Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Charlotte Böhringer

28.934 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 00:14
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Es hieß zwar im Urteil, dass man eine Notausgangtür, die nicht vom Tankstellenshop aus eingesehen werden kann, leicht mit einem Stein blockieren und somit als Eingang benutzen konnte
Ich habe offenbar eine Menge überlesen in dem Urteil.
Das ist ein Punkt den finde ich jetzt mal richtig interessant.
Wie lange muss denn die Tür offen gewesen sein ohne dass das jemand bemerkt hat?


3x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 00:16
@Interested
Zitat von InterestedInterested schrieb: Das Geld tauchte doch erst bei der Festnahme auf, als er die Taschen leeren mußte - bis dahin hatte man doch noch gar keine Kenntnis von dem Geld und auch nicht, über wieviel Bargeld C.B. an dem Tag verfügte.
Wann hat er denn die Aussage mit dem Besuch gemacht?

@Iudex
Zitat von IudexIudex schrieb:Ich habe es so in Erinnerung, dass die Verabredung mit dem RA kurzfristig abgesagt worden sei. Muss mir die entsprechende Stelle im Urteil wohl gelegentlich noch mal durchlesen. Jetzt allerdings nicht mehr.
Da tauchen zwei Rechtsanwälte auf: einer mit dem sie eine Verabredung gehabt habe, um über Unterschlagungsfälle zu reden. Diese ist abgesagt worden. Was B. T. aber auch nicht wissen konnte. Nur durch einen dummen Zufall, war Ch. B. nicht alleine, als die Tat passierte.

Mit dem anderen Rechtsanwalt war sie abends beim Stammttisch verabredet. Allerdings zu mit einer etwas lockeren Zeitspanne, zwischen 19.00-19.30 Uhr. Der Rechtsanwalt selbst war jedenfalls bis 19.18 in der Sauna und hätte daher diese Verabredung wohl nicht pünktlich einhalten können. Hieraus folgert die Verteidigung, dass Ch. B. ihre Wohnung eher zur gewohnten Zeit, also gegen 19.20 Uhr verlassen habe, womit B. T. als Täter in diesem Konstrukt definitiv ausscheidet.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 00:18
@d.b.cooper
Zitat von d.b.cooperd.b.cooper schrieb:ch habe offenbar eine Menge überlesen in dem Urteil.
Das ist ein Punkt den finde ich jetzt mal richtig interessant.
Wie lange muss denn die Tür offen gewesen sein ohne dass das jemand bemerkt hat?
Na ja, das hat ja auch die eine oder andere Seite. Ich finde auch immer mal wieder neue Details.
Wie lange die Tür offen war? Der Täter hätte den Stein beim rausgehen ja wieder wegnehmen können?


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 00:25
Ich meinte vorher.
BT war ja vorher offiziell 14 ? Tage nicht im Parkhaus.
OK, sein Auto hat er ja wohl dort geparkt. Auch irgendwie bemerkenswert - aber das ist was anderes.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 00:26
@Interested

Ich bin Dir noch eine Antwort zu den Lügen schuldig. Also vorneweg: das Aussageverhalten von B. T. vor der Polizei war natürlich der Hammer.

Aus Sicht der Verteidigung = Vollkatastrophe
aus Sicht der Emittlungsbehörden = Steilvorlage und begründeter Anfangsverdacht.


B. T. hat selbst ausgesagt, dass er ein sehr schlechtes Gedächtnis für Uhrzeiten habe. Da er auch schlecht lügt, kann man eventuell wirklich davon ausgehen, dass er ein schlechtes Gedächtnis hat. Das würde ja auch die suboptimalen Studienleistungen erklären.

Er kann natürlich gelogen haben, um seine Tat zu verdecken und war dabei einfach sehr schlecht und/oder Dein Argument greift, dass es eben viel schwieriger ist, Profis anzulügen, als wohlwollende und etwas unkritische Freunde. Möglichweise war die Unwahrheit zu sagen, aber auch einfach nur schon soweit "zweite Haut" geworden, dass er reflexartig täuscht, ohne groß nachzudenken und hat sich immer weiter in ein "weiteres" Lügengebäude verstrickt, was ihm in diesem Kontext natürlich zum Verhängnis geworden ist.

Insgesamt kann man aber aus dem ganzen Aussageverhalten wenig schließen, da es auch vollkommen unschudlige Menschen gibt, die sich in solchen Situationen völlig verstricken und in Widersprüche verwickeln.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 00:29
@d.b.cooper
Zitat von d.b.cooperd.b.cooper schrieb:Ich meinte vorher.
BT war ja vorher offiziell 14 ? Tage nicht im Parkhaus.
OK, sein Auto hat er ja wohl dort geparkt. Auch irgendwie bemerkenswert - aber das ist was anderes.
Ach so! Ja, das habe ich mich auch gefragt, wann die Tür den blockiert worden ist. Durch den Haupteingng wird er ja wohl kaum hereinspaziert sein - das wäre auf jeden Fall megadreist.

Zum Auto habe ich in irgendeinem Zeitungsartikel gelesen, dass er bei seiner Tante die Schlüssel für das Auto habe abgeben müssen? Ich weiß aber nicht, inwieweit das stimmt.

Ich fand das mit dem Auto auch etwas merkwürdig, aber vielleicht sind Parkplätze in München auch so selten? Und wenn er sein Auto eher selten braucht?


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 00:33
muß mich für heute dann auch schon wieder verabschieden.

10 Minuten Fahrradweg um dann Auto zu fahren?
Gut, er war eh zu dick ;)
Ne, aber das Auto nur für längere Fahrten. So könnte das Sinn machen.
Die Parkplätze sind in München (wie in jeder Großstadt) bestimmt auch Mangelware.

Hätte er auf einem anderen Weg sicher in die Wohnung kommen können, also mit Klingeln über einen der Aufzüge?


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 00:36
@d.b.cooper
Zitat von d.b.cooperd.b.cooper schrieb:Hätte er auf einem anderen Weg sicher in die Wohnung kommen können, also mit Klingeln über einen der Aufzüge?
Ich weiß es nicht. @meermin hat dazu ja viel geschrieben, aber es fehlt aus meiner Sicht hierzu eine vernünfte Skizze oder so etwas!


Gute Nacht erst einmal!


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 00:42
Leider kann ich dazu auch nichts sagen. Es steht irgendwo, das es zwei Zugänge zu der Wohnung gab. Gemeint sein können aber auch zwei Zugänge hinauf ins 4. Parkdeck, ein Zugang soll ein Aufzug gewesen sein, der bis zur Penthousewohnung hinauffuhr.

Leider wissen wir nicht wo sich der untere Eingang zu diesem Aufzug befand.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 00:52
Und dann habe ich noch dies gefunden:
Übrigens, mit einem nicht bestandenen 1. Staatsexamen kann man aber schon noch z.B. den Bachelor of Laws studieren. Zumindest habe ich einen Bekannten, der das macht. Aber er war "nur" einmal durchgefallen. Ob es nach einem endgültigen Nichtbestehen des 1. Staatsexamens auch geht, kann ich nicht sagen. Ich denke aber schon, da die berufliche Tätigkeit ja dann in eine andere Richtung geht und der Bachelor und Master nicht mit Staatsexamen abschließen.
Ganz so dunkel wie beschrieben hätte die Zukunft von B. also nicht aussehen müssen.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 09:55
@meermin
Zitat von meerminmeermin schrieb:Ganz so dunkel wie beschrieben hätte die Zukunft von B. also nicht aussehen müssen.
Nein, natürlich nicht. Die Durchfallquote für das 1. Staatsexamen Jura betrug 2007 für Bayern 35% (2. Stex = 17.1%).

Quelle: http://www.juraforum.de/juraexamen/jurastudium/jura-durchfallquote

Der Anteil von Studienabbrechern, also Studenten, welche die Uni ohne Abschluss verlassen, lag 2008 bei ca. 20% und für Jura betrug die Quote 8%.

Quelle: HIS-Exmatrikuliertenbefragung 2008

Die müssen ja auch irgendwo untergekommen sein und B. T. wäre aufgrund der familiären Ressourcen eher "weich" gefallen.
Eine andere Frage ist natürlich wie B. T. die Situation erlebt hat, aber dazu fehlen Informationen.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 10:04
@aberdeen
@meermin
Um seine berufliche Zukunft braucht sich Bence auch keine Sorgen mehr machen, wenn er in 20 Jahren rauskommt hat er doch ausgesorgt :)
Hier wird in letzter Zeit schon sehr viel OT geschrieben, muss man auch noch Bences Zukunft diskutieren?
Derzeit lernt er Japanisch und Saxophon reicht das nicht?


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 10:36
@meermin

Bences Problem war nicht, dass er das 1. Examen nicht bestanden/angetreten hatte, sondern dsss er die zulässige Höchstzahl an Fachsemestern (in Bayern 12, soweit ich weiß) überschritten hatte. Damit ist die universitäre Jura-Karriere in Deutschlad beendet. Ob er an der FH mit Wirtschaftsjura hätte weitermachen dürfen, kann ich nicht beurteilen. Dann wäre er (in den Augen seiner Tante) aber nur Schmalspurjurist geworden und die geforderte Zulassung als Rechtsanawalt wäre auch nicht möglich gewesen.

@aberdeen
Die Durchfallquote (35 %) ist aber nur die nach dem ersten Versuch. Nach dem zweiten Versuch ist sie zum Glück selbst in Bayern niedriger! Und klar kommen zumindest die mit erstem Examen auch irgendwo unter, aber ganz sicher nicht so, wie Bence sich das vorgestellt hätte. (Jurist in einer Beratung), sondern eher als normaler Sachbearbeiter bei irgendeiner Versicherung. Aber selbst diese Möglichkeit hätte sich Bence ohne 1. Ex nicht eröffnet. Um es klar zu sagen: Wer das 1. Jura-Examen nicht besteht, hat meistens 5 oder mehr Jahre seines Lebens komplett in den Sand gesetzt. Kritiker sagen auch, dass sich die Juristenausbildung mit wenigen Ausnahmen seit über 100 Jahren allen grundlegenden Reformen verschließt. Man kann dem entgegenhalten, dass dafür das Ausbildungsniveau der dt. Juristen sehr hoch ist. Ich habe dazu keine abgeschlossene Meinung. Ich weiß aus meinem Bekanntenkreis aber, dass manche unter der Last der Examina schlicht zusammenbrechen.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 10:46
Noch ein Aspekt, warum Bence ständig unter immensem Druck stand: Nach eigenen Angabe hätte er monatlich wenigstens über 2.000 Euro netto verfügen müssen. Tatsächlich waren es aber nur die 1.000 Euro aus seinem Aushilfsjob. Zumindest bei seiner Verlobten muss er wahnsinnigen Aufwand betrieben haben, damit die nicht misstrauisch wurde. Wie er das über so eine lange Zeit hinweg geschafft hat, will ich lieber nicht wissen.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 10:53
Da fragt man sich, warum die Verlobte noch so bedingungslos zu ihm hält, mittlerweile muss sie doch auch einiges gecheckt haben. Sie verschenkt die besten Jahre ihres Lebens. Sie will doch nicht wirklich 20 Jahre auf ihn warten... Familienplanung ect. ade.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 10:56
@obskur

Die Verlobte tut mir im Gegesatz zum Rest aus dem Freundeskreis auch einfach nur extrem leid. Offenbar hat sie niemanden, der ihr die Augen öffnet.


1x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 11:01
@Iudex
Ja das stimmt, man bekommt das Gefühl, dass sie einfach mitschwimmen muss, auch wenn sie bereits anders denken mag. Bleibt ihr nur zu wünschen, dass sie aus dem Strudel raus findet und ein neues Leben anfangen wird, vielleicht auch mit neuen Freunden, wird aber sicher sehr schwierig für sie.


melden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 12:01
@Interested schrieb:
Ich weiß auch nicht, was diesen Fall für manche so besonders macht?ext
Ich denke, dass
a) einige Poster von der 'ProBence'-Kampagne beeinflusst sind.
b) dieser Fall aber auch andere User bewegt, weil er auf so tragische Weise verdeutlicht, welches Gefahrenpotential darin enthalten ist, sich bei der eigenen Lebensgesaltung in eine derartige Abhängigkeit vom 'Wohlwollen' eines sehr begüteren Menschen einzulassen.

B. T. hatte es offensichtlich nie gewagt, sich von der Tante abzugrenzen, da er ja er nicht in Kauf nehmen wollte, die Position des 'Kronprinzen' und Erben zu verlieren.
Dies hatte jedoch den hohen Preis, dass er sich in seiner Lebensgestaltung unfrei und an Gängelband fühlte.
So wurde im Verlauf der Jahre aus dem 'Lieblingsneffen' eine tickende Zeitbombe: in B. T. staute sich - im wahrsten Sinne des Wortes - eine "Mordswut" gegenüber der Tante auf.
Ich glaube deshalb, dass bei dem schließlich begangenen Mord (der ja ein "overkill" war), ein 'finaler Hassausbruch' von B. T. auch eine Rolle spielte.


3x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 12:29
@meermin schrieb:
Erklären könnte sich dies aus der Tatsache, dass das Blut bereits getrocknet war als die Gegenstände auf den Boden fielen, dass dies also geschehen sein könnte als derTäter die Tasche später auskippte um einen Raubmord vorzutäuschen. In diesem Fall hätte zwischen dem Entstehen der Blutspritzer und den Fallen der Gegenstände allerdings ein längerer Zeitraum liegen müssen, da es keine Blutanhaftungen gab. Ein Zeichen dass das Blut zu diesem Zeitpunkt bereits getrocknet war.

Das würde dann aber nicht zu der Behauptung passen B. wäre nur kurz am Tatort gewesen.
But trocknet ziemlich schell, und da es sich ja offensichtlich hier nur im Blutspritzer (also um keine Blutlache) handelte, müsste kein längerer Zeitraum verstrichen sein.
B.T. war nach der Tat ja auch noch im Büro, um das Testament zu suchen. Wahrscheinlich hat er anschließend die Handtasche ausgekippt und einige Gegenstände fielen auf bereits getrocknete Blutspritzer.


2x zitiertmelden

Mordfall Charlotte Böhringer

20.07.2013 um 12:50
@Iudex
Zitat von IudexIudex schrieb:Die Durchfallquote (35 %) ist aber nur die nach dem ersten Versuch. Nach dem zweiten Versuch ist sie zum Glück selbst in Bayern niedriger!
Ja, natürlich. Dazu habe ich aber keine Zahlen gefunden. Daher auch hilfsweise die Gesamtabbruchquote von 8%. Da hierin alle Abbrecher enthalten sind, muss der Prozentsatz derjenigen, die Abbrechen oder Zwangsexmatrikuliert werden, weil sie das 1. Stex. nicht schaffen, niedriger sein. Kommt aber halt vor.
Zitat von IudexIudex schrieb:Man kann dem entgegenhalten, dass dafür das Ausbildungsniveau der dt. Juristen sehr hoch ist. Ich habe dazu keine abgeschlossene Meinung. Ich weiß aus meinem Bekanntenkreis aber, dass manche unter der Last der Examina schlicht zusammenbrechen.
Natürlich. Das ist keinesfalls ein "Anwesendheitsstudium". Das Problem existiert ja auch in anderen Fächern mit Staatsexamina. Das Lebensaus bedeutet das aber nicht, wenn man dann Anfang 30 ist und die Familie auch noch Geld hat. Beruflich habe ich es in der Regel mit Menschen Anfang bis Mitte zwanzig zu tun, die oft noch nicht einmal den Hauptschulabschluss haben. Und auch da geht in Deutschland dann immer noch eine Menge.


melden