Mordfall Charlotte Böhringer

@traces Habs gerade gefunden, danke. :)

Hier das Bild vom Tatort - damit man es nicht laufend suchen gehen muss - und die Schweizer Grafik:





1 Hier lag Charlotte Böhringer, das Blaue um sie herum ist Blut. 2 Hier stand der Täter, als er die letzten fünf Schläge ausgeführt hat. 3 Ein Mauerdeckenvorsprung, an dem die Blutspritzer waren, die für die Berechnung der Schlagrichtung wichtig sind. 4 Die Flugrichtung der Blutspritzer. Sie zeigt dem Gutachter: Der Mörder hat mit rechts geschlagen. 5 Die Eingangstür, durch die der Mörder kam. 6 Die Treppe, die hoch ins Penthouse führt. 7 Ein Abstelltisch unter dem Fenster.

@traces

traces schrieb:Nein, das Blau um die Ziffer 1 herum. Das Lila an den Bildrändern sind Wände - meint Begrenzungen, die die 3D-Cam nicht als Raum erfasst hat.

Vielen Dank. Das Blut hätte er besser in ROT eingezeichnet. Blau und Lila sind leicht zu verwechseln.

@Scipper Danke für die Pics... Richtig unheimlich das Tatortfoto zu sehen und sich den Hergang vorzustellen!

Nr. 7 Ein Abstelltisch unter dem Fenster - Das ist doch der Tisch unter dem Spiegel, geradeaus auf dem Tatortfoto, sehe ich das richtig?

@tropalander

Ich meine auch, dass der Abstelltisch unter dem Spiegel steht. Rechts hängen Bilder an der Wand. Der Punkt in der bunten Grafik müsste so heißen: 7 Ein Abstelltisch unter dem Spiegel.

@Scipper, ja thx, anhand der Bilder kann man sich gut orientieren! ;-) Und was sagst Du? Ich versuche vergebens einen Hinweis darauf zu finden in welche Richtung das Opfer im Eingangsbereich bewegt wurde... Also, ob jetzt linke oder rechte Seite...

Aus meiner Sicht als Rechtshänder wäre die finale Position des Opfers - unten links vor der Treppe, wenn ich das richtig sehe - eigentlich ideal, um es zu fixieren und gleichzeitig großen Ausholweg zu haben... Wäre ich Linkshänder würde ich es instinktiv eigentlich eher Rechts unten von mir positioniert haben wollen...

EDIT: Natürlich könnte ein kluger Mörder auch mit Kalkül so etwas einplanen. Ergo: Aufmerksamkeit jeweils andere Händigkeit als die eigene legen wollen...

Wichtig ist in diesem Zusammenhang aus meiner Sicht auch noch, dass die Gegenstände aus der Handtasche soweit ich weiß, rechts von der Leiche lagen.

Sollte die Tasche ausgekippt worden sein, um sie zu durchsuchen, würde ich bei einem Linkshänder erwarten, dass sie links lägen, damit die dominante Hand zum Durchsuchen verwendet werden kann.

Doch, doch; ich tippe die Sachen aus dem Urteil mit der Hand; ist nicht viel Arbeit, wenn man Zehn-Finger schreibt und dann können es alle gleich verwenden, ohne jedes mal über diese unsägliche Flash-Darstellung gehen zu müssen.

Ich hatte schon bei "probence" angefragt, ob sie die Dokumente nicht mal als "pdf" einstellen wollen, habe aber bislang keine Antwort bekommen.

@Interested

Nimm es bitte mal zur Kenntnis: ich habe weder mit B. T. noch mit der BI irgendetwas zu tun, okay?

@aberdeen

aberdeen schrieb:Sollte die Tasche ausgekippt worden sein, um sie zu durchsuchen, würde ich bei einem Linkshänder erwarten, dass sie links lägen, damit die dominante Hand zum Durchsuchen verwendet werden kann.

Dafür müssten wir wissen, wo der Täter gehockt hat, um sie zu durchsuchen. Hockte er da mit einem der Leiche zugewandten Rücken, dann liegt die Tasche links von ihm.

@traces

Soweit ich das verstanden habe, lag Ch. B. auf dem Bauch, mit dem Kopf zur Treppe. Dass der Täter sich umgedreht hat um die Tasche zu durchsuchen, ist natürlich denkbar, aber stösst aufgrund der Lage des Körpers und des Tisches auf Platzprobleme.

Es gibt auf dem Tisch auch eine Handschuhspur: wenn man vor dem Tisch steht links an der Kante. Hier könnte sich der Täter abgestützt haben, um zur Treppe zu gelangen. Aus meiner Sicht sehr verwunderlich, dass der Täter es geschafft haben soll, zweimal den Tatort zu passieren, ohne blutige Fussspuren zu hinterlassen.

Ich drück das noch mal etwas prägnanter aus:

die Treppe herunter an der Leiche vorbei zur Tür geht meiner Ansicht nach gar nicht?!

Wenn die Leiche auf dem Bauch lag, muss sie in Richtung des Täters gesackt sein, das könnte den Handschuhabdruck auf dem Blazer erklären, der sie quasi abfing.

@aberdeen

aberdeen schrieb:Es gibt auf dem Tisch auch eine Handschuhspur: wenn man vor dem Tisch steht links an der Kante. Hier könnte sich der Täter abgestützt haben, um zur Treppe zu gelangen. Aus meiner Sicht sehr verwunderlich, dass der Täter es geschafft haben soll, zweimal den Tatort zu passieren, ohne blutige Fussspuren zu hinterlassen.

Meinst du man hat Spuren übersehen, nicht sauber genug gearbeitet beider Spurensuche?

@traces
@tropalander

Zur Händigkeit: ich glaube, dass es unstrittig sein dürfte, dass ein genuiner Linkshänder bei einer unwillkürlichen Handlungsausübung auch die linke Hand bevorzugen wird. Jetzt ist es natürlich so, dass die meisten Linkshänder, da sie in einer Welt von Rechtshändern leben ;-)), notgedrungen mit der rechten Hand geübt sind. Jedenfalls geübter als die meisten Rechtshänder mit links.

Meiner Meinung nach kann man aber mit der Händigkeit wenig beweisen, denn natürlich ist es denkbar, dass ein Linkshänder mit rechts zuschlägt und umgekehrt. Jedenfalls solange er Herr des Geschehens ist. Interessant wird m. A. n. erst bei spontanen Handlungsabläufen, die ungeplant oder rein reaktiv sind. Da würde ich mit 80-90%iger Wahrscheinlichkeit annehmen, dass die dominante Hand genommen wird. Allerdings gibt es bei Linkshänder gar nicht mal so selten Handlungsabläufe, die mit rechts ausgeführt werden. Ein Beispiel mag hierfür sein, dass B. T. während der Untersuchung den Besen mit rechts geführt hat. Das widerspricht der Händigkeit überhaupt nicht. Es gibt auch nicht wenige Linkshänder, die sich z. B. die Zähne mit rechts putzen.

Aber natürlich könnte man verschiedene Indizien/Überlegungen entlastend werten:

a) m. E. ist davon auszugehen, dass sich ein Linkshänder unwillkürlich einen Tatablauf aussuchen würde, der zur Händigkeit passt. Der vom Gericht angenommene Ablauf ist in diesem Sinne nur wahrscheinlich, wenn B. T. dies bewusst aus Verschleierungsabsicht gemacht hätte.

b) das Taschenargument: würde eher links vom Körperliegen

c) u. U. die Handschuhspuren am Sakko, wenn man denn wüsste, wann sie entstanden sind

d) u. U. Spurenlage im Büro

@obskur

Nein, ich glaube, die gibt es nicht. Ich halte die Tatablaufsannahme des Gerichts für unrealistisch.

Es leuchtet mir

1. nicht ein, warum ein Täter nach dem Mord das Testament sichten sollte und
2. nicht ein, wie der Täter am Körper vorbei, ohne Spuren zu hinterlassen durch den Flur zur Tür gekommen sein sollte.

@Interested

Ich würde eher davon ausgehen, dass Ch. B., wenn sie an der Tür angegriffen worden ist, sich Richtung Treppe gewandt hatte, um zu entkommen. Vor der Treppe ist sie dann nach vorne auf die Knie gefallen und letztlich zum Liegen gekommen. Bei den letzten Angriffen hat sie sich nicht mehr bewegen können und blieb dann so liegen.

Läuft mir immer kalt den Rücken runter, wenn ich darüber schreibe. Grausam!

Nee, Kopfverletzungen sind schon heftig. Unerwartet mit voller Wucht, gibt auch wenig Zeit für bewußte Drehbewegungen. Instinktiv würde man vielleicht die Hände / Arme schützend an den Kopf heben - aber der Überraschungsmoment war zu groß. Wenn nun die Schläge in schneller Abfolge geschehen sind, wovon auszugehen sein dürfte, halte ich ein Zusammensacken für wahrscheinlicher, wäre sie nach hinten gekippt, dann würde sie auf dem Rücken oder der Seite zu liegen kommen und dann hätte man die Leiche umdrehen müssen. Es war ja davon auszugehen, dass sie schon nach ein paar Schlägen tot war.

Soweit ich weiß, gibt es keine Abwehrverletzungen...