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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

13.06.2013 um 17:25
Rein vom Bauchgefühl, von meinem Bauchgefühl (!!), spekuliere ich, dass das Verhältnis der beiden in Wirklichkeit vor der Tat weiterhin schlecht war und sich das alles zugespitzt hat.
Ich spekuliere, dass am Sonntag, als er einbestellt wurde, die Tante ihm gesagt hat, dass die Enterbung nun entgültig ist und im Testament auch so drin steht.

Daraufhin drehte er durch und entnahm das neue Testament nach der Tat aus den Umschlägen.

Spekulation! Untermauern kann ich das natürlich nicht.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.06.2013 um 17:26
Ja es war der Mitarbeiter, der rausgeworfen werden sollte - das Testament stammt jedoch aus dem Jahr 2002, im Jahr 2004 bekam dieser Mitarbeiter auch eine Abmahnung.

Lt. Aussagen anderer Zeugen, hatte C.B. jedoch in letzter Zeit nicht mehr vor, dem Angestellten zu kündigen. Im Gegenteil sie war mit der Situation sehr zufrieden, ein Geschäftsführer sei für den technischen Bereich zuständig gewesen, der andere mehr für die EDV


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.06.2013 um 17:28
Dass die Zeugenaussagen im Zivilprozeß abweichen ist für mich nicht weiter von Bedeutung. Das passiert eben in unserem Gehirn über einen entsprechenden Zeitraum mit unserer Erinnerung.
Das würde ich jetzt nicht in die eine oder andere Richtung interpretieren.
Dennoch ist diese eine Aussage schon erwähnenswert, wo sich der Zeuge plötzlich an Details erinnert, die er damals absolut nicht genannt hat.
Zumal das recht hervorstechende Details waren.

Ist da wirklich nichts über die Örtlichkeiten bekannt?
In wie weit könnte der im Erbe berücksichtigte Angestellte Gelegenheit gehabt haben?


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.06.2013 um 17:30
Zitat von tayotayo schrieb:Lt. Aussagen anderer Zeugen, hatte C.B. jedoch in letzter Zeit nicht mehr vor, dem Angestellten zu kündigen. Im Gegenteil sie war mit der Situation sehr zufrieden, ein Geschäftsführer sei für den technischen Bereich zuständig gewesen, der andere mehr für die EDV
Ja das ist auch noch so ein entscheidender Punkt aus dem Urteil. Die Tante hatte offensichtlich Mitarbeiter gefunden denen sie vertraute und es sah so aus als ob sie so langsam ohne Bence plante. Für Bence war der R daher ein direkter Konkurrent.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.06.2013 um 17:38
Aus Sicht der Tante handelte sie recht vernünftig und nicht einmal lieblos an ihrem Neffen. Irgendwie wird sie gespürt haben, dass dem Jungen auf die Sprünge geholfen werden muss. Das geht nicht in einer Art Hängematte. Und durch das Einschenken von reinem Wein hat sie vielleicht gehofft, dass er gezwungen ist, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.06.2013 um 17:40
Zitat von Giselle-SophieGiselle-Sophie schrieb:Aus Sicht der Tante handelte sie recht vernünftig und nicht einmal lieblos an ihrem Neffen.
Du vergisst dass sie im Zuge ihrer Heiratspolitik, oder evtl auch aus Standesdünkel heraus versucht hat, die Beziehung ihres Neffen kaputtzumachen. Das ist für mich schon zu viel der Fürsorge.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.06.2013 um 17:41
@KonradTönz1
o.k., das ging eindeutig zu weit. Ich bezog das darauf, dass sie ihn wegen seiner Arbeit in der Garage kritisierte und ihn beim 1000 Euro Job beließ.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.06.2013 um 17:46
Ehrlich gesagt sind 1000 Euro für das was er da machte durchaus ok - es war ein Schüler und Studentenjob, auch wenn er irgendwann mal kein Student mehr war.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.06.2013 um 18:10
Mal was anderes. Zum Motto der BI: "Gegen das Vergessen!"
Mir kommt da der Holocaust und das gleiche Motto in den Kopf!

Also das sind aber zwei Paar Stiefel.

Das gleiche Motto! Da schüttle ich den Kopf. Das stört mich echt!


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.06.2013 um 18:12
Schon irgendwie tragisch, dass die Freunde so viel Zeit, Geld und Aufwand investieren für jemanden, der vielleicht/wahrscheinlich ein Mörder ist und ihnen weiterhin etwas vorspielt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.06.2013 um 18:13
Zitat von Giselle-SophieGiselle-Sophie schrieb:Mal was anderes. Zum Motto der BI: "Gegen das Vergessen!"
Naja, zumindest wir haben den Fall ja nicht vergessen :-D


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.06.2013 um 23:11
Muscaria schrieb:

BI ProBence / Die Einzelkritik der Indizien:
Wieso/warum sollte Bence ...
Wie wahrscheinlich ist es ...
Wie konnte Bence sicher sein ...
Hätte er nicht ...

Weil er in Zeitnot war, weil es eine Extremsituation war, weil er an mindestens 20 Dinge gleichzeitig denken musste, weil er nicht so schnell in Verdacht zu geraten glaubte, weil er es für ein geschicktes Täuschmanöver hielt, weil er sich seiner Sache zu sicher war, weil viele es an Stelle des Täters genauso gemacht hätten, weil die meisten Mörder Fehler begehen ...

Fragen und Antworten, wie man sie bei jedem anderen Mordfall auch finden könnte.
Besser kann man es nicht ausdrücken!
Jeder, der sich mit Kriminalfällen befasst, wird sich an etliche Fälle erinnern, wo die oben genannten Faktoren eine wichtige Rolle spielten.
Die von Mördern begangenen 'Fehler' führen meist zur Aufdeckung der Tat. So auch im Mordfall Charlotte Böhringer.


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Mordfall Charlotte Böhringer

14.06.2013 um 04:16
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Naja, zumindest wir haben den Fall ja nicht vergessen :-D
Nein, Konrad, du bist ja auch genau informiert, hast das Urteil gelesen und machst dir mit viel Wissen kritische Gedanken zu dem Wiederaufnahmebegehren.

Aber Leute, die nicht informiert sind, die beispielsweise auf einen Zeitungsartikel stoßen mit dem Herzen bewegenden Liebespaar "Hände faltendes Unschuldsopfer" und "trauriges Mädchen in weißer Bluse". Dann hören sie auf einem Radiosender oder in irgendeinem Frühstücks TV akustisch "Gegen das Vergessen". Damit wird assoziiert - jedenfalls bei vielen - der Volkstrauertag mit Kriegs- und Gewaltopfern unter Diktatur und in KZ's. Nun hören Menschen das in öffentlichen oder privaten Sendern "Gegen das Vergessen!" und sie assoziieren damit meist "Unschuldsopfer" und ein Gefühl des Bedauerns und des Mitleids kommt auf. Der Schluss liegt doch dann auf der Hand: Also auch hier haben wir es mit Unschuldsopfern zu tun, die bedauernswürdig sind und Mitleid verdienen.
Und das hat für mich ein "G'schmäckle", gelinde gesagt.

Also wenn mit solchen assoziativen, emotionalen [Neben]bedeutungen und Begleitvorstellungen (Konnotationen) gearbeitet wird, so frage ich mich, ob das wirklich sein muss, ob die BI auf dieser Ebene arbeiten muss, ob die rationalen und sachlichen Argumente nicht ausreichen?

Es stehen zwei Gerichtsverfahren und zwei Urteile im Raum. Darüber kann gesprochen werden, darüber kann eine neutrale Instanz entscheiden. Ich meine, hier sollten sich unbefangene, unvoreingenommene und neutrale Fachleute der Justiz den Kopf zerbrechen. Und ich gehe davon aus, dass man sich dieser speziellen Fallkonstellation mit ihren Rechtsfragen, Klärungs- und Entscheidungsnotwendigkeiten ernsthaft widmet, eben nur nicht über die Medien. Das kann auch nicht im Handumdrehen geschehen, das braucht seine Zeit. Aber es kann mit Sicherheit nicht einer Zufallsmenge von fachfremden, oberflächlich oder tendenziell informieren Leuten auf der Straße oder vor dem Fernseher anheim gestellt werden.


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Mordfall Charlotte Böhringer

14.06.2013 um 06:29
Zitat von Giselle-SophieGiselle-Sophie schrieb:Aber Leute, die nicht informiert sind, die beispielsweise auf einen Zeitungsartikel stoßen mit dem Herzen bewegenden Liebespaar "Hände faltendes Unschuldsopfer" und "trauriges Mädchen in weißer Bluse".
Im Zeitalter des-Facebook-Konformismus *sozialkritische Miene aufsetz* ist es leider noch einfacher als je zuvor, solche primitiven Kampagnen zu fahren. Da wird eine Sau durchs virtuelle Dorf getrieben, die Leute sehen dass da schon so und so viele hinterherrennen und rennen mit.
Die "Atomkraft nein Danke"-Nummer war so ein typisches Beispiel - Fukushima war nicht im Ansatz die Katastrophe, zu der sie hier aufgebauscht wurde. Und dennoch war die Kampagne erfolgreich, mit dem Ergebnis, dass sich dieselben Leute die damals vorschnell "Like" gedrückt haben heute "Windkraft nein Danke"- Aufkleber in ihr Profil hängen müssten, weil sie sich durch das Windrad in der Nähe in ihrem Biorythmus gestört fühlen.

Aber zurück zum Fall: Ich sehe das wie @Giselle-Sophie - diese Kampagnestrategie hat leider Aussicht auf Erfolg. Vor Gericht wird die Sache aber hoffentlich ausgebremst, wenns überhaupt soweit kommt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

14.06.2013 um 09:00
@KonradTönz1
Mit der Atomkraft hat es Katastrophen gegeben und sie ist leider nicht voll beherrschbar. Außerdem will niemand ein Endlager in seiner Nähe haben. Das sind gesellschaftspolitische Entscheidungen, die über die Parteien und über Wahlen laufen, das find ich o.k.
Und wenn es in Folge dessen Engpässe auf dem Energiemarkt gibt, dann muss der Wähler eben wieder entscheiden, was er eigentlich möchte, Alternativenergie, die vielleicht gewisse Einschränkungen mit sich bringt oder die risikoträchtige und abfallproblematische Atomkraft, die uneingeschränkten Komfort verspricht, da können wir drüber abstimmen. Da find ich auch Bürgerinitiativen angebracht, wenn der Bedarf da ist.

Im Mordfall Böhringer hingegen scheint mir die BI Stimmung für ihre eigenen Zwecke zu erzeugen. Es liegt doch nicht eine verletzte Rechtsordnung vor, gegen die das Volk nun mobilisiert werden müsste. Im Gegenteil, wenn das Schule machen würde, dann haben wir zwei Klassen von Straftätern. Die einen, die sich eine BI leisten können und durch Stimmungsmache eine Zusatzchance haben und die anderen, die dazu kein Geld und diese Chance nicht haben. Im Grunde handeln viele, die auf solche Initiativen reinfallen, unbewusst gegen ihre eigenen Interessen, nämlich gegen den Grundsatz: Gleiches Recht für alle.

Nun spreche ich dem Freundeskreis um B. nicht das Recht ab, es mit einer Bürgerinitiative zu versuchen. Sie sind von ihrer Auffassung überzeugt und haben ihre Motive für ihr Handeln. Sie haben fairerweise auch das Urteil auf ihrer homepage veröffentlicht, und ich hätte es sonst wohl gar nicht lesen können. Und hier kommt den Medien eine besondere gesellschaftsverantwortliche Rolle zu. Hier erwarte ich von den Medien, nicht einen vermeintlichen Skandal zu kolportieren, wo keiner ist, bloß weil Sensationen und Skandale gut ankommen, sondern kritisch und ausgewogen zu informieren. Also nicht nur "Romeo und Julia" zu transportieren, sondern auch kritische Dinge aus dem Urteil dagegen zu setzen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

14.06.2013 um 09:25
Das mit der Bürgerinitiative ist ein Witz - da soll suggeriert werden, es bestünde ein Allgemeininteresse an Bences Freilassung und die Leute auf der Straße reagieren entsprechend.
Dieses Wiederaufnahmeverfahren ist die letzte Chance für Bence, ich schätze sie allerdings für eher gering ein, nachdem ich weiß wie hoch die Hürden sind und wie wenig substantielles die BI in der Hand hat. Wenn es so ausgeht wie ich vermute, bin ich auf die Reaktionen aus Bences Umfeld gespannt - wird die Website kleinlaut verwaisen? Werden sie erst recht auf den Putz hauen? Die legalen Mittel wären dann jedenfalls ausgeschöpft.

Wissen wir eigentlich wo der Wiederaufnahmeantrag gerade steckt und wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist?


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Mordfall Charlotte Böhringer

14.06.2013 um 09:36
Welche Hürden gibt es denn?
Mir ist bekannt, dass man neue Fakten braucht, die im ursprünglichen Prozess nicht behandelt wurden. Oder einen befangenen Richter. Gibt es noch weitere Gründe für ein Wiederaufnahmeverfahren?


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Mordfall Charlotte Böhringer

14.06.2013 um 09:50
Zitat von LIncoln_rhyMELIncoln_rhyME schrieb:Mir ist bekannt, dass man neue Fakten braucht, die im ursprünglichen Prozess nicht behandelt wurden.
Reichen diese Hürden denn nicht?

Ich kann jedenfalls nicht sehen, wo die BI neue Tatsachen oder Beweise haben soll. Alles was sie unter dieser Rubrik anführen, sind die Aussagen von Menschen, die bezeugen dass die Ermordete von dem Studienabbruch Bences wusste. Diese Frage war aber für die Urteilsbegründung so irrelevant, dass ich mich frage ob der Unterstützerkreis und der unbezahlte Anwalt das Urteil überhaupt gelesen haben.

Achso und dann geht es noch um unsichere Aussagen über die Bekleidung Bences. Das habe ich oben ausgeklammert weil ich mir da noch weniger vorstellen kann dass das bei einer Wiederaufnahme hilft.


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14.06.2013 um 09:50
Zitat von LIncoln_rhyMELIncoln_rhyME schrieb:Mir ist bekannt, dass man neue Fakten braucht, die im ursprünglichen Prozess nicht behandelt wurden.
Reichen diese Hürden denn nicht?

Ich kann jedenfalls nicht sehen, wo die BI neue Tatsachen oder Beweise haben soll. Alles was sie unter dieser Rubrik anführen, sind die Aussagen von Menschen, die bezeugen dass die Ermordete von dem Studienabbruch Bences wusste. Diese Frage war aber für die Urteilsbegründung so irrelevant, dass ich mich frage ob der Unterstützerkreis und der unbezahlte Anwalt das Urteil überhaupt gelesen haben.

Achso und dann geht es noch um unsichere Aussagen über die Bekleidung Bences. Das habe ich oben ausgeklammert weil ich mir da noch weniger vorstellen kann dass das bei einer Wiederaufnahme hilft.


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Mordfall Charlotte Böhringer

14.06.2013 um 09:57
@KonradTönz1
Doch die reichen, ich frage nur, weil ich eben auch nicht unbedingt überzeugt bin, dass die BI zu den zwei Punkten etwas vorweisen wird können. Deshalb gibt es vielleicht noch andere Punkte, die ein Wiederaufnahmeverfahren ermöglichen würden.


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