Mord an Frauke Liebs
20.12.2019 um 19:14Malinka schrieb:Gehen wir von den üblichen 30 sec aus, die Ermittler benötigen um einen Anruf zu orten, hätte man, falls die Ermittler zu diesem Zeitpunkt bereits live geortet hätten, fast mit dem Finger auf den Aufenthaltsort gezeigt. Mit dem weiterhin eingeschalteten Mobiltelefon (2 min) und dem angenommen Rückruf von Frank wäre die Standort Bestimmung für die Polizei bei einer Ortung in diesem Fall kein Problem gewesen.Ich denke, unser Wissen von heute ist nicht unbedingt identisch mit dem Wissen des Täters im Sommer 2006. Hinzu kommt, dass für die Polizei (vermeintlich) immer klarer wurde, dass es sich um keinen Entführungsfall handelte.
Malinka schrieb:Hätte ein Entführer wissen können was die Polizei gerade macht oder nicht macht, unternimmt oder unterlässt?Schon, denn...
Der Ermittler: Wenn es bei der Polizei vielleicht noch den Verdacht gab, die Frauke werde festgehalten, dann wurde er durch diesen Anruf tagsüber weiter abgeschwächt.(Stern crime, Themen wiki)
Mutter Liebs: Die Polizei sagte mir: "Was wollen Sie denn? Sie hat doch angerufen, sie lebt, und damit ist das für uns keine Aufgabe mehr." Ich war außer mir. Mich hat das Ganze erst recht alarmiert.
Frau Liebs und ihre Familie war ziemlich aufgebracht, Flugblattaktionen, Privatermittler, etc. Sie wird alle Hebel in Bewegung gesetzt haben und auch die ständigen Telefonate mit Chris legen ja einen Bezug des Täters zum erweiterten Umfeld nahe - wenn er hier ein Bezug hatte, hätte er leicht erfahren können, dass die Polizei zu dem Zeitpunkt nicht von Entführung ausging. Spätestens Samstag also war die Sache für die Polizei klar. Und ab da sucht der Täter zum wiederholten Mal dasselbe Industriegebiet auf. Genau ab dem Zeitpunkt, wo er mit diesen Informationen ausgestattet, eine Live-Ortung ausschließen konnte.