Mord an Frauke Liebs

Domino420 schrieb:Ich hab ein großes Problem mit den Gedächtnisprotokollen, eben weil es keine wortwörtliche Wiedergabe ist, sondern nur eine sinngemäße. Dabei geht jegliche Form von versteckten Hinweisen verloren, wenn Chris diese nicht als solche verstanden hat.

Ja. Das ist das große Problem. Auch an Ihrer Tonlage etc. hätten Experten vielleicht mehr draus schließen können.

Frau_H schrieb:Wie meinst du das genau? Das sie doch nur an einem Ort festgehalten wurde? Die Windanlagentheorie? Oder stehe ich jetzt auf dem Schlauch?

Zum Beispiel. Oder, dass alles ganz anders ablief. Aber das darf hier wohl nicht diskutiert werden.

Domino420 schrieb:Ich hab ein großes Problem mit den Gedächtnisprotokollen

Ich auch, aber hier war ja auch Karen anwesend. Ich denke daher, das dürfte schon relativ genau sein, weil von 2 Personen so bestätigt.

emz schrieb:Diese Aufstellung Beitrag von emz (Seite 4.207) stammt aus einem Artikel, der offensichtlich mit den Angaben von Frau Liebs so ins Netz gestellt wurde.
Das würde bedeuten, es gab zwei sms an Chris, einmal am Mittwoch, 21.Juni 2006, und dann am Freitag, 23.Juni 2006.

Das wollte ich nur noch einmal geklärt haben.
Weil es eventuell neue Mitdenker gibt, welcher sich unter Umständen an den Artikel der "Höxter-News" orientieren.
Ich fand den Artikel eigentlich gut, auch was die Auflistungen angeht, da habe ich im Laufe der Jahre schon viel schlimmeres gelesen, doch diese Angabe, dass Chris am Freitag angerufen wurde, kann man als falsch ansehen.
Dazu gibt es alleine schon in der Bildergalerie diverse Bilde dazu, die deutlich machen, dass Chris an diesem Freitag eine SMS erhielt.
Zum Beispiel wird dieses auf den Bildern 111, 200, 238, 347 und 404 deutlich.

Domino420 schrieb:Ich hab ein großes Problem mit den Gedächtnisprotokollen, eben weil es keine wortwörtliche Wiedergabe ist, sondern nur eine sinngemäße. Dabei geht jegliche Form von versteckten Hinweisen verloren, wenn Chris diese nicht als solche verstanden hat.

Weiss man eigentlich wie lange die Gespräche jeweils gingen?

Ich denke auch, dass er vor allem bei den ersten Anrufen nur noch Bruchstücke wiedergegeben werden konnten, er dachte da ja auch noch sie kommt wirklich wieder heim und hat sicher nicht alles notiert.

Frau_H schrieb:Ja. Das ist das große Problem. Auch an Ihrer Tonlage etc. hätten Experten vielleicht mehr draus schließen können.

Ja, es ist so schade, dass es nicht geklappt hat ein Diktiergerät zu besorgen.
Frauke hat sicher Hinweise gegeben, aber ohne das vollständige Protokoll waren sie eben nicht zu entschlüsseln.

Man hätte auch sicher einiges an Hintergrund und Umgebungsgeräuschen herausfiltern können.

Vielleicht hätte der Fall sich der Fall damit lösen lassen

Karajana schrieb:Aber warum sollte er die Uhr bei Ablage abnehmen, aber die Kleidung und ihre Kette mit Kreuzanhänger lässt er ihr?
Die Uhr trägt ja weder zu Identifikation bei, noch ist sie irgendwie wertvoll. Und Spuren finden sich doch eher an ihrer Kleidung. Höchstens als Trophäe vielleicht, wobei die Kette sich da doch besser eignet.

Das habe ich auch nie auf die "Kette" bekommen, warum unter anderem die Uhr fehlte.
Ich verstehe das bis heute nicht.

Karajana schrieb:Weiss man eigentlich wie lange die Gespräche jeweils gingen?

Nach meinem Kenntnisstand waren alle Anrufe recht kurz gehalten, so zwischen 20 und 30 Sekunden, nur das letzte Telefonat am Dienstag ging über 5 Minuten.

Sven1213 schrieb:Das habe ich auch nie auf die "Kette" bekommen, warum unter anderem die Uhr fehlte.
Ich verstehe das bis heute nicht.

Vielleicht hat sie die Uhr auch irgendwann selber abgezogen, weil sie "gestört" hat oder sie war gefesselt.....

In den Gedächtnisprotokollen fehlen auf jeden Fall schonmal eine Begrüßung und Verabschiedung. So wie die Gespräche aufgeschrieben wurden, beginnt und endet doch kein Telefonat.

@Sven1213

Danke.
Habe jetzt den Link eingestellt

https://www.allmystery.de/bilder/km49217-200

Ja, das war eine sms. Hatte Frau Liebs vermutlich übersehen.

Neonweiss22 schrieb:Vorallem das "Ich weiß, dass du sehr traurig warst" bezieht sich ja auf den Vortrag, wo Frauke nicht angerufen hatte. Vielleicht hat sie wirklich vom Täter/Täterin erfahren, dass Chris sehr traurig war.

Neonweiss22 schrieb:Wieder viel Auslegungssache, aber die Formulierungen deuten für mich wirklich darauf hin, dass es sich zumindest auf Chris Umfeld beziehen könnte.

Mir ist nicht klar, warum sich das auf den Vortag bezieht, grundsätzlich finde ich diese Textstelle auch interessant und bin da auch ganz bei dir, dass jemand da Informationen über Chris hatte und an Frauke weiter gab, sonst hätte sie das nicht so formuliert
Aber das kann doch jetzt nicht so schwer sein für Ermittler oder Angehörige herauszufinden, wer überhaupt Kontakt zu Chris in dieser Woche hatte.
Was mich wieder etwas nachdenklich macht ist, dass er sich zumindest am Donnerstag in Lübbecke aufgehalten hat.
Das er in dieser Woche traurig war, das muss ja von einer Person kommen, welche Kontakt zu Chris oder seinem Umfeld hat.

Frau_H schrieb:Ja. Das ist das große Problem. Auch an Ihrer Tonlage etc. hätten Experten vielleicht mehr draus schließen können.

@Frau_H

Aber man darf sich auch nicht einreden, dass Frauke hätte gerettet werden können, wenn Aufzeichnungen der Gespräche vorgelegen hätten.
Das kommt in Kriminalfilmen zwar immer wieder vor, weil es für einen Krimi viel hergibt;
ein Hintergrundgeräusch taucht auf, das zunächst niemand deuten kann. Ein versteckter Hinweis wird zwar gehört, kann aber nicht entschlüsselt werden. - Und dann kommt der Durchbruch und alles klärt sich.
So ist das im Leben nicht.
Man hätte den genauen Wortlaut vorliegen, das wäre natürlich viel besser.
Aber ich bin überzeugt, dass auch Aufzeichnungen nicht zum Versteck und nicht zum Täter geführt hätten. Und Frauke hatte zu viel Angst, um auswertebare Hinweise zu geben.

Und die Frage ob sie übermüdet war oder Medis Schuld an ihrer verwaschenen Sprache waren, hätte durch Zuhören auch nicht geklärt werden können.

Sven1213 schrieb:Mir ist nicht klar, warum sich das auf den Vortag bezieht,

Weil es in dem Gespräch darum ging, dass Chris sehr traurig war, dass sie sich 1 Tag nicht gemeldet hat.

Und genau das meine ich auch, es klingt zwischen den Zeilen so, als hätte sie Informationen. Aktuelle "Updates" von dem was bei Chris los ist. An dem Tag, wo ihre Mutter bei Chris war, fragte sie dann am Telefon noch, ob ihre Mama da sei. Ich meine Chris hätte doch überall sein können. Aber ausgerechnet da fragt sie ob die Mutter da ist? Wo ihre Mutter gerade aus dem Haus raus war... Dann dieses "das weißt du doch, Chris".... Mir fällt das alles auch jetzt erst auf.

Sven1213 schrieb:Weiss man eigentlich wie lange die Gespräche jeweils gingen?
Nach meinem Kenntnisstand waren alle Anrufe recht kurz gehalten, so zwischen 20 und 30 Sekunden, nur das letzte Telefonat am Dienstag ging über 5 Minuten.

Also wenn das mit über 5 min stimmt, dann kann man das Protokoll ja wirklich in die Tonne kloppen.

Ich habe den Dialog gerade mal mit Stoppuhr für mich durchgesprochen, selbst wenn ich teilweise lange Denkpausen vor den Antworten mit einplane und Pause für den Hörerwechsel von Karen und zurück, komme ich beim besten Willen nicht über 3 Minuten.

Da sie sich sicher nicht 2 Minuten angeschwiegen haben, kann man doch davon ausgehen, dass fast die Hälfte nicht übernommen wurde.

Wenn auch nur ein Satz von Frauke fehlt, der vielleicht ihren "Mama" Hinweis vervollständigen sollte, ist der Hinweis völlig untergegangen.

Oder wurden nur Auszüge des Gesprächs veröffentlicht, und Familie und Ermittler wissen mehr?
Das hoffe ich sehr!

frauZimt schrieb:Aber man darf sich auch nicht einreden, dass Frauke hätte gerettet werden können, wenn Aufzeichnungen der Gespräche vorgelegen hätten.

Nein. Das glaube ich auch nicht....


Trotzdem bin ich der Meinung, dass man über ihre Stimmlage, Wortwahl usw die Entwicklung der Entführung hätte ermitteln können. Kann ich jetzt schwer erklären. Aber zu Beginn, soll sie sich ja "normal" angehört haben.

Frau_H schrieb:Trotzdem bin ich der Meinung, dass man über ihre Stimmlage, Wortwahl usw die Entwicklung der Entführung hätte ermitteln können. Kann ich jetzt schwer erklären. Aber zu Beginn, soll sie sich ja "normal" angehört haben.

@Frau_H

Ich weiss schon, was du meinst.

Ich denke dabei aber auch an die Angehörigen, die die Aufnahmen der Polizei übergeben hätten.
Vielleicht vorher eine Kopie gemacht?
Hört man sich das später (immer) wieder an? Selbstquälerisch

Oder man hat keine Kopien, denkt sich, das sind Fraukes letztes Lebenszeichen und die Aufnahme liegen in der Asservatenkammer.
Auch selbstquälerisch.

Es lässt sich ja nicht mehr ändern. Es gibt keine Aufzeichnungen.
Für die Ermittlungen bedauerlich, für die Angehörigen vielleicht besser so.

Und ich denke nicht, dass Frauke damit hätte gerettet werden- oder der Fall geklärt worden wäre.

Neonweiss22 schrieb:Ich meine Chris hätte doch überall sein können. Aber ausgerechnet da fragt sie ob die Mutter da ist? Wo ihre Mutter gerade aus dem Haus raus war... Dann dieses "das weißt du doch, Chris".... Mir fällt das alles auch jetzt erst auf.

"Tja", mehr kann ich dazu leider nicht schreiben.
In dem letzten Gesprächsprotokoll sind einfach so unerklärliche Sachen drin, da hätte ich mindestens eines weggelassen.
Vieles macht keinen Sinn, aber es ist schon so "schräg", dass sich dieses eigentlich keiner ausgedacht haben kann.

Karajana schrieb:Also wenn das mit über 5 min stimmt, dann kann man das Protokoll ja wirklich in die Tonne kloppen.

Ich habe den Dialog gerade mal mit Stoppuhr für mich durchgesprochen, selbst wenn ich teilweise lange Denkpausen vor den Antworten mit einplane und Pause für den Hörerwechsel von Karen und zurück, komme ich beim besten Willen nicht über 3 Minuten.

Ich habe da eine für mich unerklärlich neutrale Meinung dazu.
Ich möchte dir aber sagen, dass du nicht die erste bist, welche das seltsam findet, besser gesagt, dieses nicht passen kann und auch die Letzte nicht sein wirst.

Das habe ich in den 9 Jahren in dem ich mich mit diesem Fall beschäftige schon mehr als einmal hier im Thread, per Telefon oder per PN gelesen oder gehört.

@Neonweiss22
@Karajana

Ich frage mich warum das alles so ist.
Nichts passt, irgendwas widerspricht sich immer und man kommt egal wen man favorisiert zu keinem Ergebnis, weil es mindestens einen Fakt gibt, warum derjenige es nicht sein kann und da spreche ich nicht jemanden direkt an, sondern es gab in den 9 Jahren schon sehr viele gute Ideen, welche man am Ende wegen der Logik verwerfen musste.

Ich hab hier noch nie mitgeschrieben glaube ich und dennoch über Jahre immer wieder gelesen und nachgedacht. Das mich die übermittelten Sätze am Telefon irgendwie weiter bringen könnte habe ich schon lange abgehakt. Ob das alles im Wortlaut so war, man weiß es nicht und da kann es ja auch einzelne Wörter ankommen, dazu habe ich das alles mal von zwei verschiedenen Stimmen gehört und alleine schon durch die Betonung der Leserin kann man da schon auf ganz verschiedene Gedanken kommen.

Ich gehöre zu denjenigen die der Theorie folgen, dass Frauke bis zur ersten SMS kein Problem hatte. Daraus ergibt sich für mich, dass sie freiwillig mit jemanden die Wegstrecke gefahren ist.

Ich sehe es nicht als Gesetz an, sie hat gesagt die war Müde und wollte nach Hause und musste am morgen früh raus. Das war ein junges Mädel und ich stelle auch nicht in Abrede das sie eigentlich ein zuverlässiger Mensch war und sage dennoch so eine Planänderung in dem Alter ist keine Sensation.

Daraus ergeben sich für mich weitere Fragen. War für sie schon im Pub klar das sie noch nicht nach Hause möchte, was sie zu ihrer Freundin sagte weiß ich wie gesagt, aber man will ja auch nicht immer mitteilen was so los ist und was nicht.

Oder. Gab es eine Begegnung auf dem Heimweg? Vorweg, an den Fremden der irgendwie um Hilfe bat glaube ich auch nicht. Ich glaube das die Person ihr bekannt war. Dadurch stellt sich die Frage, mit wem oder unter welchem Vorwand hätte Frauke um diese Uhrzeit freiwillig nach Nieheim fahren wollen?

Hallo, ich bin hier seit langer Zeit stille Mitleserin, der Fall beschäftigt mich sehr. Gestern bin ich stundenlang die Gedächtnisprotokolle der Anrufe durchgegangen. Die mehrmalige Aussage „Ich bin in Paderborn“ (5x) hat mich dazu gebracht, „Ibip“ zu googeln und nun weiß ich nicht was ich von dem Ergebnis halten soll, bin echt verwirrt. Neben vieler Ergebnisse zur Versicherungen taucht direkt auf der ersten Ergebnisseite die katholische Hochschule (Institut IbiP) mit Sitz Liboriberg 23 in Paderborn auf. Laut Google Maps ist diese nur paar Gehminuten vom irischen Pub entfernt. Zufall oder versteckter Hinweis??? Weiß nicht, was ich davon halten soll...

@Ola2019
Interessanter Fund... Was vielleicht auch interessant wäre: Hatte ihre Mutter irgendeinen Bezug zu dieser Hochschule?

IBIP steht aber auch für das Projekt "IBIP – Interkulturelle BrückenbauerInnen in der Pflege“

sgt.pepper schrieb:dazu habe ich das alles mal von zwei verschiedenen Stimmen gehört und alleine schon durch die Betonung der Leserin kann man da schon auf ganz verschiedene Gedanken kommen.

Genau das habe ich auch gemacht: die Gesprächsprotokolle mit verschiedenen Leuten laut gelesen. Es ergibt sich jedes Mal ein anderes Bild, auch für Zuhörer - deshalb suche ich da nicht mehr nach einem versteckten Sinn. Wenn es ihn gab, konnten ihn C. und Fraukes Familie ja leider auch nicht erkennen.