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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 11:02
Die Vorstellung einer völlig unbekannten Person und eine Verkettung unglücklicher Zufälle passen nicht in meinen Kopf in der Art und Weise, wie die Dinge geschahen. Das wäre natürlich auch möglich, aber ich persönlich halte es für unwahrscheinlich.
Ich frage mich, ob Fraukes tragisches Schicksal nicht in Bezug zu etwas oder jemandem aus der Vergangenheit stehen könnte.
Viele Dinge im Leben sind in irgendeiner Weise mit Ereignissen oder Menschen aus unserer Vergangenheit verbunden,
und wenn wir die Stadt verlassen und irgendwo anders ein neues Leben beginnen, löschen wir damit unsere Vergangenheit nicht aus, sondern sie besteht weiter.

Frauke war noch nicht lange in Paderborn. Es fällt mir daher schwer, für einen Täter aus einem relativ neuen Umfeld
(wie dem von Frauke) einen Grund für das zu finden, was er getan hat. Und dass er sie eine Woche lang einsperrte,
sehe ich als Zeichen dafür, dass sein Motiv nicht nur ein rein sexuelles Motiv war, denn wenn es so gewesen wäre,
hätte er meiner Meinung nach viele Punkte für sich selbst vereinfachen können, anstatt alles Tag für Tag zu verkomplizieren.

Ich denke, selbst ein psychisch gestörter Mensch hätte versucht den Stress zu vermeiden, den er sich selbst durch die täglichen Telefonate, die sie führen musste, die Fahrten von hier nach dort mit dem Opfer, das er vor der Polizei verstecken musste, machte.
Die Frage, die ich mir also stelle, ist nicht nur, wer so etwas tun würde, sondern auch, warum hat er sich all diesen Stress gemacht, wenn alles auch viel einfacher hätte sein können?
- Darauf kann ich nur eine Antwort finden: Vielleicht weil er einfach keine besseren Lösungen finden konnte?
Und das ist für mich der Punkt: Warum nicht?

All der Stress würde für mich nur irgendwie Sinn machen, wenn er nicht nur Frauke, sondern auch ihre Familie und Chris (wie auch immer) kennen würde.
Und an dieser Stelle muss ich immer an den letzten Kontakt denken:

"Warum bist du denn weg?"
"Das weißt du doch, Chris."
"Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
"Du weißt doch, dass ich nicht wegen ’nem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."


Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html
Stern Crime
_______

Diese Worte von Frauke wirken auf mich so, als hätte sie versucht zu sagen:
"Denk darüber nach, dann wirst du dich daran erinnern!!!"

Wer weiß, ob dies nicht in Zusammenhang mit etwas gestanden haben könnte, das bereits viele Jahre zurücklag, so dass es (von Chris) bereits völlig vergessen war.
Über ihr Leben vor Paderborn sind nicht viele Einzelheiten bekannt. Ich persönlich finde ihren Wechsel von Lübecke nach Paderborn sehr interessant.

Ich weiß, dass hier schon darüber gesprochen wurde, aber es gibt kaum etwas, was hier nicht diskutiert worden ist.
Zitat von EhliasEhlias schrieb am 01.11.2015:Frauke wird als hilfsbereiter, freundlicher und Kontaktfreudiger (positiv gemeint) Mensch beschrieben, als Menschenflüsterer.
Sie wählte den Beruf der Erzieherin für besondere Menschen.
Als Frauke aus welchem Grunde auch immer keine Stelle fand entschloss Frauke sich zu einer weiteren Ausbildung in einem Bereich der wieder ihr Bedürfnis ausdrückt für Menschen etwas gutes zu tun.

Es zeigt nur Ihre Zielstrebigkeit, eben Zukunftsorientiert definiert.
Das sie sich für die Krankenschwester-Ausbildung entschieden hat, ist für mich nicht der Punkt.
Was mich beschäftigt, ist die Begründung für den Wechsel, keine Arbeit gefunden zu haben.
Ich persönlich sehe nicht, dass zwischen dem Ende der Ausbildung zur Erzieherin und ihrem Umzug nach Paderborn viel Zeit verstrichen wäre.
Was man auch bedenken muss, ist, dass sie bis zu ihrem Umzug zuerst die Bewerbungen als Erzieherin schreiben
musste, dann zu dieser Entscheidung kommen musste, die sie vermutlich auch nicht über Nacht traf.
Und danach dann noch den passenden Ausbildungsbetrieb suchen, die Bewerbung dafür schreiben usw…
Das ist in meinen Augen alles in sehr kurzer Zeit geschehen.

Frau Liebs dazu im Stern Crime Interview:
Frauke war erst ein dreiviertel Jahr in Paderborn. Hatte vorher Abitur in Bielefeld an einem Berufskolleg gemacht, verbunden mit einer Ausbildung zur Erzieherin. Sie wollte in einer Behinderteneinrichtung arbeiten, hat dort auch ihr Anerkennungsjahr als Erzieherin gemacht. Da sie dann keine Stelle fand, ist sie nach Paderborn, um eine Krankenpflegeausbildung zu machen. Ich hatte eine WG mit Chris skeptisch gesehen. "Ob das gut geht, Frauke? Ihr wart vier Jahre zusammen. Jetzt, wo es ein Jahr vorbei ist, wollt ihr zusammenziehen?" Aber sie mochte nicht ins Schwesternwohnheim.
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html

Quelle: Stern Crime

Aber wäre denn das Schwesternheim die einzige Option? Wenn ich mich recht erinnere, hatte sie sogar ein eigenes Auto(?) Damit wäre sie sogar noch viel flexibler gewesen.

Worauf ich hinaus will ist, ob Frauke sich evtl. in einem Konflikt/Problem mit jemandem befunden haben könnte, worauf sie keine Lösung wusste und den Umzug als Lösung dafür gesehen haben könnte. Der Plan einer weiteren Ausbildung hat sicher auch eine wichtige Rolle gespielt, aber könnte evtl. nicht der alleinige Grund für ihren Ortswechsel gewesen sein (Spekulation).

Über die Möglichkeit, dass Frauke den Täter bereits gekannt hatte, habe ich mir noch einige Gedanken in Bezug auf den Tag bzw. die Nacht gemacht, in der alles begann:

- Zufällig beschließt Frauke sich noch ein Spiel anzusehen (vor dem Abendessen im Restaurant trug sie bereits das rote T-Shirt). Das würde ich so sehen, dass sie bereits vor dem Abendessen überlegt hat, ob sie sich das Spiel anschauen würde oder nicht. Ich verstehe das so, als wollte sie sich die Option offenlassen. Nachdem sie die Nachricht ihrer Freundin im Restaurant erhalten hatte, entschied sie sich dann endgültig dafür.
- Der Täter trifft Frauke zufällig an einem Abend, an dem sie unbegleitet nach Hause geht
- Ihr Handyakku ist leer
- Frauke steigt wahrscheinlich aus freien Stücken in sein Auto
- Aus Fraukes SMS an dem Abend ihres Verschwindens ist nicht erkennbar, ob sie Angst hatte oder sich bewusst war, dass sie sich in einer gefährlichen Situation befand. Wir wissen nicht, ob sie die SMS selbst geschrieben hat. Vielleicht war die Situation bis zu diesem Zeitpunkt noch unter Kontrolle und eskalierte in den nächsten Stunden nach und nach.

Meiner Meinung nach musste er auch nicht unbedingt gewusst haben, dass Frauke an diesem Abend im Irish Pub sein würde. Es hätte mMn völlig ausgereicht, wenn er durch jemanden erfahren hätte, dass sie diese Bar besuchte, um die Spiele zu sehen...

Denkbar wäre für mich auch, dass er jemanden kannte, der sich die Spiele dort anschaute.
Diese Person könnte am Nachmittag dort gewesen sein, vielleicht sogar ein Small-Talk mit Frauke geführt haben, bei dem sie gesagt haben könnte, dass sie vielleicht später zum Spiel zurückkommen würde. Gegenüber ihren Freunden hätte sie dieses Gespräch nicht erwähnen müssen. Diese Person hätte diese Informationen übermitteln können, ohne überhaupt zu wissen, dass diese Informationen so relevant waren. Dies hätte z.B. ein einfaches Telefongespräch mit einem Bekannten nach dem Spiel sein können, das um 18 Uhr endete.

Oder, dass er im ersten Spiel auch schon dabei war.
Er könnte gegen Ende des ersten Spiels in der Kneipe angekommen sein und sie gesehen haben, als sie ging. Und er merkte, dass ihre Freunde blieben. Dann könnte er gedacht haben:
"Vielleicht kommt sie wieder. Die Freundinnen sind ja geblieben". Und könnte dann dort auf sie gewartet haben.

So oder so stelle ich mir vor, wie die Tragödie begonnen haben könnte.

Nein. Ein völlig unbekannter Täter passt für mich nicht.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb am 11.03.2014:Meine persönliche Meinung nach diesem Kriminal Wochenende ist :
Wir haben es hier nicht mit einem perversen Täter zu tun, der sich an
Fraukes Hilflosigkeit aufgeilte und deshalb die Risiken auf sich nahm, die mit
der ganzen Aktion der Kontakte verbunden war.

Meine Überlegung führten nun zu der Feststellung, dass etwas tiefer liegendes Frauke und den Täter verbunden hat.
Etwas gemeinsam Erlebtes. Ob es sich um ein einzelnes, isoliertes Ereignis handelt,
oder um die Erfahrung von gemeinsamer Zeit an sich, steht für mich hier völlig außer Frage.
Sehe ich ganz genauso.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 14:19
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:All der Stress würde für mich nur irgendwie Sinn machen, wenn er nicht nur Frauke, sondern auch ihre Familie und Chris (wie auch immer) kennen würde.
Und an dieser Stelle muss ich immer an den letzten Kontakt denken:

"Warum bist du denn weg?"
"Das weißt du doch, Chris."
"Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
"Du weißt doch, dass ich nicht wegen ’nem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."
@waldkind7
Ich glaube, du bedenkst nicht, dass Chris inzwischen sehr viel Zeit hatte, nachzugrübeln, was Frauke gemein haben könnte- und er ist nicht drauf gekommen.
Wenn es so war und Frauke hat im einen Hinweis geben wollen, ist verständlich, dass er - unter dem Stress damals- nicht nachdenken konnte.
Aber seit Auffindung ihrer Leiche sind Jahre vergangen. Wenn Chris hätte wissen können, was Frauke gemeint hat, wäre es ihm eingefallen. Er hat gedanklich bestimmt jeden Stein umgedreht und die Anderen auch.
Hatte Frauke Streit mit irgendwem? Hat sie sich bedroht gefühlt? Hat sie einen Mann, der ihr unangenehm war, zurückgewiesen?
usw.
Sicher kann da etwas gewesen sein, von dem niemand etwas weiss. Noch nicht mal Frauke selbst muss gemerkt haben, dass sich jemand gekränkt fühlt - und seit dem Rachegedanken hegt.

Aber du meinst, dass Chris das hätte wissen können. Und das denke ich nicht. Dann wäre es ihm - zu spät für Frauke- irgendwann eingefallen.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 16:47
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn es so war und Frauke hat im einen Hinweis geben wollen, ist verständlich, dass er - unter dem Stress damals- nicht nachdenken konnte.
Ja, absolut.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Aber seit Auffindung ihrer Leiche sind Jahre vergangen. Wenn Chris hätte wissen können, was Frauke gemeint hat, wäre es ihm eingefallen. Er hat gedanklich bestimmt jeden Stein umgedreht und die Anderen auch.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Aber du meinst, dass Chris das hätte wissen können. Und das denke ich nicht. Dann wäre es ihm - zu spät für Frauke- irgendwann eingefallen.
@frauZimt
Wer sagt, dass er sich hätte erinnern müssen?
Hätte sie ihm etwas gesagt, das ihm damals irrelevant erschien, hätte sein Gehirn diese Information nicht unbedingt gespeichert und wäre somit auch nicht mehr abrufbar. Egal, wie sehr er versuchte, sich daran zu erinnern.

Das Langzeitgedächtnis:
Um im Langzeitgedächtnis abgespeichert zu werden, muss das Gehirn eine Information als wichtig erkannt haben.
https://www.unvergesslich.de/glossar/langzeitgedaechtnis


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 17:21
schöner post @waldkind7


und beim lesen deiner Gedanken schiesst mir wieder eine Frau in den Kopf...für mich spricht hier einiges für eine weibliche Person, eine Täterin.

was es nicht besser macht, denn auch wenn man den Kreis auf Frauen erweitern würde, gäbe es wohl keine Verdächtige, keinen Anhaltspunkt?


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 17:47
Ich weiß nicht ob der Gedanke hier schonmal aufkam aber kann es nicht auch sein, dass es ein englischer Soldat war der vielleicht danach auch abgereist ist? Ich meine das ist ein englischer Pub und in Paderborn gibt es auch die Kaserne.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 18:05
@Vanessabm
Zitat von VanessabmVanessabm schrieb:Ich weiß nicht ob der Gedanke hier schonmal aufkam aber kann es nicht auch sein, dass es ein englischer Soldat war
Gib in die Suchfunktion "Engländer" ein und Du erhältst 201 Treffer!


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 18:06
Zitat von VanessabmVanessabm schrieb:Ganz Paderborn ist eine Drogenstadt? 😅
Völliger Unsinn.

Natürlich hat Paderborn eine Drogenszene (Wie jede Großstadt auch) aber Westerntor ist sicherlich kein Hotspot.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 18:07
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Wer sagt, dass er sich hätte erinnern müssen?
Hätte sie ihm etwas gesagt, das ihm damals irrelevant erschien, hätte sein Gehirn diese Information nicht unbedingt gespeichert und wäre somit auch nicht mehr abrufbar. Egal, wie sehr er versuchte, sich daran zu erinnern.
@waldkind7

In diesem Fall ist vieles möglich. (Wie auch im Fall Hinterkaifeck)
ich habe aus einigen bekanntgemachten Details eine Vorstellung,- aber sehr wahrscheinlich war es ganz anders.
Das gilt für fast alle Theorien hier. Die wahre Lösung wurde hier wahrscheinlich irgendwann genannt- oder gestreift.

Die Idee, dass das Entführungsopfer versteckte Hinweise gab, halte ich für unwahrscheinlich. Das gibt es in Filmen und ist sicher auch irgendwann in der Realität passiert.
Ich denke, wenn das Opfer nicht unter großem Stress steht, der Entführer nicht gefährlich wirkt, kann sich das Entführungsopfer solche Dinge ausdenken.
Je größer der Stress und die Angst umzukommen sind, desto "gefesselter" sind auch die Gedanken.
Dann werden die Gedanken um das nächste Getränk kreisen: Bekomme ich noch was? Muss ich mir das Wasser einteilen? werde ich verdursten?
Aus dem Verhalten des Entführer, dem Klang der Stimme, versucht das Opfer seine Laue herauszulesen.
Ist ein Problem, dass ich sein Gesicht gesehen habe?
Ich denke, dass sich der Überlebenskampf um solche Fragen dreht.

Ich glaube, dass die Gesprächsinhalte nicht frei waren.
Hier schrieb jemand kürzlich sogar: vorgegeben.

In diese Richtung denke ich auch.

Ich glaube, Frauke dachte anfangs sie kommt mit dem Entführer klar. Sie appelliert an seinen Verstand und sein Mitgefühl und versichert ihm, dass sie das als Streich bewertet. Ihm wird nichts passieren.
Er konnte sich nicht entschließen und dann war er überrascht, wie schnell ein Mensch, dem Wasser und Nahrung vorenthalten wird kollabiert.

Aber wie gesagt: Das sind nur meine Gedanken dazu.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 18:20
Zitat von VentilVentil schrieb:beim lesen deiner Gedanken schiesst mir wieder eine Frau in den Kopf...für mich spricht hier einiges für eine weibliche Person, eine Täterin.

was es nicht besser macht, denn auch wenn man den Kreis auf Frauen erweitern würde, gäbe es wohl keine Verdächtige, keinen Anhaltspunkt?
@Ventil

Eine Frau würde ich auch nicht ausschließen wollen.
Ich selbst glaube eher an einen Mann als Täter.
Für mich handelt es sich um ein egozentrische Person, der ihr Status und evtl. die Familie sehr wichtig waren.
Frauke musste sterben, damit die heile Welt nicht gefährdet wird.
Er wusste einfach nicht, was er tun sollte und daher versuchte er Zeit zu gewinnen, wusste aber bereits am ersten Abend, dass er sie nicht mehr wird freilassen können.

Die Vorgehensweise (Telefonate, Festhalten, etc.) sehe ich als reinen Akt der Verzweiflung und Zeugnis seiner Feigheit.
Die Furcht um seinen guten Ruf, vor einer Strafanzeige und vor allem vor der Verachtung aus seinem Umfeld hat ihn mMn dazu getrieben, sie zu töten.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 20:18
Zitat von VentilVentil schrieb:für mich spricht hier einiges für eine weibliche Person, eine Täterin.
Welche Anhaltspunkte siehst du für eine Frau als Täterin?

Nachtrag: Danke @Ventil !
_________
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:wenn das Opfer nicht unter großem Stress steht, der Entführer nicht gefährlich wirkt, kann sich das Entführungsopfer solche Dinge ausdenken.
Ich persönlich gehe im Fall von Frauke davon aus, dass sie diese Person vertraut haben könnte und deshalb bis zu einem gewissen Zeitpunkt nicht in Panik geraten ist.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Je größer der Stress und die Angst umzukommen sind, desto "gefesselter" sind auch die Gedanken.
Dann werden die Gedanken um das nächste Getränk kreisen: Bekomme ich noch was? Muss ich mir das Wasser einteilen? werde ich verdursten?
Hmm, es fällt mir schwer, mir vorzustellen, was ein Mensch in einer solchen Situation denkt und fühlt...
Die Grundbedürfnisse werden sicherlich eine wichtige Rolle spielen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich die Gedanken irgendwann nur noch um die Frage drehen würden, wie man noch lebend aus der Situation herauskommen kann.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die Idee, dass das Entführungsopfer versteckte Hinweise gab, halte ich für unwahrscheinlich. Das gibt es in Filmen und ist sicher auch irgendwann in der Realität passiert.
Ich denke schon, dass man versuchen würde, eine versteckte Botschaft zu übermitteln, sofern man die Möglichkeit dazu gehabt hätte.
Was hätte man noch zu verlieren?
Dass ein Entführungsopfer mit seiner Umgebung Kontakt aufnehmen darf, dürfte extrem selten vorkommen, daher wird es vmtl. auch nicht viele Berichte über Entführungsopfer geben, die versuchten, Hinweise zu geben.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich glaube, dass die Gesprächsinhalte nicht frei waren.
Und wie würdest du es interpretiren, dass er sie dreimal "MaMa" vorlesen ließ?


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 20:48
Könnte es sein, das dadurch der Fokus (aus welchen Gründen auch immer) auf die Mutter gesetzt werden sollte? Oder generell auf eine Frau?


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 21:11
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Hmm, es fällt mir schwer, mir vorzustellen, was ein Mensch in einer solchen Situation denkt und fühlt...
Die Grundbedürfnisse werden sicherlich eine wichtige Rolle spielen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich die Gedanken irgendwann nur noch um die Frage drehen würden, wie man noch lebend aus der Situation herauskommen kann.
@waldkind7
Ich denke, man kann sich vorstellen, was es bedeutet, irgendwo eigesperrt und gar von der Person abhängig zu sein, die einen eingeschlossen hat.
Wenn der Entführer nur unregelmäßig erscheint - sich die Angst breit macht, man wird verdursten, wenn er nicht mehr kommt. Wenn er z.B. einen Unfall hat und ins Krankenhaus kommt- oder wenn einfach kein Interesse mehr hat, sich zu kümmern. Zeit vergeht nicht und man horcht auf Geräusche.
Was uns ausmacht, ist doch, dass wir freie Entscheidungen treffen können. Wir bestimmen, ob wir morgens aufstehen, was wir anziehen, wann wir essen, trinken, uns mit Freuden treffen, welche Musik wir hören- wen wir treffen und wen nicht, Spaziergänge machen, Sport treiben usw.
Frauke konnte tagelang nichts entscheiden und war vollkommen abhängig, musste wahrscheinliche die Verständnisvolle, Freundliche geben, um wenigstens telefonieren zu dürfen.
Woran sie starb konnte nicht mehr ermittelt werden.
Ich vermute, sie ist verdurstet.
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:frauzimt schrieb:
Ich glaube, dass die Gesprächsinhalte nicht frei waren.
Und wie würdest du es interpretiren, dass er sie dreimal "MaMa" vorlesen ließ?
Abgelesen hat sich nichts. Sie hat ja auf Fragen reagiert, wenn auch ausweichend. Sie durfte ja nichts verraten.
Wenn jemand etwas vorliest, hört man das.
ich denke, er hat ihr vor den Telefongesprächen genaue Anweisungen gegeben.
Das Wort Mama hat sie meiner Ansicht nach mehrmals gesagt, weil sie schwach war, hoffnungslos und in dem Moment die Kontrolle über sich verloren hat.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 22:52
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Abgelesen hat sich nichts. Sie hat ja auf Fragen reagiert, wenn auch ausweichend. Sie durfte ja nichts verraten.
Wenn jemand etwas vorliest, hört man das.
ich denke, er hat ihr vor den Telefongesprächen genaue Anweisungen gegeben.
Das Wort Mama hat sie meiner Ansicht nach mehrmals gesagt, weil sie schwach war, hoffnungslos und in dem Moment die Kontrolle über sich verloren hat.
Am plausibelsten ist für mich, dass die Vorgabe lediglich "Sag nichts Falsches" gelautet hat. Dann kommt so etwas dabei raus, und FL ist in erster Linie darum bemüht, genau das einzuhalten. Dass sie da dann noch in der Lage gewesen wäre, versteckte Hinweise zu geben, glaube ich nicht, erst Recht nicht, da bis Heute niemand sie zu entschlüsseln vermochte.


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Mord an Frauke Liebs

31.08.2020 um 23:04
Ich finde die Telefonate sehr schwierig zu beurteilen, da sie leider nicht aufgezeichnet wurden. Stimmlage, Aussprache etc. machen sehr viel aus. Manche Sätze können, anders ausgesprochen, für den "Empfänger" ganz anders aufgefasst werden.


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Mord an Frauke Liebs

01.09.2020 um 16:07
ja, so sehe ich das auch.

man sollte nicht zu viel in diese Telefonate hineininterpretieren....ich denke über diese "Gespräche" wird der Fall nicht gelöst werden...

wobei ich da sowieso skeptisch bin, glaube nicht, dass diese Tragödie noch wirklich geklärt werden wird.


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Mord an Frauke Liebs

01.09.2020 um 22:03
Zitat von Frau_HFrau_H schrieb:Ich finde die Telefonate sehr schwierig zu beurteilen, da sie leider nicht aufgezeichnet wurden.
Beim letzten Gespräch waren zwei nahestehenden Personen anwesend, die aufgrund der Umstände zuvor entsprechend sensibilisiert waren.
Man mag nun nicht jedes Wort im Detail jederzeit interpretieren können, aber der gewonnene Eindruck, die Tendenz - auch entsprechend widersprüchlich - ist durchaus als Fakt zu akzeptieren.
Kurzum: Das was "wir" darüber wissen, sollten "wir" als glaubhaft annehmen und nicht etwa anzweifeln, nur weil nicht aufgezeichnet. Hier müssen/sollten wir der einschätzenden Wiedergabe der nahestehenden Personen Glauben schenken.


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Mord an Frauke Liebs

01.09.2020 um 22:36
Seltsam ist, dass sie immer Chris angerufen hat. Sie konnte wohl nicht wählen, sonst hätte sie auch mal die Eltern oder Geschwister angerufen.
Komisch ist auch, dass das scheinbar ein Einzelfall ist, das kann ich mir bei so einer Tat gar nicht vorstellen. Deswegen wäre ja auch die Verbindung zu Wilfried W. so logisch gewesen, aber diese Spur ist ja scheinbar nichts.
Wenn man die Telefonate außen vor lässt, hat man nur noch die Telefonmasten, in die sich das Handy eingewählt hat, sonst hat man doch komplett nichts. Den Fundort noch, aber jeder kann sie dort abgelegt haben.
Man kann nur hoffen, dass sie Technik sich weiterentwickelt und man an den Asservaten Spuren findet oder das irgendein Zufall den Fall löst.
Ich wünsche es der Familie sehr!


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Mord an Frauke Liebs

01.09.2020 um 22:50
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn der Entführer nur unregelmäßig erscheint -
Ich gehe davon aus, dass er sich die meiste Zeit bei ihr aufhielt.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:musste wahrscheinliche die Verständnisvolle, Freundliche geben, um wenigstens telefonieren zu dürfen.
Ich denke, dass die Telefonate auf Wunsch des Täters geschahen. Die Telefonate sollten 1. signalisieren oder beweisen, dass es ihr “gut ging“, 2. weitere polizeiliche Maßnahmen verhindern.
Es ging also mMn nur um ihn selbst und nicht darum Frauke zu beruhigen. Er brauchte Zeit.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich vermute, sie ist verdurstet.
Wir wissen es einfach nicht. Das wäre nicht auszuschließen, aber es gibt mMn keinerlei konkrete Hinweise, die diese Annahme und auch die Vermutung, dass sie sediert wurde, stützen.
Der Bruder beispielweise meinte dass sie klar klang.
Wenn sie wenig Schlaf bekam (was ich vermute), ist man ziemlich durch den Wind.
Möglich, dass ab einem bestimmten Punkt viel gestritten wurde und er ihr dann Beruhigungsmittel verabreichte, aber nur um sie etwas zu beruhigen und nicht um sie völlig ruhig zu stellen.
Was ich aber mir vorstellen kann, ist, dass letztlich eine gezielte Überdosis an Medikamenten zu ihrem Tod geführt haben könnte (spekulativ).
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Abgelesen hat sich nichts. Sie hat ja auf Fragen reagiert, wenn auch ausweichend. Sie durfte ja nichts verraten.
Wenn jemand etwas vorliest, hört man das.
Ja, hast du recht. Wenn etwas vorgelesen wird, wirkt die Stimme meistens monoton. Woran willst du das festmachen?
Bis auf ihr letztes Gespräch waren ihre Antworten nicht wirklich passend zu den gestellten Fragen und auch sehr kurz.
Ich glaube selbst nicht daran, dass sie vorlas, aber, ob es vorgegeben oder vorgelesen wurde, finde ich sehr schwer zu unterscheiden. Besonders das dreimalige „Bin in Paderborn“ und „Mama“.
Das dreimalige „Mama“ passt für mich weder zum Ablesen, noch sonstwie.
Das „Bin in Paderborn“ könnte ich mir gut als Vorgegeben vorstellen, um die Polizei vom Festhalteort abzulenken und die Suchmaßnahmen dort zu konzentrieren, wie hier schon öfter von anderen Usern vermutet.
Zitat von Frau_HFrau_H schrieb:Ich finde die Telefonate sehr schwierig zu beurteilen, da sie leider nicht aufgezeichnet wurden. Stimmlage, Aussprache etc. machen sehr viel aus. Manche Sätze können, anders ausgesprochen, für den "Empfänger" ganz anders aufgefasst werden.
Genau.


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Mord an Frauke Liebs

02.09.2020 um 19:27
Guten Abend,
ein Erklärungsansatz von mir, nachdem ich viele Beträge von euch gelesen habe.
Mich liess dieses 3 malige, ergreifende Mama nicht los.
Es konnte unter Stress, Erschöpfung unter Hunger oder Durst von Tochter an Mutter gegangen sein.
Hilfeaufruf an Mutter in Not, ganz spontan.

Nach einer überschlafenden Nacht und im Hinterkopf viele Meinungen, techn. Berechnungen und Spekulationen, blieb für mich in Gedanken, der Schrauber hängen, auch wenn dieser wohl überprüft wurde.
Falls und nur falls darin eine Mitteilung ‚versteckt‘ wurde, dann heißt diese für mich, dass sie ihre Mutter auf diesen Mann aufmerksam machen wollte.
Sie fragte ihre Mutter in diesem Zusammenhang ( jemanden kennengelernt zu haben ) - wo Nieheim überhaupt liegt.
Kommt jetzt das erste sms.aus Nieheim (Funkmast ) - hab da jetzt widersprüchliche Aussagen gelesen.
Ging aber schon davon aus.
Gut, kann man jetzt auch fragen, wie sollte die Mutter dann auf den Mann kommen- einzig durch Worte: Mama.
Jetzt ist soviel Zeit vergangen und die Mutter konnte diesen Appell auch nicht dekodieren, meinte sie und ich gehe davon aus, dass Sie in all Richtungen dachte.
Aufruf an Mutter, du weißt von ihm.
Er ist bei mir etc.
Ich gehe davon aus, dass sie nur! der Mutter davon erzhälte.
So gelesen, obwohl sonst Frauke über neue Freunde /Bekannte im Bekanntenkreis offen sprach.
Über den scheints nicht.
Wenn jetzt dieser sie gefangenhielt, wie der Mutter dies signalisieren ( bzw Chris oder Schwester als Ansprechpartner/Zuhörerin ?
Die Mutter wusste scheints von ihm.

Ich las, dass mehrere sog. Schrauber ( Berufe ) von der Polizei überprüft wurden.
Ohne Ergebnis.

Bin ich da auf dem Holzweg mit meiner Kombination- versteckte Mitteilung an Mutter?
Selbst wenn man bei diesem Schrauber ( flüchtiger Bekannter von Frauke?) in der Wohnung keine verwertbaren Hinweise fand und er wohl auch ein Alibi hatte.
Vielleicht wollte sie auf den einen Hinweis geben.
Viel Zeit blieb ihr wohl nicht mehr.
Schlimm, was manche Menschen durch andre erleiden.
Hoffe, gemäß Allmystery Richtlinien geschrieben.
Derjenige wurde ja schon mal verdächtigt.
Schrauber aus Nieheim.


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Mord an Frauke Liebs

03.09.2020 um 06:36
Zitat von TrafoTrafo schrieb:Seltsam ist, dass sie immer Chris angerufen hat. Sie konnte wohl nicht wählen, sonst hätte sie auch mal die Eltern oder Geschwister angerufen.
Das ist sicherlich richtig, denn das ist sehr auffällig. Man darf sich schon vorstellen, dass wenn Frauke hätte wählen können, sie bei ihrer Mutter hätte anrufen wollen.

Nun haben wir auch das hier schon vor langer Zeit diskutiert, und auch die Polizei hat das sicherlich sofort bemerkt, aber hat aus dieser Tatsache ebenfalls nichts machen können, was die Ermittlungen weitergebracht hätte.

Interessant ist dann wiederum, dass der Täter nichts dagegen hatte, dass sie dann mit den zufällig Anwesenden, z.B. der Schwester, durchaus reden durfte. Man wüsste zu gerne, wie er reagiert hätte, wenn nach dem ersten Anruf die Eltern immer anwesend gewesen wären, was meiner Meinung nach gar nicht unwahrscheinlich war. Ich jedenfalls hätte als Vater oder Mutter Chris nicht eine Minute mehr aus den Augen gelassen, nachdem sich herausstellte, dass sie bei ihm und niemandem sonst anruft.

Bleibt einzig der Eindruck, dass sie zwar telefonieren durfte, aber der Täter recht offensichtlich entschieden hat mit wem, und wann.


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