BoobSinclar schrieb:Wenn nichts auf einen Totschlag oder auf eine Körperverletzung mit Todesfolge oder ähnliches deutet, dann ist das ein Mord, zumal BT hier ganz klar Mordmerkmale zugewiesen werden können.
Korrekt.
Sonnenenergie schrieb:Die Äußerung von dem Staatsanwalt zeigt mir, er sich offensichtlich nicht so sicher, dass die Tat ohne Affekt abgelaufen sein könnte.
Das wiederum bedeutet, man hätte dieses Strafmaß nicht drüber hinaus gehen lassen dürfen. Denn wir wissen ja, nur wenn man als Ankläger zweifelsfrei von einer dem Tatverdächtigen vorgeworfenen Tat überzeugt ist, sollte man diese auch zur Anklage bringen.
Nicht korrekt interpretiert.
Die Spurenlage und die Umstände der Beziehung der beiden mit den besonderen Entwicklungen vor der Tat offenbaren keine Affekttat und gleich zwei Mordmerkmale. Die liegen klar auf der Hand und sind einer Alternativauslegung
nicht ebenbürtig.
Diese Mordmerkmale hätte der Angeklagte aber mit ganz viel Mühe zielgerichtet weglabern können, wie Angeklagte und Verteidigung das (speziell in diesem Fall) so machen. Und da hätte der StA dann eventuell nicht mehr dagegenhalten können. Aber ohne Einlassung sind die Spurenlage und der Kontext zweifelsfrei.
BT hat auf die kleine Lüge mit Aussicht auf Geringerbestrafung (aber Verlust des Erbes und Stigma des Totschlägers) zugunsten der großen Lüge (mit Aussicht auf Freispruch und Erbschaft) verzichtet. Er hat sich verzockt.
Aus "ich hab mich halt verzockt" wird nun gemacht "die Staatsanwaltschaft war sich nicht sicher." Das stimmt nicht. Der StA war sich sicher und blieb es ohne Einlassung des Angeklagten.
Was hätte er dem StA und dem Gericht vorlügen müssen für eine geringere Haftstrafe?
Die Spurenlage und Gesamtkonstellation gäbe meiner Meinung nach nur her, dass nicht Habgier, sondern eine lebenslange Demütigung von BT durch das Opfer CB als Grund genannt wird, die sein ganzes Leben verpfuschte (keine Selbstverwirklichung etc.) und dass die Heimtücke mit einem kurzen Verhandlungsgespräch vor dem ersten Zuschlagen, aber direkt an der Tür ausgehebelt wird.
BoobSinclar schrieb:Ich weiß nicht, wo die skandalisierenden Verständnisprobleme beim Umgang mit der Äußerung des Staatsanwalts herkommen.
Das ist Ausfluss der Kampagnenarbeit. Die Leute sollen denken, dass die Wahrheit anders ist und auch die zuständigen Behörden davon wissen. Die Wahrheit ist aber so wie festgestellt (eindeutige Spurenlage), BT hat nur seine Chance auf anderes Verdrehen der Wahrheit verpasst. Die StA zockt bei einem Indizienprozess natürlich auch immer ein wenig (daher ist ein Geständnis von Vorteil), aber hier mit ganz geringem Risiko.