@Siegfrieden Siegfrieden schrieb:Dennoch - hartes Material auch für Quiron, oder?
Na, wir wollen doch mal sehen. Der Artikel nennt nämlich nichts Neues. Dieser Ted Thomson wiederholt im Prinzip nur die bekannten Lügen, die "Harry Rag/The Machine" seit Jahren in den Kommentarbereichen vieler Seiten verbreitet.
Aber Punkt für Punkt:
Siegfrieden schrieb:"... two different witnesses claim to have seen them in the vicinity of the murder scene."
Curatolo und wer noch? Der Text lüftet m.E. nicht die Identität der zwei Zeugen.
Er redet wahrscheinlich von Quintavalle. Aus zwei Zeugen, die dem Alibi widersprechen werden bei diesen Typen schnell zwei Zeugen, die sie "in der Nähe des Tatortes" gesehen haben. Das ist genau die Art von Ungenauigkeit, der auch Siegessicher unterlegen ist mit dem Wischmop usw.
Siegfrieden schrieb:"Their motivation for lying about sleeping until 10:30 am is likely explained by a further contradiction to their alibi."
Es lässt sich in der Tat nicht bestreiten, dass hier die Wahrheit anders aussieht als von beiden vorgegeben.
Ach ja? Inwiefern? Weil Raffaele Sollecito in der Frühe eine Musikdatei gestartet hat? Seinen Rechner scheint er über Nacht offensichtlich nicht auszuschalten, so brauchte er ihn an jenem Morgen auch nicht hochzufahren. Er ist aufgewacht, hat Musik angeworfen - so wie andere Leute ihr Radio morgens anschalten - hat sich umgedreht und weitergedöst.
Siegfrieden schrieb:"Confronted with phone records that showed he had called the police emergency number after the postal police had already arrived, Raffaele changed his story and said that his previous statement was untrue, and that he had lied at Amanda Knox’s request."
Der erste Teil davon ist mir neu. Neue Details oder Kreativität? Hatte RS wirklich zugegeben, erst nach Eintreffen der Polizisten die Caribineri angerufen zu haben?
Es gibt keine Telefondaten, die zeigen, daß Raffaele Sollecito die Carabinieri erst nach Eintreffen der Polizei angerufen hat, aus dem einfachen Grund, daß es keine zeitgenaue Aufzeichung über dieses Eintreffen gibt. Man konnte diesen Zeitpunkt damals nur schätzen, da man die Kameraaufnahmen aus der Garage noch nicht ausgewertet hatte.
Raffaele Sollecito hat in jener Nacht unter Druck vieles gesagt, auch Widersprüchliches. Das ist aber aus denselben Gründen ebenso unbrauchbar wie die Aussage von Amanda Knox in derselben Nacht. Das er zugegeben haben soll, daß er die Anrufe verspätet abgegeben zu haben, wäre mir allerdings neu. Dafür kenne ich keine Quelle.
Siegfrieden schrieb:"The truth is that she was offered tea, and since the interrogation took place from about 11 pm to 1:45 am, and Knox had arrived straight after eating a meal, it is unclear why food was needed."
Den Tee gab es doch aber erst nach den erzwungenen Statements? Über Mangel an Essen hatte sie sich m.E. in Prozess und Buch nicht beklagt.
Wie gesagt, da es keine Aufzeichnungen über die Befragungen in jener Nacht gibt, steht hier die Aussage von Amanda Knox (und respektive Raffaele Sollecito) gegen die der beteiligten Polizisten.
Aber allein, DASS diese Aufzeichnungen (beide!) nicht existieren, ist ein starker Hinweis gegen die Version der Polizei. Woher also will dieser Schreiberling wissen, daß es die Wahrheit wäre, daß sie Tee angeboten bekommen hätte? Welche Quelle gibt er dafür an?
Siegfrieden schrieb:"Knox was unable to even vaguely identify who allegedly hit."
Aber sie hatte doch Ficarra identifiziert?
Offensichtlich, womit du eine weitere Lüge dieses Schreiberlings durchschaut hast. Rita Ficarra hat sich ihr nicht vorgestellt, so konnte sie natürlich zunächst keinen Namen nennen. So weit ich weiß, beschrieb Frau Knox sie als Frau mit kastanienbraunem Haar. Ich weiß nicht, ob sie in der Verfassung war, sich weitere unauffälligere Merkmale zu merken, geschweige denn, daß ihr die Notwendigkeit dessen klar gewesen sein dürfte.
Siegfrieden schrieb:"Amanda Knox lying about Meredith’s door locking-habits is by itself very damning evidence that she knew what was behind the door."
Tja, man mag die verschlossene Tür nicht mehr erwähnen, aber... es spielt immer noch eine Rolle.
Ja, leider. Jeder, der hier mitliest, kennt meine Ansicht dazu. Meredith Kercher HAT ihre Türe ab und zu verschlossen, somit hat Amanda Knox nicht gelogen.
Siegfrieden schrieb:"The testimony of seven witnesses, including three officers of the Postal Police, supports the conclusion that the calls were made after the Postal Police arrived."
Hm, es gibt offenbar doch einige neue Erkenntnisse.
Und? Nennt er die Quellen? Die zwei Post-Polizisten haben ihr Eintreffen vor Ort ungefähr so genau protokolliert, wie unsereiner eine Parkscheibe einstellen würde. Die Kamera in der Garage, die ihr Eintreffem aufgezeichnet hat, beweist einen späteren Zeitpunkt. Wer der dritte Post-Polizist sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis, möglicherweise der Kollege in der Zentrale, der somit nichts aus eigener Anschauung kennt.
Siegfrieden schrieb:"During his first call the police operator is immediately suspicious of Raffaele’s account, and starts to ask questions. Raffaele stumbles and then the line goes dead, presumably because Raffaele terminated the call."
Tja, das hatte ich auch mal komisch gefunden. Aber er hat doch sofort wieder angerufen...
Nun, weder die Behauptung, der Operator wäre argwöhnisch geworden, noch Raffaele hätte die Verbindung von seiner Seite absichtlich unterbrochen worden, kann der Schreiber belegen. Es ist einfach eine Meinung und keine fundierte Schlussfolgerung. Falls du dir selbst ein Bild machen willst: sowohl Abschriften der Anrufe als auch die Mitschnitte selbst als Tondokument sind im Netz zu finden.
Siegfrieden schrieb:"The discovery of Amanda Knox and Meredith Kercher’s blood mixed in three diverse locations makes it difficult to image an innocent explanation for these finding."
Dreifach? Das ist mir neu.
Eine uralte Lüge. Es konnte in keinem Fall "vermischtes Blut" nachgewiesen werden. Im kleinen Badezimmer fand sich natürlich Blut von Meredith Kercher vermischt mit mutmaßlich älterer DNA von Amanda Knox, deren Vorkommen in ihrem eigenen Badezimmer natürlich kaum erstaunlich ist.
Einige der Luminolspuren, vor allem die in Amanda Knox' eigenen Zimmer, enthielten DNA von Frau Knox. Auch wenig erstaunlich. Aber Blut von Meredith Kercher konnte in den Luminolspuren nicht nachgewiesen werden, was der Schreiber geflissentlich unterschlägt. Dann gab es noch den Fleck in Frau Romanellis Zimmer, der gemischte DNA enthielt, aber eben kein Blut. Fazit: keiner dieser Spuren beweist auch nur entfernt, daß Amanda Knox zum Zeitpunkt der Tat im Haus war.
Siegfrieden schrieb:"These missing footprints indicate that someone other than Rudy locked Meredith’s door."
Auch das war mir nicht bekannt.
Und was denkst du, was er damit meint? Mir will sich das nicht erschließen?
Siegfrieden schrieb:Der Text bietet aber auch wieder ein paar alte Klischees - verdächtig war es, wenn sie lachte, verdächtig war es, wenn sie weinte. Auch der Knutschfleck oder Kratzer wird als belastendes Indiz hingestellt. Und die Motive werden gar nicht erwogen. Manches erinnert stark an themurder...
"themurderofmeredithkercher" ist eine Seite, die in konzentrierter Form die Lügen, Halbwahrheiten udn kruden Theorien präsentiert, die bei PMF und TJMK seit Jahren kursieren. Ich bin mir auch ziemlich sicher, daß dieser "Ted Thomson" ein aktives Mitglied bei PMF ist.
Danke übrigens an
@LittleGreenBag für das Feedback.