Mord an Frauke Liebs

dawarnochwas schrieb:Was hat das zu bedeuten, dass er ihr die Armbanduhr und das Handy abnimmt, den Kreuzanhänger aber nicht.

Das dürfte lediglich "zu bedeuten haben", dass das Handy und die Armbanduhr einen materiellen Wert dargestellt haben. Das Kreuz dagegen nicht, da es sich um preiswerten Modeschmuck handelte. Der Täter konnte offenbar mit Uhr und Handy noch etwas anfangen, unabhängig davon, mit welcher Motivation er Frauke entführt hat

Hat man eigentlich bei ihrer Leiche das Portemonnaie gefunden?

KimByongsu schrieb:Hat man eigentlich bei ihrer Leiche das Portemonnaie gefunden?

Nein, ihre Geldbörse und schwarze Handtasche sind ebenfalls bis heute verschwunden

Solche Fragen werden hier auch im Themen-Wiki beantwortet. Ein Blick dorthin lohnt sich also immer

KimByongsu schrieb:Das dürfte lediglich "zu bedeuten haben", dass das Handy und die Armbanduhr einen materiellen Wert dargestellt haben. Das Kreuz dagegen nicht, da es sich um preiswerten Modeschmuck handelte. Der Täter konnte offenbar mit Uhr und Handy noch etwas anfangen, unabhängig davon, mit welcher Motivation er Frauke entführt hat

Du glaubst doch aber jetzt nicht wirklich, dass er ihr Uhr und Handy aus materiellen Gründen entwendet hat? Das war eine Fossil Uhr und keine Rolex.
Was sollte er denn damit machen?
Es munter bei Ebay veräußern oder selbst nutzen?
Sobald jemand das Handy angeschaltet hätte, wäre es doch zu orten gewesen.

emz schrieb:Warum kann man davon ausgehen? Die Todesursache ist völlig unbekannt.
Es macht keinen Sinn, dass der Täter die Tote vor der Ablage erst noch anzieht.

So merkwürdig sich das jetzt anhört. Ich halte das für die unverwechselbare Handschrift des Täters: Die scheinbare Sinnlosigkeit zu vermitteln. Ähnlich verhielt er sich auch während der Entführung (SMS und Anrufe von verschiedenen Orten).
Dahinter steckt aber wohl Kalkül, schätze ich. Wenn man also weiss, was er zu verschleiern versucht, kommt man ihm vielleicht auf die Schliche. Deshalb ist ein Detail, wie die Armbanduhr m.E. wichtig.

Karajana schrieb:Du glaubst doch aber jetzt nicht wirklich, dass er ihr Uhr und Handy aus materiellen Gründen entwendet hat? Das war eine Fossil Uhr und keine Rolex.

Richtig, der erzielbare Erlös bei einem möglichen Verkauf dieser Dinge stand in keinem Verhältnis zum Risiko. Sowohl beim Handy als auch bei der Uhr, die im Zweifelsfalle vielleicht anhand der Herstellernummer (sofern bei einer Uhr dieser Preisklasse vorhanden...) zugeordnet werden könnte. Da verzichte ich im Zweifelsfalle lieber auf 50 Euro und lasse die Sachen ein für allemal verschwinden.

KimByongsu schrieb:Das Kreuz dagegen nicht, da es sich um preiswerten Modeschmuck handelte.

Ich weiß nicht, ob Frauke das Kreuz wirklich an einem Band o. Ä. um den Hals trug oder ob es nicht vielleicht in einer Tasche gesteckt hat, so dass der Täter es möglicherweise auch übersehen haben könnte. Außerdem gab es für den Täter ja auch keinen Grund, ihr das Kreuz vor dem Tod abzunehmen - im Gegensatz zu Handy (möglicher Hilferuf) oder Uhr (Verlust der zeitlichen Orientierung).

Okay. Gehen wir mal ganz pragmatisch aus. Sie trifft jemanden und die Person lädt sie ein. Zu einer Überraschungsparty, zu einem Nachtsnack. Oder nackt baden. Irgend sowas in der Richtung. Und sie geht mit. Aber, da der Akku muss auch irgendwo noch aufgeladen worden sein. Bis 2:00 Uhr. So also muss ein Stromanschluss in der Nähe gewesen sein.
Daher, eher Hausparty. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, mit wem.

Wenn Frauke die Hände fixiert waren, hätte sie die Armbanduhr vielleich nicht selbst über das Handgelenk abstreifen können, wenn der Täter ihr die Uhr nicht schon vorger abgenommen hatte. Das Kreuz könnte sie sich selbst vom Hals gerissen und in die Hosentasche versteckt haben. Ich denke das geht auch mit gebundenen Händen. Der Kreuzanhänger wurde ja später als ihrer identifiziert. Wenn der Täter ihr die Handtasche mit Geldbeutel, Papieren und das Handy abgenommen hatte, ist das Kreuz in Verbindung mit ihrer Kleidung ein Erkennugsmerkmal mehr, das sich zudem unauffällig verstecken lässt.

Abnutzername schrieb:Wenn der Täter ihr die Handtasche mit Geldbeutel, Papieren und das Handy abgenommen hatte, ist das Kreuz in Verbindung mit ihrer Kleidung ein Erkennugsmerkmal mehr, das sich zudem unauffällig verstecken lässt.

Was meinst Du denn in diesem Zusammenhang mit Erkennungsmerkmal? Dass Frauke als Frauke erkannt werden konnte?

Ich glaube nicht, dass es dem Täter darum ging, IHRE Identifizierung zu verhindern und deshalb Handy und Uhr beseitigt hat. Eher dass er befürchten musste, dass diese Dinge bei ihm gefunden werden und/oder auf seine Spur führen.

Dass Frauke in irgendeiner Weise identifiziert werden kann, wenn sie denn gefunden wird, hätte der Täter letztlich nur verhindern können, indem er die Leiche ganz zerstört oder so beseitigt, dass sie definitiv nie gefunden wird. Und das hat er nicht versucht. Da war dieses Kreuz dann genauso egal wie ihre Kleidung oder ihre Schuhe. Und selbst ohne diese wäre es über Zahnstatus usw. immer noch möglich gewesen, sie zu identifizieren.

Wäre es denn technisch möglich, und auch ermittlungstechnisch vertretbar gewesen, dieses EINE Handy ausfindig zu machen, welches an den verschiedenen Tagen zur gleichen Uhrzeit im gleichen Funkmast eingewählt war? Geht das? Oder ist das schon rein wegen des Datenschutzes verboten? Und wenn der Datenschutz nicht wäre, könnte man das rausfinden?

Heribert schrieb:Jetzt stellt sich nur noch die Frage, mit wem.

Jetzt bin ich aber mal gespannt wer sich gleich meldet und ihn kennt. (Scherz)

Ich denke die erste SMS "Hauptsache nicht gegen England, ich komme später", dass Sie diese kurz nach Verlassen des Pubs geschrieben hat, und nicht erst um 0.50 Uhr in Nieheim. Sie wusste das Chris auf sie wartet, wegen dem Schlüssel. Gilt als zuverlässig. Was liegt nahe dem Irish Pub?
Vielleicht eine Discothek, in der es sehr laut ist. abgeschirmt im Keller, ohne Handyempfang. Nachricht gesimst, Handy wieder ausgeschaltet.



@brigittsche
Ja, dass ihre Angehörigen sie als Frauke erkennen konnten, zumindest bis zur Bestätigung. Die Kleidung die sie zuletzt getragen hatte war den Angehörigen bekannt gewesen. Nach dem Mittagessen mit ihrer Mutter hatte sie sich nicht umgezogen. Das wusste der Täter eher nicht.
Natürlich geht der kein Risiko ein, hinterlässt dort seine Fingerabdrücke. Er musste davon ausgehen, das die Leicht zeitnah entdeckt wird und nicht erst Monate später nach kompletter Skeletierung. Er hat sie weder vergraben, noch verbrannt, oder verpackt. Die Leiche wurde MM auch nicht besonders gut versteckt, nur Abgedeckt.
Mich wundert es, dass der Verwesungsgeruch niemandem aufgefallen ist, nahe einem Reiterweg.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Leiche nicht am Fundort verwest ist, sonder der/die Täter sie an einem Versteck in einer Kiste oder ähnlichem verwahrt haben, bis eben der Verwesungsprozess durch Zesetzung soweit fortgeschritten war, dass sie nur noch wenig Faulgase an die Umgebung abgegeben hat und damit auch keine anhaftende Spuren.

@cats1807
So ist man auf die Spur des TV Wilfried W. gekommen, indem man Einlockdaten verglichen hat und man eines seiner Handys zuordnen konnte, u.a. im Bereich des Fundortes ;)

Naja, diese Daten hat man ja erst im nachhinein verglichen.es könnte ja noch ein Handy genau zeitgleich da gewesen sein.
Hätte man WW nicht wegen eines anderen Deliktes überführt, wäre man nicht darauf gekommen vermutlich
Oder seh ich das jetzt falsch?

Abnutzername schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass die Leiche nicht am Fundort verwest ist, sonder der/die Täter sie an einem Versteck in einer Kiste oder ähnlichem verwahrt haben, bis eben der Verwesungsprozess durch Zesetzung soweit fortgeschritten war

Das hätte man aber am Fundort der Leiche feststellen können. Es ist erkennbar, ob eine Leiche liegend am Fundort verwest ist oder in schon verwestem Zustand dorthin gebracht wurde. Beim Transport und dem Entnehmen aus der Kiste würden sich Veränderungen an der "Mumie" ergeben, die so nicht entstehen, wenn ein Körper einfach so verwest. Und so stark verwest, dass nur noch die Knochen vorhanden gewesen wären, war sie nicht.

Heute werden Funkzellenabfragen von jedem Handynutzer automatisch, täglich durchgeführt und gespeichert, ohne Verdacht. Findet im Bereich eines Aufenthaltsortes eine Straftat statt, wird nochmal nach potenziellen Staftäter per Datenbank gefiltert
Wie das zum damaligen Zeitpunkt geregelt war, ist mit nicht bekannt. Je mehr Teilnehmer sich eingelockt hatten um so schwieriger ist eine identifizierumg. Bei schwerwiegenden Straftaten werden die rechtlichen Hürden einer Abfrage gering sein. In diesem Fall ist man erst später auf WW aufmerksam geworden. Ich meine das man das Anwesen seiner Lebensgefährtin im Zeitraum schon im Blick hatte, musste aber erst seine Handys beschlagnahmen, um im Nachhinein nach möglichen Aufenthalrsorten zu suchen. Heute muss man sich eindeutig identifizieren um ein Handyvertrag abzuschliessen, früher war das einfacher sich unter einem falschen Namen anzumelden.

Karajana schrieb:Fände es auch möglich, dass er anfangs den Plan hatte, sie so lange festzuhalten, bis die Spuren des Missbrauchs nicht mehr nachweisbar gewesen wären.

Zwischenzeitlich wird er dann aber festgestellt haben, dass er nicht mehr aus der Sache heraus kommt, und alles noch viel schlimmer gemacht hat. Und eines führte zum anderen.

Das kann man nicht ausschliessen, aber ich halte es für möglich, dass er schon beschlossen hatte, Frauke das Leben zu nehmen, bevor die erste SMS Chris erreicht hat. Was dann folgt, ist für den Täter ein Spiel. Wenn er ihr die Armbanduhr sofort abgenommen hat, damit sie die zeitliche Orientierung verliert, wie hier spekuliert wird, dann wären die zeitlichen Angaben von Frauke am Telefon so nicht möglich gewesen, oder? Dazu hätte sie zumindest in einem Raum sein müssen, der Sonnenlicht reinlässt. Was wiederum auch nicht wahrscheinlich ist. Wahrscheinlicher ist, dass Frauke die Armbanduhr bis zum Schluss getragen hat. Möglicherweise hat der Täter Frauke post-mortem gebadet, um Spuren zu beseitigen und dafür die Armbanduhr entfernt.

@dawarnochwas

irgendwie eine gruselige vorstellung eine leiche zu baden...

dawarnochwas schrieb (Beitrag gelöscht):Es ist auch gruselig, mitten in der Nacht allein mit der Leiche zu diesem Ablageort zu fahren und...

@dawarnochwas
Es ist ja nicht gesichert, das Fraukes Leiche von einer einzelnen Person verbracht wurde und auch die Tageszeit ist natürlich nicht bekannt. Es könnte also theoretisch auch ganz anders gewesen sein, nämlich das Frauke noch lebte, als der Weg zum späteren Auffindeort angetreten wurde.