christian01 schrieb:Weiterhin die ganze aufgeblasene Geschichte mit einer angeblichen Lebenslüge ( das wären vielleicht Leichen im Fundament ) aber nicht die Banalität eines abgebrochenen Studium welches man nicht sofort der Umgebung eingestand. Das kommt jeden Tag in allen Kreisen vor, nach dieser Vorstellung lebt wahrscheinlich 50% der Bevölkerung mit einer Lebenslüge.
Das ist gut möglich. Das ist aber wieder nach dem Strickmuster argumentiert "wenn alle Leute die eine von Aufdeckung bedrohte Lebenslüge pflegen zum Mörder würden, müsste es wesentlich mehr Morde geben". Das funktioniert auch wunderbar mit anderen sehr beliebten Mordmotiven, wie Eifersucht, etc.
Der Fehler ist dass hier eine statistische Aussage auf Basis der falschen Population getroffen wird. Morde kommen zum Glück prinzipiell extremst selten vor. Wenn man aber einen Mord vorliegen hat, dann bringt es wenig Aussagen in Bezug auf die Gesamtbevölkerung zu treffen. Man muss stattdessen Äpfel mit Äpfeln vergleichen, also Morde mit Morden - und dann stellt sich plötzlich heraus dass Habgier eines der beliebtesten Mordmotive überhaupt ist. Und wenn man sich den Fall hier genau ansieht, dann geht es eben nicht um eine banale Lebenslüge, sondern letztendlich um ein gewaltiges Erbe, dass durch die Aufdeckung der Lebenslüge gefährdet war. Und plötzlich wird was für die meisten Leute einigermaßen händelbar ist, zu einem veritablen Mordmotiv.