MissLeni schrieb:Frauke gibt sich viel Mühe keine echten Fakten preiszugeben. Das kostet viel Konzentration. Denke auch das die erneute Frage nach dem Verbleib "Wo bist du" auch Druck erzeugt hat und sie nur noch mit einem Wort ausreichen wollte und da fiel ihr "Mama" in der hilflosen Lage ein.
@MissLeni@Rick_BlaineIch denke, das stimmt.
Wenn man die Telefongespräche daraufhin anguckt fällt auf, dass sie auf fast alle Fragen ausweichende Antworten gegeben hat. Ausweichen ist das Gegenteil von "Hinweise geben".
Der Satz "Ich lebe noch", den ich zuletzt als Auftrag an die Familie und Chris standen habe (Sucht mich) könnte -so gesehen- auch einen anderen Hintergrund haben.
Der Täter hat ihr gesagt: Ruf an. Deine Familie soll wissen, dass du noch lebst.Frauke war erschöpft müde, verzweifelt, hatte vor dem Täter Angst und da ist ihr der Satz rausgerutscht, den ihr der Täter gesagt hat.
Damit sie wissen, dass du noch lebst / Ich lebe nochFrauke musste telefonieren, durfte aber nichts verraten. Das war für sie unheimlich schwierig, kostete Konzentration, besonders, weil ihre Gesprächspartner so viel von ihr wissen wollten. Frauke suchte nach bedeutungslosen Worten, hoffte, dass die Fragen nicht zu sehr ins Detail gehen. Sie bat ihre Gesprächspartner mehrmals nichts zu fragen. Flehte sie an, könnte man sagen.
Gleichzeitig wünschte sie sich, dass diese Gespräche nie aufhören.
Und bei der Suche nach Sätzen, die sie sagen darf, hat sie wiederholt, was der Täter gesagt hat. Das müsste ja unverfänglich sein. - War es aber nicht. Der Satz "Ich lebe noch", zeigt an, dass Frauke nicht nur müde und erschöpft war, sie hatte Angst um ihr Leben.
Vielleicht ist dieser Satz der wichtigste und verräterischste.
"Hallo Chrissy. Mir geht es gut."
"Kann ich nicht sagen."
"Nein, das geht nicht."
"Kann ich dir nicht sagen."
"Ja ... Nein! Nein!"
"Nein."
"Kann ich dir nicht sagen."
"Ja, sehr müde."
"Ja, ich weiß."
"Ich bin ja fast eine Woche weg."
"Das weißt du doch, Chris."
"Du weißt doch, dass ich nicht wegen ’nem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."
"Sind Mama und Papa auch da?"
"Sag ihnen, dass ich sie ganz doll liebe."
"Ich weiß nicht."
"Erklär ich dir später."
"Nein, das geht nicht."
"Das geht nicht."
"Mama."
"Mama."
"Mama."
"Weiß ich noch nicht."
"Hab ich die anderen Tage doch auch gemacht."
"Ja, ich weiß, dass du sehr traurig warst ... Gib mir Karen, bitte."
"Bitte frag mich nicht aus!"
"Nein."
"Das geht nicht, ich lebe noch!"
"Bitte frag mich nicht. Ich würde gerne bei euch sein. Ich würde gerne nach Hause."
Frauke: "Ja, mache ich. Ciao. Bis bald."