Amanda Knox

@ramisha

DAs "Geknutsche" nach der Tat hat überhaupt nichts mit unpassendem Verhalten zu tun. Ich finde, dass Amanda sehr traurig und hilflos aussieht und dass man sich in dieser Situation in den Arm nimmt, ist nur allzu verständlich !!!

Man nimmt doch jemanden in den Arm, der gerade einen Verlust erlitten hat.
Sieh doch mal genau hin. Genau so tröstet man doch.


"Fitnessübungen im Polizeigebäude" weißt Du denn überhaupt, wie es dazu gekommen ist? Amanda schreibt, dass sie sich nach stundenlangem Aufenthalt mal mit einer Yogaübung (den Oberkörper nach vorne fallen lassen) entspannt hat (das hilft wirklich, mache ich auch !!). Ein Polizeibeamter hat ihr gesagt, dass sie sehr beweglich sei und sie aufgefordert ihm mehr zu zeigen. Das hat sie gemacht.

hätte sie es nicht gemacht : VERDÄCHTIG VERDÄCHTIG ! Man hätte ihr vorgeworfen, dass sie noch nicht einmal einer einfachen Bitte der Polizei gefolgt wäre, und das machen ja nur SCHULDIGE.


Einfach lächerliche Vorwürfe. .....

@ramisha

ramisha schrieb:So ganz normal scheint aber auch mir das Verhalten der Amanda Knox nicht zu sein - nicht nur in ihren schriftlichen Äußerungen, sondern in ihrem ganzen Verhalten nach der Tat, egal ob es das Geknutsche mit ihrem Liebsten war oder Fitnessübungen im Polizeigebäude. Vielleicht hätte man von Anfang an ihrer Psyche mehr Augemerk schenken sollen.

Nun, jeder Mensch ist anders. Für die einen wird dann zu viel Gefühl gezeigt, und für die anderen zu wenig. Zeigt sie keines, ist sie zu kalt, zeigt sie es doch, dann schauspielert und übertreibt sie. Isst sie eine Pizza, beschäftigt sie sich mit profanen Dingen, was zu wenig Respekt und Mitgefühl für die Tote zeugt. Lieber soll sie wohl verhungern. Wenn man mal des Mordes angeklagt ist, ist plötzlich alles falsch, was man tut.

Können wir uns dann endlich wieder sachlichen Themen zuwenden?

Quiron schrieb:Können wir uns dann endlich wieder sachlichen Themen zuwenden?

Können wir! Ansonsten wollte ich auch nur meine Meinung kund tun, liebe @Nscho-Tschi ,
dass ich zu Aussagen und Verhalten einen psychiatrischen Gerichtsmediziner nicht als
unnötig empfunden hätte.

@ramisha

ramisha schrieb:Ansonsten wollte ich auch nur meine Meinung kund tun, liebe @Nscho-Tschi ,
dass ich zu Aussagen und Verhalten einen psychiatrischen Gerichtsmediziner nicht als
unnötig empfunden hätte.

Tja, was sollte der wohl sagen?

Typische Reaktionen auf traumatische Erlebnisse:

Unruhe
Teilnahmslosigkeit
Emotionale Stumpfheit
Überaktivität
Wahrnehmungsstörungen
Gereiztheit
Angstzustände
Wut
:
:
usw., usw.
Die Liste ist endlos. Was auch immer dieser Psychiater diagnostizieren könnte, es hat in dieser Situation keine Aussagekraft.

@Quiron
Bist du einer? Sogar einer für Ferndiagnosen?
Ansonsten würde ich Fachleuten begutachten lassen.
Aber wie du schon sagtest: Wende dich sachlicheren Themen zu.

Wenn ich hier lese, wieviel mit dem Verhalten von AK begründet werden soll, habe ich immer ganz andere Assoziationen:

Ich will die Diskussion nicht noch mehr anzeigen: ich muß bei solchen Begründungen immer daran denken, dass es mal einen Versuch in der Verbrechenslehre gegeben hat, Verbrecher anhand ihrem Äußeren zu bestimmen. Es wurden Mörder Totschläger etc genau vermessen (Länge der Nase, Abstand der Augen usw. usw). Man hat versucht hier Verbrechermerkmale rauszufiltern um so Verbrecher entlarven zu können.

Genau das fällt mir ein, wenn jetzt mit dem Verhalten von AK ein Verdacht begründet werden soll.

Mir graust es.... !

@ramisha
ein psychiatrischer Sachverständige wird in einem Verfahren eingesetzt, um Feststellungen zur Schuldfähigkeit zu treffen.

Dann gibt es noch Glaubwürdigkeitsgutachten die bei uns nur zur Glaubwürdigkeit eines Opfers (in der Regel bei einem Vergewaltigungsopfer) eingeholt werden.

Es werden mit Recht keine Gutachten zur Glaubwürdigkeit eines angeklagten Täters eingeholt.

Diese Gutachten sind im übrigen auch sehr angreifbar..... Bei der Glaubwürdigkeit von Kindern haben Gutachter schon viel Schaden angerichtet....

Das mit den psychiatrischen Gutachten hatten wir schon. Meine Empfehlung dazu richtete sich auf eine ganze Reihe von Personen: Mignini, Comodi, Mastronardi, Bruzzone, Matteini, Massei, Giobbi, Giuttari, Castellini, Sarzanini, Chieffi, Nencini, Galati, Crini...ach, da gibt es viele, die ihren Verstand just in dem Moment nicht einsetzten, in dem sie für die korrekte Ausübung ihres jeweils ureigensten Berufes bezahlt wurden.

Nscho-Tschi schrieb:Es werden mit Recht keine Gutachten zur Glaubwürdigkeit eines angeklagten Täters eingeholt.

Du scheinst die Thread "Peggy Knobloch" und den seinerzeit des Mordes verdächtigen Ulvi Kulac nicht zu kennen
und er wird nicht der einzige Fall sein. Aber das ist ein anderes Thema und ich möchte es hier nur erwähnt haben.

Nscho-Tschi schrieb:Es werden mit Recht keine Gutachten zur Glaubwürdigkeit eines angeklagten Täters eingeholt.

Und zur Glaubwürdigkeit von erwachsenen Zeugen Gutachten einzuholen
ist auch Mumpitz:

Das ist die Aufgabe des Gerichts das zu bewerten!

Nscho-Tschi schrieb:Wenn ich hier lese, wieviel mit dem Verhalten von AK begründet werden soll, habe ich immer ganz andere Assoziationen:

Ich will die Diskussion nicht noch mehr anzeigen: ich muß bei solchen Begründungen immer daran denken, dass es mal einen Versuch in der Verbrechenslehre gegeben hat, Verbrecher anhand ihrem Äußeren zu bestimmen. Es wurden Mörder Totschläger etc genau vermessen (Länge der Nase, Abstand der Augen usw. usw). Man hat versucht hier Verbrechermerkmale rauszufiltern um so Verbrecher entlarven zu können.

Genau das fällt mir ein, wenn jetzt mit dem Verhalten von AK ein Verdacht begründet werden soll.

Und genau daran muß ich auch jedes mal denken... schlimm.

@ramisha

Und das hätte was bringen sollen ? Selbst wenn ein Gutachten zu ihren Ungunsten ausgefallen wäre, aus welchen Gründen auch immer, was ändert das an den nicht vorhandenen Beweisen gegen sie ?

@Photographer73
Du hast vermutlich Recht; ich setze zu große Hoffnungen in die Fähigkeiten und Möglichkeiten von Psychiatern und Gutachtern gerade in Bezug auf Straftaten.

@ramisha
das Gutachten im Fall Kulac wurde sicherlich wegen seiner Schuldfähigkeit / Geisteszustand, / gesundheitlichen Zustand eingeholt. Das ist eine ganz andere Situation.

@Nscho-Tschi
Aussehen und widersprüchliche Aussagen (Alibi) sind doch nicht das Gleiche. Echt mieser Versuch von Dir mich in die "Rechte" Ecke zu stellen. Aber wenn Du so willst, dann tu ich Dir den Gefallen: ich finde Amanda sieht aus wie ein "Psycho".

@Schimpanski

Allerdings habe ich persönlich (die persönliche Meinung zählt ja zum Glück nicht vor Gericht - aber ich darf zum Glück eine Meinung dazu haben und auch Äußern) [...] starke Zweifel an der Unschuld der Beiden;

Richtig, und ich glaube kaum, dass hier jemand ist, der Dir den Mund verbieten möchte.

Schimpanski schrieb:dazu diese E-Mail

Was die E-Mail http://amandaknoxcase.com/wp-content/uploads/2014/09/2007-11-04-Knox-e-mail.pdf (Archiv-Version vom 23.03.2016) angeht, mal ein paar Überlegungen. Amanda Knox schreibt diese E-Mail in den frühen Morgenstunden des 4. November (Sonntag) 2007.

Aus dem Betreff der E-Mail (Re: Hello from IPE) geht hervor, dass diese E-Mail eine Antwort auf eine eingegangene E-Mail ist. Dummerweise wurde ihr Computer von den Ermittlern zerstört (noch so eine dieser Ungereimtheiten, die sich bei mir summieren), deshalb ist von ihrem E-Mail Verkehr nur diese eine übrig geblieben.

Die Nummer ihres Pre-Paid Handys hatten anscheinend nur Familienangehörige und ihre Kontakte in Perugia, also nehme ich mal an, dass ihre Freunde in den Staaten vorzugsweise per E-Mail mit ihr kommuniziert haben, aus Kostengründen, wegen der Zeitverschiebung oder weil es halt eben die bevorzugte Art der Kommunikation war.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich nach dem Mord an Meredith Kercher so einige E-Mail von Freunden in ihrem Postfach befunden haben, in denen es vor allem um folgende Fragen geht: "Was ist passiert?" und vor Allem: "Wie geht es Dir, kommst Du klar?".

Mit der Information im Hinterkopf, dass ihre Eltern sie für "vielleicht noch zu unreif" für den Trip nach Italien hielten, denke ich, dass sie diese E-Mail geschrieben hat, um gerade diese beiden Fragen zu beantworten. "Das ist passiert" und "Ja, es ist zwar hart, aber ich komme zurecht." Dass sie dafür vor allem von sich und ihren Eindrücken berichtet, ist mMN da eher folgerichtig als egoistisch...

Wer sich jetzt auf die vermeintlichen Differenzen zwischen der E-Mail und den anderen Aussagen stürtzt und glaubt das diese irgendwie von Bedeutung sind, übersieht mMn die Tatsache, dass es ihr bei der E-Mail womöglich eben nicht um eine minutengenaue Schilderung der Ereignisse gegangen ist (wie sie die Ermittler von ihr fordern), sondern nur darum, ihren Freunden mitzuteilen, was sie gesehen und gehört hat.

Schimpanski schrieb:In der E-Mail schreibt sie zuerst, dass sie nicht ins Mord-Zimmer hineinschaute. Ein paar Zeilen später schreibt sie aber, dass Meredith, wegen dem vielen Blut, womöglich die Kehle aufgeschlitzt wurde. Woher wusste sie, dass da so viel Blut im Zimmer war, dass ein Aufschlitzen der Kehle in Frage kommt? Sie hat doch das Zimmer und das viele Blut nicht selbst gesehen. Auch die Anderen, die ins Zimmer gesehen hatten, können die aufgeschlitzte Kehle nicht gesehen haben, da der Körper zugedeckt war und die Polizei alle aus dem Haus schickte.
Diese Stelle in der Mail macht mir große Sorgen?

Das ist jetzt nicht wirklich Dein Ernst, oder?

@Schimpanski
ich finde, Amanda sieht hübsch aus und hat normale Augen

@HansM
Die E-Mail steht isoliert. Allerdings ist diese E-Mail doch von Knox als Rund-Mail geschrieben worden, so dass der vorige Bezug keine so große Rolle spielen dürfte, darum vermutlich auch die Länge der Mail.

Von wann sind denn die Titelseiten? Leider kann ich auch kein italienisch. Woher haben die das Helloween-Foto, und seit wann?

Natürlich blöd, wenn der Arzt allen direkt vor Ort mitteilt, welches Verletzungsbild vorliegt.

@Schimpanski
Nun ich denke, dass wenn ihr in mehreren vorangegangenen Mails die selben Fragen gestellt worden sind, ist es wie gesagt nur folgerichtig, dass sie die Antwort "an alle" schickt, anstatt jede Mail einzeln zu beantworten (zumal um halb vier Uhr morgens...)

Die Titelseiten sind laut Guardian vom 2. November 2007. Das Helloween-Foto stammt soweit ich weiß von Meredith Kerchers facebook Seite.

"Studentessa inglese sgozzata in casa" übersetzt google mit "British student throat cut in the house"

Die Titelseiten sind laut Guardian vom 2. November 2007.

Bist Du Dir da sicher? Meredith Kercher wurde ja am 2. Nov. 2007 erst gegen Mittag tot Aufgefunden. John Kercher, der Vater von Meredith, berichtet in seinem Buch folgendes:

"The next day comes and I find myself at home when Meredith’s mother, Arline, rings. It is 5pm and she has seen on the news that a female British student has been found murdered in Perugia.
I have been divorced from Arline for ten years, and she is living in Old Coulsdon, Surrey. I am worried, but I tell myself that there are many British students studying in Perugia.
Immediately, I call Meredith but all I hear is an automated message. For the next half-an-hour I try her number at least a dozen times, but every time the call goes through to the message.
Then suddenly, after what feels like an age of trying, her mobile starts to ring. I feel some relief and, for the first time, I am confident that my daughter is fine.
Yet, the phone rings on and on, and still there is no answer.
I have to get some information, so I call the foreign desk of a national newspaper. Having worked as a freelance journalist for Fleet Street newspapers and national magazines, it seems the logical thing to do. A man tells me that they have only sketchy details, but if I call back in an hour they might know more."

Read more: http://www.dailymail.co.uk/femail/article-2129717/Meredith-Kerchers-father-Its-Amanda-Knox-justice-daughter.html#ixzz3i4Nt9VCz
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Das bedeutet, dass am 2.11.2007 gegen 17.00 Uhr noch nicht sicher war, um wen es sich handelte.

@ramisha

Nscho-Tschi schrieb:
Es werden mit Recht keine Gutachten zur Glaubwürdigkeit eines angeklagten Täters eingeholt.

Du scheinst die Thread "Peggy Knobloch" und den seinerzeit des Mordes verdächtigen Ulvi Kulac nicht zu kennen
und er wird nicht der einzige Fall sein.

Ganz andere Baustelle, im Fall Knobloch ging es um die Frage der Glaubwürdigkeit eines Geständnisses. Und dort hat es dann noch den seltenen Umstand gegeben, dass das Geständnis während dieser Untersuchung widerrufen wurde. Da dieses Geständnis der einzige Hinweis im ganzen Verfahren war, was die Täterschaft stützte, war eine solche Analyse mehr als angebracht, erst recht da es sich bei dem Angeklagten um einen behinderten Menschen gehandelt hat. Eigentliche Aufgabe dieser Analyse in dem von Dir angesprochenen Fall war die Frage, ob dieses Geständnis überhaupt glaubhaft war, sprich es hätte eher entlastend als belastend sein können.

Du willst aber die Glaubwürdigkeit einer Person an sich per Psychiater hinterfragen. Dies ist rechtsstaatlich einfach nicht möglich, da sonst die Person quasi an seiner eigenen Verurteilung mitwirken würde, denn schließlich kann ein Psychiater ohne Mitwirkung der Person nichts beurteilen. Allenfalls wäre so etwas freiwillig möglich, aber auch das glaube ich nicht.