Origines schrieb:Wenn er Ude nun heute sagt (Hervorhebung von mir)
emz schrieb:
So hätte er nie verurteilt werden dürfen. Ich kann doch nicht sagen, er war nicht der Täter. Wie denn? Ich weiß es nicht.
Origines schrieb:Ja klar. So wie z.B. auch RA Strate. Ude war 10 Jahre lang auch erfolgreicher Rechtsanwalt, nicht nur OB. Er ist eine andere Persönlichkeit als Herr Witting und seine politischen Thesen nach dem Ende seiner Amtszeit waren immer bedenkenswert, auch wenn man sie sich nicht zu Eigen machte.
Was schreibst Du denn hier dauernd von Herrn Ude. Das Zitat stammt von Witting, und das der in der Sache nicht neutral ist, ist ja wohl klar.
Er hätte unmöglich nur den ersten Satz ("So hätte er nie verurteilt werden dürfen."), als Statement abgeben können, denn damit hätte er ja eigentlich gesagt: "Er ist der Täter, aber in diesem Verfahren ist es nicht gelungen, ihm das nachzuweisen."
Deshalb schiebt er diese Anwaltsschwurbelei nach, mit der er sich vor eine klaren Positionierung drückt, ob er BT für den Täter hält oder nicht. Das mag rhetorisch ganz geschickt sein, man sieht ja, wie viele Leute daraus lesen, dass es sich hier um einen Justizskandal handelt.
Für mich ist das aber einfach nur ein Statement des Anwaltes eines Verurteilten, der seinen Mandanten trotz Urteilsspruch irgendwie als unschuldig darstellen will.
Origines schrieb:Da ist entscheidender, warum er sich für Bence T. stark gemacht hat und mich interessiert, auf welchen Erwägungen seine Meinung beruht. Die Unterstützer von Bence T. kritisieren z.B. den selbstsicheren Duktus des Urteils und die Konstruktion belastender innerer Tatsachen, die einfach behauptet würden, als habe man die subjektive Vorstellungen des Angeklagten vor, während und nach der Tat mit Sicherheit gekannt.
Die Antwort, warum Ude sich für BT stark macht, hat
@emz Dir ja schon gegeben:
emz schrieb:Das sieht auch seine Tochter Susanne von Lieven-Jell so. Sie habe während Corona begonnen, sich näher mit dem Fall zu befassen. Sie habe zuerst Podcasts gehört und Zeitungsartikel gelesen. Der Fall habe sie einfach nicht mehr losgelassen. Auch ihn und seinen Anwalt treffe sie gemeinsam mit ihrer Freundin Marie Velden regelmäßig. "Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der so standhaft ist", sagt Lieven-Jell über Toth.
Seine Tochter ist über eine Freundin, die Journalistin ist, auf den Fall aufmerksam geworden, und hat dann ihren C-Promi-Vater bequengelt, sich da zu positionieren:
Auf Bitten seiner Tochter habe er Benedikt Toth im Gefängnis besucht und dort einen "sehr besonnenen", "ruhig argumentierenden" Mann getroffen.
Quelle:
https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/aufklaerung-ist-notwendig-promis-fordern-neuen-prozess-fuer-bence-toth-art-794346Das war es dann aber auch schon mit den angeblich vielen Prominenten, die sich für BT stark machen. Frau Lieven-Jell wird auf der Pro-Bence-Seite ja gerne als "Fotografin" angeführt:
Die Autorin Maria Velden und die Fotografin Susanne von Lieven-Jell haben eine neuen Unterstützerkreis initiiert und konnten auch Christian Ude mit ins Boot holen.
Quelle:
https://www.probence.de/Das klingt halt besser, als zu schreiben, dass sie das Mädchen für alles in der Allgemeinarztpraxis ihres Mannes ist.
Quelle:
http://www.praxis-dr-jell.de/de/team.phpDie "Autorin" Marie Velden hat zwei Bücher veröffentlicht, eins 2010 und eins 2014. Mit ein paar Klicks kann man sich einen Überblick über die Zahl der Follower ihrer Social-Media-Konten machen und sich dann selbst ein Bild davon machen, ob man so jemanden jetzt wirklich als "prominenten Unterstützer" einstufen will....
Und die "Politikerin Claudia Stamm" war immerhin zwei Legislaturperioden Mitglied im bayr. Landtag, hat sich dann aber durch den Fraktionsaustritt und die Gründung einer eigenen Partei eher ins politische Aus manövriert.
Der Name der einzigen wirklich prominenten Unterstützerin Amelie Fried ist wohl eher zufällig auf die Seite geraten, sie hat ihn dann ja auch zeitnah wieder entfernen lassen.
dots schrieb:Wir sprechen hier laut Schätzungen von einem Gesamtvermögen von ca. 50 Millionen Euro. Zumindest wurde diese Zahl hier öfters genannt. Der Bruchteil, den er hier erhalten hätte, dürfte immer noch so gewaltig gewesen sein, dass BT selbst und (clever investiert) seine Kinder und KindesKinder ausgesorgt hätten.
Außerdem dürften wir nicht vergessen, dass die Tante, das Erbe an ein erfolgreiches Jurastudium geknüpft hat.
Ohne erfolgreiches Studium, kein Erbe.
Das muss man sich schon mal klar vor Augen führen. BT bekommt das Jurastudium nicht gebacken, obwohl ihm am Ende 20 + x Millionen in Aussicht stehen.
Man empört sich immer wieder über die fiese Tante, die ihn in ein Studium, dass ihn nicht interessierte und nicht lag "gezwungen" hat.
Wie viele Bürger dieses Landes schleppen sich jeden Tag zu einem Arbeitsplatz, bei dem sie die dort zu erledigen Tätigkeiten eigentlich nicht interessieren und ihnen die anfallenden Aufgaben auch nicht besondere liegen. Und das für eine Bezahlung, die sich im Vergleicht zu den 20 + x zu erbendenen Millionen ja geradezu als lächerlich gering ausnimmt. Einfach, weil sie irgendwie ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen und sie für die Arbeit eben bezahlt werden.
Der gute BT hat also nicht nur ein Studium, was ihm nach erfolgreichem Abschluss glänzende Karriere- und Gehaltsaussichten beschert hätte, von seiner Tante gesponsert bekommen, sondern dafür auch noch meherere Millionen € in Aussicht gestellt bekommen.
So eine böse, böse Tante! Kein Wunder, dass einem da schon mal die Hand ausrutschen kann.
Origines schrieb:Ist es so, dass all das gegeben ist, der Täter aber tatsächlich aus ganz anderen Motiven (Eifersucht, Wut, Kränkung) getötet hat, dann wird er ein Urteil für "falsch" oder "ungerecht" halten.
Ja genau so ticken solche Täter wie BT. Mag sein, er hat seine Tante aus Wut und nicht aus Gier getötet. Oder einfach, um sich den Ärger wegen des abgebrochenen Studiums zu ersparen. Dann hat er in meinen Augen die gerechte Strafe bekommen. Er mag das natürlich anders sehen, denn dass im Urteil steht, er haben aus Gier gehandelt, ist falsch und wird ihm nicht gerecht.
"So (!) hätte er nicht verurteilt werden dürfen!"