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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 13:43
Zitat von pusteblume8790pusteblume8790 schrieb:könnte es nicht möglich sein das dieses einte kreuz vom täter stammte und frauke es ihm entwendet hat und eingesteckt hat?
Nein. Das ist ausgeschlossen. Die Polizei hat bekanntgegeben, dass das bei der Leiche gefundene Kreuz eindeutig Frauke zuzuordnen ist. Es kann also nicht von Täter stammen.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 15:13
Ich hänge immer noch an der Leichenentsorgung fest und spekuliere, welche Alternativen es zu einem Suizid gibt, um auf ein passendes Gesamtbild.

Wenn es kein Stimmungsumschwung gab, so ist schwer eine klare Linie zu erkennen. Zum einen könnte man meinen, der Täter hatte mehr Glück als Verstand (Fahrten, Leichentsorgung, Innenstadt/Pub Zugriff, ... ) und zum anderen, wirkt alles wie ein perfekt geplantes Verbrechen. Da ich an letzteres glaube, kann es sein, dass der Täter sich irgendwie bei seinen Fahrten geschützt sah und auch bei der Leichenentsorgung, falls kein Suizid erfolgte, sich in Sicherheit wiegen konnte.

Daher eine vielleicht blöde Frage:

Ist es mit Fachwissen möglich, die Leiche vor so einer Ablegentsorgung "ohne Nachweismöglichkeit" zu "reinigen", dass man keine Spuren mehr finden kann?


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 15:21
Zitat von GlasengelGlasengel schrieb:Ist es mit Fachwissen möglich, die Leiche vor so einer Ablegentsorgung "ohne Nachweismöglichkeit" zu "reinigen", dass man keine Spuren mehr finden kann?
Wie schafft es die Spurensicherung, keine eigenen Spuren zu hinterlassen?

Dann noch eine Entfernung oder Zerstörung der Spuren. (Reinigung, Feuer, Wasser, Zeit)


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 15:21
(Edit, ich könnte den letzten Beitrag editieren)


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 15:50
Zitat von Frederick7Frederick7 schrieb:Wie schafft es die Spurensicherung, keine eigenen Spuren zu hinterlassen?
Die Spurensicherung "verkleidet" sich mit diesen weißen Kitteln, setzt ein Häubchen auf und für die Schuhe gibt es Überziehen. Selbstverständlich lassen sich damit nicht zuverlässig sämtliche Spurenübertragungen ausschließen. Deshalb werden im Nachgang immer nochmal die gefundenen Spuren mit den Mitarbeitern abgeglichen.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 16:05
Hab mal im Tatort gesehen, wie der Täter sein Opfer mit Alkohol abrieb oder Desinfektionsmittel.
Vielleicht ist das möglich. Aber die Kleidung? Sie hatte ihre Kleidung vom Tag des Verschwindens an.
Wobei der Täter sie natürlich hätte umziehen können, weiss man nicht/
.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 16:13
@Sven1213
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Diese Funkzelle lag südlich (180 Grad) vom Sendemast entfernt und deckt eigentlich die A33 mit einem Streuungswinkel von je 60 Grad ab und verläuft von der Autobahnabfahrt A33 Paderborn-Sendelager in Richtung Autobahnabfahrt A33 Paderborn Schloß Neuhaus.
Als ich mir das gerade noch einmal anschaute, sah ich, dass die B64 auch in diesem Bereich westlich von Schloß Neuhaus entlang führt.
Interessant. Und wieder ist die B64 in der Nähe. Das würde zu meinem Gedanken passen, dass er die Nähe zu Landstraßen bei den letzten Ortungen suchte, um die B64 in den Fokus der Ermittlungen zu stellen und somit von seinen eigentlichen Routen/Fahrten (AB33) abzulenken und eine schlüssige Rückverfolgung zu erschweren.
Würdest du das auch für möglich halten?
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Warum die SMS aus Nieheim oder Umgebung kam, kann ich mir nicht erklären.
Ich halte es für möglich, dass sie beide nie in Nieheim oder in direkter Nähe zu Nieheim waren. Vielmehr stelle ich es mir so vor, dass sie sich in einem Empfangsbereich dieses Funkmastes aufgehalten haben(vorbeigefahren?) als das Handy ein Signal empfing, worauf dann die SMS mit letzter Akkureserve erfolgreich rausging.

Ich denke nicht, dass der Täter da gewusst hat, welcher Funkmast überhaupt für den Bereich, in dem sie sich gerade aufhielten “zuständig“ war. Dies wurde ihm aber spätestens durch die Bekanntgabe ihrer Handyortung durch die Medien klar, worauf er gezwungen war, eine Strategie zu entwickeln, um die digitale Spuren zu verwischen.
Wenn es ihm nicht darum ging, dann stellt sich natürlich die Frage, warum er nicht immer vom selben Ort anrufen ließ? Und das Frauke sich zumindest nicht durchgehend in Paderborn aufhielt, bestätigt die Aussage sie sei in Paderborn.
Welchen Nutzen brachte ihm diese Auskunft sonst? - Insofern spielt genau dieses Detail aus meiner Sicht eine zentrale Rolle.
Wäre er einen unbekannter Sadist, sexueller Triebtäter o.ä., wäre all der Stress und extrem hohen Risiken aus meiner Sicht völlig sinnlos. Die Anrufe ergeben nur dann Sinn für mich, wenn man sich fragt, welchen Nutzen er von diesen Aktionen hatte, bzw. hätte er sich sicherlich auch ein “ Spielchen“ ausdenken können, die für ihn selbst weniger Riskant wäre.
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Wenn der erste Anruf von dem Festhalteort geführt wurde und die späteren Anrufe den Sinn hatten, dass Frauke ankündigt nach Hause zu kommen und wichtig war, dass diese aus Paderborn geführt werden, passt diese Verkehrsanbindung über die A33 und B64 richtig gut.
Auch der Fundort würde auf der "gegenüberliegenden" Seite liegen und vom nördlichen Kreis Paderborn ablenken.
Genau. Er hat sich den Ermittlungen angepasst und vor allem vorausschauend gehandelt. Er wusste, dass die Polizei das Handy orten kann, dies früher oder später auch tun wird, aber eben vllt. nicht ganz konkret weiß, wo sie sich genau befinden, aufgrund der Ortung von Nieheim.
Aus meiner Sicht muss er ein sehr starkes Interesse daran gehabt haben, dass es nicht zu einer Erweiterung der polizeilichen Maßnahmen kommt. Für ihn stand mMn also sehr viel auf dem Spiel.

Das Problem ist, wieso hatte er keine Angst vor einer Polizeikontrolle? Ein Unfall kann jederzeit (auch unverschuldet) auf offener Straße passieren. Und warum oder woher wusste er, dass keine Live-Ortung stattfinden wird. Vor allem beim letzten Gespräch über 5 Min.?
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Dann würden die Anrufe doch eher aus dem Bereich Mönckeloh oder westliches Paderborn kommen.

Beim Anruf am Samstag hielten sie sich ja relativ nah an Fraukes Wohnung auf. Sehr perfide. Da waren sie in der Funkzelle Mönkeloh eingebucht. Und das war sogar am hellichten Tag!
Samstag, 24. Juni 2006, 14.23 Uhr, Anruf bei Mitbewohner Chris, Gedächtnisprotokoll: "Ich komme nicht so spät zurück. Komme heute Abend nach Hause."
"Bist du verletzt?"
"Nein. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn."
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html

Diese Aktion diente meiner Meinung nach der Sicherheit/Absicherung. Es sollte jeden Zweifel seitens der Polizei aus der Welt schaffen und signalisieren, dass keine Gefahr besteht, dass sie jederzeit heimkommen kann (wenn sie nur will).
Von diesem Standort aus, befand er sich auch in unmittelbarer Nähe der AB 33, die eine Ausfahrt dort hat, über welche man auch direkt in die Borchener Straße gelangt.

Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Zudem ist mir der Fundort zu speziell für jemanden, welcher sich außerhalb von Paderborn einen Ablageort sucht.
Die 20 Kilometer Entfernung von Paderborn kann ich noch als Distanzaufbau verstehen, aber eine Örtlichkeit zu nehmen, welche selbst die Mitarbeiter des Jagdpächters auf anhieb nicht immer finden, passt für mich da nicht ins Bild.
Diese Person wird in diesem Moment vielleicht nicht rational gedacht haben, eventuell erstmal durch die Gegend gefahren sein, aber gerade diese Zufahrt ist im Sommer schlecht einsehbar und an dieser Strecke, sowie auch gegenüber dem Fundort gibt es diverse Wege in den Wald hinein, welche weithin befahrbar sind.

Richtig, wenn es nur um die Verbringung geht, gab es unzählige Stellen, die ein Auffinden des Körpers erheblich erschweren würden. Diese Stelle muss er für mich sehr gut gekannt haben.

Was mir aber auch den Kopf zerbricht: Bei diesem Ablageort (nah an der Landstraße) und da er der Körper nicht vergraben hat, ist er das Risiko eingegangen, dass sie auch viel eher hätte gefunden werden können.
Wäre das passiert, wäre die Spurenlage, denke ich mal, auch viel besser gewesen. Es hätten nicht zwangsläufig wichtige Spuren gefunden werden müssen.
Mich wundert nur, dass ein Täter so einen Aufwand trieb, um nicht gefasst zu werden, und so vorsichtig handelte, dass er nicht von Zeugen gesehen wurde und dann am Ende so unvorsichtig ist, dass er ihre komplette Kleidung zurücklässt, die mMn nach einer Woche nur so von Spuren hätte wimmeln müssen.

Warum hatte er keine Angst davor, dass er aufgrund irgendeiner Spur hätte überführt werden können, wenn sie schnell gefunden worden wäre?
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Würde ich das durch die Handyortungen nicht besser wissen, wäre ich mir ganz sicher, dass Frauke dieses nur sagte und sie sich in einer ganz anderen Gegend von Deutschland befand.
Was ist da der Sinn gewesen?
Das sich Frauke wirklich in Paderborn befand, macht doch nur Sinn, wenn sie danach wie angekündigt wieder nach Hause kommt.
Da kann was geschehen sein, was ihre Freilassung verhinderte, aber das wird an 3 Tagen angekündigt und das macht mich ratlos.
Selbst bei dem letzten Anruf, wo es nicht um eine zeitnahe Rückkehr ging, befand sie sich in Paderborn.
Warum ist das so gewesen?
1. Weil sie dort festgehalten wurde und daher die meisten Telefonate aus diesem östlichen Gewerbegebiet kamen?
2. Weil die Person diese Gegend aus den vorherigen Anrufen her kannte und sich sicher fühlte?
3. Weil die Person einen Bezug (z.B. beruflich) zu diesem hatte?
Meiner Meinung nach würden die Punkte 2–3 besser passen. Vielleicht gab es zwei Festhalteorte? Für mich sollten die Anrufe signalisieren, dass sie in Paderborn ist – „Ich bin in Paderborn“, „Ich komme heute nach Hause“ (die Ortung würde dies in dem Fall bestätigen).
Daher glaube ich, dass alle Anrufe "Nebelkerzen“ waren und sollten (vor allem nachts)
1. vom Versteck ablenken, in dem sie sich nachts wirklich aufhalten würde
2. Suggerieren, dass es ihr gut ginge und vor allem:
3. Damit es keinen Grund für die Polizei gab, nachts spontan eine Suche nach ihr zu starten.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 16:22
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Beim Anruf am Samstag hielten sie sich ja relativ nah an Fraukes Wohnung auf. Sehr perfide. Da waren sie in der Funkzelle Mönkeloh eingebucht. Und das war sogar am hellichten Tag!
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Diese Aktion diente meiner Meinung nach der Sicherheit/Absicherung. Es sollte jeden Zweifel seitens der Polizei aus der Welt schaffen und signalisieren, dass keine Gefahr besteht, dass sie jederzeit heimkommen kann (wenn sie nur will).
Von diesem Standort aus, befand er sich auch in unmittelbarer Nähe der AB 33, die eine Ausfahrt dort hat, über welche man auch direkt in die Borchener Straße gelangt.
@waldkind7

Das ist ein cleverer Gedanke

Dann ging es ihm nicht primär darum, Frauke oder ihre Familie mit den Anrufen zu quälen (das glaube ich auch nicht).
Es ging schon darum, sie Texte sprechen zu lassen, die ihre Angehörigen beruhigen sollten,
aber zu den Botschaften gehören auch die Standorte.

Dass eine räumliche Nähe zur Wohnung vielleicht sagen sollte:
Hey, ich bin dich nicht weit weg von euch, hatte ich noch nicht bedacht.

Ich halte das für Wahrscheinlich.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 16:28
Danke für eure Antworten und dazu habe ich auch mich informiert. So eine Leichenreinigung von Fasern und co. ist aufwendig und gibt keine Garantie. Auch in der Gegend wäre eine Leichenentsorgung in einem See oder einem Vergraben tief im Wald leichter zu bewerkstelligen gewesen. Da der Täter scheinbar über einige Kapazitäten verfügte und das nicht in das Schema passt, bleibt dieser Schlussakt mysteriös.

Wenn es kein Suizid war, so könnte dieser Akt höchstens (?) eine Kurzschlusshandlung (z.B. Aufkommen einer weiteren Persönlichkeitstransformation durch ein Erschrecken über sich selbst) angesichts der Tat gewesen sein und dazu geführt haben, dass es die einzigste und letzte Tat blieb. So ging er zwei leichte (?) Risiken bei dem scheinbar perfekten Verbrechen ein, die Fahrten (zur eigenen Sicherheit) und die Leichenentsorgung (Kurzschlusshandlung, obwohl eine andere Planung vielleicht vorgesehen war). Irgendwie war ja auch letzteres nur ein kleines Risiko und er scheint da trotzallem sich halbwegs abgesichert zu haben. Es wurden keine brauchbaren Spuren in diesen Verwesungsstadium gefunden oder der Körper verweise auf sexuelle Gewaltakte.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 16:40
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Wäre er einen unbekannter Sadist, sexueller Triebtäter o.ä., wäre all der Stress und extrem hohen Risiken aus meiner Sicht völlig sinnlos. Die Anrufe ergeben nur dann Sinn für mich, wenn man sich fragt, welchen Nutzen er von diesen Aktionen hatte, bzw. hätte er sich sicherlich auch ein “ Spielchen“ ausdenken können, die für ihn selbst weniger Riskant wäre.
Das höchste Risiko war die Entführung und Leichenentsorgung, die Nachrichten waren weniger riskant. Der Täter ging ein hohes Risiko ein und doch zeichnet die Tat ein geschützte Vorgehensweise. Wenn die Nachrichten, was ich vermute, Teil vom Machtspiel waren, so wäre es für den Täter mehr als ok gewesen, dieses leichte Risiko zusätzlich aufzunehmen. Er spielte mit der Sicherheit, Frauke kann den Täter nicht verraten und sich die Nähe an dem einen Tag zur Wohnung passt in das Bild.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 16:52
Was die 1. SMS anbelangt, so kommt sie für mich nur als Ablenkung infrage. Dazu könnte es mehrere Motive gegeben haben, die durchaus rational sind. Wohnte er am Heimweg? War er sich nicht sicher, beobachtet worden zu sein? Und zuguterletzt muss er FL ja nicht sofort bei Zustieg das Handy abgenommen haben, und war sich dann eventuell nicht sicher, wann es ausgegangen war, und fuhr deshalb vom Versteck aus noch nach Nieheim und setzte die SMS ab?
Das sind jedenfalls für mich absolut rationale Gründe fernab von Macht- und Überlegenheitsdemonstrationen und dergleichen.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:aber zu den Botschaften gehören auch die Standorte
Aber warum? Es macht in meinen Augen nur Sinn, um die Ermittlungen der Polizei auf einem Minimum zu halten, denn da meldet sich jemand regelmäßig aus dem Raum Paderborn, teils am hellichten Tage und nicht weit weg von ihrer Wohnung, da ist die Annahme der Polizei, dass es so schlimm nicht sein kann, absolut nachvollziehbar.
Es stellt sich einmal mehr die Frage: Warum dieser Aufwand? Ohne 1. SMS wäre Nieheim bis Heute nie auf dem Schirm erschienen, und die Transporte waren auch mit Risiko verbunden.
Rational und vorwärts gedacht kommt für mich nur einer der drei oben genannten Gründe in Betracht.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 17:22
Zitat von raydenrayden schrieb:Was die 1. SMS anbelangt, so kommt sie für mich nur als Ablenkung infrage. Dazu könnte es mehrere Motive gegeben haben, die durchaus rational sind. Wohnte er am Heimweg? War er sich nicht sicher, beobachtet worden zu sein?
@rayden

Das halte ich für wahrscheinlich.
Oder er nutzte einen Firmenwagen, der von einem Zeugen beschrieben werden könnte (Farbe. Logo, Marke, Form).

Man kann wohl annehmen, dass Fraukes Begegnung mit dem Täter, der gemeinsame Gag zu seinem auto, ihr Einstieg (freiwillig oder gewaltsam hinhinbefördert) der riskante Moment für den Täter gewesen ist.

Fraukes erste SMS klang nach Frauke, versetzte Chris nicht in Unruhe. Aber rückblickend- nach all den Ereignissen stellt man fest- , dass sie inhaltlich zu nichtsagend war und vielleicht doch nicht von ihr persönlich.
Ich denke, der Täter hat sie geschrieben.

Für alle weiteren Überlegungen?
Warum die Fahrten?
Ich habe keine Antwort. Keine, die mich selber überzeugt.
Vielleicht war der Täter über die Aktionen und Ermittlungen informiert?

Was die Ablage der Leiche dort betrifft - auch ein Rätsel.
Das erwartet man nach den umständlichen Fahrten vorher wirklich nicht

Ich könnte mir vorstellen, der Täter war nicht in der Lage und das "Loswerden" der Leiche hat ein bis heute
schweigendes Familienmitglied (des Täters) für ihn übernommen.

Auf mich wirkt das so.
Bruder/Vater in Panik: Was hast du getan? Und jetzt? Dafür gehst du lebenslang in den Knast

Und dann hat die Person das kurzerhand ausgeführt.
Ich habe das Gefühl, dass der zweite Teil (das Ablegen), nicht zum ersten passt.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 17:45
Zitat von Frau_HFrau_H schrieb am 22.12.2020:Sie sagt fast immer: Komme heute nach Hause. Und das um 23 Uhr. Da würde ich doch sagen: ich bin gleich da. Finde das irgendwie seltsam. Wenn sie das am späten Nachmittag sagt, würde es noch Sinn machen. Aber so?
Zitat von raydenrayden schrieb:Es macht in meinen Augen nur Sinn, um die Ermittlungen der Polizei auf einem Minimum zu halten, denn da meldet sich jemand regelmäßig aus dem Raum Paderborn, teils am hellichten Tage und nicht weit weg von ihrer Wohnung, da ist die Annahme der Polizei, dass es so schlimm nicht sein kann, absolut nachvollziehbar.
Es stellt sich einmal mehr die Frage: Warum dieser Aufwand?


Mein Gedanke dazu wäre, dass der Täter verhindern wollte, dass die Polizei noch in der Nacht nach ihr sucht, da sie ja nicht nach Hause gekommen war.

Aber warum hatte er diese Angst, gab es vielleicht zwei Verstecke?
Kann es sein, dass er sich mit Frauke tagsüber woanders aufhielt als nachts? Das könnte unter Umständen auch die hochriskanten Telefonate aus dem Auto erklären?

Der Täter musste sich auch irgendwie ausruhen. So eine Aktion 7 Tage durchzuführen erfordert nicht nur planerische Fähigkeiten, sondern auch ein hohes Maß an psychischer Belastbarkeit, das hat nicht jeder.
Die Belastung war sehr groß, denn er musste das Opfer 24/7 überwachen/kontrollieren…

Wie hat er das ohne einen Komplizen geschafft?

Wenn das Versteck sehr abgelegen lag, der Raum abgeriegelt und Frauke gefesselt war, wäre das machbar. Wenn er in dieser Zeit weiterhin seinen Beruf ausübte (was ich glaube), um keinen Verdacht auf sich zu ziehen, dann musste er sich auch ausreichend erholen/schlafen, um nicht aufzufallen.
Oder er hatte kein näheres Umfeld (Familie & Beruf), was ich aber nicht glaube. Vielmehr denke ich, dass er größte Anstrengungen erbrachte, um weitestgehend perfekt zu funktionieren.

Die Aussage, sie würde heute noch nach Hause kommen und auch nicht zu spät, könnte insofern auch dazu gedient haben, dass keine spontanen Aktionen (Suche) in der Nacht stattfinden. Einen anderen Sinn kann ich in diesen Ankündigungen auch nicht erkennen, denn allein die Anrufe (ohne Begrüßung, ausweichend etc.) wirken auf mich sehr verstörend und eher besorgniserregend als beruhigend. Auch deshalb schließe ich ein freiwilliges “Wegbleiben“ vollkommen aus, denn hier hätte man mMn völlig anders kommuniziert. Es hätte eine ganz andere Wirkung gehabt, wenn sie z.B. gesagt hätte: „ Ich brauche ein paar Tage für mich, möchte nicht darüber reden, frag mich daher
bitte nicht. Mach euch keine Sorgen, es geht mir gut.“
Zitat von KarajanaKarajana schrieb am 29.12.2020:Ich bin noch immer der Meinung die Anrufe hatten hauptsächlich den Grund, die Polizei davon abzuhalten intensiv zu ermitteln, wenn eine volljährige Frau, die verschwunden ist, sich regelmäßig meldet.
Ausserdem sollten die verschiedenen Funkzellen verwirren und von eigentlichen Festhalteort ablenken.
Das denke ich auch...
Die Gefahrenlage war für den Ermittler nicht eindeutig, es war nicht klar, dass Fraukes Leben in Gefahr war. Fraukes Rechte mussten ebenfalls berücksichtigt werden. Eine Gefahr wurde gerade durch die regelmäßigen Meldungen relativiert, wodurch die Grundlage für erweiterte Maßnahmen wie Telefonüberwachungen oder Durchsuchungen nicht gegeben war.

§ 41
Betreten und Durchsuchung von Wohnungen

(1) Die Polizei kann eine Wohnung ohne Einwilligung des Inhabers betreten und durchsuchen, wenn

1. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sich in ihr eine Person befindet, die nach § 10 Abs. 3 vorgeführt oder nach § 35 in Gewahrsam genommen werden darf,
2. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sich in ihr eine Sache befindet, die nach § 43 Nr. 1 sichergestellt werden darf,
3. von der Wohnung Immissionen ausgehen, die nach Art, Ausmaß oder Dauer zu einer erheblichen Belästigung der Nachbarschaft führen,
4. das zur Abwehr einer gegenwärtigen Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit einer Person oder für Sachen von bedeutendem Wert erforderlich ist.
Die Wohnung umfasst die Wohn- und Nebenräume, Arbeits-, Betriebs- und Geschäftsräume sowie anderes befriedetes Besitztum.

(2) Während der Nachtzeit (§ 104 Abs. 3 der Strafprozessordnung) ist das Betreten und Durchsuchen einer Wohnung nur in den Fällen des Absatzes 1 Satz 1 Nrn. 3 und 4 zulässig.


https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_detail?sg=0&menu=1&bes_id=5173&anw_nr=2&aufgehoben=N&det_id=469964

(von mir unterstrichen)


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 17:50
Zitat von raydenrayden schrieb:War er sich nicht sicher, beobachtet worden zu sein?
Ich verstehe diese Argumentation überhaupt nicht. Zumal du sie schon öfters eingebracht hast. Wenn der Zustieg in ein Fahrzeug freiwillig erfolgte ist das doch nicht auffälliges. War es eine Entführung, ging das so schnell, dass niemand wirklich etwas erkennen konnte. Weiter dem Täter auch aufgefallen sein müsste, dass der verschwinde Ort nicht bekannt ist. Dann gibt es noch die Möglichkeit, dass sich Frauke hat begleiten lassen. Auch das fällt nicht auf.
Zitat von raydenrayden schrieb:Das sind jedenfalls für mich absolut rationale Gründe fernab von Macht- und Überlegenheitsdemonstrationen und dergleichen.
Da bin ich mir ziemlich sicher, dass genau das das Tatmotiv war. Und schliesse sogar sexuell Handlungen aus. Natürlich wurde gegenüber Frauke Macht ausgeübt. Aber vielmehr wollte der Täter seine Überlegenheit gegenüber Behörden eventuell der Gesellschaft demonstrieren. Genau das erklärt auch die Anrufe und SMS.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 17:56
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Interessant. Und wieder ist die B64 in der Nähe. Das würde zu meinem Gedanken passen, dass er die Nähe zu Landstraßen bei den letzten Ortungen suchte, um die B64 in den Fokus der Ermittlungen zu stellen und somit von seinen eigentlichen Routen/Fahrten (AB33) abzulenken und eine schlüssige Rückverfolgung zu erschweren.
Würdest du das auch für möglich halten?
Ich tue mich damit schwer.
Ich meine das wir viel mehr hineininterpretieren, als sich die Person Gedanken gemacht hat.
Zudem finde ich den Verlauf der L755 interessanter, als die der B64.
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Vielmehr stelle ich es mir so vor, dass sie sich in einem Empfangsbereich dieses Funkmastes aufgehalten haben(vorbeigefahren?) als das Handy ein Signal empfing, worauf dann die SMS mit letzter Akkureserve erfolgreich rausging.
Mir hat jemand gesagt, welcher in dieser Zeit ein Nokia-Handy (wohl auch dieses Modell) hatte, dass es öfters bei ihm vorkam, dass sein Akku sich entleerte und nach einiger Zeit es beim wieder einschalten möglich war, eine SMS zu versenden oder einen kurzen Anruf zu tätigen.
Da die andere Seite es in einer Woche nicht schaffte ein Diktiergerät zu besorgen, war mein Gedanke, dass die Person, welche Frauke festhielt, ein oder zwei Tage brauchte um ein Aufladekabel zu besorgen und daher erst am Donnerstag gegen 22.25 Uhr der erste Anruf erfolgte.
Ist nur eine mögliche Erklärung.
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Dies wurde ihm aber spätestens durch die Bekanntgabe ihrer Handyortung durch die Medien klar, worauf er gezwungen war, eine Strategie zu entwickeln, um die digitale Spuren zu verwischen.
Da stellt sich die Frage, warum die Person dann die Örtlichkeit (Paderborn) aufsuchte, wo Frauke am meisten gesucht wurde?

Je größer eine Entfernung aufgebaut wird, umso größer sind die Möglichkeiten wo sie sich befinden könnte.
Da verstehe ich dann nicht dieses fokussieren auf Paderborn, was zusätzlich auch immer wieder von Frauke erwähnt wurde.
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Beim Anruf am Samstag hielten sie sich ja relativ nah an Fraukes Wohnung auf. Sehr perfide. Da waren sie in der Funkzelle Mönkeloh eingebucht. Und das war sogar am hellichten Tag!
Ich nenne das "ganz schön frech". Wenn diese Funkzelle bekannt wird und da ist es sekundär, welche Richtung diese vom Sendemast abdeckte, dass würde doch jedem suggerieren, dass sie zu Hause war.
Zumindest in unmittelbarer Nähe und das mitten am Tag und wieder sagt sie das sie nach Hause kommt und das am Nachmittag und wieder passiert nichts.
"Perfide" ist da schon das richtige Wort.
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Mich wundert nur, dass ein Täter so einen Aufwand trieb, um nicht gefasst zu werden, und so vorsichtig handelte, dass er nicht von Zeugen gesehen wurde und dann am Ende so unvorsichtig ist, dass er ihre komplette Kleidung zurücklässt, die mMn nach einer Woche nur so von Spuren hätte wimmeln müssen.
Für mich passt das alles nicht zusammen.
Wir haben einen Ablauf in der ersten Woche, welcher keiner von uns logisch zusammen bekommt, von Zufällen dieser Fall gespickt ist und den es vorher und nachher so nicht wieder gab.
Einzigartig in der Kriminalgeschichte ist und dann wird sie so lapidar einfach in der Nähe einer Landstraße unter einer Tanne platziert.
Das sie in voller Bekleidung dort abgelegt wurde und das auch noch in Sichtweite des dort damals stehenden Schlagbaumes, erklärt sich für mich nur mit einer absoluten Gedankenlosigkeit, einer irrationalen Handlung oder das diese Person nicht in Gefahr beim schnellen Auffinden geriet, weil Spuren der anderen Person "erklärbar" wären.
Zum Beispiel durch einen vorher bekannten Kontakt zu Frauke oder einem allgemeinen Kontakt.
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Und warum oder woher wusste er, dass keine Live-Ortung stattfinden wird. Vor allem beim letzten Gespräch über 5 Min.?
Eine Live-Ortung wie aus den Krimis bekannt gibt es nicht.
Auch eine Triangulation zur Ortung gibt es in Deutschland nicht.
Was machbar war 2006, ist durch den Sendemast auf die Funkzelle zu schließen und die Richtung vom Sendemast zu erfahren.
Das wird der Täter nicht gewusst haben, dass war 2012 schon viel Arbeit dieses alles herauszufinden.
Der Knackpunkt ist für mich, warum suchte die Person sich eine Örtlichkeit aus, von wo vorher schon telefoniert wurde.
5 Minuten ist eine lange Zeit. Diese Person muss sich sehr sicher gefühlt haben und das geschieht eigentlich bei Orten, zu welchen man einen Bezug zu hat, diese gut kennt.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 18:19
Das die Standorte, wie auch die Nachrichten, nur zur Ablenkung genutzt wurden, kann ich mir nicht vorstellen. Ginge der Täter von einer Möglichkeit der Live Ortung aus, dann würde er sich doch nicht in die Nähe von Frauke begeben. Die verschiedenen Standorten waren vermutlich schon als Ablenkung (ausser er hat nur ein geschütztes und geräumiges Fahrzeug für die Tat genutzt) gedacht und doch scheint mir die Nähe zu Frauke auch Teil seiner Machtdemonstration gewesen zu sein. Er spielte vermutlich mit Frauke und seinen Entführungsforderungen mit der Aussicht auf ihrer eigenen Rettung - auch visuell nahe an ihrer Wohnung.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 18:22
Zitat von GlasengelGlasengel schrieb:Er spielte vermutlich mit Frauke und seinen Entführungsforderungen von ihr mit ihrer eigenen Rettung - auch visuell nahe an ihrer Wohnung.
Wie dicht-ungefähr- waren sie denn an ihrer Wohnung?

Im Fall Georgina Krüger (Berlin) konnte man genau sagen, wo sich ihr Handy zuletzt eingeloggt hat.
aufgrund der großstädtischen Funkmastdichte.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 18:28
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wie dicht-ungefähr- waren sie denn an ihrer Wohnung?
Der Sendemast ist 1100 Meter von der Wohnung entfernt gewesen.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Im Fall Georgina Krüger (Berlin) konnte man genau sagen, wo sich ihr Handy zuletzt eingeloggt hat.
aufgrund der großstädtischen Funkmastdichte.
Das konnte man ja auch im Fall Liebs sagen.


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 18:37
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Das konnte man ja auch im Fall Liebs sagen.
Hallo, fast. Man konnte nur zu den SMS und Telefonaten sagen, in welcher Funkzelle sie stattfanden. Und durch den paderborner Außenbereich der Funkzellen ist die jeweilige Funkzelle sehr viel größer gewesen.
Hier Zelle Mönkelloh?


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Mord an Frauke Liebs

04.01.2021 um 18:45
Zitat von Frederick7Frederick7 schrieb:Hallo, fast. Man konnte nur zu den SMS und Telefonaten sagen, in welcher Funkzelle sie stattfanden.
Ja, mehr geht auch nicht.
Ich meine Georgina Krüger verschwand auch 2006.
Die Funkzellen im innerstädtischen Bereich sind kleiner, etwa 500 Meter, aber mehr als den Sendemast und die Funkzelle und die Ausrichtung des Sendemasten ist bis zur Einführung der Smartphones (GPS) nicht möglich gewesen.


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