Hatmaker schrieb:Für eine Kurzschlussreaktion spricht für mich, dass die Telefonate genau dann aufhörten als FL erstmals zugegeben hatte, dass sie nicht freiwillig von Zuhause wegbleibt. Dem folgend wäre das Mordmotiv in der Verdunkelung der Freiheitsberaubung (und möglicher anderer Delikte) gelegen.
Was sich wiederum hier interessant darstellt, dass der Täter keine Hektik oder keinen Zugzwang gegenüber F verspürte zur finalen Tat zu schreiten, obgleich sie die ganze Zeit über verfremdet und benebelt klang, dann aber ein Tropfen der Andeutung auf Gefangenschaft das Fass mitunter zum Überlaufen brachte. Dies bedeutet vielleicht einen Wahnzustand des Täters, der sich seines Realitätsverlust jedenfalls bei Anbeginn nicht im Klaren war. Im Sinn einer Freiwilligkeit, dass F vielleicht irgendwann gar nicht mehr gegenlenken würde in seiner Gewalt zu sein oder anfangs mit ihrem Verhalten seinen obskuren Erwartungen sogar noch entsprach. Vielleicht ist er aufgrund eines mentalen Status nicht in der Verfassung Doppeldeutigkeiten zu verstehen und interpretiert in der Hauptsache alles wortwörtlich.
Was nun nicht zwingend eine geistige Beschränktheit im Sinne von Analyse oder Planung bedeuten muss.
Soweit bekannt gab es wohl auch nie zu folgendem Äußerungen: Ob womöglich eine Steigerung der Apathie von Mal zu Mal, als F sich melden dürfte eintrat? Falls ja, müssten dazu immer mehr Betäubungsmittel eingesetzt werden oder war es mitunter zugleich Erschöpfung? Stand der Täter eventuell selbst unter einer Art Drogen oder Rausch? Letzteres im Sinne eines besonders hervorstechenden Wahns, einiges Offensichtliches auszublenden, dagegen bei bestimmten Andeutungen über zu reagieren?
Auch nochmal psychologisch betrachtet, bei einer sexuell orientierten Tat, wieso erlaubt es ein männlicher Täter mit solcherlei Ambitionen, dass sich sein Opfer gerade bei dem Exfreund bzw. Mitbewohner meldet? War das sogar noch ein Anreiz oder aufgrund eines bestimmten Aspekts eher notdürftig von ihm?
Zumindest wurde einmal geschrieben, dass der ehemalige Freund ihr nicht nur täglich nahestand sondern pragmatisch eben auch über ein Handy zur damaligen Zeit verfügte, dass er beständig an ließ. Vielleicht ergab sich daraus hauptsächlich der permanente Kontakt an eine einzige Adresse.
Auch würde leider nie gesagt, ob der Täter die Telefonate 1:1 mithören könnte, dass F also das Gespräch auf laut stellen musste, während sie sprach. Was ja oft auch der Gesprächspartner mitbekommt, weil es dann hohl klingt in der Leitung und schallt.
Nicht ganz ausgeschlossen werden kann sicherlich auch nicht, dass F aufgrund Einfluss bestimmter Drogen verstarb.
Auffällig verbleibt jedoch stets im Sinnzusammenhang der Tötungstat selbst das letzte Telefonat mit der Andeutung des Festhaltens, was F schnell zu korrigieren sucht. Sollte der Täter das zum Anlass des sich wie verraten Fühlens genommen haben, lebt er deutlich in seiner Welt. Manisch, wohl nicht mehr objektivierbar. Auch nicht einfach nur wahnsinnig, sondern hypersensibel vakant auf einige Anreize reagierend.
Im Prinzip wie eine platzende Bombe die nach außen hin erstmal nicht so wirkt, vorausgesetzt Frauke ist wirklich freiwillig zu jemandem ins Auto gestiegen.