@Interested:
Zu "bekannt wie ein bunter Hund":
Nein, er hatte kein Blinklicht auf dem Kopf, er hatte auch keine Warnweste an. Er war aber in der Gegend bekannt genug, dass ihn jemand hätte erkennen können.
Nun haben wir auch noch das relativ knappe Zeitfenster von ca. 51 Minuten, das für die Tat, inklusive An- und Abreise, in Frage kommt: d.h. der Junge müsste bei der "An- und Abreise", ca. 34 minuten, extrem vorsichtig gewesen sein, denn tatsächlich, hat ihn niemand gesehen. Das ist ein Fakt und in der Doku (man mag davon halten was man will) ist festgehalten dass im Nachgang Flyer verteilt wurden, mit der Bitte um Hinweise. Spätestens da hätte sich ja jemand gemeldet, hätte er Bence an dem Tag, zu der Zeit, gesehen. Hat aber niemand. Im Umkehrschluß: ist Bence der Täter, war er an dieser Stelle extrem vorsichtig, raffiniert, nennen wir es clever.
Deshalb, NEIN: ich sage nicht dass wir ein unterschiedliche Definition von "clever" haben. Im Gegenteil, da sind wir uns ziemlich einig. Ich sage nur: wenn es Bence war, dann bewegte er sich zwischen "Genie und Wahnsinn":
Genie:
Der Junge bewegt sich unbeobachtet zum Tatort, bringt seine Tante kaltblütig um, ohne dabei direkte Spuren am Opfer zu hinterlassen, er trägt Handschuhe, er setzt insgesamt kaum Spuren (die Spur auf dem Testament z.B., sollte sie denn wirklich nach der Tat gesetzt worden sein, wäre ja wirklich ein "unglückliches Missgeschick", da er die ja trotz Handschuh übertragen hat, also vorab auf den Handschuh übertragen hatte), bewegt sich unbeobachtet wieder vom Tatort nach hause, bewegt sich am nächsten Tag wieder unbeobachtet zur Wohnung des Opfers, nimmt die Zeitungen von der Tür um die Auffindezeit zu verzögern. Dann vernichtet/versteckt er alle Beweise die ihn in Verbindung mit dem Mord bringen könnten.
Wahnsinn:
Am nächsten Tag fährt er zum Tatort und wäscht in aller Seelenruhe, vor lauter Zeugen, das Fahrrad an dem sich ja noch Blutspritzer befinden könnten. Er wechselt in einer Tankstelle einen der erbeuteten 500 Euro Scheine. Er vernichtet zwar alle Beweise aber die Zeitungen nimmt er davor aus der Tüte, er entsorgt die Tüte(!) und legt die Zeitungen dann vorsichtshalber in das Altpapier seiner Wohnung(!?) Und am Ende präsentiert er der Polizei noch seine Beute, das Geld, auf dem Silbertablet, bringt dieses zur Sicherheit gleich mit zum Verhör.
Zu diesem Thema auch:
@Interested:
Zu "warum sollte er Geld vernichten? Wegschmeissen":
Dein Ernst? Zunächst würde ich persönlich Geld ja verbrennen, was man im übrigen auch wunderbar mit Zeitungen machen kann. Das Motiv "Gier" oder das Argument "Gelegenheit macht Diebe" gestehe ich Dir ja noch zu, aber dass er als Mörder dann das erbeutete Geld mit zur Vernehmung nimmt? Geheimfach hin oder her, selbst wenn er das Geld in seinem Arsch dahin tragen würde - ziemlich dämlich!
Es kann durchaus sein, dass Bence einfach "Fehler" gemacht hat. Es wundert mich nur, dass es so offensichtlich "dämliche" Dinge sind. Das kommt mir alles konstruiert vor. Auch die DNA-Spur auf dem Testament - was für ein Zufall, dass genau auf diesem extrem belastenden Dokument, diese DNA Spur, trotz aller Vorsicht (Handschuhe), gesetzt wurde.