen, dass es ums Erbe ging.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.12.2024 um 22:23
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Spricht sie die ganzen 8:10 Minuten darüber oder kannst Du näher eingrenzen, auf welche Zeitabschnitte des Videos Du Dich beziehst?
Bei 1:22 fällt erstmalig der Begriff Beweis, 1:26 dann der Begriff Indiz. Dann wird auf den Begriff Indizienring und -kette eingegangen.
Ich möchte jetzt keine Transkript verfertigen.


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