Berlusconi ist eine peinliche Skandalnudel.
trotzdem war es auch in seinem Fall ein Skandalurteil:
http://aron2201sperber.wordpress.com/2013/06/26/italiens-justiz-hat-wieder-zugeschlagen/Es gab keine Beweise,
» dass Berlusconi mit der Minderjaehrigen Sex gehabt hatte
» dafuer gezahlt hatte
» dass er von der Minderjaehrigkeit der 17jaehrigen gewusst hatte
» und dass er durch seinen (peinlichen) Anruf Beamte zum Amtsmissbrauch (der trotz des Anrufes auch nicht stattgefunden hatte, weswegen er auch nur wegen Versuch verurteilt wurde) angestiftet hatte.
Saemtliche Zeugen sagten zu seinen Gunsten aus, was zur Folge hat, dass nun gegen ueber 30 Personen (darunter auch die Beamten, die eben keinen Amtsmissbrauch fuer Berlusconi begangen hatten) wegen falscher Zeugenaussage ermittelt wird.
Hetten die Beamten, denen das Gericht keinen Amtsmissbrauch nachweisen konnte, einfach trotzdem gegen Berlusconi ausgesagt, waere es fuer sie wesentlich unriskanter gewesen.
Selbst wenn man trotz all dieser Argumente fuer einen Freispruch (aus Mangel an Beweisen) von seiner Schuld ausgeht, ist das Urteil voellig unverhaeltnismaessig.
Wuerde man alle Italiener, die mit minderjaehrigen Prostituierten schlafen, gleich behandeln, muesste man hunderte neue Gefaengnisse bauen.
Wie hoch muesste in Italien wohl die Strafe fuer einen Roman Polanski sein, der eine 13jaehrige vergewaltigt hatte?
Wenn fuer einvernehmlichen Sex mit einer 17jaehrigen 7 Jahre angemessen sind, kann es eigentlich nur Lebenslaenglich sein.
Einen Skandalpolitiker kann man abwaehlen (auch wenn das in Italien aufgrund der Unfaehigkeit der Opposition schwierig ist).
Eine Skandaljustiz, die nach Lust und Theorie urteilt, ist ein tiefgreifenderes Problem.
Sogar Italiens Tageszeitungen, die nicht gerade zu Berlusconis Freunden gezaehlt werden koennen, waren von der Eigenmacht der italienischen Justiz einigermassen verbluefft.