Negus schrieb:BT ist ja nie zum Examen angetreten.
Wen man das erste mal aus Prüfungsangst oder weil man sich nicht ausreichend vorbereiten konnte, nicht angetreten ist, kann das beim nächsten mal und immer wieder passieren. Die Hemmschwelle für einen weiteren Aufschub wird dann eher gesunken sein.
Negus schrieb:Ich weiß nicht. BT ist ja selbst im Gerichtssaal sehr selbstbewusst aufgetreten. Er hat zudem behauptet, dass seine Tante vom Studienabbruch wusste. Ist es nicht eher so, dass BT ganz generell Schwierigkeiten mit der Wahrheit hat?
Hat er nicht irgendwas mit Schauspiel machen wollen? Wie selbstbewusst man auftritt hat nicht immer etwas mit dem wirklichen innern zu tun. Wie man sich im Gerichtssaal gibt, hat wenig mit dem zu tun, wie man im wirklichen Leben ist. Das ist einen ganz andere Situation.
Im Podcast "Sprechen wir über Mord", da kommen solche Fragen bzgl. des Verhaltens der Angeklagten im Gerichtssaal öfter zur Sprache (in Form von Äußerungen der Presse, die dann im Gespräch eingeworfen werden) und Fischer verweist dann immer auf diese extreme Situation des Verfahrens. Er glaubt nicht, das man daraus wesentliches ableiten kann.
Selbst wenn er Probleme mit der Wahrheit gemacht hatte, kann das die Sache nicht erklären. Er musste wissen, dass das irgendwann mal zur Katastrophe kommt. Ich halte es fast nur so für denkbar, dass er anfangs eben sich selber etwas vorgemacht hat und geglaubt hatte, beim nächsten mal schaffe ich das schon. Das er da seine Freundin auch etwas vorgemacht hatte, sehe ich wie gesagt fast schon zwangläufig an, denn sonst wäre alles früher aufgeflogen. Diese Lüge wollte er anfangs wahrscheinlich nur zeitweilig aufrecht erhalten. Ich glaube aber, wenn man einfach so angefangen hat, dann wird es mit der Zeit immer schwerer, da raus zu kommen, weil die Konsequenzen immer größer werden. Irgendwann hat er das dann laufen lassen.
Und wenn es wirklich so war, dass das Opfer Bekannten gegenüber von einer Stiftung sprach, dann ist das schon noch problematischer. Da hat sie die viel Jahre die Macht über die Familienangehörigen mittels ihres Vermögens ausgeübt (Einflussnahem Berufswahl, schwere Einflussnahme in die Auswahl des Partners), möglicherweise hat sie so langsam mitbekommen, dass das nicht funktioniert hat, aber dann solche Dinge nach außen zu tragen, da hat sich die Familie sicher schon vera... gefühlt. Wie gesagt, das waren Umstände, in denen man nicht leben will, da ist sehr viel zusammen gekommen.