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Mordfall Charlotte Böhringer

28.934 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

02.06.2024 um 12:02
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:"Ich möchte jetzt überhaupt nicht das Massaker, das an meiner Tante verübt wurde kleinreden, aber das bin nicht ich."
"Aber das bin ich nicht..."

Interessante Aussage. Heißt das, er hätte anders gemordet? Ein Schlag statt 25, ein Messer, Gift? Nicht so brutal? Das entspricht nicht meiner Persönlichkeit. Was entspräche Bence T.s Persönlichkeit?

So mancher Täter "vergisst sich" bei der Tat, handelt wie im Rausch oder völlig unkontrolliert. Und kann dann bei entsprechender Selbstsuggestion sagen: "Das bin ich nicht, das war ich nicht." So z.B. der LKW-Fahrer, der Sophia Lösche getötet hat.

Bence T. scheint nicht nur ein notorischer Lügner zu sein, sonder auch an seine eigene selektive Wahrnehmung zu glauben. Solche Menschen können im Monolog eine große Überzeugungswirkung entwickeln, wenn man nicht ihre Überzeugung Satz für Satz überprüft.

Ich nenne das mittlerweile "Trumpismus", weil es dank Internet so oft vorkommt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

02.06.2024 um 12:05
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Aber der wird sich doch hoffentlich vorher angehört haben, was er da von sich gibt. Also mir macht der Typ mit seiner ganzen Art Angst...
keine Ahnung.
Vielleicht zeigen uns solche Aussagen auch exemplarisch auf, wie sehr er sich auch in seinen Vernehmungen um Kopf und Kragen geredet hat. Immer weiter rein in die widersprüchlichen Aussagen, bis man am Ende so tief drinnen steckt, dass man nicht mehr rauskommt.


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02.06.2024 um 12:20
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Ich finde grundsätzlich schon, dass die Justiz in solchen Fällen bereit sein sollten, die Urteile nochmal zu erläutern. Urteile werden im Namen des Volkes gesprochen. Zwar gibt es in diesem Fall das schriftliche Urteil, wo sowieso alles drinsteht, aber das ist nicht in jedem Fall so.
So weit gehe ich nicht. Wenn ich ein Urteil erklärt haben will, dann muss ich mir das halt im Gerichtssaal anhören. Das ist öffentlich.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Bence T. scheint nicht nur ein notorischer Lügner zu sein, sondern auch an seine eigene selektive Wahrnehmung zu glauben.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass er seine Geschichterln inzwischen selbst glaubt. Nennt sich Abspaltung, aber ich will hier wirklich nicht küchenpsychologisieren, nur mal so erwähnt haben.


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02.06.2024 um 20:04
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Wenn er Ude nun heute sagt (Hervorhebung von mir)

emz schrieb:
So hätte er nie verurteilt werden dürfen. Ich kann doch nicht sagen, er war nicht der Täter. Wie denn? Ich weiß es nicht.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Ja klar. So wie z.B. auch RA Strate. Ude war 10 Jahre lang auch erfolgreicher Rechtsanwalt, nicht nur OB. Er ist eine andere Persönlichkeit als Herr Witting und seine politischen Thesen nach dem Ende seiner Amtszeit waren immer bedenkenswert, auch wenn man sie sich nicht zu Eigen machte.
Was schreibst Du denn hier dauernd von Herrn Ude. Das Zitat stammt von Witting, und das der in der Sache nicht neutral ist, ist ja wohl klar.
Er hätte unmöglich nur den ersten Satz ("So hätte er nie verurteilt werden dürfen."), als Statement abgeben können, denn damit hätte er ja eigentlich gesagt: "Er ist der Täter, aber in diesem Verfahren ist es nicht gelungen, ihm das nachzuweisen."
Deshalb schiebt er diese Anwaltsschwurbelei nach, mit der er sich vor eine klaren Positionierung drückt, ob er BT für den Täter hält oder nicht. Das mag rhetorisch ganz geschickt sein, man sieht ja, wie viele Leute daraus lesen, dass es sich hier um einen Justizskandal handelt.

Für mich ist das aber einfach nur ein Statement des Anwaltes eines Verurteilten, der seinen Mandanten trotz Urteilsspruch irgendwie als unschuldig darstellen will.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Da ist entscheidender, warum er sich für Bence T. stark gemacht hat und mich interessiert, auf welchen Erwägungen seine Meinung beruht. Die Unterstützer von Bence T. kritisieren z.B. den selbstsicheren Duktus des Urteils und die Konstruktion belastender innerer Tatsachen, die einfach behauptet würden, als habe man die subjektive Vorstellungen des Angeklagten vor, während und nach der Tat mit Sicherheit gekannt.
Die Antwort, warum Ude sich für BT stark macht, hat @emz Dir ja schon gegeben:
Zitat von emzemz schrieb:Das sieht auch seine Tochter Susanne von Lieven-Jell so. Sie habe während Corona begonnen, sich näher mit dem Fall zu befassen. Sie habe zuerst Podcasts gehört und Zeitungsartikel gelesen. Der Fall habe sie einfach nicht mehr losgelassen. Auch ihn und seinen Anwalt treffe sie gemeinsam mit ihrer Freundin Marie Velden regelmäßig. "Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der so standhaft ist", sagt Lieven-Jell über Toth.
Seine Tochter ist über eine Freundin, die Journalistin ist, auf den Fall aufmerksam geworden, und hat dann ihren C-Promi-Vater bequengelt, sich da zu positionieren:
Auf Bitten seiner Tochter habe er Benedikt Toth im Gefängnis besucht und dort einen "sehr besonnenen", "ruhig argumentierenden" Mann getroffen.
Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/aufklaerung-ist-notwendig-promis-fordern-neuen-prozess-fuer-bence-toth-art-794346

Das war es dann aber auch schon mit den angeblich vielen Prominenten, die sich für BT stark machen. Frau Lieven-Jell wird auf der Pro-Bence-Seite ja gerne als "Fotografin" angeführt:
Die Autorin Maria Velden und die Fotografin Susanne von Lieven-Jell haben eine neuen Unterstützerkreis initiiert und konnten auch Christian Ude mit ins Boot holen.
Quelle: https://www.probence.de/

Das klingt halt besser, als zu schreiben, dass sie das Mädchen für alles in der Allgemeinarztpraxis ihres Mannes ist.

Quelle: http://www.praxis-dr-jell.de/de/team.php

Die "Autorin" Marie Velden hat zwei Bücher veröffentlicht, eins 2010 und eins 2014. Mit ein paar Klicks kann man sich einen Überblick über die Zahl der Follower ihrer Social-Media-Konten machen und sich dann selbst ein Bild davon machen, ob man so jemanden jetzt wirklich als "prominenten Unterstützer" einstufen will....

Und die "Politikerin Claudia Stamm" war immerhin zwei Legislaturperioden Mitglied im bayr. Landtag, hat sich dann aber durch den Fraktionsaustritt und die Gründung einer eigenen Partei eher ins politische Aus manövriert.
Der Name der einzigen wirklich prominenten Unterstützerin Amelie Fried ist wohl eher zufällig auf die Seite geraten, sie hat ihn dann ja auch zeitnah wieder entfernen lassen.
Zitat von dotsdots schrieb:Wir sprechen hier laut Schätzungen von einem Gesamtvermögen von ca. 50 Millionen Euro. Zumindest wurde diese Zahl hier öfters genannt. Der Bruchteil, den er hier erhalten hätte, dürfte immer noch so gewaltig gewesen sein, dass BT selbst und (clever investiert) seine Kinder und KindesKinder ausgesorgt hätten.
Außerdem dürften wir nicht vergessen, dass die Tante, das Erbe an ein erfolgreiches Jurastudium geknüpft hat.
Ohne erfolgreiches Studium, kein Erbe.
Das muss man sich schon mal klar vor Augen führen. BT bekommt das Jurastudium nicht gebacken, obwohl ihm am Ende 20 + x Millionen in Aussicht stehen.
Man empört sich immer wieder über die fiese Tante, die ihn in ein Studium, dass ihn nicht interessierte und nicht lag "gezwungen" hat.
Wie viele Bürger dieses Landes schleppen sich jeden Tag zu einem Arbeitsplatz, bei dem sie die dort zu erledigen Tätigkeiten eigentlich nicht interessieren und ihnen die anfallenden Aufgaben auch nicht besondere liegen. Und das für eine Bezahlung, die sich im Vergleicht zu den 20 + x zu erbendenen Millionen ja geradezu als lächerlich gering ausnimmt. Einfach, weil sie irgendwie ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen und sie für die Arbeit eben bezahlt werden.
Der gute BT hat also nicht nur ein Studium, was ihm nach erfolgreichem Abschluss glänzende Karriere- und Gehaltsaussichten beschert hätte, von seiner Tante gesponsert bekommen, sondern dafür auch noch meherere Millionen € in Aussicht gestellt bekommen.

So eine böse, böse Tante! Kein Wunder, dass einem da schon mal die Hand ausrutschen kann.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Ist es so, dass all das gegeben ist, der Täter aber tatsächlich aus ganz anderen Motiven (Eifersucht, Wut, Kränkung) getötet hat, dann wird er ein Urteil für "falsch" oder "ungerecht" halten.
Ja genau so ticken solche Täter wie BT. Mag sein, er hat seine Tante aus Wut und nicht aus Gier getötet. Oder einfach, um sich den Ärger wegen des abgebrochenen Studiums zu ersparen. Dann hat er in meinen Augen die gerechte Strafe bekommen. Er mag das natürlich anders sehen, denn dass im Urteil steht, er haben aus Gier gehandelt, ist falsch und wird ihm nicht gerecht.
"So (!) hätte er nicht verurteilt werden dürfen!"


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02.06.2024 um 20:20
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Das muss man sich schon mal klar vor Augen führen. BT bekommt das Jurastudium nicht gebacken, obwohl ihm am Ende 20 + x Millionen in Aussicht stehen.
Die Frage ist halt wollte oder konnte er nicht?
Gut möglich, dass er aufgrund des grundsätzlichen Desinteresses einfach nicht den notwendigen Elan aufgebracht hat, sich den Stoff rein zu klopfen. Das geht halt (im Gegenzug zu einem 0815 "Geldverdien"-Job) nicht so ohne weiteres im "Autopilot".

Oder und das halte ich für wesentlich wahrscheinlicher.
Er wollte einfach nicht.
Im Grunde wollte er wohl selbst bestimmen, was er mit seinem Leben anstellt und das war halt nicht Jura. Scheinbar konnte er sich trotz vieler Millionen (!) Gründe, sich nicht "fügen". (Welch Ironie, dass er sich die kommenden fast 2 Jahrzehnte, dann nahezu vollständig dem Willen anderer Menschen zu fügen hatte..)
Und kein Mensch weiß, was passiert wäre, hätte er sein Studium erfolgreich bestanden.
Die Tante hätte gut und gerne noch weitere 30 Jahre leben können, da ist erstmal nichts mit Erbe.
Klar, er stand im Testament, aber in den kommenden Jahrzehnten hätte sich das jederzeit, aus anderweitigen Gründen ändern können.
Was hätte die Tante davon abhalten sollten, dann andere „Bedingungen“ zu stellen?
BT hätte noch ganz lange unter der Fuchtel der Tante gestanden. Freilich, selbstverschuldet und aus freien Stücken. Aber dennoch. Für ihn sicherlich keine akzeptable Vorstellung.
Im Grunde hatten sich die Ereignisse aus Sicht des BT so zugespitzt, dass eine "Lösung" her musste.
Sicherlich hätte es viele alternative Wege gegeben, die BT hätten einschlagen können.
Wir wissen, welch grausame Entscheidung er getroffen hat.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Mag sein, er hat seine Tante aus Wut und nicht aus Gier getötet. Oder einfach, um sich den Ärger wegen des abgebrochenen Studiums zu ersparen
Ich bin mir sicher, dass all das eine Rolle gespielt hat.

Seine Lüge hinsichtlich des Studiums hatte er doch einzig und alleine für die Tante aufrechterhalten.
Seiner Verlobten, seinen Eltern und seinen Freunden war das Thema völlig egal, die hätte er nicht belügen müssen.
Er hat sich aber trotzdem gegenüber diesen Menschen nicht "gerade" gemacht, was auch seltsam ist.
Denen hätte er das doch "beichten" können einfach um aus der Richtung bisschen "Ruhe" und "Rückendeckung" zu haben.
Aber die hat er ja völlig unnötig belogen.
Der Verlobten hätte er das doch "beichten" können mit Bitte um Vertraulichkeit..


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02.06.2024 um 21:02
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Ob es diese diffamierenden Nachrichten wirklich gab wissen wir nicht. Und wenn es solche Nachrichten hab, wissen wir nicht, wie diffamierend sie wirklich waren.

Nun das hier klingt weder Tatsachenorientiert noch sachlich geschweige denn seriös:

Und dann, erreichen uns plötzlich Whatsapp-Nachrichten vom damaligen Ermittlungsleiter Josef Wilfling den wir im Rahmen der ersten Podcast Reihe interviewt haben. Hier ein paar Auszüge:
Josef Wilfling:
Leider habe ich nicht erkannt dass sie gekauft sind. Dass sie mich schamlos ausnutzen und missbrauchen um ihren Schwachsinn zu verbreiten. Pinocchio! Käuflicher Journalist! Wenn ich gewusst hätte dass sie sich als juristischer und kriminalistischer Laie berufen fühlen schlauer zu sein als Ermittler, Gutachter und sämtliche Gerichtsinstanzen. Sind sie wirklich so naiv und glauben was Sie sich da zusammengereimt haben?
Wir überprüfen daraufhin erneut unsere Recherchen, hinterfragen die Interviewführung können aber keine Fehler erkennen. Stattdessen erinnern wir uns an Gespräche mit damaligen Zeugen die uns sagten sie wären im Laufe des Prozesses ebenfalls vom damaligen Leiter der Mordkommission kontaktiert und eingeschüchtert worden. Derartige Praktiken und Aussagen haben wir eher ins Reich der Fabeln verwiesen schließlich konnten sie nicht mehr bewiesen werden. Angesichts der Nachrichten die uns erreicht haben kommen uns daran aber Zweifel. Und wir mutmaßen: Getroffene Hunde bellen!

Ab Zeitindex 03.47 Minute
https://mordsgschichtn-gong963.podigee.io/13-teil-9-der-gamechanger-im-parkhausmord

Dass der Anwalt von Thomas Killian sich sehr dafür interessiert hat spricht auch Bände, schade nur das nicht erzählt wurde wie die Geschichte weitergegangen ist. Abgesehen davon vermittelt es einen sehr deutlichen Eindruck wie Wilfling mit (berechtigter) Kritik an der Ermittlungsarbeit umgegangen ist. Allein schon seine Aussagen im Podcast zum Fall Peggy waren haarsträubend und entlarvend zugleich! Versagen und Fehlbarkeit von Ermittlungsbehörden und Justiz? Für den pensionierten Kriminaloberrat a.D. waren das wohl ganz offensichtlich Fremdwörter. Dabei hätte, gerade er, es eigentlich besser wissen müssen denn Josef Wilfling hat schon zuvor mit Günther Kaufmann – nachweislich – jemanden fälschlicherweise beschuldigt und inhaftiert...!

Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:- In der leider nicht mehr auf Youtube vollständig verfügbaren Doku "Anklage Mord - Ein Freund vor Gericht" hat der Staatsanwalt ja seine Sicht der Dinge geschildert, z.B. das Indiz Zeitung.

- In dieser Doku erklärt z.B. eine Pressesprecherin, warum die Anträge zur Wiederaufnahme abgelehnt wurden:

- Im Podcast After Crime (vierteilig) hört man den zu dem Zeitpunkt tätigen Pressesprecher Florian Gliwitzky, wie er zumindest grundsätzlich den Fall einordnet:

Die Aussagen von Staatsanwalt Kronester sind mir wohlbekannt, die Doku liegt mir vor, genauso wie auch die Erwiderungen von Verteidiger Witting darauf. Doch darum geht es überhaupt nicht denn diese offiziellen Äußerungen fanden noch alle während des Prozesses 2007-2008 statt und beinhalten, logischerweise, nicht mehr die weiteren Entwicklungen wie z. B. aus dem Zivilprozess von 2011 und ähnlichem. Gleiches gilt für die Aussagen der Pressesprecherin oder der Einordnung Gliwitzkys. Ich bezog mich auf aktuelle Äußerungen Stand der letzten Jahre in welcher Behördenvertreter mal explizit auf die vorgebrachten Zweifel eingehen, doch da herrscht gähnende Leere. Wie im Sky Talk zu hören wurde den Behörden ja die Möglichkeit durchaus gegeben ihren Standpunkt zu äußern aber sie lehnen ja alle kategorisch ab.

Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Allerdings werden die Behörden die Erfahrung gemacht haben, dass zu viele Leute es einfach nicht checken oder checken wollen und in Dokus sowieso nur Teile der Begründungen gezeigt werden. Insofern ist es einfach auch Zeitverschwendung.

Das ist jetzt reine Spekulation! Genauso gut kann man auch die Auffassung vertreten das die Behörden ganz bewusst hier mauern weil ihnen von Anfang an bewusst ist das es in diesem Fall eklatante Zweifel gibt und sie nicht riskieren wollen das diese bei einer Gegenüberstellung mit der offiziellen Version möglicherweise überwiegen und die Öffentlichkeit damit umstimmen was angesichts der vielen bekannt gewordenen und – erwiesenen – Justizirrtümern: Rupp, Kulac, Kaufmann, Mollath oder Genditzki, und das jetzt nur Bayern, nicht überraschend kommt. Es mangelt einfach an der Courage und der Selbstreflektion einzuräumen das man sich eventuell vorschnell auf einen Beschuldigten als Täter eingeschossen hat und dieser dann als Bauernopfer verurteilt wurde, einfach weil aufgrund der Prominenz des Opfers und der zeitlichen Umstände der Fall unbedingt als „aufgeklärt" gelten musste!


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02.06.2024 um 21:07
Was wäre ihm denn sonst so vorgeschwebt, was er beruflich machen wollte, dem Buben? Mit der Schauspielerei war er ja auch schon ganz kläglich gescheitert. Der hatte doch null andere Optionen.
„Auf Vorhalt von Blatt 82, letzter Absatz des Strafurteils: (S. 47)
Es war der Wunsch meiner Tante, dass ich fertig studieren wolle, dies erklärt sich auch vielleicht aus ihrer eigenen Geschichte…
Die Parkgarage war ein „Bauchladen“, man benötigte keine grossen intellektuellen Fähigkeiten, es genügten grundlegende kaufmännische Fähigkeiten. Ich habe ja bewiesen, dass ich die Garage managen konnte. Bei schwierigen rechtlichen Problemen hat man einen Berater zugezogen. Auch die Tante hatte keine Zweifel an meinen Fähigkeiten …
Es war der Wunsch der Tante, dass ich fertig studiere, Bedingung war es nicht. Ich weise hin auf die Formulierung in einem früheren, für die Erbfolge nicht massgeblichen Testament. Damit meine ich das Testament vom 29.8.2000.“

(Auszug aus dem Protokoll der öffentlichen Sitzung des LG München I, 4. Zivilkammer, vom 5.4.2011 – Anlage ll, S. 6)
Was hat er denn großartig gemacht, Ware bestellt, Reifen einsortiert, im Kassenhäuschen gesessen und seiner Tante Papier nach oben getragen, wenn sie danach verlangte.

Wenigstens die grundlegenden kaufmännischen Fertigkeiten soll er sich in der JVA angeeignet haben, wie es mal irgendwo zu lesen war.


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02.06.2024 um 21:11
Zitat von emzemz schrieb:Wenigstens die grundlegenden kaufmännischen Fertigkeiten soll er sich in der JVA angeeignet haben, wie es mal irgendwo zu lesen war.
Meines Wissens hat er im Knast eine kaufmännische Ausbildung absolviert, die er nun gewinnbringend in der Parkgarage einsetzt:)
Sicherlich profitiert die gesamte Belegschaft von diesem fundierten Fachwissen.
Zitat von emzemz schrieb:Was wäre ihm denn sonst so vorgeschwebt, was er beruflich machen wollte, dem Buben
Anfang 30 und ohne Ausbildung?
McDonalds oder Münchner Flughafen suchen immer Leute im Lager.
Ob ihm aber das prestigeträchtig genug gewesen wäre?


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02.06.2024 um 21:13
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Was schreibst Du denn hier dauernd von Herrn Ude. Das Zitat stammt von Witting, und das der in der Sache nicht neutral ist, ist ja wohl klar.
Dann habe ich das falsch verstanden. Egal. Mein inhaltliche Bewertung bleibt die Gleiche.

Im Übrigen halte ich wenig davon, Menschen zu diffamieren, die sich für eine Sache einsetzen, in der ich persönlich eine andere Meinung habe. Ich kann dagegen argumentieren oder sagen, "hier irrt meiner Überzeugung nach der von mir ansonsten so hoch geschätzte xy". Doch Deine Art, hier flächendeckend persönlich zu werden, die ist auch nicht "neutral". Und einer sachlichen Diskussion nicht zuträglich.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ja genau so ticken solche Täter wie BT. Mag sein, er hat seine Tante aus Wut und nicht aus Gier getötet. Oder einfach, um sich den Ärger wegen des abgebrochenen Studiums zu ersparen. Dann hat er in meinen Augen die gerechte Strafe bekommen. Er mag das natürlich anders sehen, denn dass im Urteil steht, er haben aus Gier gehandelt, ist falsch und wird ihm nicht gerecht.
"So (!) hätte er nicht verurteilt werden dürfen!"
Dito. Im Übrigen wird das Urteil dadurch nicht rechtlich falsch. Und auch nicht "ungerechter".
Zitat von dotsdots schrieb:Im Grunde hatten sich die Ereignisse aus Sicht des BT so zugespitzt, dass eine "Lösung" her musste.
Ja. Ohne diese Zwangslage sähe der Fall anders aus. Geld spielt zudem immer wieder eine bedeutende Rolle im Leben des Bence T. Ich sage immer: "In München ist man ohne Geld eine arme Sau!" Kennzeichnend auch die Lüge, die Hochstapelei, die (Selbst-)Suggestion, die Theatralik.

Sein persönlicher Auftritt, der andere so überzeugt, der hinterlässt bei mir v.a. Skepsis aufgrund der selbstsicheren und arroganten Art. Da sitzt jemand noch immer auf dem hohen Ross. Er unterscheidet sich von rechtlich nachgewiesenen Justizopfern, die für mich häufig Schmerz und Depressivität ausstrahlen, weil sie gelitten und den Glauben an die Justiz und an diese Gesellschaft verloren haben.

Der persönliche Eindruck ist aber immer ein grobes Instrument der Sachverhaltsfeststellung. Auch wenn man seine Wirkung nicht unterschätzen darf.


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02.06.2024 um 21:24
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Ich sage immer: "In München ist man ohne Geld eine arme Sau!"
Das ist sicherlich auch ein Faktor, den man nicht unterschätzen darf. Zumal die Tante ja wohl auch versuchte ihn in die "Gesellschaft" umgangssprachlich Schickeria einzuführen.
Da spielt Geld eine zentrale Rolle. Arme Schlucker werden da wohl eher nicht akzeptiert.
Da muss man entweder Rang und Namen haben oder steinreich. Im Idealfall beides.
Haste nix, Biste nix.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Kennzeichnend auch die Lüge, die Hochstapelei, die (Selbst-)Suggestion, die Theatralik.
ja so immer 3 Stufen über dem, was er eigentlich nicht.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Der persönliche Eindruck ist aber immer ein grobes Instrument der Sachverhaltsfeststellung
Der persönliche Eindruck sagt ja auch was über einen Menschen aus.
Herren wie Toth, Mollath oder Darsow haben halt allesamt eine gewisse "Ausstrahlung", von der man sich auch nicht frei machen kann.
BT ist mir als Mensch hochgradig suspekt, eben weil er auch schon vor der Tat bereit war, sein gesamtes Umfeld zu belügen, sich aus den Kassenautomaten zu bedienen und das alles mit einer Selbstverständlichkeit, dass einem schlecht dabei wird.


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02.06.2024 um 21:29
Zitat von dotsdots schrieb:Die Frage ist halt wollte oder konnte er nicht?
Beides. Psychologisch und pädagogisch ist - je nach Persönlichkeit - großer Druck durch Eltern usw. der Motivationskiller schlechthin. Und zusätzlich ist gerade das Jurastudium wahrlich kein Quell der Freude, sondern für viele Studenten eine Qual und pure Überforderung. Ich denke, die Tante dürfte keine vertieften Kenntnisse gehabt haben, dass es sich hier um ein schwieriges und schweres Studium handelt (zumal das Examen damals noch Durchfallquoten von bis zu 50% hatte).

Fiktiv: Hätten z.B. meine Eltern unbedingt gewollt, dass ich erfolgreich Medizin studiere, mir gar das Messer auf die Brust gesetzt, dann wäre das mit mir nicht gut gegangen. Anders, wenn die Motivation von mir ausgegangen wäre, z.B. weil ich Menschen hätte helfen wollen.


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02.06.2024 um 22:26
Zitat von dotsdots schrieb:Er hat sich aber trotzdem gegenüber diesen Menschen nicht "gerade" gemacht, was auch seltsam ist.
Denen hätte er das doch "beichten" können einfach um aus der Richtung bisschen "Ruhe" und "Rückendeckung" zu haben.
Aber die hat er ja völlig unnötig belogen.
Der Verlobten hätte er das doch "beichten" können mit Bitte um Vertraulichkeit..
Ich denke, dass es ihm bei der Lügerei eben nicht nur darum ging, bei der Tante den Geschäftsführerposten und das Millionenerbe zu sichern, sondern es ihm auch allgemein wichtig war, das Bild des Tausendsassa BT allem und jedem zu vermitteln. Wäre es nur um die Tante gegangen, hätte er der ja einfach etwas von einem Ehrenrundensemester, dass er für eine besonders intensive Examensvorbereitung bräuchte oder einem zusätzlichen freiwilligen, ihn für einen richtig guten Einstiegsjob qualifizierenden Praktikum vorfaseln können. 2 oder 3 Semester hätte er damit sicher erst mal überbrücken können, bis die ernsthafter gedrängt und nachgebohrt hätte.

Aber dem Herr Toth reichte es ja nicht, ein 1. Staatsexamen vorzugaukeln, er stapelte ja auch zusätzlich noch drauf, in dem er ein Referendariat und zusätzlich einen Nebenjob in einer angesehenen Kanzlei mit Pomotionsoption erfand. Gleichzeitig prasste er mit Geld herum, das er nicht hatte oder zumindest nicht selber ehrlich verdient hatte.
Ich denke also, es ging ihm darum, auch vor den Eltern, dem Bruder, der Verlobten und dem gesamten Freundeskreis nicht als der Looser der er war, darzustehen, sondern auch da eine tolles Überflieger-Bild zu vermitteln.
Zitat von dotsdots schrieb:Meines Wissens hat er im Knast eine kaufmännische Ausbildung absolviert, die er nun gewinnbringend in der Parkgarage einsetzt:)
Sicherlich profitiert die gesamte Belegschaft von diesem fundierten Fachwissen.
Ja, in seinem letzten Interview aus dem Knast heraus kündigte er ja an, sein im Rahmen dieser Ausbildung erworbenes Wissen einzusetzen, um den Bruder, auf dessen alleinigen Schultern die schwere Verantwortung für die Parkgarage lastete, in kaufmännischen Angelegenheiten beraten zu wollen, sobald er endlich wieder auf freien Fuß ist.
Ich bin mir sicher, dass der Bruder nichts sehnlicher erwarten konnte, als endlich einen kompetenten, qualifizierten und lebenserfahrenden Berater an seiner Seite zu haben, der ihm nach 17 Jahren mal erklärt, wie man so "einen Bauchladen" richtig managet!
Zitat von dotsdots schrieb:BT ist mir als Mensch hochgradig suspekt, eben weil er auch schon vor der Tat bereit war, sein gesamtes Umfeld zu belügen, sich aus den Kassenautomaten zu bedienen und das alles mit einer Selbstverständlichkeit, dass einem schlecht dabei wird.
Und dabei nicht davor zurückschreckt, das ganze dann anderen in die Schuhe zu schieben. Selbstverständlich hat er das Geld im Auftrag der Tante aus dem Kassenautomaten genommen, damit diese einen Grund hatte, den ihr überdrüssigen Geschäftsführer fristlos wegen Diebstahl zu kündigen. Er dichtet der Tante damit hinterfotzige Geschäftspraktiken an und dem Geschäftsführer unterstellt er, einen schlechten Job gemacht zu haben und bei seiner Chefin unbeliebt gewesen zu sein.

Was mich am meisten anwidert ist diese Diffamierung der ermordeten Tante. Deren verstorbener Ehemann und anschließend die selber haben die beiden Neffen und auch deren Eltern massiv unterstützt und gefördert. Die Familie war Anfang der 1980er-Jahre aus Ungarn nach Deutschlang geflohen, in dem sie von einer genehmigten Auslandsreise einfach nicht zurück gekehrt sind. Die dürften also gerade mal mit ein paar Reisekoffern in München angekommen sein.
Natürlich war die Tante fordernd, herrisch und hat ihren Status als reiche Erbtante wohl durchaus ausgenutzt. Aber dieser Versager in allen Lebenslagen soll doch mal schauen, wie das Leben seiner Familie ab 1981 gelaufen wäre, wenn es Oskar und Charlotte Böhringer nicht gegeben hätte....


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03.06.2024 um 16:39
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:sondern es ihm auch allgemein wichtig war, das Bild des Tausendsassa BT allem und jedem zu vermitteln
ja gut möglich.
Und am Ende des Tages frage ich mich auch, was man auf so Aussagen wie "es wäre uns ja egal gewesen, wir hätten ihn auch so gemocht" eigentlich geben kann.
Natürlich hätte man ihm da nicht direkt die Freundschaft gekündigt, aber ich kenne eigentlich niemanden, dessen enge Freunde sich nicht auf der gleichen sozialen Stufe befinden.
Ich kenne keinen Chefarzt dessen "Bester" ein Harzer ist.
Oder die erfolgreiche Unternehmerin, deren beste Freundin bei Aldi an der Kasse hockt.
Gibt es ja vielleicht, aber es sind Ausnahmen.
Langfristig hätte es wahrscheinlich schon eine Rolle gespielt, wenn BT so völlig ohne alles dasteht, ja noch nicht mal eine plumpe Ausbildung absolviert hat.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:2 oder 3 Semester hätte er damit sicher erst mal überbrücken können, bis die ernsthafter gedrängt und nachgebohrt hätte.
Vielleicht hat er das alles ja bereits getan und er hatte einfach keine Ausreden mehr parat.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich denke also, es ging ihm darum, auch vor den Eltern, dem Bruder, der Verlobten und dem gesamten Freundeskreis nicht als der Looser der er war, darzustehen, sondern auch da eine tolles Überflieger-Bild zu vermitteln.
Das habe ich so weit verstanden, aber was war dann der langfristige Plan?
Ich glaube ganz ehrlich, dass die finale Entscheidung den Mord zu begehen relativ kurz vor der Tat (vielleicht Tage, maximal Wochen) stattgefunden hat.
Das war nicht schon jahrelang so geplant.
Selbst wenn die Tante ihm nicht die Pistole auf die Brust gesetzt hätte, recht viel länger wäre dieses Theater nicht mehr machbar gewesen. Was genau hätte er dann tun wollen?
Er war ja in seiner Verzweiflung wohl sogar in der Zeit vor der Tat oft beim Glücksspiel, vielleicht war das ein letzter Strohhalm. Im Lotto gewinnen und alle finanziellen Nöte und Zukunftsängste, ganz ohne die Tante, lösen zu können.


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Mordfall Charlotte Böhringer

03.06.2024 um 19:09
Zitat von dotsdots schrieb:Ich glaube ganz ehrlich, dass die finale Entscheidung den Mord zu begehen relativ kurz vor der Tat (vielleicht Tage, maximal Wochen) stattgefunden hat.
Oder relativ spontan. Oder es gab schon dutzende Male eine mühsam unterdrückte Wut: "Am liebsten würde ich ihr den Schädel einschlagen." Und irgendwann war es soweit.

Eine meiner Bekannten, die monatelang ihrer Umwelt vorgegaukelt hatte, ins Jura-Examen zu gehen, obwohl sie bereits exmatrikuliert worden war, die verschwand am ersten Prüfungstag spurlos. Eine Woche später fand man ihre Leiche. Offensichtlich Suizid. Nun kam heraus, dass sie um sich ein Gespinst von Lügen gestrickt hatte, dem sie in ihrer Verzweiflung nicht mehr entkommen konnte.

Theoretisch gibt es da viele Möglichkeiten. Für eine Verurteilung reicht aus, wenn das Gericht überzeugt ist und sich keine vernünftigen Zweifel aufdrängen. Wir haben es da also mit Menschenwerk zu tun. Die tragenden Gründe müssen also nicht der historischen Wahrheit entsprechen. Das ginge auch nicht. Sondern fünf Menschen müssen davon überzeugt sein. Denkbare Alternativen gibt es zuhauf. Sie sind nur rechtlich irrelevant.

Und bei einer Wiederaufnahme sind falsche Annahmen im Urteil nicht ausreichend. Da bedarf es neuer Beweismittel. Die sehe ich nicht.


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03.06.2024 um 19:45
Zitat von MauserMauser schrieb:Es mangelt einfach an der Courage und der Selbstreflektion einzuräumen das man sich eventuell vorschnell auf einen Beschuldigten als Täter eingeschossen hat und dieser dann als Bauernopfer verurteilt wurde, einfach weil aufgrund der Prominenz des Opfers und der zeitlichen Umstände der Fall unbedingt als „aufgeklärt" gelten musste!
Frau Böhringer war prominent? Eben Nicht! Lebte in einer Wohnung in ihrem eigenen Parkhaus, die von außen nicht als solche erkennbar bzw. nur wenige kannten.
Im Münchener Gärtnerplatzviertel mögen Frau Böhringer vielleicht einige gekannt haben, bzw. das Parkhaus… Aber Außerhalb?
Nicht zu vergleichen mit Sedlmayr und Moshsmmer, hier war die Polizei wirklich im Zugzwang und hat sich nicht beirren lassen.


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03.06.2024 um 20:21
Zitat von dotsdots schrieb:Und am Ende des Tages frage ich mich auch, was man auf so Aussagen wie "es wäre uns ja egal gewesen, wir hätten ihn auch so gemocht" eigentlich geben kann.
Natürlich hätte man ihm da nicht direkt die Freundschaft gekündigt,
Hat man auch tatsächlich nicht. Seine Verlobte war ja trotz der ganzen Lebenslügen, der Mordanklage, der Verurteilung, der Rechtskraft des Urteils noch eine Weile an seiner Seite. Viele Freunde haben lange zu ihm gehalten, ein paar dürften immer noch zu ihm halten.

Eigentlich schon erstaunlich, wenn man darüber nachdenkt. Manchmal können gerade toxische Menschen ihr Umfeld im Bann halten.
Zitat von dotsdots schrieb:Langfristig hätte es wahrscheinlich schon eine Rolle gespielt, wenn BT so völlig ohne alles dasteht, ja noch nicht mal eine plumpe Ausbildung absolviert hat.
Ich denke, dass es ihm vor allem um sein großes Ego ging. Wie @cododerdritte ja ausführlich dargestellt hat, war er ja nicht nur erfolgreicher Jurastudent, sondern hat auch neben dem Referendariat in einer Finanzberatung gearbeitet und einen Doktorvater in Aussicht. Wenn man schon in zwei Studienfächern scheitert, hätte man den Ball wenigstens etwas flacher halten können. Darüber hinaus meine ich mich aus dem Urteil zu erinnern, dass er vorgespiegelt hat, das 1. Examen mit 6 Punkten bestanden zu haben. Mit so einer dürftigen Note findet man eher keinen Doktorvater in Jura... (habe ich mir von Juristen sagen lassen)

Er dachte wohl, er könnte den Überflieger vorspielen, der dann seine Karrierechancen für die Familie opfert (=Geschäftsführer des Parkhauses).
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:2 oder 3 Semester hätte er damit sicher erst mal überbrücken können, bis die ernsthafter gedrängt und nachgebohrt hätte.
Da bin ich mir nicht sicher. Bis zum angeblich angetretenen Examen im Frühjahr 2005 war er ja schon fast im 13. Fachsemester, was locker 1-2 Jahre über der Regelstudienzeit liegt. Einer seiner Kumpels war ja schon Rechtsanwalt. Mindestens er hätte bei weiteren Verzögerungen erkannt, dass etwas faul ist. Zudem war er 2006 ja schon Anfang 30, wo viele seiner Freunde im Job durchgestartet sein dürften, mit Familienplanung befasst waren. Und er hatte nur einen Aushilfsjob, um Geld nach Hause zu bringen. Und aus dem Kassenautomaten zu klauen. Seine Verlobte, die mit dem Referendariat fertig geworden ist, wollte sicherlich über nächste Schritte reden. Vielleicht eine größere Wohnung, Urlaube, Familienplanung. Es war einfach die Zeit des Showdowns gekommen.
Zitat von dotsdots schrieb:Ich glaube ganz ehrlich, dass die finale Entscheidung den Mord zu begehen relativ kurz vor der Tat (vielleicht Tage, maximal Wochen) stattgefunden hat.
Das war nicht schon jahrelang so geplant.
Das glaube ich auch. Mit seiner Lebenslüge hat er sich in eine Sackgasse manövriert. Die Schlinge um seinen Hals ist enger geworden.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.06.2024 um 23:12
Für mich passt da so einiges nicht zusammen, im negativen Sinne. BT hat mich nicht von seiner Unschuld überzeugt. Wenn ich fast zwei Jahrzehnte lt BT unschuldig im Knast gesessen hätte, was würde ich als aller erstes tun, sobald ich einen Fuß in die Freiheit setze?
Richtig, den wahren Täter finden und das so schnell wie möglich.

Stattdessen zieht es BT vor sich in der Opferrolle zu aalen. Für mich absolut nicht glaubwürdig und wenn man sich seine Gestik und Mimik anschaut ist hier etwas gut einstudiert worden.

Dazu noch die ganzen Ungereimtheiten.
Wenn ein Gericht eine besondere Schwere der Schuld urteilt, dann sicherlich nicht unbegründet. Dieses ganze Geschwurbel, von wegen nur Indizien ist für mich nicht tragbar. Es hat hier weitaus mehr zu diesem Urteilt geführt.

Er verstrickte sich bereits bei der ersten polizeilichen Vernehmung in Widersprüche. Wieso Widersprüche, wenn man doch offenkundig unschuldig ist? Dann hätte es bereits hier eine klare Richtung gegeben, auch ohne Anwalt. Stattdessen dreht er den Spieß um und lässt es so aussehen als wären diese Aussagen zustande gekommen, weil ihm ein Anwalt fehlte.

Er hat vorweg sein ganzes Umfeld belogen nach Strich und Faden. Alleine hier seh ich für meine Begriffe ein höchst manipulatives Verhalten. Es gehört einiges dazu solch ein Lügengerüst über Jahre aufrecht zu halten Tag täglich. Unabhängig von der Tat, sagt dies doch einiges über den Charakter eines Menschen aus.

Für meine Begriffe hat er das gleiche Verhalten jetzt an den Tag gelegt. Er fühlt sich überlegen und ist im stande seine Familie selbst 17 Jahre nachdem Mord noch vom Gegenteil zu überzeugen. Auch wenn es nach Aussen so wirkt als sei er unschuldig bin ich davon überzeugt das er schuldig ist und so was von.

Für mich eine hochgradig manipulative Person der ich nicht im Dunkeln begegnen möchte.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.06.2024 um 23:23
Es wird auch kaum erwähnt, dass das Geld was er am Tatttag bei sich führte mit Blut behaftet war. Leider oder zum Glück für ihn, konnten die Blutspuren nicht mehr zugeordnet werden. Diese Tatsache wird auch von ihm nicht weiter ausgeführt, warum? Weil er hier keine Erklärung für hätte .

Auch die Fahrt zu seinem Kumpel am Tattag stinkt zum Himmel. Er wollte sich einem Rat nehmen nachdem er die Tat begangen hatte. Sein Freund ist Strafverteidiger. Unterwegs fiel ihm aber auf das dieser Weg wohl keine gute Idee ist und er seinen Freund in Schwierigkeiten bringen wird. Vermutlich wurde hier auch telefoniert und abgeraten. Also entschloss Er umzukehren und nicht wegen des Verkehrs auf der Straße.
Hier muss ich sagen hat er sich keine gute Erklärung ausgedacht.

Vermutlich wurde bei.dieser Fahrt auch das Tatwerkzeug verschwinden gelassen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

10.06.2024 um 23:40
Meiner Meinung nach hat BT seine Tante aus Hass getötet. Ich glaube noch nicht mal an die Habgier Theorie.

Ich glaube er kam nicht damit klar, der kleine Verkäufer zu sein der nichts zu melden hatte. Seine Tante war wohl clever und erkannte seine schlechten Neigungen, was ihm wohl nicht gefallen haben dürfte. Sein Hass wuchs über die Jahre und als er feststellte, dass die Tante nicht so plante wie er es sich ausgemalt hatte, was ihr gutes Recht war, entschloss er sich sie zu beseitigen.

Ich glaube nicht das das Geld an 1. Stelle stand vielmehr sein gekränktes Ego

Ich denke es war mehr oder weniger eine Affekttat aber mit kurzzeitiger Planung vorweg. Er musste sicher sein, das sie alleine war.


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