AnNevis schrieb:Nur einmal annehmend, Frauke hat nicht den Inhalt der SMS freiwillig verfasst.
Genau, diese Frage kann man sich ansehen und man könnte erst mal dabei die Frage, ob dieser Jemand zu Frauke ein Bekannter oder Unbekannter wäre, aussen vor lassen, weil an dem Punkt nur zweitrangig.
Also mal theoretisch angenommen, der Täter schrieb die SMS selbst um 0.49 aus der Gegend Nieheim drängt sich ja die Frage nach dem
"WARUM tut er das?"sofort auf.
Zur Beruhigung?
Käme im ersten Moment in Betracht, doch wenn man dem Täter unterstellt, er hatte die Herrschaft über Fraukes Handy ist darin eines sehr bemerkenswert. Nämlich diese Entfernung zu Paderborn. Das beruhigt doch niemanden, eine Frau die nach Hause gehen wollte über einen 10 - 15 minütigen Fußweg durch die Stadt PB meldete sich dann aus 30 - 40 km Entfernung mit einer SMS wieder. Das ist doch ein Umstand wobei jeder dabei sofort daran denkt, hier stimmt doch irgendwas gehörig nicht. Und wenn ich eben wie oben die Herrschaft des Frauke-Handys dem Täter unterstelle, so ist doch klar, er hätte es doch völlig
anders händeln können. Etwa eine SMS aus Paderborn zu schreiben. Das würde ein viel runderes Bild abgeben, Frauke will nach Hause gehen, ist aber irgendwo in PB dann hängen geblieben. Aber die Gegend Nieheim, wo sich so mal gar nix tut?
Wenn ich dem Täter also zugestehe, er muss diese SMS (wenn er sie denn selbst schrieb oder Frauke dazu zwang) ja gar nicht aus Nieheim versenden, er hätte auch die Möglichkeit gehabt als Beispiel nach PB zurück zu fahren , etwa eine Stunde später um ca. 1:49 ne SMS dann von dort zu versenden? Tat er aber nicht. Was dann übrig bleibt ist eben diese merkwürdige Distanz, die 30 - 40 km Entfernung von PB und Nieheim.
Dazu kommt noch, dass er wohl sein eigenes Handy abgedreht hatte?
* Es wird nicht viele Handys geben, die um ca. 23 Uhr - 23:30 in PB eingelockt waren und dann danach um 0:49 in Nieheim-Funkmasten. Ein Datenvergleich der Standortdaten hätte also zu ihm führen können, wenn er in PB und im Funkmasten Nieheim-Entrup eingeloggt mit seinem eigenen Handy gewesen wäre. Dieses Nichtfinden in Nieheim-Entrup-Mast spricht aber mehr dafür, dass
schon vor der ersten SMS was gehörig aus dem Ruder gelaufen sein könnte - und
nicht erst danach. Warum soll einer schon vorher aufpassen, dass man seine Handynummer und IMEI nirgends in den Einlogdaten/Standortdaten vorfindet?
Klar kann auch sein, er hatte gar kein Handy, doch diese Möglichkeit erachte/ordne ich eher als sehr unwahrscheinlich ein.
Ich selbst lege mich aber hier
nicht fest, ob die erste SMS der Täter selbst schrieb oder von Frauke noch freiwillig geschrieben wurde. Ich habe mich hier schon für beide Seiten eingesetzt, es gibt bei jeder Betrachtungsweise ein
"Dafür" und was
"Dagegen" spricht. Man sollte darin - so denke ich für mich selbst jedenfalls - flexibel bleiben, wenn die Waage mal in die ein und dann wieder in die andere Richtung ausschlägt.
*Viele Verbrecher denken es wäre schlau von ihnen, wenn sie ihr Handy vor einem Verbrechen was sie verüben ausschalten. Doch oft trifft das Gegenteil zu. Wenn ihr Handy immer aufgedreht war - und dies kann die Polizei auch nachträglich in einem gewissen Zeitrahmen noch feststellen - und man stößt dann auf diesen Tatverdächtigen in den Ermittlungen und gerade zum Zeitpunkt des Verbrechen ist sein Handy abgeschaltet gewesen - sonst nie, kommt er erst recht in Verdacht mit dem Verbrechen direkt zutun zu haben.
Schlauer verhalten sich dabei Verbrecher, wo der Täter zur Tatausführung sein Handy daheim aufgedreht liegen lässt, ist zwar kein Alibi, diese Datenerfassung über sein Handy unterstützt aber sehr wohl eine evtl. Falschaussage, wenn man jemanden eines Verbrechens etwa um Mitternacht verdächtigen würde und er sagt, ich bin um 22 Uhr bei mir daheim schlafen gegangen und um 7 Uhr früh aufgewacht. Dazu muss er natürlich hoffen, dass ihn niemand draussen erkannt oder eine Kamera wo gefilmt hätte. Ich habe mal eine Doku gesehen, wo der Mörder sein Handy in einem Taxi versteckte, dies durch die Stadt fahren ließ und er ging daweil seine Frau daheim umbringen; danach holte er sich sein Handy wieder zu sich. Auch dem kam man aber auf die Schliche - Gott sei Dank!