Mord an Frauke Liebs
31.08.2020 um 11:02Die Vorstellung einer völlig unbekannten Person und eine Verkettung unglücklicher Zufälle passen nicht in meinen Kopf in der Art und Weise, wie die Dinge geschahen. Das wäre natürlich auch möglich, aber ich persönlich halte es für unwahrscheinlich.
Ich frage mich, ob Fraukes tragisches Schicksal nicht in Bezug zu etwas oder jemandem aus der Vergangenheit stehen könnte.
Viele Dinge im Leben sind in irgendeiner Weise mit Ereignissen oder Menschen aus unserer Vergangenheit verbunden,
und wenn wir die Stadt verlassen und irgendwo anders ein neues Leben beginnen, löschen wir damit unsere Vergangenheit nicht aus, sondern sie besteht weiter.
Frauke war noch nicht lange in Paderborn. Es fällt mir daher schwer, für einen Täter aus einem relativ neuen Umfeld
(wie dem von Frauke) einen Grund für das zu finden, was er getan hat. Und dass er sie eine Woche lang einsperrte,
sehe ich als Zeichen dafür, dass sein Motiv nicht nur ein rein sexuelles Motiv war, denn wenn es so gewesen wäre,
hätte er meiner Meinung nach viele Punkte für sich selbst vereinfachen können, anstatt alles Tag für Tag zu verkomplizieren.
Ich denke, selbst ein psychisch gestörter Mensch hätte versucht den Stress zu vermeiden, den er sich selbst durch die täglichen Telefonate, die sie führen musste, die Fahrten von hier nach dort mit dem Opfer, das er vor der Polizei verstecken musste, machte.
Die Frage, die ich mir also stelle, ist nicht nur, wer so etwas tun würde, sondern auch, warum hat er sich all diesen Stress gemacht, wenn alles auch viel einfacher hätte sein können?
- Darauf kann ich nur eine Antwort finden: Vielleicht weil er einfach keine besseren Lösungen finden konnte?
Und das ist für mich der Punkt: Warum nicht?
All der Stress würde für mich nur irgendwie Sinn machen, wenn er nicht nur Frauke, sondern auch ihre Familie und Chris (wie auch immer) kennen würde.
Und an dieser Stelle muss ich immer an den letzten Kontakt denken:
Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html
Diese Worte von Frauke wirken auf mich so, als hätte sie versucht zu sagen:
"Denk darüber nach, dann wirst du dich daran erinnern!!!"
Wer weiß, ob dies nicht in Zusammenhang mit etwas gestanden haben könnte, das bereits viele Jahre zurücklag, so dass es (von Chris) bereits völlig vergessen war.
Über ihr Leben vor Paderborn sind nicht viele Einzelheiten bekannt. Ich persönlich finde ihren Wechsel von Lübecke nach Paderborn sehr interessant.
Ich weiß, dass hier schon darüber gesprochen wurde, aber es gibt kaum etwas, was hier nicht diskutiert worden ist.
Was mich beschäftigt, ist die Begründung für den Wechsel, keine Arbeit gefunden zu haben.
Ich persönlich sehe nicht, dass zwischen dem Ende der Ausbildung zur Erzieherin und ihrem Umzug nach Paderborn viel Zeit verstrichen wäre.
Was man auch bedenken muss, ist, dass sie bis zu ihrem Umzug zuerst die Bewerbungen als Erzieherin schreiben
musste, dann zu dieser Entscheidung kommen musste, die sie vermutlich auch nicht über Nacht traf.
Und danach dann noch den passenden Ausbildungsbetrieb suchen, die Bewerbung dafür schreiben usw…
Das ist in meinen Augen alles in sehr kurzer Zeit geschehen.
Frau Liebs dazu im Stern Crime Interview:
Quelle: Stern Crime
Aber wäre denn das Schwesternheim die einzige Option? Wenn ich mich recht erinnere, hatte sie sogar ein eigenes Auto(?) Damit wäre sie sogar noch viel flexibler gewesen.
Worauf ich hinaus will ist, ob Frauke sich evtl. in einem Konflikt/Problem mit jemandem befunden haben könnte, worauf sie keine Lösung wusste und den Umzug als Lösung dafür gesehen haben könnte. Der Plan einer weiteren Ausbildung hat sicher auch eine wichtige Rolle gespielt, aber könnte evtl. nicht der alleinige Grund für ihren Ortswechsel gewesen sein (Spekulation).
Über die Möglichkeit, dass Frauke den Täter bereits gekannt hatte, habe ich mir noch einige Gedanken in Bezug auf den Tag bzw. die Nacht gemacht, in der alles begann:
- Zufällig beschließt Frauke sich noch ein Spiel anzusehen (vor dem Abendessen im Restaurant trug sie bereits das rote T-Shirt). Das würde ich so sehen, dass sie bereits vor dem Abendessen überlegt hat, ob sie sich das Spiel anschauen würde oder nicht. Ich verstehe das so, als wollte sie sich die Option offenlassen. Nachdem sie die Nachricht ihrer Freundin im Restaurant erhalten hatte, entschied sie sich dann endgültig dafür.
- Der Täter trifft Frauke zufällig an einem Abend, an dem sie unbegleitet nach Hause geht
- Ihr Handyakku ist leer
- Frauke steigt wahrscheinlich aus freien Stücken in sein Auto
- Aus Fraukes SMS an dem Abend ihres Verschwindens ist nicht erkennbar, ob sie Angst hatte oder sich bewusst war, dass sie sich in einer gefährlichen Situation befand. Wir wissen nicht, ob sie die SMS selbst geschrieben hat. Vielleicht war die Situation bis zu diesem Zeitpunkt noch unter Kontrolle und eskalierte in den nächsten Stunden nach und nach.
Meiner Meinung nach musste er auch nicht unbedingt gewusst haben, dass Frauke an diesem Abend im Irish Pub sein würde. Es hätte mMn völlig ausgereicht, wenn er durch jemanden erfahren hätte, dass sie diese Bar besuchte, um die Spiele zu sehen...
Denkbar wäre für mich auch, dass er jemanden kannte, der sich die Spiele dort anschaute.
Diese Person könnte am Nachmittag dort gewesen sein, vielleicht sogar ein Small-Talk mit Frauke geführt haben, bei dem sie gesagt haben könnte, dass sie vielleicht später zum Spiel zurückkommen würde. Gegenüber ihren Freunden hätte sie dieses Gespräch nicht erwähnen müssen. Diese Person hätte diese Informationen übermitteln können, ohne überhaupt zu wissen, dass diese Informationen so relevant waren. Dies hätte z.B. ein einfaches Telefongespräch mit einem Bekannten nach dem Spiel sein können, das um 18 Uhr endete.
Oder, dass er im ersten Spiel auch schon dabei war.
Er könnte gegen Ende des ersten Spiels in der Kneipe angekommen sein und sie gesehen haben, als sie ging. Und er merkte, dass ihre Freunde blieben. Dann könnte er gedacht haben:
"Vielleicht kommt sie wieder. Die Freundinnen sind ja geblieben". Und könnte dann dort auf sie gewartet haben.
So oder so stelle ich mir vor, wie die Tragödie begonnen haben könnte.
Nein. Ein völlig unbekannter Täter passt für mich nicht.
Ich frage mich, ob Fraukes tragisches Schicksal nicht in Bezug zu etwas oder jemandem aus der Vergangenheit stehen könnte.
Viele Dinge im Leben sind in irgendeiner Weise mit Ereignissen oder Menschen aus unserer Vergangenheit verbunden,
und wenn wir die Stadt verlassen und irgendwo anders ein neues Leben beginnen, löschen wir damit unsere Vergangenheit nicht aus, sondern sie besteht weiter.
Frauke war noch nicht lange in Paderborn. Es fällt mir daher schwer, für einen Täter aus einem relativ neuen Umfeld
(wie dem von Frauke) einen Grund für das zu finden, was er getan hat. Und dass er sie eine Woche lang einsperrte,
sehe ich als Zeichen dafür, dass sein Motiv nicht nur ein rein sexuelles Motiv war, denn wenn es so gewesen wäre,
hätte er meiner Meinung nach viele Punkte für sich selbst vereinfachen können, anstatt alles Tag für Tag zu verkomplizieren.
Ich denke, selbst ein psychisch gestörter Mensch hätte versucht den Stress zu vermeiden, den er sich selbst durch die täglichen Telefonate, die sie führen musste, die Fahrten von hier nach dort mit dem Opfer, das er vor der Polizei verstecken musste, machte.
Die Frage, die ich mir also stelle, ist nicht nur, wer so etwas tun würde, sondern auch, warum hat er sich all diesen Stress gemacht, wenn alles auch viel einfacher hätte sein können?
- Darauf kann ich nur eine Antwort finden: Vielleicht weil er einfach keine besseren Lösungen finden konnte?
Und das ist für mich der Punkt: Warum nicht?
All der Stress würde für mich nur irgendwie Sinn machen, wenn er nicht nur Frauke, sondern auch ihre Familie und Chris (wie auch immer) kennen würde.
Und an dieser Stelle muss ich immer an den letzten Kontakt denken:
"Warum bist du denn weg?"
"Das weißt du doch, Chris."
"Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
"Du weißt doch, dass ich nicht wegen ’nem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."
Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html
Stern Crime_______
Diese Worte von Frauke wirken auf mich so, als hätte sie versucht zu sagen:
"Denk darüber nach, dann wirst du dich daran erinnern!!!"
Wer weiß, ob dies nicht in Zusammenhang mit etwas gestanden haben könnte, das bereits viele Jahre zurücklag, so dass es (von Chris) bereits völlig vergessen war.
Über ihr Leben vor Paderborn sind nicht viele Einzelheiten bekannt. Ich persönlich finde ihren Wechsel von Lübecke nach Paderborn sehr interessant.
Ich weiß, dass hier schon darüber gesprochen wurde, aber es gibt kaum etwas, was hier nicht diskutiert worden ist.
Ehlias schrieb am 01.11.2015:Frauke wird als hilfsbereiter, freundlicher und Kontaktfreudiger (positiv gemeint) Mensch beschrieben, als Menschenflüsterer.Das sie sich für die Krankenschwester-Ausbildung entschieden hat, ist für mich nicht der Punkt.
Sie wählte den Beruf der Erzieherin für besondere Menschen.
Als Frauke aus welchem Grunde auch immer keine Stelle fand entschloss Frauke sich zu einer weiteren Ausbildung in einem Bereich der wieder ihr Bedürfnis ausdrückt für Menschen etwas gutes zu tun.
Es zeigt nur Ihre Zielstrebigkeit, eben Zukunftsorientiert definiert.
Was mich beschäftigt, ist die Begründung für den Wechsel, keine Arbeit gefunden zu haben.
Ich persönlich sehe nicht, dass zwischen dem Ende der Ausbildung zur Erzieherin und ihrem Umzug nach Paderborn viel Zeit verstrichen wäre.
Was man auch bedenken muss, ist, dass sie bis zu ihrem Umzug zuerst die Bewerbungen als Erzieherin schreiben
musste, dann zu dieser Entscheidung kommen musste, die sie vermutlich auch nicht über Nacht traf.
Und danach dann noch den passenden Ausbildungsbetrieb suchen, die Bewerbung dafür schreiben usw…
Das ist in meinen Augen alles in sehr kurzer Zeit geschehen.
Frau Liebs dazu im Stern Crime Interview:
Frauke war erst ein dreiviertel Jahr in Paderborn. Hatte vorher Abitur in Bielefeld an einem Berufskolleg gemacht, verbunden mit einer Ausbildung zur Erzieherin. Sie wollte in einer Behinderteneinrichtung arbeiten, hat dort auch ihr Anerkennungsjahr als Erzieherin gemacht. Da sie dann keine Stelle fand, ist sie nach Paderborn, um eine Krankenpflegeausbildung zu machen. Ich hatte eine WG mit Chris skeptisch gesehen. "Ob das gut geht, Frauke? Ihr wart vier Jahre zusammen. Jetzt, wo es ein Jahr vorbei ist, wollt ihr zusammenziehen?" Aber sie mochte nicht ins Schwesternwohnheim.https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html
Quelle: Stern Crime
Aber wäre denn das Schwesternheim die einzige Option? Wenn ich mich recht erinnere, hatte sie sogar ein eigenes Auto(?) Damit wäre sie sogar noch viel flexibler gewesen.
Worauf ich hinaus will ist, ob Frauke sich evtl. in einem Konflikt/Problem mit jemandem befunden haben könnte, worauf sie keine Lösung wusste und den Umzug als Lösung dafür gesehen haben könnte. Der Plan einer weiteren Ausbildung hat sicher auch eine wichtige Rolle gespielt, aber könnte evtl. nicht der alleinige Grund für ihren Ortswechsel gewesen sein (Spekulation).
Über die Möglichkeit, dass Frauke den Täter bereits gekannt hatte, habe ich mir noch einige Gedanken in Bezug auf den Tag bzw. die Nacht gemacht, in der alles begann:
- Zufällig beschließt Frauke sich noch ein Spiel anzusehen (vor dem Abendessen im Restaurant trug sie bereits das rote T-Shirt). Das würde ich so sehen, dass sie bereits vor dem Abendessen überlegt hat, ob sie sich das Spiel anschauen würde oder nicht. Ich verstehe das so, als wollte sie sich die Option offenlassen. Nachdem sie die Nachricht ihrer Freundin im Restaurant erhalten hatte, entschied sie sich dann endgültig dafür.
- Der Täter trifft Frauke zufällig an einem Abend, an dem sie unbegleitet nach Hause geht
- Ihr Handyakku ist leer
- Frauke steigt wahrscheinlich aus freien Stücken in sein Auto
- Aus Fraukes SMS an dem Abend ihres Verschwindens ist nicht erkennbar, ob sie Angst hatte oder sich bewusst war, dass sie sich in einer gefährlichen Situation befand. Wir wissen nicht, ob sie die SMS selbst geschrieben hat. Vielleicht war die Situation bis zu diesem Zeitpunkt noch unter Kontrolle und eskalierte in den nächsten Stunden nach und nach.
Meiner Meinung nach musste er auch nicht unbedingt gewusst haben, dass Frauke an diesem Abend im Irish Pub sein würde. Es hätte mMn völlig ausgereicht, wenn er durch jemanden erfahren hätte, dass sie diese Bar besuchte, um die Spiele zu sehen...
Denkbar wäre für mich auch, dass er jemanden kannte, der sich die Spiele dort anschaute.
Diese Person könnte am Nachmittag dort gewesen sein, vielleicht sogar ein Small-Talk mit Frauke geführt haben, bei dem sie gesagt haben könnte, dass sie vielleicht später zum Spiel zurückkommen würde. Gegenüber ihren Freunden hätte sie dieses Gespräch nicht erwähnen müssen. Diese Person hätte diese Informationen übermitteln können, ohne überhaupt zu wissen, dass diese Informationen so relevant waren. Dies hätte z.B. ein einfaches Telefongespräch mit einem Bekannten nach dem Spiel sein können, das um 18 Uhr endete.
Oder, dass er im ersten Spiel auch schon dabei war.
Er könnte gegen Ende des ersten Spiels in der Kneipe angekommen sein und sie gesehen haben, als sie ging. Und er merkte, dass ihre Freunde blieben. Dann könnte er gedacht haben:
"Vielleicht kommt sie wieder. Die Freundinnen sind ja geblieben". Und könnte dann dort auf sie gewartet haben.
So oder so stelle ich mir vor, wie die Tragödie begonnen haben könnte.
Nein. Ein völlig unbekannter Täter passt für mich nicht.
Malinka schrieb am 11.03.2014:Meine persönliche Meinung nach diesem Kriminal Wochenende ist :Sehe ich ganz genauso.
Wir haben es hier nicht mit einem perversen Täter zu tun, der sich an
Fraukes Hilflosigkeit aufgeilte und deshalb die Risiken auf sich nahm, die mit
der ganzen Aktion der Kontakte verbunden war.
Meine Überlegung führten nun zu der Feststellung, dass etwas tiefer liegendes Frauke und den Täter verbunden hat.
Etwas gemeinsam Erlebtes. Ob es sich um ein einzelnes, isoliertes Ereignis handelt,
oder um die Erfahrung von gemeinsamer Zeit an sich, steht für mich hier völlig außer Frage.