Mord an Frauke Liebs

Heikology schrieb:Aber vielleicht hat eine Dreiecksortung ein Einloggen zwischen Achsenschmiede und Hövelhof ergeben. Der Vermerk Hövelhof-Dreihausen im Sinne von "irgendwo dazwischen" hat es dann aus dem Sprech der EB in die Presse geschafft und wurde einfach als feste Ortsangabe ungeprüft weiterverwendet.

Eine Dreieckspeilung funktioniert nur live, wurde nie gemacht. Wäre auch komisch weil zu diesen Zeitpunkt ist man von Seiten der EB nicht von einen Verbrechen ausgegangen.

dimmthelights schrieb:Ein Täter sucht sich selten per Zufall den Ort des Geschehens aus. Es hat meistens einen Grund: Er kennt sich dort aus, fühlt sich dort sicher...

Was man hier mal rausgefunden hat ist das (bis auf diesen Standort) so ziemlich alle Standorte in mehr oder weniger direkter Umgebung Raiffeisenmärkte sind. Vielleicht aber auch nur Zufall so wie Lidl oder Aldi die gibt's ja quasi auch überall. Persönlich denke ich bei dem ersten Gespräch hat der Kidnapper noch richtig Mut und wollte so einfach und soweit wie möglich weg vom eigentlichen Festhalteort. Zum Ende ist man ja nur noch im Osten von PB unterwegs...nach dem Motto schnell hin, schnell wieder weg.

orenoa schrieb:Eine Dreieckspeilung funktioniert nur live, wurde nie gemacht. Wäre auch komisch weil zu diesen Zeitpunkt ist man von Seiten der EB nicht von einen Verbrechen ausgegangen.

Ach danke, das habe ich nicht gewusst, dass es nur live geht. Dann ergibt sich rückwirkend natürlich nur durch das nachweisbare Eingeloggtsein bei einem Masten, in welcher Zelle das Telefon gerade gewesen ist. Das können aber sehr große Bereiche sein.

Wenn man hier Mobilfunkbestand Paderborn in den Paderborner Norden scrollt, zum Funkmast an der Achsenschmiede nahe der A33, dann sieht man, dass dieser Funkmast eine recht große Zelle abdeckt. Dreihausen, Teile des Senner Truppenübungsplatzes, der Güsenhofsee, aber auch Teile von Hövelhof haben diesen Masten als ihren nächstgelegenen.
Das bestätigt mich in der Annahme, dass die Formulierung Hövelhof-Dreihausen eine grobe Fläche beschreiben sollte und keinen genauen Ort.

Der Raum aus dem dieser eine spezielle Kontakt von Frauke kam, ist mehrere Quadratkilometer groß. Das muss man bei den anderen Ortsangaben auch berücksichtigen, wobei die Dichte der Masten im inneren Stadtgebiet zunimmt und die Zellen dadurch kleiner werden.

Kangaroo schrieb (Beitrag gelöscht):Raiffeisen Westfalen hat gar nicht so wenige Standorte.

Ja, TÜV-Standorte, bzw. angeschlossene Werkstätten sind sogar überall zu finden, war ja ebenfalls eine Theorie. Die ganzen Standorte haben aber im Sommer Betrieb, dass man da tagsüber jemanden unbemerkt verstecken kann eine ganze Woche über, halte ich für ausgeschlossen, und auch, dass da jemand nächtlichen Zugang zu all diesen verteilten Standorten hat.
Im Benhauser Feld kann er sehr gut auf dem Raiffeisen-Parkplatz für die Kontakte gestanden haben, das ist aber auch alles; heutzutage wird er abends abgesperrt, damals war das noch nicht der Fall, und ich wurde, als ich die Messungen letzten Sommer gegen kurz nach 21 Uhr vornahm, dann von einem Gabelstaplerfahrer vom Parkplatz runtergejagt, der den Parkplatz absperrte, und Feierabend machte.

@rayden

rayden schrieb:dass man da tagsüber jemanden unbemerkt verstecken kann eine ganze Woche über, halte ich für ausgeschlossen, und auch, dass da jemand nächtlichen Zugang zu all diesen verteilten Standorten hat.

Kann ich mich nur anschließen.
Auch Sicherheitsdienst würde ich aufgrund meiner Berufserfahrung nahezu ausschließen.

Ich finde, dass wir uns so wieso zu sehr auf die Gewerbe Infrastruktur beschränken.

Um mal bei Dören und Benhauserfeld zu bleiben:
Da sind doch östlich vom Gebiet gelegen so viele Felder, so viele Schleichwege. Allein der Seskerbruch bietet sich da doch Ideal an und ich denke (Weiß es aber nicht), dass man sich dort auch noch im Funkmast Dören einwählt.
Ich würde eher davon ausgehen, dass von dort aus Telefoniert wurde.


Von dort aus hatte man auch gut im Blick ob sich ein Fahrzeug nähert oder ob die Polizei dort irgendwo rumlungert.
Bei Mönkeloh und Hövelhof Dreihausen das selbe Spiel.

Kangaroo schrieb:Auch Sicherheitsdienst würde ich aufgrund meiner Berufserfahrung nahezu ausschließen.

Ja, die bewachen doch allenfalls das lokale Industriegebiet, und nicht noch Objekte in 30 Kilometer Entfernung, das macht doch keinen Sinn.

Kangaroo schrieb:Um mal bei Dören und Benhauserfeld zu bleiben:
Da sind doch östlich vom Gebiet gelegen so viele Felder, so viele Schleichwege. Allein der Seskerbruch bietet sich da doch Ideal an und ich denke (Weiß es aber nicht), dass man sich dort auch noch im Funkmast Dören einwählt.
Ich würde eher davon ausgehen, dass von dort aus Telefoniert wurde.


Von dort aus hatte man auch gut im Blick ob sich ein Fahrzeug nähert oder ob die Polizei dort irgendwo rumlungert.
Bei Mönkeloh und Hövelhof Dreihausen das selbe Spiel.

Dazu müsste der Täter dann aber sehr gute Ortskenntnisse in und um PB gehabt haben. Sich in den Industriegebieten auszukennen, kann ja irgendwie mit dem Beruf noch zusammenhängen, aber die ganzen Schleichwege? Dann wäre er doch ortsansässig, und schaffte es dennoch, bis Heute von allen unerkannt zu bleiben? Da ist es für mich nachvollziehbarer, wenn er sich eine ruhigere Ecke in den Industriegebieten gesucht hat von der B64 kommend.

Ich weiß nicht ob wir uns richtig verstanden haben, ich meine diese Schleichwege hier:



Ich vermute, wenn man sich vor der Tat paar mal in der Umgebung umgesehen hat, da lang gefahren ist (Auch ohne Ortskennnisse), weiß man dass das einfach lange Schleichwege ohne viel Infrastuktur sind.
Vorallem ohne Beleuchtung.

Aber ist nur eine Sichtweise. Muss nicht so gewesen sein.

rayden schrieb:aber die ganzen Schleichwege? Dann wäre er doch ortsansässig, und schaffte es dennoch, bis Heute von allen unerkannt zu bleiben?

Da würde ich noch hinzufügen das der/die Täter vielleicht früher dort gewohnt haben könnten, und sich darum perfekt ausgekannt haben könnten, oder dort oft Urlaub gemacht weil sie vielleicht dort jemand kannten oder Angehörige haben.

Ganz außer Acht lassen sollte man auch nicht das WM war viele Touristen viele Urlauber.

Ich dachte so oft schon an ein Wohnmobil oder Ähnliches... weil es am einfachsten wäre die ganzen Sachen zu bewerkstelligen ohne das Frauke gesehen werden konnte von irgendwo raus musste in ein Fahrzeug und wieder zurück.

Ob so ein Fahrzeug irgendwo am Feldrand wie auf dem Bild von @Kangaroo in der WM Zeit aufgefallen wäre?
Falls früher dort gewohnt wäre der Täter sowieso weniger erkannt worden aber kannte sich dennoch perfekt aus.

Jairo schrieb:Ganz außer Acht lassen sollte man auch nicht das WM war viele Touristen viele Urlauber.

Meiner Meinung nach wird die WM viel zu überschätzt.
Ich will nicht sagen dass es hier teilweise nicht eskaliert zur WM aber man kann es jetzt nicht mit Köln, Berlin oder sonst wo vergleichen.

Die Straßen werden nicht massig voll gewesen sein, meine Annahme bestätigt meiner Meinung nach auch den Umstand dass die Polizei keinerlei Hinweise darauf hat, welchen Weg Frauke tatsächlich nach Hause genommen hat.
Das ist nur möglich wenn sie entweder unmittelbar in ein Auto gestiegen ist oder wenn sie eben von sehr wenigen Menschen gesehen wurde.

Wenn da massen an Leute durch die Straßen gezogen wären, bin ich mir sicher, hätte es Zeugen gegeben die gesagt hätten Frauke nahm diesen und jenen weg.

Jairo schrieb:Ich dachte so oft schon an ein Wohnmobil oder Ähnliches

Wohnmobil wäre durchaus Möglich.
Stelle ich mir gerade bei dem letzten Telefonat gut möglich vor als Frauke auf die Frage "Wirst du festgehalten" mit "Ja .. Nein .. Nein" antwortete.
Könnte mir vorstellen, der Täter war im vorderen teil des Wohnmobils weil er etwas gesehen hat (Auto in der ferne o.ä).

Wohnmobile wären übrigens auch deshalb interessant, weil es auf dem Liboriberg extra Stellplätze für Wohnmobile gibt.

Jairo schrieb:achen zu bewerkstelligen ohne das Frauke gesehen werden konnte von irgendwo raus musste in ein Fahrzeug und wieder zurück.

Stimmt, auch für Bedürfnisse wie Toilette und Nahrung wäre gesorgt.

Jairo schrieb:Ob so ein Fahrzeug irgendwo am Feldrand wie auf dem Bild von @Kangaroo in der WM Zeit aufgefallen wäre?

Die Schleichwege sind extrem wenig befahren und wie gesagt nicht mit Laternen beleuchtet.
Halte es für durchaus Möglich.

Kangaroo schrieb:Wenn da massen an Leute durch die Straßen gezogen wären, bin ich mir sicher, hätte es Zeugen gegeben die gesagt hätten Frauke nahm diesen und jenen weg.

Oder es hätte X Sichtungen gegeben, an verschiedenen Orten gleichzeitig.
Frauke war nicht auffallend, auch nicht auffallend gekleidet.
Sicher erkannt hätte sie doch nur jemand, der sie gekannt hat.
Allenfalls wäre aufgefallen, wenn sie gegen ihren Willen in ein Auto bugsiert worden wäre.
Das wäre aber vor Zeugen nicht passiert.

Durchaus, aber ich denke wenn es mehrere unstimmige Sichtungen gegeben hätte, wer dies irgendwo mal kommuniziert worden.

frauZimt schrieb:Allenfalls wäre aufgefallen, wenn sie gegen ihren Willen in ein Auto bugsiert worden wäre.

Da bin ich mir echt unsicher.
Es kommt immer auf die Lokalität an aber ich kann mir durchaus Örtlichkeiten auf dem Weg vorstellen wo selbst eine schnelle gut durchgeführte Entführung möglich ist ohne Zeugen aufmerksam zu machen.

Schreie in der Innenstadt zu Zeiten an denen die Bars geöffnet haben, sind alltäglich. Da würde Niemand an eine Entführung denken sondern eher an betrunkene Jugendliche.

Aber das ist nur meine subjektive Sichtweise dazu.

Kann es sein, dass der Täter Frauke aus der Disko kennt, weil er ist ja seltsamerweise mit ihr zur Diskozeit in die Nähe der Disko gefahren ist? Vielleicht ist der Täter das Risiko eingegangen, weil er zum Ort des Kennenlernens mit Frauke fahren wollte. Diskobekanntschaften sind zwar oft oberflächlich, aber für einen am Anfang harmlosen Kontakt beim Weg nach Hause vom Pub am Entführungstag könnte dies meiner Meinung nach locker reichen.

Laut meinen Informationen (Müssen aber nicht korrekt sein), war sie eher weniger in der Fun Factory anzutreffen.
Sie bevorzugte eher das Capitol, Residenz oder den GoPark in Herford.

Windsurfer1991 schrieb:Kann es sein, dass der Täter Frauke aus der Disko kennt, weil er ist ja seltsamerweise mit ihr zur Diskozeit in die Nähe der Disko gefahren ist?

Auf welche ermittelte Nähe beziehst du dich, die letztendlich (gedanklich) eine derartiges Szenario denkbar macht?

@AnNevis
Die Fun Factory war im Dören Park. Hier die Karte:

https://www.urbanite.net/de/paderborn/locations/fun-factory-1/

Ich musste da auch dran denken, als ich, beim Aufräumen, noch einen Kuli von denen gefunden habe.

Die hatten damals neonfarbene Kulis mit der Aufschrift: "Geklaut in der Diskothek".

@AnNevis
raptor83 hat es dir ja bereits freundlicherweise vor mir beantwortet. Es ist wieviele andere eine Möglichkeit. Ich glaube halt, dass nicht alles Zufall sein kann. Manche Fahrten können berufsbedingt oder symbolbedingt gewesen sein, vielleicht sogar bereits die erste Fahrt in die Region von Nieheim/Bad Driburg. Vielleicht sogar jemand, der zu jedem der einzelnen Punkte, an die gefahren wurde, eine gewisse Verbindung hatte. Ich weiß, diese Aussage geht jetzt sehr weit. Aber zumindest das mit der Disko halte ich nicht für ausgeschlossen. Sowie einen beruflichen Bezug zu den Gewerbegebieten, sowie einen persönlicheren Bezug über die Landesgrenze nach Hessen. Wahrscheinlich war die Polizei kurz davor es herauszufinden, konnte es nur nicht 100 Prozent beweisen. Das ist das was ich vermute. Und auch aus dem Grund könnte es sein, dass der Entführer nicht mehr auffällig geworden ist nach einer meiner Vermutungen. Weil er weiß, dass die Polizei darauf wartet, dass er einen Fehler macht.

Windsurfer1991 schrieb:sowie einen persönlicheren Bezug über die Landesgrenze nach Hessen.

Wie kommst du auf Hessen?

Windsurfer1991 schrieb:Weil er weiß, dass die Polizei darauf wartet, dass er einen Fehler macht.

Davon ist nicht auszugehen.

@Kangaroo
Du hast recht. Sorry, ich war gerade verpeilt. Nieheim liegt definitiv nicht in Hessen. Allerdings muss es ja nicht Nieheim direkt gewesen sein, sondern in einem größeren Radius um Nieheim, wo er eventuell einen persönlichen Bezug hatte.

Kangaroo schrieb:Um mal bei Dören und Benhauserfeld zu bleiben:
Da sind doch östlich vom Gebiet gelegen so viele Felder, so viele Schleichwege. Allein der Seskerbruch bietet sich da doch Ideal an und ich denke (Weiß es aber nicht), dass man sich dort auch noch im Funkmast Dören einwählt. Ich würde eher davon ausgehen, dass von dort aus Telefoniert wurde.

Glaub ich weniger, bis dort hoch hätte das Signal nicht gereicht. Sehr viel weiter wie bis zum Friedhof wird es nicht ausgereicht haben...theoretisch würde ich eine Linie/Grenze auf Höhe des Friedhofs parallel zum George-Marshall-Ring ziehen.Alles was oberhalb liegt z.bsp. dieser Hühnerhof wird aus dem Bereich Marienloh/Detmolder Straße bzw. für Dören aus Benshausen kommen. Also ich gehe nach wie vor davon aus das man bei den Anrufen unbedingt in PB vortet werden wollte.

@orenoa
Bis zum Seskerbruch eher nicht, da ist wohl Marienloh am Zug aber davor ist der an den Dören wahrscheinlicher.

orenoa schrieb:theoretisch würde ich eine Linie/Grenze auf Höhe des Friedhofs parallel zum George-Marshall-Ring ziehen

Ich kenne mich mit den Kram nicht aus aber ich bezweifel, das die nur eine Reichweite von 1km haben.
Das ist nämlich die Distanz zwischen Funkmast und George-Marshall-Ring.

Nachtrag:
Ich bin kein Profi, vielleicht kennt sich da Jemand aus und kann Licht ins dunkle bringen.

Wenn ich bei der Bundesnetzagentur nachsehe, zeigt er mir das Datum der Erteilung an.

Am Berliner Ring finde ich jetzt kein Sendemast welcher 2006 schon da war.
Nur ein Funkmast an der Klingenderstraße welcher aber Datum der Erteilung 2017 anzeigt. Also würde der rausfallen.

Dören und Benhausenerfeld haben jeweils Masten mit Erteilung 2006. Ist also Stimmig.

So ein Sendemast hat ja mehrere Antennen mit Hauptstrahlrichtung.
Kann man anhand der Protokolle sehen über welche Antenne man eingeloggt war?

Ist die Polizei eventuell deshalb auf Berliner Ring gekommen?
Sprich, Fraukes Handy war im Sendemast Auf den Dören eingeloggt, nutze dabei die Antenne 2 welche den Hauptstrahlwinkel auf 180Grad hat.

Würde rein theoretisch Sinn machen denn der Berliner Ring ist auf der Karte von Sendemast Auf den Dören bei 180 Grad .. So ziemlich genau.
Was denkt ihr?