Amanda Knox
31.08.2014 um 19:35@Quiron
Nach dieser triumphalen Pressekonferenz vom 6. November 2007 ist nur noch in die Richtung Knox/Sollecito ermittelt worden. Lumumba hatten die nicht wirklich auf dem Kieker, wenn man sich so ansieht was an "Beweismaterial" gegen ihn gesammelt wurde: praktisch gar nichts.
Dieses Verhalten ändert sich auch nicht, nachdem mit Guede der Täter eindeutig identifiziert und Lumumba dank Alibi nicht mehr als Täter in Frage kommt. Spätestens an dieser Stelle hätten die Ermittler ihre Theorie überdenken müssen, die interessante Frage dürfte sein, warum sie das nicht getan haben und stattdessen den Druck auf Knox und Sollecito weiter erhöht haben? Knox wurde am Tag nach Guedes Festnahme der angeblich positive HIV Test präsentiert...
Den Dezember Fischzug der Polizia Scientifica kann man nur als Schauveranstaltung ansehen. Wer würde ernsthaft erwarten nach 46 Tagen an diesem Tatort noch unverfälschte Spuren sichern zu können?
Der Mangel an DNA-Referenzproben in diesem Fall ist der blanke Hohn, aber der Wahnsinn hat offensichtlich Methode. Ohne Romanelli, Mezzetti oder die Bewohner von "unten" per DNA identifizieren zu können ist es einfacher die Kercher/Knox Mischspuren mit dem Mord in Verbindung zu bringen, irgendwelche Mischspuren von Kercher und Romanelli oder Kercher und Mezzetti würden dieses schöne Argument allerdings kaputt machen, da ist es doch besser die verwertbaren Profile bis "donna #3" und "uomo #7" durchzunummerieren.
Aber auch den Gerichten scheint nicht wirklich an Aufklärung gelegen zu sein. Das beste Beispiel hierfür ist der Fleck auf dem Kissen. Massei und Nencini scheinen zu argumentieren: "Wir haben genug um zu verurteilen, egal wer diesen Fleck verursacht hat. Das Wissen darüber würde aber die Geschichte, die wir erzählen wollen unnötig verkomplizieren." Hellmann schein ähnlich gedacht zu haben nur, dass er Knox und Sollecito freigesprochen hat...
Nencini erwähnt in seiner Begründung sehr oft die Nützlichkeit oder Verwertbarkeit von Spuren und Indizien "für den Zweck des Strafprozesses". Für den Zweck des Strafprozesses wohlgemerkt, nicht für die Wahrheitsfindung. Er scheint den Zweck des Strafprozesses einzig und allein in der Verurteilung und Bestrafung zu sehen...
Die interessante Frage ist: "Warum?"
Quiron schrieb:Wie @HansM sagte, hätte man mindestens Vergleichs-DNA-Proben von Giacomo Silenzi nehmen müssen. Aber darüber hinaus eben auch von Luca Altieri, Michele Battistelli und Fabio Marzi. Wäre aufschlussreich gewesen, wenn die DNA auch zu einer dieser Männer passte.Was mich immer wieder sprachlos macht ist, wie wenig Interesse die Ermittlungsbehörden und die Gerichte an einer wirklichen Aufklärung des Mordfalls "Meredith Kercher" zu haben scheinen.
Nach dieser triumphalen Pressekonferenz vom 6. November 2007 ist nur noch in die Richtung Knox/Sollecito ermittelt worden. Lumumba hatten die nicht wirklich auf dem Kieker, wenn man sich so ansieht was an "Beweismaterial" gegen ihn gesammelt wurde: praktisch gar nichts.
Dieses Verhalten ändert sich auch nicht, nachdem mit Guede der Täter eindeutig identifiziert und Lumumba dank Alibi nicht mehr als Täter in Frage kommt. Spätestens an dieser Stelle hätten die Ermittler ihre Theorie überdenken müssen, die interessante Frage dürfte sein, warum sie das nicht getan haben und stattdessen den Druck auf Knox und Sollecito weiter erhöht haben? Knox wurde am Tag nach Guedes Festnahme der angeblich positive HIV Test präsentiert...
Den Dezember Fischzug der Polizia Scientifica kann man nur als Schauveranstaltung ansehen. Wer würde ernsthaft erwarten nach 46 Tagen an diesem Tatort noch unverfälschte Spuren sichern zu können?
Der Mangel an DNA-Referenzproben in diesem Fall ist der blanke Hohn, aber der Wahnsinn hat offensichtlich Methode. Ohne Romanelli, Mezzetti oder die Bewohner von "unten" per DNA identifizieren zu können ist es einfacher die Kercher/Knox Mischspuren mit dem Mord in Verbindung zu bringen, irgendwelche Mischspuren von Kercher und Romanelli oder Kercher und Mezzetti würden dieses schöne Argument allerdings kaputt machen, da ist es doch besser die verwertbaren Profile bis "donna #3" und "uomo #7" durchzunummerieren.
Aber auch den Gerichten scheint nicht wirklich an Aufklärung gelegen zu sein. Das beste Beispiel hierfür ist der Fleck auf dem Kissen. Massei und Nencini scheinen zu argumentieren: "Wir haben genug um zu verurteilen, egal wer diesen Fleck verursacht hat. Das Wissen darüber würde aber die Geschichte, die wir erzählen wollen unnötig verkomplizieren." Hellmann schein ähnlich gedacht zu haben nur, dass er Knox und Sollecito freigesprochen hat...
Nencini erwähnt in seiner Begründung sehr oft die Nützlichkeit oder Verwertbarkeit von Spuren und Indizien "für den Zweck des Strafprozesses". Für den Zweck des Strafprozesses wohlgemerkt, nicht für die Wahrheitsfindung. Er scheint den Zweck des Strafprozesses einzig und allein in der Verurteilung und Bestrafung zu sehen...
Die interessante Frage ist: "Warum?"