Mord an Frauke Liebs
05.11.2021 um 00:36pia100 schrieb:Wie sagen die Kriminaler gerne: Man muss die Dinge in der Gesamtschau betrachten. Und da ist es ja dann doch sehr auffällig / markant, daß es im direkten Umfeld / Freundeskreis von Niels innerhalb weniger Wochen zu zwei Todesfällen gekommen ist - mal ganz nüchtern und sachlich betrachtet: So oft kommt das bestimmt nicht vor.Das scheint mir vorrangig und zu allererst sehr traurig und nicht weniger großes Unglück zu sein. Diese zwei Verluste haben aber keinerlei erkennbaren Zusammenhang bis auf den zeitlichen, geschweige denn eine auch nur angedeutete Kausalbeziehung. Und doch, es kommt durchaus vor, dass Menschen zwei Bekannte oder Freunde oder Verwandte verlieren, auch ohne Ursache-Wirkungsbeziehung.
Bitte nicht falsch verstehen: ich bin kein Fan davon alles und jeden argumentativ zu zerfleischen oder immer dagegen reden zu müssen. Ich sehe da nur keinen richtigen Zugang in diese Richtung der Diskussion.
pia100 schrieb:Niels konnte als Tatverdächtiger laut dem Ermittler Östermann ausgeschlossen werden. Aber die Frage, ob sein Umfeld oder Beziehungsgeflecht da nicht doch irgendwie drin verstrickt ist, liegt für mich sehr nah. Und eine Durchleuchtung / ein Diskurs über sämtliche mögliche Auffälligkeiten / Ungereimtheiten in diesem Zusammenhang macht meiner Meinung nach absolut Sinn.Welche Ungereimtheiten meinst du genau?
pia100 schrieb:Natürlich kann man sagen: Das wird die Polizei schon alles genauestens untersucht haben. Dann braucht man hier allerdings auch nicht weiter zu diskutieren. Dann kann es nämlich fast nur noch ein völlig Fremder gewesen sein, der danach nie wieder eine ähnlich gelagerte Tat begangen hat.Würde nicht unbedingt sagen, dass die Polizei hier vollkommen fehlerfrei gearbeitet hat. Ich bezog mich allein auf das Motiv Eifersucht, weil ich glaube, dass dies ein Motiv ist, auf das sich die Polizei sich unglaublich gern stürzen würde, wenn es auch nur den kleinsten Hinweis gäbe. Alle anderen möglichen Motive können auch gut aus dem Umfeld heraus kommen, ohne dass dies sofort ins Auge sticht.
pia100 schrieb:Die seltsamen - in der Kriminalgeschichte einzigartigen Anrufe während der Woche - werden meiner Überzeugung nach sehr spezifische Gründe gehabt haben, da der Täter beim Chauffieren von Frauke in die verschiedenen Anruf-Gebiete durchaus diversen Risiken ausgesetzt war. Da man nie wieder von einem ähnlichen Verhalten eines Täters gehört hat, wird diese Taktik des Täters spezifisch diesem Kriminalfall zuzuordnen sein.Natürlich war er Risiken ausgesetzt, aber er ist bei weitem nicht der einzige Täter, der übertrieben riskantes Verhalten an den Tag legt. Manche spielen regelrecht Katz und Maus mit der Polizei immer auf der Jagd nach dem Kick, nahe des Auffliegens zu sein. Sensation seeking findet man nicht selten bei Tätern mit vermindertem Angstgefühl.