Doverex schrieb am 15.04.2021:Ich glaube also eh viel mehr daran, der Täter gab Frauke vor, dass sie etwa wie auf Droge rüberzukommen hat. Der Täter gab mM. auch vor, Paderborn explizit zu erwähnen, nach Hause zu kommen (damit das Erscheinungsbild der Unzuverlässigkeit zu fördern) etc....! Was Frauke am Tele sagte ist für mich nicht aus Fraukes Kopf heraus entstanden sondern der Ursprung, Ausgangsbasis und Überlegungen dafür/dazu liegt für mich in dem Verbrecherhirn des Täters.
Nirvana21 schrieb:Also ich weiß jetzt nicht genau ob ich’s richtig verstanden habe.Denkst du Frauke sollte sozusagen in einem schlechten Licht erscheinen u ihren Angehörigen sollte suggeriert werden dass sie Drogen nimmt.
Ja ich
glaube, dass Frauke keinerlei Drogen verabreicht bekam, kein Schlafentzug und somit auch keine Müdigkeit in dem Fall tatsächlich je eine Rolle spielten. Aber
Glauben = nicht Wissen - wie immer!
Aber ob man Angehörige oder auch Chris sowas suggerieren kann/könnte, die ja Fraukes Persönlichkeit, ihre inneren Werte und Zuverlässigkeit doch recht gut kannten, müsste man hier an diesem Punkt schon stark hinterfragen und würde ich persönlich eher bezweifeln. Aber andersherum gesehen und vielleicht als kleines Hilfsmittel, würde ich eher versuchen sich in einen Polizei-Beamten, der da diesen Vermisstenfall aufnimmt, hinein zu versetzen? Wie schaut das für den aus und wie stelle ich mir das so ungefähr vor?
Da kommt also eine Mutter und meldet ihre Tochter als vermisst. Eine Tochter die erst vor ein paar Monaten in eine neue Stadt umzog für ihre Ausbildung, mit dem Ex über eine gemeinsame Wohnung verfügt, hier in dieser Stadt neue Freunde, neue Arbeitskollegen kennenlernt und findet, somit auch einen völlig neuen Freundes.- u. Bekanntenkreis um sich vereint. Der Beamte hat zu diesem Zeitpunkt dazu auch keinerlei Ahnung darüber, wie innig das Verhältnis etwa zwischen den Eltern und der Tochter tatsächlich wäre/ist. Die Tochter ist also aus einem Lokal am Abend nicht heim gekehrt und auch nicht an ihrer Ausbildungsstelle am nächsten Tag erschienen. Schrieb aber ne SMS, dass sie nun später kommt.
Schon diese Rahmenbedingungen (Tochter wohnt mehr oder weniger unabhängig in einer anderen Stadt als die Eltern, eine neue fremde Stadt für sie, neuer Freundeskreis für sie) sind für Mutter Liebs bei der Vermisstenanzeige eher schon nachteilig anzusehen. Wenn der Beamte (ich weiß es nicht - könnte aber gut möglich sein) Mutter Liebs etwa fragt:
"Nimmt/Nahm ihre Tochter schon mal Drogen?" und die Mutter antwortet darauf:
"Nein, meine Tochter würde dies niemals tun", so weiß der Beamte aus seiner Erfahrung heraus, solche Aussagen tätigen viele Eltern. Was sich aber im Nachhinein oft als völlige Unwissenheit der Eltern über ihr Söhnchen/Töchterchen heraus stellt. Ob Lehrerin, Putzfrau oder anderer Beruf, der soziale Status spielt bei dieser Unwissenheit oft keine große Rolle.
Also die Position von Mutter Liebs war mMn. schon schlecht von Anfang an bei der Vermisstenanzeige! Wenn nun der Beamte vernimmt, sie klang - als sie sich meldete - wie auf Droge, dann fühlte sich der Beamte nur total bestätigt in dem Verdacht, da kommt eine Person nicht heim oder zu ihrer Ausbildungsstätte, weil sich wer wohl nen Trip reinzieht und somit mal in einer "anderen Welt" abgetaucht ist - in einer neuen Stadt mit völlig neuen (dann falschen) Freundeskreis.
Die Polizei hat ja genügend Erfahrung, wieso Menschen abtauchen und dann auf einmal auch wieder da sind. Und wissen natürlich auch, was eine neue Stadt, Wohnung ohne Eltern aber mit total neuen Freundeskreis bedeuten könnte.
Meist würde es viel mehr helfen, wenn nicht die Eltern (was die sagen/denken über ihren Sohn/Tochter kann stimmen, stimmt aber leider auch oft so überhaupt nicht), sondern vielmehr die ca. gleichaltrigen aktuellen Freunde mit der Polizei direkt reden bei einem Vermisstenfall. Weil die wissen oft bei weitem mehr Bescheid darüber, ob dieses angeblich "brave" Söhnchen/Töchterchen sich auf Droge ausprobieren würde oder nicht und dabei der Arbeit fern bleiben - und denen wird eben mehr geglaubt und Gehör geschenkt, wenn diese felsenfest behaupten:
"Das würde unsere Freundin/Freund niemals tun, einfach so wegbleiben, nicht arbeiten gehen sondern abtauchen, hier muss vielmehr ein Verbrechen vorliegen."
Das resultiert daraus weil die Polizei weiß, der aktuelle Freundeskreis kennt - gerade bei einer jungen Person - diese oft
viel besser als die eigenen Eltern. Dazu wie bei Frauke, Wohnung ohne Eltern.... ! Das Frauke zu ihrer Mutter wohl trotzdem einen recht guten und auch innigen Draht pflegte, konnte der Beamte damals nicht wissen oder gar erkennen. Glaube ich mal. Es ist halt leider so, dass Eltern oft überhaupt nicht mitkriegen, was Söhnchen/Töchterchen so in ihrer Freizeit tatsächlich treiben und dann auf einmal aus allen Wolken fallen. Kommt ja öfters vor.
Ich finde aber nebenbei bemerkt, Mutter Liebs hat für ihre eher schlechte Ausgangsposition ne Menge heraus geholt. Es wurden ja auch die Kommunikations.- oder Standortdaten von Fraukes Handy erhoben, was aufzeigt, mit welchen Nachdruck sie agierte.
Ich sehe also schon eine starke Beeinflussung, auch darin als fatal an, wenn Frauke sich meldete und dabei wie auf Droge klang und so rüber kommt. Dazu mehrmals ankündigte, eh nach Hause zu kommen und dies nicht einhält. Hier wird möglicherweise der Verdacht einer Unzuverlässigkeit weiters genährt? Eine Unzuverlässigkeit einer Person, welche gerade die Polizei sehr gut kennt, wenn Drogenkonsum mit im Spiel ist. Frauke wäre ja nicht die Erste gewesen, die wegen Drogenkonsum nicht auf Arbeitsplatz erscheint. Auch dieses
"... nicht wegen eines anderen Typen wegbleiben..." sehe ich vielmehr als Anspielung und als Hintergrundfingerzeig, sich auf Drogen mal ausprobieren zu wollen, und deshalb ein Heimkommen seine Zeit braucht oder verschoben wird?
Ich glaube aber wie oben schon erwähnt, überhaupt
nicht, dass Drogen irgendwie nur in dem Fall eine Rolle einnehmen. Ja ich glaube, der Täter zwang/gab Frauke dies vor, wie auf Droge rüber zu kommen oder auch ihre baldige Heimkunft mehrmals anzukündigen.
Das gerichtsmedizinische Gutachten spricht gegen Drogenverabreichung, dass Frauke im Grunde in den Telefonaten, egal ob sie sich klar anhörte, wie auf Droge oder in totaler Müdigkeit rüber kam, trotz all dem keinerlei Fehler machte, sich nicht verredete und dabei was verriet, ...und dazu kommt noch wem telefonieren zu lassen obwohl man unter Drogen niemanden wirklich kontrollieren kann .... es spricht vieles dagegen, dass jemals tatsächlich Drogen im Spiel waren.
Und wie ich weiter oben schon andachte, für mich würde/hätte es dem Täter sehr gut und bestens in den Kram gepasst, wenn man bei Fraukes Leichnam nen Drogenkonsum festgestellt hätte, als umgekehrt, diese Feststellung hätte ihm geschadet.
Schon ist die nächste mögliche Unstimmigkeit in solchen Überlegungen vorhanden, weil man sich dann fragen muss, WIESO tat er es nicht(?), die Möglichkeit wäre doch da gewesen in dieser mind. einen Woche? Oder gibt es einen anderen Grund, dass er dies nicht konnte, nachweisbare Drogen (die ja sowieso den weit überwiegenden großen Anteil im Drogengeschäft ausmachen) Frauke zu verabreichen? Weil er solche Substanzen nicht besaß und sich auch keine besorgen konnte oder welche möglichen weiteren Gründe könnten die Ursache dafür sein?
Man sieht schon, je tiefer und weiter man in dem Fall eintaucht, werden die Fragen sicher nicht weniger, sondern immer mehr.
Jetzt ist meine Antwort ein bisserl länger geworden als von mir gewollt 😉, aber wenn man so im Schreiben gerade drinnen ist... hmm 😎.
Auf alle Fälle wäre meine kurze Antwort:
NEIN dazu dass der Täter damit den Angehörigen - die Frauke gut kannten - je was suggerieren konnte -
JA aber für Alle, die Frauke nicht so gut kannten, dazu gehört erstmals auch der Beamte der die Vermisstenanzeige aufnahm genauso dazu.