Jaja, die wiedrsprüchlichen Anrufe und Fahrten zu der Tat. Ich will mich nicht wiederholen, doch ich kann mir das alles (wenn es ein unbekannter Täter ist) irgendwie - für mich - gut erklären.
@Sven1213 Ich hoffe, da verwechsele ich nichts, doch du hast letztens geschrieben, du kennst keine Fälle, bei der ein Entführer seinem Opfer soviel Spielraum lässt und glaubst deswegen nicht an eine geplante und/oder sexuelle Tat.
Warum?
Es gibt viele Kriminalfälle, bei denen der Entführer bei einer sexuellen Straftat zusätzlich auf verschiedenen Arten mit "dem Leben und Sterben'" seine Opfers spielte. Desweiteren wissen wir in der Psychologie um auffallend viele sexuelle (Täter-Opfer Rollen) Muster, welche beim Akt, die Todesnähe suchen wie z.B. Asphyxie. Bei "dem Leben und Sterben" Spiel besitzt der Täter sein Opfer auf allen Ebenen "ehrlich" und er kann alles, bei einer Entführung aus seinem Opfer "auspressen". Hier wurden bei der vermutlichen Folterung keine Forderungen an das Umfeld gestellt und es konnte sich nur um eine "Aufgabe" für Frauke handeln. Eine Vergewaltigung bezieht generell alle Ebenen ein und in diesem Fall war es wohl dem Täter wichtig, das Opfer (auch) emotional vollständig (!) zu misshandeln. Nicht nur bei sexuellen Misshandlungsakten ist die zusätzliche emotionale Folterung (unter Umständen durch ein indirektes Herbeiziehen von einem liebenden Bekannten) dem Täter oft sehr wichtig und in manchen Fällen sogar allein das sadistische Tatmotiv.
Ein Vergewaltiger will nicht nur vorrangig körperlich schaden, sondern erregt sich anhand der emotinalen Züge des Opfers. Es gibt einige Möglichkeiten, wie ein Vergewaltiger sein Opfer dazu bringt, sich nicht während dem Akt aus dem Körper "auszuklinken" und mit den Sinnen "bei der Sache" zu bleiben. In diesen Fall war es dem Täter wichtig, dass Frauke ehrlich bei der Schändung "zur Sache geht". Er forderte, wie (bezeichnenderweise) auch bei den Kontakten, um ihren ehrlichen Willen, bei einer Tat, die gegen ihren Willen abzielt. Meiner Meinung nach, war es auch Fraukes Aufgabe, neben der täglichen Sexualität, sich auch bei den Kontakten zu bewähren und mit ihrem verfügbaren Wissen dafür zu sorgen, dass sie nicht gefunden werden. Ein anonymer Täter ist gut beraten, wenn er bei so einer Entführung, so eine Aufgabe dem Opfer delegiert und mit der Absicherung einer einzig (!) möglichen Lebensrettung, alle Motivation von seinem Opfer für einen unbegrenzten Machtmissbrauch besitzt.
In diesem Kontext wissen wir auch von anderen Fällen, dass bei "dem Leben und Sterben" Spiel der Täter (sei es um nicht angezeigt zu werden oder da Mord das wahre Motiv ist) zumeist nur mit einer gelogenen Aussicht auf Lebensrettung das Opfer taktiert. Wenn das Bonbon für das Opfer bei einer Täterforderung die (gelogenen) Lebensrettung ist, so wird das Bonbon solange gezeigt und wieder entzogen, bis dem Opfer sein verlorene Lage selber bewusst wird. Der Tater besitzt auf dieser Grundlage nicht nur alle Möglichkeiten beim körperlichen Missbrauch, sondern auch eine maximale emotionale Schändung. Der Täter holt sich in der letzten Resignation eines Menschen seinen ultimativen Kick und vermutlich wurde Frauke beim letzten Telefonat bewusst, dass es nie eine Rettung gab. Wahrscheinlich vergewaltigte der Täter Frauke daraufhin, auf Basis des Bewusstwerden ihrer Situation, als 'Sahnehäubchen" auf erneute Weise und vollendete die Tat mit der Ermoderung seines Opfers.
Die Nachrichten und Fahrten auf geschehene Weise gingen ein Risiko ein, der sich nicht nur durch den Zeitgewinn bei etwaigen Ermittlungen erklären lässt. Wahrscheinlich hat der Täter Frauke sogar eines Tages in die Nähe ihrer Wohnung gefahren und ihr die mögliche Rettung vermutlich auch bildlich zugetragen. Der Täter machte keine bemerkbaren Fehler und ging nur ein Risiko ein, wenn es (wie die Entführung) zu seinem Nutzen war. Frauke hatte nie wirklich eine Verhandlungsbasis, ansonsten wäre nur (!) "das in einem Gespräch" vollzogen worden und hätte sich nicht in als ein "Hin- und Her ohne Entwicklung" gezeigt. Der Täter wollte nichts von Fraukes Umfeld und alle Erpressungen konnten sich nur um Frauke handeln und daher kann die Entführung mit seinen Kontakte eigentlich nur Teil des Tätermotiv sein.
Alle sexuellen Muster besitzen eine Vorgeschichte und einen Spannungsbogen. Sie laufen also nicht nur als reiner Akt ohne Hintergrundmotiv ab, der Täter benötigt eine "Aufhänger" für die steigende Erregungskurve. Sexualität geht nicht nur Hand in Hand mit einer Steigerung einher, sondern auch mit dem Spiel mit Verzögerungen. Die sexuelle Steigerung war vor und nach den Telefonaten da, die Kontakte von Frauke als ihr Lebensfaden standen für das Rauszögern.
Alles vage Spekulationen und dich gehe ich weiterhin von einer sexuellen Tat aus. Sadismus, auch sexueller Natur, brauch nicht zwingend Gewaltspuren am Körper hinterlassen und auch dazu gibt es Kriminalgeschichten.
In diesem Szenario, war der Täter zwar anonym für Frauke und doch suchte er sein Opfer über ihre Persönlichkeit aus. Empathie war erwünscht und bei ausgeprägter Menschenkenntnis, kann man "von Weitem" sein gewünschtes Opfer (nicht nur als Sitzgast im Pub) aussuchen.