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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

19.12.2019 um 23:48
Mal so ne Frage..

Waren die Gliedmaßen bei der Leiche eigentlich von einander getrennt? Also Kopf ab?

Wenn ich mir die Bilder angucke, sieht das nämlich so aus.


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Mord an Frauke Liebs

19.12.2019 um 23:56
Zitat von Jan799Jan799 schrieb:Waren die Gliedmaßen bei der Leiche eigentlich von einander getrennt? Also Kopf ab?
Wäre der Kopf vor/bei der Ablage abgetrennt worden, hätte das entsprechende Werkzeugspuren an der Wirbelsäule hinterlassen, die man in der GM dann auch ohne Zweifel festgestellt hätte. Deshalb gehe ich jetzt mal davon aus, dass die Trennung von Kopf und Rumpf eher der sehr fortgeschrittenen Verwesung, Wetter, Tieraktivität etc. geschuldet ist und nicht durch den Täter zuvor herbeigeführt wurde.


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20.12.2019 um 05:53
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Die Telefonate an sich sind für mich schon ohne Sinn. Ein Soldat, meinetwegen auch Offizier, würde sein Opfer wahrscheinlich garnicht erst für längere Zeit entführen. Er würde das Opfer überwältigen, die Tat ausführen und anschließend die Leiche irgendwohin verbringen, um dann möglichst schnell in den Schutz der Kaserne zurückzukehren. Eine Entführung bedeutet für ihn große logistische Probleme, sofern er kein abgelegenes Objekt besitzt. Wie geschrieben, es gab Soldaten, die auch Objekte außerhalb der Kaserne bewohnten. Das waren aber zumeist Reihenhäuser in unmittelbarer Kasernennähe und -soweit ich weiß- auch nur dann, wenn sie Familie hatten, die dort auch wohnte. Eine längerfristige Entführung hätte ein sehr hohes Entdeckungsrisiko bedeutet und deren Sinn erschließt sich mir nicht. Und -wie gesagt- er hätte sicher auch nicht Chris oder FLs Familie gekannt. Warum also die Anrufe ? Zu welchem Zweck ? Wie gesagt, möglich ist ersteinmal alles. Ganz klar. Aber einen kasernierten, britischen Soldaten halte ich für äußerst unwahrscheinlich.
An einen Soldaten glaube ich auch nicht, die Wenigsten sind so lange hier, dass sie ausreichend Deutsch sprechen. Sicher gäbe es eher selten genutzte Lagerhallen oder dergleichen, aber abzusehen, dass dort niemand die Woche über auftaucht, ist das nicht. Und auch die Familien wohnen doch eher alle unter sich in eigenen Wohnsiedlungen, in Mehrfamilien- und Reihenhäusern, was so eine Tat weiter erschwert. Diem Zahl, die über Kastenwagen/Transporter und eine Alleinliegenschaft verfügt, dürfte nahe Null sein.
War FL gezieltes Opfer, dann ist für mich der Täter irgendwo im Wohnumfeld zu finden. Den tage- und wochenlangen Stalker, der die beste Gelegenheit in stoischer Ruhe im Auto abwartete, zeitnah wichtige Informationen zugetragen bekam, kann ich mir nicht vorstellen, es sei denn er wohnte auf der Strecke.
Wenn sie Zufallsopfer war, muss der Täter für mich mehr auf dem Kerbholz haben.


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20.12.2019 um 09:01
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Die Telefonate an sich sind für mich schon ohne Sinn.
Die Anrufe ergeben beispielsweise dann für mich einen Sinn, wenn der Täter sich nur in diesem Zeitraum in der Gegend aufgehalten hat und/oder er in diesem Zeitraum mit dem Opfer etwas vor hatte. Er hat für diesen Zeitraum den Ermittlungsdruck verringert. Bei mehreren Tagen wären nur SMS-Nachrichten sicherlich nicht ausreichend gewesen, um den "Umstand" der Freiwilligkeit (bei der Polizei) aufrecht zu halten.


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20.12.2019 um 09:10
Zitat von AnNevisAnNevis schrieb:Die Anrufe ergeben beispielsweise dann für mich einen Sinn, wenn der Täter sich nur in diesem Zeitraum in der Gegend aufgehalten hat und/oder er in diesem Zeitraum mit dem Opfer etwas vor hatte. Er hat für diesen Zeitraum den Ermittlungsdruck verringert. Bei mehreren Tagen wären nur SMS-Nachrichten sicherlich nicht ausreichend gewesen, um den "Umstand" der Freiwilligkeit (bei der Polizei) aufrecht zu halten.
Es hätte aber auch ein Anruf ab und an gereicht, mit einer Nachricht die nicht darauf anspielt, dass Frauke noch am selbigen Abend nachhause zurückkehren wird. Das macht überhaupt keinen Sinn. Die Anrufe waren meiner Meinung nach genau so gemeint wie sie gemeint waren: Frauke sollte nachhause zurück kehren, durfte es aber aus uns unbekannten Gründen immer wieder nicht.
Das wäre auch eine mögliche Erklärung dafür, warum Frauke sich beim Freitag Gespräch mit dem Bruder "normal" klang. Und nicht verwaschen, verschwommen, nicht sie selbst und wie auf Droge.


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Mord an Frauke Liebs

20.12.2019 um 10:17
@Malinka
Du hältst es für möglich, dass der Täter oder die Tätern mit sich selbst kämpfte?
Hätte ein solch unsicherer Täter nicht Frauke spätestens am zweiten Tag weggeschickt und behauptet, dass "alles ganz anders war"?


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20.12.2019 um 10:24
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Frauke sollte nachhause zurück kehren, durfte es aber aus uns unbekannten Gründen immer wieder nicht.
@Malinka
Hier kann ich dir nicht folgen. Dazu passt auch die ständige Abschaltung des Handys nicht. Frauke simste gerne.. Überdies: Dazu hätte es doch gar keiner Ankündigung bedurft, er hätte sie einfach gehen lassen können. Ziemlich sicher wäre seine Identität aber dann enttarnt worden - mit erheblichen Folgen für den Täter: Gefängnisaufenthalt, soziale Ächtung, Verlust der Arbeitsstelle usw.: Ich bin der Meinung, das ist der "Knackpunkt", weshalb er sie nicht gehen ließ. Ich kann aus den vorliegenden Informationen nicht beurteilen, ob eine Ermordung von Anfang an durch den Täter geplant war. Denkbar wäre es, dass er in seinem Wahn zunächst erwartete, dass sich alles ganz anders entwickelt.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Das wäre auch eine mögliche Erklärung dafür, warum Frauke sich beim Freitag Gespräch mit dem Bruder "normal" klang.
Das "Gespräch" mit dem Bruder war ja auch reichlich kurz:
Frank: „Frauke, was machst Du, wann kommst Du nach Hause?"
Frauke: „Ich komme heute nach Hause, auch nicht zu spät. Ich bin in Paderborn, frag nicht, ich komme nach Hause."
Frank: „Wo bist Du denn?"
Frauke: „Kann ich nicht sagen."
(Stern crime)
Es überrascht, dass der Täter das Gespräch überhaupt zuließ. Ich denke, er hatte Chris erwartet (erst die SMS an ihn und dann ausnahmsweise das Handy anlassen, um einen Rückruf zu provozieren). Damit er auch einen von ihr angenommenen Anruf hat (um Freiwilligkeit zu suggerieren). Frank hatte aber vmtl. eine SMS vom Provider "...ist jetzt wieder erreichbar" erhalten und war schneller.


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20.12.2019 um 11:07
Zitat von raydenrayden schrieb am 12.12.2019:aber wohlwissend, dass die Kleidung lauter Spuren enthalten könnte, legt er sie aus Scham bekleidet ab? Da ist es für mich wahrscheinlicher, dass ihn das nicht interessiert hat, sei es, weil eh kein Bezug zum Opfer vorhanden war, und auch sonst nichts zu ihm führte, oder aber aus mangelndem Intellekt.
Vermute eher, dass Fraukes Kleidung zwischendurch entweder vom Täter gewaschen wurde bzw dass der Täter ihr zwischenzeitlich andere Kleidung gegeben hat.
Würde m E nicht so ganz zum Täter passen, sich nicht für mögliche Spuren auf Leiche/ Bekleidung zu interessieren, nachdem es ihm gelungen ist, den gesamten Zeitraum der Entführung über unentdeckt zu bleiben.
Mangelnden Intellekt würde ich dem Täter nicht unbedingt unterstellen.
Nehme an, ein 'dummer Täter' wäre längst überführt worden.
Zitat von emzemz schrieb am 12.12.2019:Sie trug, als sie in den Wald verbracht wurde, immer noch die selbe Bekleidung. Diese wies keine Spuren auf, die auf eine Vergewaltigung hingewiesen hätte.
Was nicht unbedingt heißen muss, dass es keine Vergewaltigung(en) gab.
Die Bekleidung kann zwischendurch gewechselt worden sein, gehe davon aus.
Zitat von Cleo114Cleo114 schrieb am 13.12.2019:Ich halte die Verabreichung von K.O-Tropfen auch für wahrscheinlicher als harte Drogen wie Heroin. Leider sind sie relativ einfach zu bekommen.
Heroin würde ich auch eher nicht vermuten.
Es gibt leider eine relativ große Palette von Medikamenten, die in Frage kommen würden.
Es gibt z B auch Benzodiazepine, die nicht lange nachweisbar sind.
Wenn der Täter z B im Gesundheitssektor tätig (gewesen) ist, z B als Krankenpfleger o Ä, könnte er durchaus über entsprechende Kentnisse in dieser Richtung verfügen.
Zitat von Jan799Jan799 schrieb:Das heißt, dass er mindestens 7 Tage mit ihr im Wohnwagen/Van verbracht haben muss?!
Nicht unbedingt, er muss ja nicht rund um die Uhr mit anwesend gewesen sein.
Wenn er Frauke z B gefesselt und geknebelt dort zurück ließ, ist es m E gut vorstellbar, dass er auch während der Zeit der Entführung weiterhin seiner Arbeit nachging, ja sogar eventuellen Hobbys/Freizeitaktivitäten, um keinen Verdacht auf sich zu lenken.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ich kann aus den vorliegenden Informationen nicht beurteilen, ob eine Ermordung von Anfang an durch den Täter geplant war. Denkbar wäre es, dass er in seinem Wahn zunächst erwartete, dass sich alles ganz anders entwickelt.
Könnte mir auch gut vorstellen, dass der Täter zunächst erwartet haben könnte, dass er sich Frauke so 'zurechtbiegen' könnte, dass sie zu einer Art 'Gefährtin' für ihn werden könnte - evtl so in der Richtung wie Wolfgang Priklopil im Fall Natascha Kampusch.


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Mord an Frauke Liebs

20.12.2019 um 11:09
Zitat von abberlineabberline schrieb:Du hältst es für möglich, dass der Täter oder die Tätern mit sich selbst kämpfte?
Hätte ein solch unsicherer Täter nicht Frauke spätestens am zweiten Tag weggeschickt und behauptet, dass "alles ganz anders war"?
Diese Möglichkeit (unter den vielen anderen, obskuren Möglichkeiten, die hier diskutiert werden) sollte meiner Meinung nach die größte Beachtung geschenkt werden. Die Annahme dieser Möglichkeit würde mit einem Schlag eine plausible Erklärung dafür bieten, warum Frauke am Telefon genau das behauptet hat, was sie behauptet hatte und auch eine Erklärung dafür, warum Frauke unter anderem mit ihrem Brunder, so wie an einem Samstag Nachmittag telefonieren konnte/durfte.

Ein unsicherer Täter impliziert nicht automatisch auch eine einfache Sachlage der Situation. Wir kennen das Motiv nicht, wir wissen nicht was vorgefallen ist. Aber es muss ausschlaggebend für Frauke und ihr Gegenüber gewesen sein, sonst wäre es nicht zu einem Fortbleiben und dieses risikoreichen und ansonsten und bei flüchtiger Betrachtung absolut sinnlosen Anrufen gekommen.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Hier kann ich dir nicht folgen. Dazu passt auch die ständige Abschaltung des Handys nicht. Frauke simste gerne.. Überdies: Dazu hätte es doch gar keiner Ankündigung bedurft, er hätte sie einfach gehen lassen können.
Hier kann ich dir dann leider nicht folgen. Wie genau hängt ein ausgeschaltetes Handy mit dem Wunsch zusammen Frauke gehen lassen zu wollen? Ich denke diese Überlegung/Möglichkeit kann unabhängig davon existieren. Und es ist dafür völlig irrelevant ob Frauke gerne SMS schrieb oder nicht. Oder worauf möchtest du mit dieser Aussage hinaus?
Die Ankündigung ist ein wichtiger Faktor in der ganzen Sache: derjenige hätte mit sich hadern können und Frauke hatte vielleicht die Gelegenheit ihn immer wieder zu überzeugen. Die Anrufe sollten dem Ganzen Gewicht verleihen und alles für denjenigen dingfest machen.
Alleine die Tatsache, dass Frauke angab in Paderborn zu sein und es dann tatsächlich auch war, spricht für mich dafür, dass die Aussagen von Frauke nicht als Lüge oder Täuschung angedacht waren.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das "Gespräch" mit dem Bruder war ja auch reichlich kurz:
Die Gespräche mit Chris (vor Dienstag dem letzten Anruf) auch, wie mindert das Franks Aussage im Bezug auf den Klang von Fraukes Stimme?
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ich denke, er hatte Chris erwartet (erst die SMS an ihn und dann ausnahmsweise das Handy anlassen, um einen Rückruf zu provozieren).
Ich denke nicht, dass derjenige Chris erwartet hat. Ich denke es wurde auf niemanden gewartet, sondern Frauke gab einfach auf einem anderen Weg Bescheid, dass sie heute (abermals) nachhause zurückkehren wird. Und Frauke konnte den Anruf von Frank annehmen, einfach weil sie es konnte. Nicht weil da eine Taktik dahinter steckte.


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Mord an Frauke Liebs

20.12.2019 um 11:31
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Und Frauke konnte den Anruf von Frank annehmen, einfach weil sie es konnte. Nicht weil da eine Taktik dahinter steckte.
Aber warum 'erlaubte'/'ermöglichte' ihr der Täter das Annehmen des Anrufs von Frank ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt?
Der Anruf des Bruders Frank war ja der einzige während des gesamten Entführungszeitraums, den Frauke entgegennahm.
Bei allen anderen Gesprächen war Frauke diejenige, die anrief - also was war zum Zeitpunkt von Franks Anruf anders?


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20.12.2019 um 11:38
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:emz schrieb am 12.12.2019:
Sie trug, als sie in den Wald verbracht wurde, immer noch die selbe Bekleidung. Diese wies keine Spuren auf, die auf eine Vergewaltigung hingewiesen hätte.

ThoFra schrieb:
Was nicht unbedingt heißen muss, dass es keine Vergewaltigung(en) gab.
Die Bekleidung kann zwischendurch gewechselt worden sein, gehe davon aus.
Du gehst also davon aus, sie habe sich jeweils für die Vergewaltigungen umgezogen?
Das würde dann bedeuten, dass sie nicht im Rahmen einer Vergewaltigung zu Tode kam.


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Mord an Frauke Liebs

20.12.2019 um 12:01
Zitat von emzemz schrieb:Du gehst also davon aus, sie habe sich jeweils für die Vergewaltigungen umgezogen?
Nein, nicht unbedingt, vermute eher, dass der Täter ihr für die (gesamte) Zeit der Entführung Kleidung gab und sie dazu aufforderte/zwang, diese auch anzuziehen.

Die Kleidung, die Frauke am Tag ihres Verschwindens trug, könnte er ihr theoretisch auch erst nach Eintritt des Todes wieder angezogen haben oder kurz bevor er Frauke tötete.

Dass Frauke im Rahmen einer Vergewaltigung zu Tode kam, würde ich nicht ausschließen, die Untersuchung ihrer Leiche konnte ja keinen (eindeutigen) Aufschluss ihre Todesursache betreffend geben.
Wäre also m E durchaus denkbar, dass die Tötung Fraukes nicht direkt vom Täter beabsichtigt war, stelle mir eher vor, dass er diese jedoch billigend in Kauf nahm.
Z B durch würgen/drosseln während sexuellen Handlungen/Missbrauchs.


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20.12.2019 um 14:09
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Aber warum 'erlaubte'/'ermöglichte' ihr der Täter das Annehmen des Anrufs von Frank ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt?
Der Anruf des Bruders Frank war ja der einzige während des gesamten Entführungszeitraums, den Frauke entgegennahm.
Bei allen anderen Gesprächen war Frauke diejenige, die anrief - also was war zum Zeitpunkt von Franks Anruf anders?
Vielleicht glaubte der Täter (oder Frauke), dass Chris zurückrufen würde.


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20.12.2019 um 14:33
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Wie genau hängt ein ausgeschaltetes Handy mit dem Wunsch zusammen Frauke gehen lassen zu wollen? Ich denke diese Überlegung/Möglichkeit kann unabhängig davon existieren. Und es ist dafür völlig irrelevant ob Frauke gerne SMS schrieb oder nicht.
Wenn er Frauke ohnehin gehen lassen wollte, warum hätte er dann den Handykontakt unterbinden sollen? Das würde doch später womöglich gegen seine Aussage stehen, sie sei freiwillig da. Das ständige Abschalten des Handys, was für Frauke untypisch war, stellt für mich ein konspiratives Verhalten des Täters dar, was nicht zu der Idee passt, sie gehen zu lassen. Das kriege ich für mich nicht übereinander.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich denke nicht, dass derjenige Chris erwartet hat. Ich denke es wurde auf niemanden gewartet, sondern Frauke gab einfach auf einem anderen Weg Bescheid, dass sie heute (abermals) nachhause zurückkehren wird. Und Frauke konnte den Anruf von Frank annehmen, einfach weil sie es konnte. Nicht weil da eine Taktik dahinter steckte.
Dem Gedanken mal für einen Moment folgend: Warum nur da und sonst nie? Und warum konnte sie da nicht frei sprechen? Für mich stellt es sich so dar, dass der Täter alle drei Szenarien (SMS, anrufen, und "angerufen werden") abdecken wollte. Und in allen drei Szenarien gab es ja auch den "Paderborn" Hinweis.
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Vielleicht glaubte der Täter (oder Frauke), dass Chris zurückrufen würde.
Davon gehe ich aus, da Chris ja einige Minuten vorher die SMS erhielt. Zumindest, dass ihr Bruder Frank anrief, war weder für Frauke noch für den Täter absehbar.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Alleine die Tatsache, dass Frauke angab in Paderborn zu sein und es dann tatsächlich auch war, spricht für mich dafür, dass die Aussagen von Frauke nicht als Lüge oder Täuschung angedacht waren.
Interessanterweise interpretiere ich das genau anders herum. Ich denke, insgesamt war der Täter ein Meister der Täuschung, auch um sie z. B. ins Fahrzeug zu locken. Dazu gehört für mich auch, dass er insgesamt Wahrheiten in seine Geschichten einbaut, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Der Täter wusste, wenn er von der Nieheim-Veröffentlichung gelesen oder im Radio gehört hatte: Man wird den Standort auch dieses Mal bestimmen (können). Und er wusste, dass es schnell gehen kann. Also wusste er, eine Lüge bezüglich des Standorts hätte "kurze Beine" - und dies hätte vmtl. dann zu einer Intensivierung der Maßnahmen durch die EB geführt. Daran konnte der Täter kein Interesse haben.


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Mord an Frauke Liebs

20.12.2019 um 14:51
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Es gibt leider eine relativ große Palette von Medikamenten, die in Frage kommen würden.
Es gibt z B auch Benzodiazepine, die nicht lange nachweisbar sind.
Wenn der Täter z B im Gesundheitssektor tätig (gewesen) ist, z B als Krankenpfleger o Ä, könnte er durchaus über entsprechende Kentnisse in dieser Richtung verfügen.
Stimmt schon, es könnte theoretisch alles mögliche gewesen sein, aber K.O.-Tropfen kriegt jeder, auch Nicht-Krankenpfleger und die sind ebenfalls nach wenigen Stunden nicht mehr nachweisbar. Auch leider die "typische" Substanz wenn es darum geht, eine Frau außer Gefecht zu setzen.


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Mord an Frauke Liebs

20.12.2019 um 15:20
Zitat von Cleo114Cleo114 schrieb:Stimmt schon, es könnte theoretisch alles mögliche gewesen sein, aber K.O.-Tropfen kriegt jeder, auch Nicht-Krankenpfleger und die sind ebenfalls nach wenigen Stunden nicht mehr nachweisbar.
Aber je nachdem, ob es K.O. Tropfen oder aber Medikamente waren, ist das "Milieu", aus dem der Täter stammt, möglicherweise ein ganz anderes. K.O. Tropfen sind ja eine illegale Substanz, auch wenn ich verstehe, dass man die wohl bekommt, wenn man alles dransetzt, muss man schon Zugang zu den Akteuren haben, die sie anbieten und mit der Dosierung/Wirkung vertraut sein. Kannte Frauke solche Personen, zu denen sie auch in ein Fahrzeug gestiegen wäre? Was Medikamente angeht, da gebe es natürlich einen möglichen Bezug zu Frauke, Krankenhaus/Krankenpflegeschule. Ich will offenlassen, ob es das eine oder das andere ist.


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Mord an Frauke Liebs

20.12.2019 um 16:37
Zitat von sören42sören42 schrieb:Aber je nachdem, ob es K.O. Tropfen oder aber Medikamente waren, ist das "Milieu", aus dem der Täter stammt, möglicherweise ein ganz anderes. K.O. Tropfen sind ja eine illegale Substanz, auch wenn ich verstehe, dass man die wohl bekommt, wenn man alles dransetzt, muss man schon Zugang zu den Akteuren haben, die sie anbieten und mit der Dosierung/Wirkung vertraut sein. Kannte Frauke solche Personen, zu denen sie auch in ein Fahrzeug gestiegen wäre? Was Medikamente angeht, da gebe es natürlich einen möglichen Bezug zu Frauke, Krankenhaus/Krankenpflegeschule. I
Genau in diese Richtung dachte ich eben auch, es wäre eine mögliche 'Schnittstelle' zu Frauke, wenn der Täter z B auch im Bereich der Krankenpflege tätig gewesen wäre.
Natürlich wurde Fraukes (engeres) Umfeld von den EB überprüft, sicherlich also auch ihre 'direkten Kollegen', aber es wird rein technisch/ logistisch/ vom Ermittlungsaufwand her wohl nicht möglich gewesen sein, z B alle Krankenpfleger im gesamten Umkreis zu überprüfen.

Die Frage, ob Frauke eine solche Person, die sowohl Zugang zu Medikamenten/ k. O. Tropfen o Ä gehabt hätte als auch die notwendigen Kenntnisse betreff deren Wirkung/ Dosierung, kannte, zu der.sie wohl auch ohne größeren Argwohn an jenem Abend ins Auto gestiegen wäre, finde ich sehr interessant.
Diese Fragestellung werden sich allerdings auch schon die EB gestellt haben und sind damit offenbar auch leider nicht weiter gekommen.


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Mord an Frauke Liebs

20.12.2019 um 18:30
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Bei allen anderen Gesprächen war Frauke diejenige, die anrief - also was war zum Zeitpunkt von Franks Anruf anders?
Eine sehr gute Frage wie ich finde. Meine Antwort darauf wäre eine Gegenfrage: wozu überhaupt SMS schreiben und das Handy nicht einfach einschalten und eingeschaltet lassen? (Natürlich nicht stundenlang.)

Ich bin mir sicher, dass alle von Fraukes Angehörigen und Freunden damals von der Funktion der Benachrichtigung Gebrauch gemacht haben, damit sie benachrichtigt werden, wenn das Handy von Frauke wieder auf Empfang geht. Nicht nur Frank, sicher auch Chris und die Mutter, so wie Isabella und die Clique. Jeder eben, der sich Sorgen machte und wissen wollte was los ist.

Wenn man also primär auf Chris gehofft hatte, hätte man dies auch in der SMS kommunizieren können, in den man auf einen Rückruf bestanden hätte, oder direkt einen Anruf an ihn starten können. Aber eine SMS an Chris zu versenden, mit der Hoffnung, dass eben dieser zurück ruft, dass halte ich für abwegig.

Kommen wir also zurück zur Frage, was anderes gewesen ist am diesem Abend. Erstens war es der zweite Kontakt nach dem ersten Kontakt am Donnerstag Abend. Wie erinnern uns: Frauke sagte am Donnerstag noch nicht, wo sie sich befindet und wann sie zurück kehren wird.
Freitag war also das erste Mal, dass Frauke ansagte in Paderborn zu sein, in einer SMS. Gehen wir von den üblichen 30 sec aus, die Ermittler benötigen um einen Anruf zu orten, hätte man, falls die Ermittler zu diesem Zeitpunkt bereits live geortet hätten, fast mit dem Finger auf den Aufenthaltsort gezeigt. Mit dem weiterhin eingeschalteten Mobiltelefon (2 min) und dem angenommen Rückruf von Frank wäre die Standort Bestimmung für die Polizei bei einer Ortung in diesem Fall kein Problem gewesen.
Hätte ein Entführer wissen können was die Polizei gerade macht oder nicht macht, unternimmt oder unterlässt? Ich sage: nein.
So ein Risiko würde für mich nur zwei Schlussfolgerungen zulassen. Entweder hatte derjenige Hintergrundwissen zur aktuellen Lage im Fall von Frauke (nicht vergessen sie wird offiziell erst seit Donnerstag gesucht, inoffiziell erst seit Mittwoch, also ist alles keine 2 Tage her) oder aber man hatte vor Frauke gehen zu lassen.
Weiterhin war klang Frauke wieder normal am Telefon, das Gegenteil von dem was Chris am Donnerstag von Fraukes Stimme am Telefon berichtet hatte. Das klingt für mich so, als wäre die Stimmung zwischen Frauke und ihrem Gegenüber ins positive umgeschlagen. Irgendetwas hatte sich an der allgemeinen Situation verändert, gebessert. Dafür spricht meiner Meinung nach auch die ganze freie Handhabe über das Mobiltelefon.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Dem Gedanken mal für einen Moment folgend: Warum nur da und sonst nie? Und warum konnte sie da nicht frei sprechen? Für mich stellt es sich so dar, dass der Täter alle drei Szenarien (SMS, anrufen, und "angerufen werden") abdecken wollte. Und in allen drei Szenarien gab es ja auch den "Paderborn" Hinweis.
Für mich ist klar, dass Frauke nicht frei sprechen würde am Telefon. Die Situation hat dies einfach nicht hergegeben. Immerhin sagt sie ein paar mal (Sonntag, Dienstag), dass sie alles erklären würde, wenn sie wieder zuhause ist. Es klingt also meiner Meinung nach danach, als das Frauke am Telefon nicht über ihrer Situation sprechen will. Und ich finde daran nichts verwerfliches. Vor allem, mit der Person ihr gegenüber Sitzen, die für diese Situation mit verantwortlich war.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn er Frauke ohnehin gehen lassen wollte, warum hätte er dann den Handykontakt unterbinden sollen?
Das eine hängt für mich nicht mit dem anderen zusammen. Es kann viele Gründe haben warum das Handy ausgeschaltet wurde. Einer davon war ganz sicher, nicht gefunden werden zu wollen. Aber wie gesagt, dass eine hängt für mich nicht mit dem anderen zusammen.


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Mord an Frauke Liebs

20.12.2019 um 18:34
Ich möchte nur mal kurz anmerken, dass k.o. Tropfen nur so genannt werden, das ist keine bestimmte Substanz die nur für diesen Zweck her gestellt wird.
Es kann sich da um verschiedene Präparate halten, auch die zuvor genannten Benzos.
Oft sind es beispeilsweise "normale Medikamente" die einfach überdosiert werden.
Wer mehr darüber wissen möchte kann ja google befragen, alles im Detail zu erklären ist mir jetzt zu viel zu schreiben.
Man benötigt jedenfalls da keinen Dealer oder Zugang zu einer bestimmten Szene, "das Zeug" bekommt man im Krankenhaus oder sonstigem Zugang zu Medikamenten genauso.
Ich meine mich zu erinnern, dass man es sogar aus Nagellackentferner herstellen kann, hab ich vor langer Zeit mal was drüber gelesen, muss ich erst nochmal recherchieren.
Erwähnenswert ist vllt. noch, dass die Verabreichung oft Gedächtnislücken verursacht.


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Mord an Frauke Liebs

20.12.2019 um 18:50
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Das klingt für mich so, als wäre die Stimmung zwischen Frauke und ihrem Gegenüber ins positive umgeschlagen. Irgendetwas hatte sich an der allgemeinen Situation verändert, gebessert. Dafür spricht meiner Meinung nach auch die ganze freie Handhabe über das Mobiltelefon.
Das klingt m E sehr logisch, vll ist es Frauke um diesen Zeitpunkt herum gelungen, ihrem Entführer - glaubwürdig - vorzugaukeln, dass sie alles mitmachen würde, nie jemanden davon erzählen wird etc.
Evtl hat der Entführer ihr dies - zu diesem Zeitpunkt - abgenommen/ geglaubt und daher, auch als Zeichen 'seines guten Willens' Frauke gegenüber, die Handhabe das Handy betreffend, gelockert.
Danach wird vll etwas vorgefallen sein zwischen Täter und Opfer, was die Situation wieder 'verschärfte', denkbar wären m E viele Möglichkeiten, was genau das gewesen sein könnte.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Immerhin sagt sie ein paar mal (Sonntag, Dienstag), dass sie alles erklären würde, wenn sie wieder zuhause ist. Es klingt also meiner Meinung nach danach, als das Frauke am Telefon nicht über ihrer Situation sprechen will. Und ich finde daran nichts verwerfliches. Vor allem, mit der Person ihr gegenüber Sitzen, die für diese Situation mit verantwortlich war.
Denke auch, dass Frauke während ihrer 'Kontakte zur/ mit der Außenwelt' via Handy stets unter 'Aufsicht' des Täters gewesen sein wird.
Frauke hat wahrscheinlich befürchtet, dass es zu negativen Konsequenzen für sie führen würde, wenn sie zu ausführlich über ihre Situation berichtet, nehme an, dass der Täter ihr vorab auch recht klare 'Vorgaben' gemacht haben wird, was sie sagen darf und was nicht.
Zitat von SeidenfadenSeidenfaden schrieb:Erwähnenswert ist vllt. noch, dass die Verabreichung oft Gedächtnislücken verursacht.
Was auch bei Benzodiazepinen zutrifft, zumindest, wenn diese überdosiert werden bzw von einer Person eingenommen, die diese Medikamente normalerweise nicht einnimmt, sprich von einer Person ohne Toleranz dem Wirkstoff gegenüber.


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