emz schrieb am 09.10.2017:Du meinst also, erst habe MB den Parkplatz ausgekundschaftet und danach erst sei Melanie gestorben? Wobei es egal wäre, wodurch sie gestorben ist, ob durch einen "Unfall" oder gezielte Ermordung.
Inwiefern "egal"?
Die Version der Staatsanwaltschaft, die sich aus den Ermittlungen ergeben hat, sieht so aus:
Die Mädchen stehen um 9:30 auf, Frühstücken, gehen um ca. 10:15 raus zum Spielen.
Dort wurden sie dann von mehreren Zeugen gesehen.
Monika Weimar ist dann eine halbe Stunde später um 10:50 weggefahren, hat kurz vor 11 eine Überweisung getätigt.
Und dann wurde sie um ca. 11 am Parkplatz gesehen und war zumindest um 11:20 immer noch da.
Im Urteil wird davon ausgegangen, dass sie die Mädchen danach aufgenommen hat und getötet hat.
Deren Version, nicht meine. Nun könnte es ja sein, dass sie gedankenverloren eine (2,3...) Zigarette geraucht hat und auf dem Parkplatz über ihr Leben sinniert hat. Dann fuhr sie nach Hause und hat die Mädchen zu was auch immer mitgenommen. Dann kam ein Mädchen durch einen Unfall ums Leben (wobei wie gesagt die Tötungsart nicht unbedingt gut zu "Unfällen" passt) und das zweite wurde aus Wut/als Zeugin getötet. Und dann auf dem Parkplatz "entsorgt", wo sich MB just for fun mindestens 20 Minuten vorher aufgehalten hat.
WIE wahrscheinlich ist das denn?
emz schrieb:Darf ich dieser Anmerkung eine gewisse moralische Empörung deinerseits über das Liebesleben der Monika Weimar entnehmen?
Ich habe gabi's Beitrag so ganz anders verstanden.
Natürlich ist der Fall auch ein Spiegel seiner Zeit. Und MB ist Opfer des damaligen Frauenbildes.
Wobei sie letztendlich auch davon profitiert hat, dass der Fall von einer empörten Emanzipationsbewegung aufgegriffen wurde.
Feministinnen mischen sich immer noch ein (Kachelmann), aber ich denke mit einer Frau und Mutter, die ihren Gatten betrügt, kann man heute kaum mehr polarisieren.
Und noch etwas finde ich typisch für die Zeit.
Mögliche "Fremdtäter" waren in dem Fall schnell vom Tisch.
Ich kann mich erinnern, dass die Entführung und Tötung von fremden Kindern vor einigen Jahren meist als "Vertuschungstat" von Pädophilen interpretiert wurde.
Erst in letzter Zeit werden auch tieferliegende Motive wie "Erniedrigung" und "Lust am Töten" angesprochen. Ich weiß nicht ob man das Fehlen von (schwerem) sexuellen Missbrauch heute noch gleich als Ausschlusskriterium für eine Tat durch einen Fremden werten würde (?)