Amanda Knox
04.05.2014 um 13:37@Siegfrieden
Beitrag von Quiron (Seite 197)
Gehen wir also deine Contra-Liste durch:
Waschbecken bemerkte, liegt der Gedanke an die Ohren wohl nahe.
In ihrer eigenen schriftlichen Stellungnahme am nächsten Tag, gibt sie zu, sich diese Szenario vorgestellt zu haben, gleichzeitig bezweifelt sie aber stark den Wahrheitsgehalt ihrer Erinnerung. Sie zieht ihre Beschuldigung also faktisch zurück. Kennst du den genauen Wortlaut ihres Statements?
Den Tagebucheintrag habe ich auch schon mehrfach erklärt, z.B. hier:
Beitrag von Quiron (Seite 108)
"Raffaele Sollecito hat erfahren, daß auf einem seiner Küchenmesser die DNA des Opfers gefunden worden sein soll. Dafür hatte er keine Erklärung. In seinem Tagebuch spekuliert er darüber, wie es zu dieser Spur gekommen sein könnte. Ein Tagebuch ist keine Aussage vor Gericht unter Eid und es kann nunmal auch Denkfehler enthalten. Ein solcher ist ihm unterlaufen, denn laut Herrn Sollecito soll es tatsächlich zu so einem Ereignis in der Wohngemeinschaft der Frauen gekommen sein, aber natürlich dann nicht mit diesem Messer. Es ist einfach nur eine falsche Spekulation. "
Daß die Polizei eine Spur des Mordopfers auf dem Küchenmesser gefunden haben will, ist so oder so eine beunruhigende Entdeckung, um man nun schuldig ist, oder nicht. Wenn man unschuldig im Gefängnis sitzt, hofft man, daß die Polizei Beweise für die Unschuld findet. Statdessen geschieht plötzlich das Gegenteil. Da wäre ich auch beunruhigt.
Die DNA-Spur am Küchenmesser existiert nicht. Entwender es handelt sich um Kontamination oder um eine zu freie, wissenschaftlich nicht haltbare Interpretation. Daher muss auch nicht mehr als ein Messer verwendet worden sein.
Siegfrieden schrieb:Ich lasse gerne mit mir diskutieren...Wir werden sehen.
Siegfrieden schrieb:Aber muss man immer eine bestimmte Meinung haben?Jeder darf eine Meinung haben. Das schließt nicht aus, daß manche eine ausgesprochen unfundierte, engstirnige oder gar dumme Meinung haben. Es ist immer die Frage, auf welches Wissen und welche Informationen sie ihre Meinung gründen. Deine Pro-Liste sieht aber schon mal ganz gut aus.
Siegfrieden schrieb:Oder darf man sich auch trauen, kein abschließendes Urteil fällen zu können, wenn das selbst der Justiz mehr als schwer fällt?Das halte ich für eine gefährliche Schlussfolgerung. Es setzt nämlich voraus, daß die beteiligten italienischen Behörden kompetent und ehrlich an der Wahrheitsfindung interessiert sind. Der vorliegende Fall zeigt uns, daß beides nicht zutrifft.
Siegfrieden schrieb:Was mich sehr nachdenklich macht: Gemäß den Aussagen der Zeugen hat Knox in Anwesenheit der Polizei kurz vor dem Fund der Leiche gesagt, dass Kercher immer ihre Tür verschlossen habe. Vor Gericht sagte Knox aus, sie habe nur gemeint, dass Kercher manchmal ihre Tür verschlossen habe. Im Lanz-Interview 2013 äußert sie, dass es einen Übersetzungsfehler (von Sollecito?) gab und dass sie lediglich gemeint habe, dass die Tür „jetzt“ (also damals) verschlossen sei. Immer oder manchmal oder jetzt…? Oder gibt es drei Wahrheiten? Wenn man der Ansicht ist, dass Knox die Wahrheit sagt, ist halt die Frage, welche Version wahr ist.Nun, um das zu entscheiden, muss man betrachten, wer von welcher Version berichtet. Amanda Knox kennt nur eine Version, nämlich daß es vorgekommen ist, daß Meredith Kercher ihre Türe abgeschlossen habe. Und daß sie persönlich je etwas anders gesagt hat, ist nicht nachzuweisen. Ich empfehle dir dazu auch diesen Beitrag von mir zu lesen:
Beitrag von Quiron (Seite 197)
Gehen wir also deine Contra-Liste durch:
Siegfrieden schrieb:- In ihrem Buch und bei Lanz berichtet Knox, dass sie anfangs glaubte, das Blut im Waschbecken komme von ihren Ohrringen (merkt man das wirklich nicht, wenn die Ohren bluten?)Wer sagt, daß sie es nicht bemerkt hat? Sie hat frische Löcher gestochen, und die haben wohl zeitweise geblutet. Das bedeutet aber nicht, daß man es jedesmal bemerkt. Ohrläppchen sind so ziemlich die schmerzunempfindlichste Stelle des menschlichen Körpers. Als sie also diese Blut im
Waschbecken bemerkte, liegt der Gedanke an die Ohren wohl nahe.
Siegfrieden schrieb:- Die Verleumdung gegen Lumumba ist auch nach der Lektüre von Knox’ Autobiografie immer noch nicht schlüssig; sie erwähnt Anschreien von Polizisten und zwei Hiebe einer Polizistin gegen ihren Kopf (nicht schön, aber keine exzessive Gewaltanwendung), niemand hat ihr den Namen Lumumba in den Mund gelegt; niemand hat sie gezwungen, in einem späteren schriftlichen Statement diese Aussage teilweise zu bestätigenWoher willst du wissen, daß ihr niemand den Namen Lumumba suggeriert hat? Hast du etwa eine Aufzeichnung dieses Verhörs gesehen. Nach Frau Knox Version haben ihr die Polizisten erklärt, sie hätten Beweise für die Täterschaft Patrick Lumumbas und ihrer Anwesenheit am Tatort. Da sie sich aber nicht erinnern konnte, müsse sie diese Erinnerung verdrängt haben. Infolgedessen hat sie sich ein Szenario vorgestellt, in dem Patrick Lumumba Meredith Kercher ermordet.
In ihrer eigenen schriftlichen Stellungnahme am nächsten Tag, gibt sie zu, sich diese Szenario vorgestellt zu haben, gleichzeitig bezweifelt sie aber stark den Wahrheitsgehalt ihrer Erinnerung. Sie zieht ihre Beschuldigung also faktisch zurück. Kennst du den genauen Wortlaut ihres Statements?
Siegfrieden schrieb:- Sollecito hatte zunächst von einer gemeinsam besuchten Party zur Tatzeit gesprochen und dann behauptet, man habe den Abend gemeinsam zuhause verbracht und bald darauf, dass Knox ihn zum Lügen überredet habe (Aussage kann durchaus unter Druck erfolgt sein, aber Frage ist, wie dieser Druck motiviert ist)Raffaele Sollecito bringt rund eine Woche später die Ereignisse zweier aufeinanderfolgender Abende durcheinander. Nach seinen Angeban hat man ihm einen Kalender zur Orientierung verweigert. Auch von seinem Verhör existieren keine Aufzeichnungen.
Siegfrieden schrieb:- Sollecito hatte im Knast-Tagebuch die Spuren von Kercher auf dem Messer in seiner Wohnung damit erklärt, dass er sie beim gemeinsamen Kochen in seiner Wohnung aus Jux gepiekt habe; Kerchers Freundinnen erklärten übereinstimmend, dass Kercher nie in Sollecitos Wohnung war; das Messer beunruhigte auch Knox im Gespräch mit ihrer MutterDas ist nun kompletter Unsinn! Wo steht, daß dies aus Jux geschen sein soll?
Den Tagebucheintrag habe ich auch schon mehrfach erklärt, z.B. hier:
Beitrag von Quiron (Seite 108)
"Raffaele Sollecito hat erfahren, daß auf einem seiner Küchenmesser die DNA des Opfers gefunden worden sein soll. Dafür hatte er keine Erklärung. In seinem Tagebuch spekuliert er darüber, wie es zu dieser Spur gekommen sein könnte. Ein Tagebuch ist keine Aussage vor Gericht unter Eid und es kann nunmal auch Denkfehler enthalten. Ein solcher ist ihm unterlaufen, denn laut Herrn Sollecito soll es tatsächlich zu so einem Ereignis in der Wohngemeinschaft der Frauen gekommen sein, aber natürlich dann nicht mit diesem Messer. Es ist einfach nur eine falsche Spekulation. "
Daß die Polizei eine Spur des Mordopfers auf dem Küchenmesser gefunden haben will, ist so oder so eine beunruhigende Entdeckung, um man nun schuldig ist, oder nicht. Wenn man unschuldig im Gefängnis sitzt, hofft man, daß die Polizei Beweise für die Unschuld findet. Statdessen geschieht plötzlich das Gegenteil. Da wäre ich auch beunruhigt.
Siegfrieden schrieb:- Knox hat den ersten Anruf bei ihrer Mutter später völlig vergessen; dieser war zu einem Zeitpunkt erfolgt, als es immerhin im Haus ihrer Mutter 3 Uhr morgens war und als noch nicht viel passiert war, worüber sich ihre Mutter später selbst gewundert hatteFrau Knox hat tatsächlich einen Anruf bei ihrer Mutter vergessen. Nicht ungewöhnlich bei all den Ereignissen dieses Tages, an dem sie innerhalb kurzer Zeit viele Anrufe tätigte. Allerdings fand dieser Anruf um 12:47 (3:47 Seattle Ortszeit) statt, zu einem Zeitpunkt, als man bereits den Einbruch entdeckte und die Frage diskutierte, ob eine Alarmierung der Polizei gerechtfertigt sei.
Siegfrieden schrieb:- Die Freundinnen von Kercher haben übereinstimmend ausgesagt, dass Knox keinerlei Trauer, sondern schrilles Verhalten an den Tag gelegt habe und dass sie von Kercher wussten, dass es Spannungen gabJeder reagiert anders in soclhen Situationen. Über welche Zeit haben diese "Freundinnen" Frau Knox beobachten können, um ein abschließendes Urteil abgeben zu können? Und welche Spannungen sollen das konkret gewesen sein? Hat irgendjemand ausgesagt, daß Frau Knox je eine böses oder gehässiges Wort über Meredith Kercher geäußert hat? Hier wird maßlos übertrieben.
Siegfrieden schrieb:- Die eigenen Mitbewohnerinnen glaubten offenbar auch an Knox’ Schuld, denn in ihren Aussagen wird deutlich, dass die Simulation des Einbruchs möglich war und dass es Konflikte über die Hygenie gab"Konflikt" ist maßlos übertrieben. gab es etwa einen lautstarken Streit? Nein. Meredith Kercher hat Amanda Knox die Gepflogenheiten in Europa erklärt? Gibt es Zeugen, die belegen können, daß Frau Knox darufhin unwillig oder verärgert reagierte?
Siegfrieden schrieb:- Es gab offenbar keine Spuren von anderen; und der Mord kann nur von mehreren verübt worden sein und mit 2 Messern; gegen einen Angreifer allein hätte sich Kercher mit ihren Karate-Kenntnissen wohl verteidigen können, wie ihr Vater meinteEs gibt keinen Beweis für die Beteiligung mehrerer Personen an dem Mord. Wenn doch, dann nenne ihn doch bitte.
Die DNA-Spur am Küchenmesser existiert nicht. Entwender es handelt sich um Kontamination oder um eine zu freie, wissenschaftlich nicht haltbare Interpretation. Daher muss auch nicht mehr als ein Messer verwendet worden sein.
Siegfrieden schrieb:- Sollecito versucht sich inzwischen von Knox zu distanzieren und berichtet, dass er keine Antworten erhalten habe, warum sie so lange am Tatort gewesen seiEr versucht sich nicht von Frau Knox zu distanzieren. Das ist nur wieder eine Übertreibung der Sensationspresse, die Aufmerksamkeit braucht. Herr Sollecito hatte sechs Jahre Zeit, sich zu distanzieren, jetzt damit anzufangen, bringt nichts mehr.