Mord an Frauke Liebs

Frederick7 schrieb:Sie sind erst 2015 gegründet:

Damit auch schon wieder raus. Danke, dass zu recherchiert hast, dazu bin ich gestern nacht nicht mehr gekommen.

Neonweiss22 schrieb:Damit auch schon wieder raus. Danke, dass zu recherchiert hast, dazu bin ich gestern nacht nicht mehr gekommen.

Wie schon geschrieben:

Das was sie sage durfte war eng zugeschnitten.
Hier wird ja immer wieder gefragt, warum der Täter das Risiko einging, sie telefonieren zu lassen.
Das ist ja auch wirklich ein Rätsel.

Ich bin sicher, dass ihr die Anrufe nur gestattet wurden, weil der Täter sicher war, Frauke verrät nichts.

Ich glaube nicht, dass sie in der Lage gewesen ist, rettende Hinweise einzubauen.
Ich bin in Paderborn wird ihr auch der Täter vorgegeben haben.

Das "Christos" war von Frauke eingebracht worden. Der Täter wusste nicht, dass das eine zumindest kleine Botschaft
an Chris war. Aber an weitere Botschaften glaube ich nicht.

frauZimt schrieb:Das "Christos" war von Frauke eingebracht worden. Der Täter wusste nicht, dass das eine zumindest kleine Botschaft
an Chris war. Aber an weitere Botschaften glaube ich nicht.

Das sehe ich ganz anders. Sie wird die Anrufe wahrscheinlich als "letzte Chance" gesehen haben, irgendwie auf sich aufmerksam zu machen. Aber in einem so subtilen Rahmen, dass der Täter es nicht als Hinweis wahrnimmt und vielleicht in Rage gerät.

Kann mir nicht vorstellen, dass sie das absolut nichts versucht haben wird. Das Problem hier wird durch das bekannte 4-Ohren-Modell von von Thun deutlich.
Es ist beim Empfänger nicht so angekommen, wie es vom Sender erhofft war.

Sie konnte es nicht deutlicher machen, weil:

frauZimt schrieb:Das was sie sage durfte war eng zugeschnitten.

Neonweiss22 schrieb:Es ist beim Empfänger nicht so angekommen, wie es vom Sender erhofft war.

@Neonweiss22
Mir ist bewusst, was du meinst. (Im Alltag erlebe ich diese Missverständnisse täglich. Das ist ein sehr spannendes Thema)

ABER
wir wissen nicht, was Frauke hat durchmachen müssen.
Ich stelle dir darum eine provokante Frage. Es ist nicht meine Art, solche Bilder zu entwerfen. Ich mache das jetzt, damit wir
uns NICHT missverstehen. Das ist ja gerade dein Thema.

Welche Risiken wärst du bereit einzugehen, wenn dir dein Entführer eine geladene Waffe an die Schläfe hält?

Ich kenne dich nicht, vermute aber, dass du dich unter solchen Umständen akribisch an die Anweisungen halten würdest.
Ich würde das machen und das wäre ein normales Verhalten.

Und was hätte sie berichten können
wenn sie den Namen des Täters nicht kannte?
wenn sie den Mann vorher nie begegnet ist?
wenn sie nicht wusste, wo sie war? (Weder Gebäude noch Ort kannte?)

Da hätte sie höchstens versuchen können, das Auto zu beschreiben, in dem sie gefahren wurde.

Mit "Christos" und "ja" auf die Frage, ob sie festgehalten wird, hat sie sich sehr weit aus dem Fenster gelehnt.
Und nicht zu vergessen der Satz: Ich lebe noch

Der bedeutet für mich:
Sucht mich. Gebt mich nicht auf.

@frauZimt

Ich verstehe genau, was du meinst und empfinde es auch nicht als provokativ, wenn du so fragst.
Ich halte das Szenario:

frauZimt schrieb:wenn dir dein Entführer eine geladene Waffe an die Schläfe hält?

Auch für durchaus realistisch, auch wenns vielleicht keine Schusswaffe o. Ä. wäre.

Natürlich würde ich jedes Wort, was ich am Telefon sage da überdenken und mich mehr als Vorsichtig ausdrücken. Würde aber trotzdem versuchen zumindest irgendwie irgendwas, was zu meiner Hilfe dient versuchen einzubringen, auch wenns ein kleines Risiko ist. (Vermute ich zumindest, in der Situation war ich noch nie).

Frauke was ein intelligenter junger Mensch mit ausgebildeten kognitiven Fähigkeiten. Sie wird sich nicht einfach ihrem Schicksal hingegeben haben und deshalb glaube ich ganz fest and versteckte Botschaften. Fraglich ist, was in Chris‘ Gedächtnisprotokollen der Gespräche davon übrig geblieben ist, oder was er garnicht verstanden oder für sich selbst vervollständigt hat.
Hat er sich eigentlich mal unter Hypnose setzen lassen? Vlt kommen da neue Hinweise/Details aus den Telefonaten zusammen.

Karajana schrieb:Denkst du das Protokoll wurde unvollständig notiert oder wurde nicht alles veröffentlicht?
Oder etwas ganz anderes?

Wenn ich ein Telefonat über knapp 5 Minuten führe und es wechseln sich diverse Fragen und Antworten ab, wäre ich schon froh, wenn ich noch soviel behalten hätte, wie das Gesprächsprotokoll vom letzten Telefonat lang ist.

Inhaltlich würde ich dieses als skurril bezeichnen.
Wenn meine Aufzeichnungen darüber richtig sind, dann wird anfänglich die Frage gestellt: "Wo bist du" Antwort: "Kann ich dir nicht sagen"
Im weiteren Verlauf kommt wieder die Frage: "Wo bist du", dann antwortet sie aber mit "Mama", dann wird wieder die Frage gestellt: "Wo bist du?" Antwort: "Mama" und dann wieder "Wo bist du" und wieder die Antwort "Mama".

Ich glaube das alleine schon, weil sich sowas keiner ausdenken kann.

oder "Warum bist du weg?" Antwort: "Das weißt du doch, Chris"

Auf diese Antwort fragt Chris: "Nein, hast du einen anderen Typen kennen gelernt?"
Warum einen anderen Typen kennen gelernt?
Wer war denn der andere Typ von ihr, wenn die Möglichkeit bestand, dass sie einen weiteren Typen kennen gelernt haben könnte???

Interessant finde ich auch:
"Ich war sehr traurig, dass du dich gestern nicht gemeldet hast"
Antwort: "Ja, ich weiß, dass du sehr traurig warst.... gib mir Karen bitte"

Wer nach versteckten Hinweisen sucht, könnte doch an dieser Stelle fündig werden.
Es wird ja nur ein bestimmter Kreis von Menschen persönlich mitbekommen haben, dass Chris an dem Montag wo sie nicht anrief, traurig war.
Diese Personengruppe hätte man einfach mal fragen können, ob und mit wem sie darüber bis Dienstag 23 Uhr gesprochen haben bzw. dieses erwähnten.

Karajana schrieb:Fabriano124 schrieb:
Konnte man nicht ermitteln welches Handy zeitgleich mit Fraukes Handy immer in den gleichen Gebieten eingeloggt wurde?

Karajana schrieb:Das habe ich mich auch schon gefragt... überprüft wurde es sicher, da dabei nichts heraus kam, gehe ich davon aus dass der Entführer sein Handy aus dem Grund bei den Fahrten nicht dabei hatte

Vielleicht war diese Person so schlau und hatte das eigene Handy nicht dabei gehabt, aber selbst wenn, halte ich es für kein großes Risiko, wenn man nicht zur gleichen Zeit mit dem selben Netzanbieter telefoniert oder eine SMS verschickt.

Ich werde das glaube ich nie hinbekommen, versuche es aber trotzdem.
Eine Location Area muss man sich wie eine große Wolke vorstellen, welche zum Beispiel dreiviertel von Paderborn abdeckt.
Wenn keine Verbindung besteht, befindet sich ein Mobilfunkgerät in dieser Wolke auf Standby und wenn eine Verbindung aufgebaut wird, wird von "dort oben", also aus dieser Wolke, der Sendemast angefunkt, welcher als Nächste dran ist oder freie Kapazitäten hat, wenn der direkte Sendemast überlastet ist.
Dann wird bei diesem Sendemast dem Anrufer oder Angerufenen eine Mobilfunkzelle zugeteilt.
Wenn der eine (Frauke) telefoniert und der danebenstehende (Täter) nicht, dann kann keine Verbindung über die Mobilfunkzelle herstellen werden, sondern hat nur den gleichen Location Area Code und in diesem sind auf "Standby" tausende.
Es wäre aber möglich zu schauen, wer von allen Mobilfunkteilnehmen die Strecke Paderborn nach Nieheim in einem bestimmten Zeitrahmen zurück gelegt hat, denn auf diese Distanz, gibt es unterschiedliche Location Area Codes (also unterschiedliche Wolken).
Und wenn zwei mit dem gleichen Mobilfunkanbieter diese Strecke zurück gelegt haben, dann könnte man dieses erkennen, aber es sieht schon wieder ganz anders bei verschiedenen Mobilfunkanbieter aus, weil diese andere "Wolken" benutzen und auch unter umständen, eigene Sendemasten haben.

(Ich will mich nicht selbst loben, aber ich glaube in der Sendung mit der Maus hätte das auch keiner besser hinbekommen)

Erstmal frohe und besinnliche Weihnachten :-)

Sven1213 schrieb:Es wird ja nur ein bestimmter Kreis von Menschen persönlich mitbekommen haben, dass Chris an dem Montag wo sie nicht anrief, traurig war.

Vielleicht konnte Frauke sich auch einfach denken, dass Chris traurig war? Sie kannte ihn sehr lange. Da weiß man wie derjenige "fühlt".

Frau_H schrieb:Vielleicht konnte Frauke sich auch einfach denken, dass Chris traurig war? Sie kannte ihn sehr lange. Da weiß man wie derjenige "fühlt".

@Frau_H
Das denke ich auch.
Wenn man sich nahe ist, weiss man, wie sich der Andere fühlt.
Und ganz besonders fühlt man mit, wenn man oft an den Anderen denkt.

Frauke wird unablässig an ihre Lieben gedacht haben, schon um sich aufzubauen und Kraft zu gewinnen.

Auch wenn man nicht esoterisch angehaucht ist:
Wenn man in einer ausweglosen Situation ist, denkt man vielleicht als Rationalist, dass gesendete Gedanken ankommen können.

Dieser Satz ist absolut nicht überzubewerten. Was soll sie denn sonst darauf antworten?
Das ist als Bestätigung zu verstehen im Sinne von „das kann ich mir denken, Themenwechsel“.

Ich glaube auch nicht, dass da irgendwelche Hinweise eingebaut sind, zumal sich etliche seit nunmehr 14 Jahren den Kopf darüber zerbrechen. Die Inhalte hören sich eher danach an, als sei sie zuvor mit "sag bloß nichts Falsches" oder dergleichen instruiert worden, eventuell auch mit Messer am Hals oder so.
Fraglich sind für mich daher eher Sinn und Zweck der Transporte und Kontaktaufnahmen, zumal mit nicht unerheblichem Aufwand und Risiko verbunden. Da ist für mich das Plausibelste, dass irgendwas auf dem Heimweg zum Täter geführt hätte, sei es, weil beim Abgriff Leute in der Nähe waren, die etwas gesehen haben könnten, oder einer der Täter am Heimweg wohnte oder zumindest Bezug dazu hatte oder man sich damit bei mehreren Tätern gegenseitig Alibis verschuf.

rayden schrieb:instruiert worden, eventuell auch mit Messer am Hals oder so

Das scheinbar spontane "Gib mir mal Karen bitte" spricht irgendwie dagegen. Hätte sie ein Messer am Hals gehabt wäre das 5 Minuten Gespräch anders verlaufen. Das wirkt eher so als ob der vermeintliche Täter im Hintergund ist und eine gewissen Vertrautheit zwischen FL und dem Täter herrscht (wenn er denn überhaupt anwesend war).

KlausiK schrieb:(wenn er denn überhaupt anwesend war)

Wenn er nicht anwesend war, dann hätte Frauke doch sicherlich ganz anders geredet und nicht nur so mysteriöse, inhaltslose Äußerungen von sich gegeben.

Verfolge den Fall erst seit kurzem und habe schon einiges hier aus dem Verlauf gelesen, aber natürlich nicht alle 4000 Seiten, daher weiß ich nicht ob jemand schon einmal etwas ähnliches wie das folgende verfasst hat.

Ich finde bei den Telefonaten und insbesondere bei dem letzten nicht nur Fraukes Verhalten seltsam, sondern auch die Reaktion von Chris, ganz wertfrei.

Bei folgendem Punkt z.B.

Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Mama."
Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Mama."
Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Mama."

Normalerweise regiert man doch auf die Antwort Mama nicht damit 2 mal die gleiche Frage noch einmal im selben Wortlaut zu stellen, sondern würde etwas sagen wie: "was meinst du mit Mama?" oder "ich verstehe nicht was du damit sagen willst"


Ein weiter Punkt ist, dass Frauke mit ihrer Schwester spricht und Chris nach 3 Sätzen schon wieder das Telefon nimmt. Hier hat die Schwester das erste Mal wieder direkten Kontakt, da funke ich doch als Exfreund nicht dazwischen. Zu mal Frauke davor ja schon fast nur mit ihm Kontakt hatte.

Frauke: „Bitte frag mich nicht. Ich würde gerne bei euch sein. Ich würde gerne nach Hause."

Chris nimmt das Telefon

Chris: „Melde dich wenigstens einmal am Tag."
Frauke: „Ja, mache ich. Ciao. Bis bald."[/quote]


Darüber hinaus wirkt es so, dass sie bei Karen etwas ausführlicher antwortet und man auf den letzten Satz, bevor Chris das Telefon nimmt, gut hätte weiter eingehen können, wie: "warum ist es dir denn nicht möglich nach Haue zu kommen?"

Ich finde auch der Satz von Chris nachdem er das Telefon nimmt, wirkt so als wenn er das Gespräch eher beenden möchte als es aufrecht zu erhalten.

Avancini schrieb:Darüber hinaus wirkt es so, dass sie bei Karen etwas ausführlicher antwortet und man auf den letzten Satz, bevor Chris das Telefon nimmt, gut hätte weiter eingehen können, wie: "warum ist es dir denn nicht möglich nach Haue zu kommen?"

@Avancini
Das im Stern-Crime abgedruckte "Protokoll" ist bestimmt nicht vollständig.
Vielleicht gab es in den Gesprächen einige Wiederholungen? Gleiche Fragen, gleiche Antworten? Gleiche Fragen, keine Antworten?
Und das würde die meisten Leser langweilen. Die Zeitschrift soll die ihre Leser unterhalten,- dafür wird sie ja gedruckt.

Ob Passagen bewusst zurückgehalten werden, weiss man nicht. Denkbar wäre es.

Vielleicht fallen Fraukes Gesprächspartner nicht mehr alle Gesprächspassage genau ein? Vielleicht sind das nur die markantesten Stellen? etc.

Wir wissen es nicht. Diese Textstellen wurden veröffentlicht und nur darüber kann man sich unterhalten.

Vollständig sind die Gespräche sicher nicht.

frauZimt schrieb:Das im Stern-Crime abgedruckte "Protokoll" ist bestimmt nicht vollständig.
Vielleicht gab es in den Gesprächen einige Wiederholungen? Gleiche Fragen, gleiche Antworten? Gleiche Fragen, keine Antworten?
Und das würde die meisten Leser langweilen. Die Zeitschrift soll die ihre Leser unterhalten,- dafür wird sie ja gedruckt.

Warum druckt man dann Frage, Antwort dreimal ab? Wenn man meint, den Leser zu langweilen.

frauZimt schrieb:Diese Textstellen wurden veröffentlicht und nur darüber kann man sich unterhalten.

Und diese Zeilen, die wir kennen, finde ich auch außerordentlich merkwürdig, auch das Verhalten von Chris. Wenn also alles ganz anders war, man aber nicht alles abdrucken wollte, welchen Sinn machen dann die abgedruckten Zeilen? Zudem hätte man damit rechnen müssen, dass bei so manchem Leser kritische Fragen aufkommen. Wie es hier ja auch passiert.

Eine Veröffentlichung macht m. E. nur richtig Sinn, wenn sie vollständig und dem Wortlaut getreu ist. (Wobei wesentliche Veränderungen aber schon durch das Gedächtnis zustande gekommen sein dürften.)

redsherlock schrieb:Warum druckt man dann Frage, Antwort dreimal ab? Wenn man meint, den Leser zu langweilen.

Findest du diese Stelle langweilig? Ich nicht.
Diese Passage wirkt magisch.
Eine junge Frau- entführt- mit ungewissem Schicksal- ruft nach ihrer Mama.
So wirkt das auf den Leser.

In diesem Threads sind Kopien aus Fernsehbeiträgen enthalten, wo auch Polizeiakten haaegenau die gleichen Protokolle wiedergeben. Siehe Bilder

KlausiK schrieb:Das scheinbar spontane "Gib mir mal Karen bitte" spricht irgendwie dagegen. Hätte sie ein Messer am Hals gehabt wäre das 5 Minuten Gespräch anders verlaufen. Das wirkt eher so als ob der vermeintliche Täter im Hintergund ist und eine gewissen Vertrautheit zwischen FL und dem Täter herrscht (wenn er denn überhaupt anwesend war).

Inwiefern? Es kommt dem Täter doch gerade zugegen, erweckt es doch den Eindruck, als hätte sie das Heft des Handelns in der eigenen Hand, wie das regelmäßige Telefonieren an sich es auch tut. Die Inhalte sprechen dem aber deutlich entgegen. Und nicht zuletzt ist ihr ja offenbar bewusst gewesen, dass sie nicht mehr lange zu leben hat, eventuell ist sie deshalb mehr Risiko gegangen, und der Täter hat es zugelassen als "Abschiedsgeste"?
Dass sie allein war und frei sprechen konnte halte ich für ausgeschlossen.

Frederick7 schrieb:In diesem Threads sind Kopien aus Fernsehbeiträgen enthalten, wo auch Polizeiakten haaegenau die gleichen Protokolle wiedergeben. Siehe Bilder

@Frederick7
Du würdest sagen, dass das Erinnerungsprotokoll vollständig wiedergegeben wird?

Dann bliebe zu bemerken, dass es nur erinnert ist und sicher Sätze fehlen.