ThoFra schrieb:Darauf bezog sich mein von Dir zitierter Post.
Theoretisch also dennoch möglich, dass Frauke sich schnell abbauende Substanzen verabreicht wurden, solange sie noch lebte.
Ist schon ok, wollte nur vermeiden, dass deine Satzformulierung möglicherweise in die falsche Überlegensrichtung führt, der Leichnam war schon so stark verwest, dass keinerlei Analyse der Forensik über Drogen/Medikamenteneinahme mehr möglich gewesen wäre.
brigittsche schrieb:Ob das Absetzen mit diesem Wissen (der Täter plant den Mord und will, dass an seinem Opfer keine Drogen/Medikamente mehr nachweisbar sind) geschehen ist, wäre dann die nächste Frage.
Gute Frage! 👍
Ich würde sie aber gerne umdrehen und hier die Frage mal dazu aufwerfen, ob es denn dem Täter nicht viel nützlicher gewesen wäre, wenn bei Fraukes Leichnam ein vorheriger Drogenkonsum festgestellt worden wäre?
Denn die Überlegung wäre darin, warum stört es dem Täter nicht, dass der Gesprächsteilnehmer schnell ein Drogenproblem bei Frauke andenken kann (Chris: Sie klang wie auf Droge), wenn er sie eben mit "verwaschener Stimme" telefonieren lässt, und im Leichnam würde es ihm mächtig stören und dies ihm total zuwider handeln? Das widerspricht sich doch in sich selbst - mMn.
Auch die Frage nach einem anderen Typen, wo sie darauf antwortet, sie würde nicht wegen eines anderen Typen wegbleiben, kann man gut und gerne darin andenken, dass Drogenkonsum/ausprobieren die Ursache ihres Wegbleibens rüber kommen sollte, also Drogen und
nicht etwa alternativ ein weibl. Wesen/Liebschaft. Dazu kommt dann diese Unzuverlässigkeit, anzukündigen, sie kommt nach Hause - und dies eben niemals passiert. Und diese Unzuverlässigkeit würde ja schon nach dem Verlassen des Pubs anfangen, wo sie angeblich heimgehen will aber stattdessen in die Gegend Nieheim fährt. Auch ein Zeichen von Drogenabhängigen, auf deren Wort man sich nicht wirklich je verlassen kann, die viel versprechen/sagen aber oft nix darin halten können - wegen ihrer Sucht. Dazu die Rahmenbedingungen: Neue Stadt - neuer Freundeskreis - wo man genau weiß, dies ist bei etlichen Menschen oft der Grund (wenn sie in den falschen Freundeskreis geraten), dass sie im Drogensumpf versinken.
Ich würde es also mal so formulieren, ein Drogennachweis bei Fraukes Leichnam hätte den Täter kaum geschadet und zum Nachteil gereicht sondern viel mehr in die Karten gespielt. Warum?
So ein Drogennachweis würden weitere große Spekulationsdimensionen eröffnen, etwa (nur Beispiel), sie hat sich dort am WC im Pub was eingeworfen und wollte danach aufgeputscht doch noch was erleben. Umstände und (falsche) Überlegungen die dann sofort bei einem nachgewiesenen Drogenkonsum in Erscheinung treten, die dem Täter sehr wohl in die Hände spielen würden/könnten. Je mehr mögliche Perspektiven sich eröffnen, die in völlig verschiedene unnötige Blickrichtungen dann gehen, umso schwerer wird es, den wahren Täter zu fassen. Und ein Drogennachweis hätte viele neue Blickrichtungen eröffnet.
Jetzt haben wir aber den Fakt, dass bei Fraukes Leichnam keinerlei Drogenkonsum nachgewiesen werden konnte. Dies steht für mich erst mal im Vordergrund und ist wichtig. Weil es ein Faktum darstelllt. Auch wenn dies ja leider nicht gleichzeitig bedeutet, dass nicht doch Drogen dabei waren.
Aber der Täter vermeidet es bei den Telefonaten nicht - so meine Überlegung dazu, eine Frauke, bei der man schnell auf die Idee kommt, sie steht möglicherweise unter Drogen, so dem Gesprächsteilnehmer zu präsentieren? Doch bei der Leiche ist/wäre es ihm wichtig, dass keinerlei Drogen nachzuweisen wären? Dann müsste er nach dem letzten Telefonat noch zeitlich zuwarten, bis er sie umbringt, damit sich die Droge aus ihrem Körper noch abbauen kann? Ich glaub' das ned wirklich.
Mir persönlich wäre das viel zu weit hergeholt. Ich denke gerade das Gegenteil und frage mich, warum der Täter Frauke nicht doch Drogen verabreichte, die man zu 100% nachweisen kann? Er hätte doch genug Zeit gehabt, dies zu tun, oder? In meinen Augen würde bei so einen Drogennachweis der Täter eher aufjubeln als umgekehrt, dass er ihn fürchtet. Dieser Drogennachweis hätte mMn. seinen Täterschaftsnachweis noch viel komplizierter gemacht und noch mehr verdunkelt als es eh schon passiert ist.
Ich würde also die Frage aufwerfen:
"Warum gab der Täter Frauke keine Drogen, die bei einem Leichenfund eindeutig nachzuweisen wären"? Konnte er nicht, hatte er keine....???
Ich glaube also eh viel mehr daran, der Täter gab Frauke vor, dass sie etwa wie auf Droge rüberzukommen hat. Der Täter gab mM. auch vor, Paderborn explizit zu erwähnen, nach Hause zu kommen (damit das Erscheinungsbild der Unzuverlässigkeit zu fördern) etc....! Was Frauke am Tele sagte ist für mich
nicht aus Fraukes Kopf heraus entstanden sondern der Ursprung, Ausgangsbasis und Überlegungen dafür/dazu liegt für mich in dem Verbrecherhirn des Täters.