allmythoughts schrieb:Auf welcher Grundlage sollte denn ein Infragestellen der EB gerechtfertigt sein bitte? Auf irgendwelchen selbst zusammengewürfelten Spekulationen die sie dann als Inferenz bezeichnen?
Hier haben versierte Kriminalisten gearbeitet die in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft stehen.
Vielleicht hat jemand eine Quellenangabe wovon die Staatsanwaltschaft ausgeht oder spricht .
Dazu gibt es diesen Polizeibericht, wo über die Zusammenarbeit der Ermittler und versch. Experten des LKA zum Fall berichtet wird. Auch über der Annahme/Überzeugung des damaligen Leiters der Mordkommission Herrn Östermann sowie von der Staatsanwaltschaft Herrn Vetter wird berichtet:
Im Januar hatte die MK aufgrund des Untersuchungsergebnisses von Experten des Landeskriminalamts, die eine so genannte operative Fallanalyse in wochenlanger Kleinstarbeit erarbeitet hatten, neue Ermittlungsansätze gewonnen.
Demnach, und davon sind Östermann und Vetter auch heute noch überzeugt, muss der Täter Frauke Liebs in der Nacht ihres Verschwindens in den Raum Nieheim verschleppt und dort etwa eine Woche versteckt gehalten haben.
[...]
Ein Wust von mehreren tausend Datensätzen, der sich aus den gespeicherten Festnetz- und Mobiltelefonverbindungsdaten ergab, musste verglichen und ausgewertet werden. Auch daraus ergaben sich überprüfenswerte Hinweise auf Personen, die zumindest als Zeugen in Frage kamen.
[...]
Bis heute hat die Mordkommission mit etwa 700 Spurenakten einen kompletten Aktenschrank gefüllt. Als Spur bezeichnen die Kriminalisten jeden Ermittlungsansatz, der entstanden aus Tatortspuren (Fingerabdrücken etc.), Zeugenhinweisen oder anderen Informationen, im unmittelbaren Tatzusammenhang stehen kann.
[...]
„Letztendlich fehlt uns der Zeuge, der das Opfer und den Täter zusammen gesehen hat“, erklärt Staatsanwalt Ralf Vetter. Der Kapitaldezernent weiter: „Nach einem Jahr kann sich niemand an Situationen erinnern, denen er damals keine Beachtung geschenkt hatte, weil nichts Auffälliges passiert ist.“
https://web.archive.org/web/20100308133428/http://www.polizei-nrw.de:80/paderborn/Start/archiv/article/Mordkommission_im_Fall_Frauke_Liebs_wird_aufgeloest.html (von mir unterstrichen)
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brettvormkopf schrieb:möglicherweise liegen den ermittlern informationen vor, die nur auf einen mord schließen lassen, anders kann ich es mir nicht erklären.
Ja, das sehe ich ganz ähnlich und zwar aufgrund dieser Aussage in dem Bericht, die sich auf die Analyse von Spuren vom Fundort bezieht:
Parallel zu den Ermittlungen untersuchten Experten des Landeskriminalamtes, Gerichtsmediziner und spezielle Laboranten die am Tatort gesicherten Spuren. Ralf Östermann ist sich sicher, den Täter aufgrund dieser Spurenanalyse überführen zu können.
http://web.archive.org/web/20120221000625/http://www.hellweg24.de:80/news/2007/mordfall-frauke-liebs-erstes-ergebnis-der-operativen-fallanalyse-des-landeskriminalamts(von mir unterstrichen)
Es konnten also offenbar Spuren gesichert werden… Die Frage ist, um welche Spuren es sich handeln könnte.
• Die Leiche war stark skelettiert – Spuren auf der Haut vernichtet
• Spuren auf der Kleidung durch die Witterung zum größten Teil ebenfalls weg oder nur schwer zu finden
• Spuren vom Fahrzeug durch die Witterung verschwunden
• Persönliche Gegenstände, wo sich noch evtl. Spuren befanden, sind weg (vielleicht deshalb?)
• Worauf könnten sich also diese Spuren vom Fundort beziehen. Was mir dazu einfällt:
o Vom Täter vergessene Gegenstände
o Unbewusst hinterlassene Spuren z.B. durch das Verbringen des Körpers zum Ablageort
o Spuren, die auf Nutzung bestimmter Substanzen hindeuten
o Faserspuren
o Haare
o Auf dem Kreuz, das in der Kleidung des Opfers gefunden und ihr später zugeordnet wurde, könnten evtl. Spuren
gesichert worden sein oder an den Resten des Leder-Halsbandes
o Anderweitige spezielle Spuren, die auf etwas bestimmtes hindeuten, jedoch nicht allein als Beweis ausreichen, um
den Tatverdacht zu begründen
o Die Auffindesituation ergibt ein bestimmtes Bild, welches auf etwas bestimmtes hindeutet
o Habt ihr weitere/andere Ideen dazu?
Das Opfer war bekleidet und trug die Kleidung vom Tag ihres Verschwindens. Es wird vermutet, dass sie diese Kleidung während der gesamten Festhaltezeit getragen hat.
Es hieß, dass
in der Kleidung des Opfers ein Kreuz gefunden worden.
Ein etwa 2 cm großes Kreuz (Foto), das in der Kleidung von Frauke Liebs aufgefunden wurde, konnte bislang nicht zugeordnet werden. Den Angehörigen und Freunden des Opfers ist dieses Schmuckstück nicht bekannt. Hauptkommissar Östermann fragt: „Wer kann etwas zur Herkunft dieses Kreuzes sagen?“
https://web.archive.org/web/20100514023528/http://www.polizei-nrw.de:80/paderborn/Start/archiv/mordfall-frauke-liebs-1/pressemitteilungen/article/Ungeloestes_Verbrechen_an_Frauke_Liebs.htmlFrage: Was bedeutet hier „in der Kleidung“? Es heißt ja nicht unter der Kleidung…
Wie versteht ihr das?
PS. Bevor es nochmal von vorne losgeht: Das Kreuz wurde nachträglich Frauke zugeordnet.
Da in Aktenzeichen XY nach Hinweisen durch die Bevölkerung zu dem Kreuz gebeten wurde, wundert es mich, dass diese Erkenntnisse m.E.n nicht nachträglich auch in den Medien (Zeitungen, etc.) bekanntgegeben wurden. Bitte korrigiert mich, wenn ich da falsch liege. Bitte mit Quelle dazu :-)