Der Mordfall Weimar
14.06.2021 um 19:55Streuselchen schrieb:Seit wann sind "alternative" Spekulationen in der Krimirubrik denn gewünscht und gern gesehen?Stimmt, ist mir aufgefallen. Zwar etwas spät aber immerhin.
Streuselchen schrieb:Seit wann sind "alternative" Spekulationen in der Krimirubrik denn gewünscht und gern gesehen?Stimmt, ist mir aufgefallen. Zwar etwas spät aber immerhin.
quaerere1 schrieb:Nach allem was ich jetzt so von ihm lese , muß ich sagen , das er ein ganz armer und naiver , ja und nicht gerade intelligenter Mann war , aber sehr ehrlich kommt er rüber und ich habe Mitgefühl für ihn und denke , dazu stehe ich das er das dritte Opfer der MB war.Ganz genau. Ein ganz simpler und wahrscheinlich auch eher stupider Charakter. Arbeiter, zufrieden, wenn er sein Essen gekocht bekam und seine Wäsche gewaschen. Er stand auch länger unter der Fuchtel seiner Mutter, darüber regte sich MB auch in ihrem Buch auf. Nicht sympathisch, nicht besonders gebildet, aber eben auch kein Mörder. Und er ist definitiv auch ein Opfer von ihr, da hast du völlig recht.
Stradivari schrieb:Wir wissen nicht wirklich, wie harmonisch IHR familiäres Umfeld war, oder ob sie sich bei einer Trennung darauf verlassen konnte, was die Kinder angeht.Doch man konnte mit Bestimmtheit eher annehmen, dass ihr die Kinder zugesprochen worden wären. A) zur damaligen Zeit war das nunmal eher geläufig B) RW war krank, hatte auch da schon psychische Probleme, die zumindest bekannt waren und bei ihr waren sie das nicht und C) hätte sie jederzeit sagen können, dass er sich ja nichtmal um die Kinder gekümmert hat wenn sie on the road war... Das hat ja ihre Schwester Brigitte übernommen.
Stradivari schrieb:Daß Pratt ihr das Nest in USA nicht bieten konnte war ihr doch klar. Und dass er hier bleibt, war keine Option.Ihr war das anfangs überhaupt nicht klar. Er hatte ihr doch verschwiegen das er Frau und Kinder hat. Das erfuhr sie erst als die Beziehung bereits voll im Gange war. Ich denke eher, sie war schon verschroben verschossen, dass sie davon ausging, das wenn ihr Anhängsel beseitigt ist, er schon mit ihr durchbrennen wird.
Streuselchen schrieb:Die Tour in dem Auto, 2 Monate nach dem Tod der Kinder, beweist das auch schon mMn. So fröhlich und ausgelassen da miteinander zu agieren, da steigt mir echt die Galle auf Höchstwasserstand.Du willst also sagen, dass ihre Töchter nicht mehr als ein „Anhängsel“ waren, das es zu „beseitigen „ galt , um ein neues Leben zu beginnen?
Stradivari schrieb:Und ohne Aussicht, wie das weitere Zusammensein funktionieren würde? Und ob er unter diesen Umständen der Morde überhaupt noch mit ihr Leben wollen würde?Siehe Post von @margaretha , Aktennotiz der Ermittler vom 25. September '86. Die Kinder starben am 4. August.
margaretha schrieb:25. September 1986: Aktennotiz eines Ermittlers über Monika Wei-- mar:Wirkt auf mich nicht gerade wie die trauernde Mutter. Und er nicht wie jemand, der nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte.
„Im Zuge anderer Ermittlungen auf dem Parkplatz des Geschäftes City Möbel wurde am 22. September 1986 von zwei Kollegen Frau Monika Weimar in einem Auto (Austin Maestro) gesichtet. Um 12.01 Uhr kam aus Richtung der US--Kaserne der Freund von Monika Weimar (Kevin Pratt). Er hatte eine große Papiertüte unter dem rechten Arm. Kevin Pratt stieg in das Auto. Beide fuhren zum Haus von Monika Weimar. Monika Weimar fuhr sehr flott. In Ortschaft 60-80 km/h, außerhalb 100 und 140 km/h. Sie benutzte untere Zufahrt zum Haus. Vom Verhalten während der Fahrt und beim Einkauf ist noch zu erwähnen, dass beide sehr „aufgekratzt" und lustig waren. Durch die Innenstadt Bad Hersfeld gingen sie händchenhaltend."
Stradivari schrieb:Du willst also sagen, dass ihre Töchter nicht mehr als ein „Anhängsel“ waren, das es zu „beseitigen „ galt , um ein neues Leben zu beginnen?Jap, genau das will ich sagen.
Das ist eine grausame u pragmatische Sicht der damaligen Morde.
Stradivari schrieb:Ich kann u will mich damit nicht abfinden.Wieso nicht? Also warum musst du dich überhaupt damit abfinden können? Verstehe ich irgendwie nicht.
Stradivari schrieb:Sie wurde ja begutachtet , oder?Ja, wurde sie und psychische Erkrankungen wurden nicht festgestellt.
Stradivari schrieb:War die iwie unter Drogen?Laut meines Kenntnisstandes nicht aber es gibt so manche Menschen, denen völlig die Antenne abbricht, sobald sie verlassen wurden. Ganz ohne Drogen.
Stradivari schrieb:Alles nur, weil ihre Affaire sich abzuwenden drohte, fremdgeknutscht hat?Wie gesagt, die Chance mit ihm durchzubrennen war ohne Kindee größer.
Und ohne Aussicht, wie das weitere Zusammensein funktionieren würde?
Röhrigshof ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Philippsthal im Landkreis Hersfeld-Rotenburg in Osthessen. Zum Ort gehört der Hof Nippe oder der sogenannte Weiler Nippe. Dieser Weiler Nippe besteht nur aus drei zweistöckigen Häusern. Vor diesen Häusern befindet sich ein kleiner Spielplatz mit Schaukel, Klettergerüst, Rutsche und Sandkasten. Hinter den Häusern sind winzige Gemüsegärten angelegt. Es gibt keine Spazierwege. Nur eine verkehrsarme Straße führt vorne an den drei Häusern vorbei. Fremde Autos fallen hier auf. Laute Autogeräusche hört man sofort. Das Dorf liegt westlich von Philippsthal und hatte damals etwa 570 Einwohner. Die meisten Bewohner arbeiteten in den Kali-- und Salzwerken. Diese Werke haben für ihre Arbeiter einfache, aber preiswerte Wohnhäuser gebaut. Die Arbeiter konnten mit einem Kredit der Werke diese Wohnungen dann jeweils kaufen. Das hat auch die Familie von Monika Weimar gemacht. So wohnen dort in einem der drei Häuser Monika Weimars zwei Schwestern mit ihren Ehemännern. Sowie ihre Großmutter und Mutter. Der Vater ist 1984 verstorben.aus der Aussage der Großmutter vom 11.8.86:
Seit 1958 wohnt unsere Familie in dem Haus. Ursprünglich waren es Mietshäuser der Beschäftigten der Kali und Salz--Werke. Jeder kann aber mit einem Werkskredit eine Wohnung käuflich erwerben. So auch mein inzwischen verstorbener Schwiegersohn und meine Tochter. Ich wohne jetzt mit meiner Tochter Gertrud im obersten Stockwerk rechts. Oben links wohnt Monikas Schwester Brigitte mit ihrem Mann. Unten rechts Monika mit Ehemann Reinhard und den Kindern. Unten links wohnt Monikas Schwester Ursula mit ihrem Mann und Sohn.MB schreibt in ihrem Buch, daß im Juni 1978 im Mietshaus der Eltern die Wohnung im Parterre li. frei wurde die sie und RW bezogen, im Buch „Mordakte Weimar“ ist beschrieben, daß diese Wohnung über einen Bausparvertrag seiner Kali Werke angekauft wurde.
emz schrieb:Hessisches Fernsehen heute 00:00 Uhr Verurteiltalso ich hab mir das mal angesehen, nie mehr wieder. Ich persönlich finde diese Sendung überflüssig. Die Dame stammelt zum Teil sinnlos vor sich hin und scheint mit ihren Haaren mehr beschäftigt zu sein , als mit dem Fall. Ausserdem werden Indizien falsch oder lückenhaft wieder gegeben.