Seps13 schrieb:Aber wo ist dann die DNA des Täters, der muss ja am Opfer irgendwelches organisches Material hinterlassen haben? Jeder Mensch verliert bekanntlich laufend winzige Hautschuppen und Haare, auch im Speichel befindet sich DNA. Bei kraftvollem Körpereinsatz und direktem Kontakt wie hier ist ein DNA-Transfer also hochwahrscheinlich. Wo ist die DNA des Täters, wenn du sagst, die am blutigen Sakko des Opfers gefundene DNA hältst du für nicht tatbezogen?
Ich denke auch, das der Täter Spuren am Tatort hinterlassen haben UND Spuren am eigenen Körper vertragen haben müsste.
=> Verhaltensspuren
=> Fußspuren
=> evtl. DNA Spuren
=> evtl. Haare
=> evtl. Fingerabdrücke ODER Handschuhspuren
=> vertragenes Blut am Körper/Klamotten des Täters
VERHALTENSSPUREN:
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Zu den Verhaltensspuren (so nenne ich das mal) gehört für mich die Tatbegehung. Hier haben wir nur den Hinweis auf eine mögliche Rechtshändigkeit bei den Schlägen. Auch Hinweise auf einen überraschenden Tatablauf. Lassen wir das mal einfach ungewertet stehen.
FUSSSPUREN + DNA SPUREN:
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Der Täter muss sich bei all den Tatvorgängen, insbesondere den Schlägen, ja irgendwie bewegt haben auf den vermutlich glatten, glänzenden Fliesen. Man sollte annehmen das sich unter den gesicherten Schuhspuren auch diejenigen des Täters befunden haben müssen.
Das Urteil stellt zwar fest das es nicht zuordnenbare Schuhe gibt und auch nicht zuordnenbare DNA, schließt daraus aber nicht auf einen möglichen anderen Täter. Das ist bemerkenswert.
Stellungnahme 1:Die in der Tatwohnung festgestellten und nicht zuordenbaren Schuhspuren und die dort festgestellten nicht zuordenbaren DNA-Spuren deuten nicht auf den oder die mit dem Angeklagten nicht identischen Spurenverursacher als den oder die Täter hin
Stellungnahme 2:Die festgestellte Spurenlage in der Tatortwohnung hinsichtlich nicht zuordenbarer DNA-Spuren auf einem Glas und an einer Kommode deutet nicht auf den DNA-Spurenverursacher als Täter hin
Auch wäre interessant ob am Sakko der Tante NUR DNA von dem B.T. gefunden wurde, oder AUCH. Es steht dort nichts von DNA Markern anderer Personen. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig das keine festgestellt wurden.
Und dann fällt hier noch auf, das im Urteil angenommen wird das der Täter DNA passiv von den Handschuhen auf das Sakko übertragen haben soll - dieses aber nicht im Bereich des Spions oder oben im Büro bei der Armani Schachtel. Ist das logisch? Ich denke nein.
FINGERABDRÜCKE
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Hier gibt es große Diskrepanzen, denn es wird angenommen das der Täter mal Handschuhe trug und mal nicht. Es gibt auch Diskrepanzen in der Tatbegehung, denn im Büro wurden auch Handschuhspuren gefunden - aber anscheinend ohne Blut. Und dann auch noch Fingerabdrücke/DNA an verschiedenen Objekten - also ganz ohne Handschuhe. Man muss recht kreativ sein um das erklären zu können.
Das kann für mich nur bedeuten das er erst mit Handschuhen im Büro war und er es durchsuchte. Anschließend kam es im Flur zu dem Angriff. Dann verließ der Täter die Wohnung. Das wäre (für mich) doch viel logischer und im Einklang mit der Spurenlage.
HAARE
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Zu Haaren findet sich garnichts. Ob das bedeutet das man keine Haare gefunden hat oder einfach keine untersuchte?
VERTRAGENE SPUREN WIE BLUT, PLASMA, ..
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Keine dieser Spuren konnte am Angeklagten, in der Wohnung, am Fahrrad oder am/im Auto festgestellt werden. Wäre das nicht ein Hinweis das gegen seine Täterschaft spricht? Wie sehen das die Juristen?