Hallo !
Späte Antwort meinerseits. Ich kann mir leider zeitlich nicht leisten, oft in Internetforen zu schreiben und zudem fehlt mir oft die Lust. Daher nur kurz.
@QuironGesichert ist tatsächlich nur die Existenz einer kleineren Tatwaffe, die für die kleineren Wunden verantwortlich sein muss und für die größere verantwortlich sein kann. Diese Waffe wurde nie sichergestellt. Die Existenz einer zweiten größeren Tatwaffe ist daher nicht zwingend notwendig. Daher ist es in der Folge ebenso entbehrlich, sich einen Einzeltäter mit zwei Waffen hantierend vorzustellen zu müssen.
Ich würde die Existenz einer zweiten Tatwaffe als gesichert ansehen und zwar auf folgendem Grund: auf Merediths Bett fanden sich blutige Abdrücke eines Messers, welches zu groß für Merediths kleinere Halswunde ist:
http://www.perugiamurderfile.org/gallery/image_page.php?album_id=43&image_id=3617Dieser Messerabdruck sieht mir nicht so aus, als habe das dazugehörige Messer in 4 cm Tiefe nur eine Breite von 1,5 cm (wie Merediths kleine Halswunde). Ergo : ganz sicher mindestens zwei Tatwaffen, von denen die kleinere nicht gefunden wurde.
Waswarda schrieb:
- der blutige Fußabdruck auf dem Badetuch im Badezimmer stammt nicht von Guede, ist aber mit Sollecitos Fuß kompatibel
Wer das behauptet lügt und verwendet überdies Wieselworte.
Die aggressive Art, mit der Du Deine Thesen vorbringst und mich der Lüge bezichtigst, halte ich für unangemessen. Halten wir uns an die Tatsachen. Jeder kann dann selbst entscheiden, wer hier lügt.
"Kompatibel" heißt allenfalls, daß man Raffaele Sollecito als Verursacher des Abdrucks nicht hundertprozentig ausschließen kann.
Genau das habe ich gemeint. Was hat das mit Wieselworten zu tun ?
So wie hundertausende andere Männer wohl auch,
Es fragt sich, wieviele dieser Männer denn jemand kannten, der Zugang zum Haus hatte bzw. wieviele Männer sich überhaupt jemals in der Nähe des Hauses befunden haben. Und schon schmelzen "Hunterttausende" zu einigen wenigen zusammen.
Und wer behauptet, der Abdruck könne definitiv nicht von Rudy Guede stammen, lügt. Hast du dir die Vergleichsabdrücke einmal selbst angesehen? So "kompatibel" wie der von Raffaele Sollecito ist er allemal.
Ich habe mir nicht nur die Vergleichsabdrücke angesehen, sondern auch ausführlich darüber nachgelesen, es reicht nämlich nicht, einfach nur die Abdrücke anzuschauen.
Ich bleibe dabei, dass der Fußabdruck auf dem Badetuch nicht von Guede stammt:
http://themurderofmeredithkercher.com/The_Bathmat_FootprintMan kann hier gut sehen, wie gering die Korrelation mit Guedes Fuss ist und wie groß die Korrelation mit Sollecitos. Die Fotos, die auf obengenannter Seite und u.a. auch auf :
http://www.injusticeinperugia.org/footprints-03.htmlvon den Fussabdrücken zu finden sind, können jedoch täuschen. Auf den Fotos sieht Sollecitos Abdruck so groß wie Guedes aus. In Wirklichkeit ist das aber nicht der Fall; Sollecito hatte, wenn ich nicht irre, Größe 42 und Guede 46,5. Diese Größenverhältnisse sind in vielen Abbildungen eben leider nicht berücksichtigt. Berücksichtigt man diese Verhältnisse, dann kann Guede mit sehr großer Wahrscheinlichkeit als Verursacher dieses Abdruckes ausgeschlossen werden (ebenso übrigens wie Amanda).
Dies ist ein vorschneller Schluss. Die Fußspuren sagen nur aus, daß Rudy Guede während seines Aufenthaltes im Haus mindestens einmal diesen Weg mit einer blutbedeckten Schuhsohle gegangen ist. Die Spur setzt sich aber draußen nicht fort. Er kann also an der Tür wieder umgekehrt sein, nachdem ihm aufgegangen ist, daß sie verschlossen war. Er ist ins Schlafzimmer zurückgekehrt, hat sich die Schlüssel gegriffen, damit die Türe abgeschlossen, ohne eine weitere Spur vor dem Schlafzimmer zu hinterlassen und ist dann zur Haustüre hinaus, die er hinter sich zugezogen hat, ohne zu ahnen, daß sie defekt ist.
Also : Du schreibst, dass die Spur sich nach außen nicht fortsetzt, was ich nicht als sicher ansehe, da er draußen auf anderes Material getreten ist als drinnen, und es zudem ja auch immer einen gewissen Verschleiß gibt. Aber Guedes Spur setzt sich eben auch nach innen zurück nicht fort, d.h. wir haben für sein Umkehren an der Haustür keinen Beweis. Er kann ins Merediths Zimmer zurückgekehrt sein....ja, aber: ich hätte den Weg gewählt, auf dem ich reingekommen bin, nämlich aus dem Fenster. Wenn Guede so athletisch gewesen sein soll, über das Fenster hereinzukriechen, dann hätte er auch einen Sprung aus dem Fenster ausgehalten.
Ebensowenig muss die Spur entstanden sein, indem Rudy Guede sofort nach der Tat zu flüchten versuchte. Er kann sich danach noch einige Minuten im Haus aufgehalten haben (vor allem im kleinen Badezimmer), bevor er in Blut getreten ist und die Spuren hinterlassen hat.
Durchaus denkbar, er selber behauptet das ja er habe der blutenden Meredith helfen wollen und sei dann erst geflohen (übrigens durch die Haustür, durch die seiner Angaben zufolge vorher Amanda Knox und Raffaele Sollecito geflohen sind). Ich glaube aber doch, das er direkt vom Tatort nach draußen gelaufen ist, selbst wenn er noch eine Weile im Haus war.
Vor allem nicht, wenn es zu keiner Kraftübertragung kommt, die für einen Hautabrieb sorgen könnte. Der Einbrecher hat in Filomena Romanellis Zimmer nicht viel bewerkstelligt und sich möglicherweise sogar nur wenige Sekunden darin aufgehalten, bevor er sich zunächst vom Rest des Hauses ein Bild gemacht hat.
Dafür, dass er "nicht viel bewerkstelligt" hat, hat er aber eine Menge Unordnung geschaffen, gestohlen aber wurde gerade aus Filomenas Zimmer nichts.
Der Grund, warum in Frau Romanellis Zimmer so wenig Fingerabdrücke gefunden wurde, liegt wahrscheinlich hauptsächlich daran, daß nicht gründlich danach gesucht wurde.
Ja, aber es ist doch interessant, dass in Laura Mezettis Zimmer reichlich Abdrücke von ihr selbst gefunden wurden. Da kann mir keiner erzählen, dass man dann in Filomenas Zimmer, wo ein Einbruch stattgefunden zu haben schien, nicht richtig suchte.
Das weiß ich nicht, darüber kann ich nur spekulieren, und letztlich haben Spekulationen - von wem auch immer - keine Beweiskraft. Was also soll diese Lampe beweisen?
Sie ist ein seltsames Puzzleteil in diesem seltsamen Fall. Da nun Meredith selbst zwei Lichtquellen (nämlich eine portable Lampe und eine funktionierende Leuchte über dem Bett) im Zimmer hatte, muss die Frage gestellt werden, was Amandas Lampe in Merediths Zimmer verloren hat. Meredith hatte gar kein Motiv, selbige sich auszuleihen. Wenn man aber bedenkt, dass die Täter vielleicht etwas Kleines verloren haben und der Weg zu Merediths portabler Lampe durch Leiche und evtl. auch Blutspuren umständlich, riskant oder versperrt war, dann macht es Sinn, sich selbst eine Lampe zu holen und auf dem Boden nach dem verlorenen Objekt zu suchen. Wir werden es leider nie genau erfahren.
Ach hat sie das? Wo steht das bitte von ihr formuliert und in ihren eigenen Worten? Hast du dir etwa die Aufzeichnungen über das Verhör angeschaut, um zu so einer Aussage zu kommen?
Ihr Statement vom 06.11.2007 05:45 Uhr erscheint mir deutlich genug. Sogar Hellmann hat ja auch das Calunnia-Urteil gegen Amanda Knox nicht aufgehoben und der hat ja nun sonst alles zugunsten der Angeklagten ausgelegt.
Viele Grüße