Mord an Frauke Liebs
16.10.2019 um 08:20rayden schrieb:Und ohne so ein hinzugedichtetes "aber" war ihr bewusst, dass sie nur tot heimkehren wird.Aber auch nur, sofern man ein "weil" hinzudichtet.
rayden schrieb:Und ohne so ein hinzugedichtetes "aber" war ihr bewusst, dass sie nur tot heimkehren wird.Aber auch nur, sofern man ein "weil" hinzudichtet.
AnNevis schrieb:Aber auch nur, sofern man ein "weil" hinzudichtetDas ist dann aber ein logischer Schluss, während "aber" eine Einschränkung bzw. gar Gegenteiliges andeutet. Ein weggelassenes aber verfälscht den Sinn, und vor dem Hintergrund, dass es der letzte Kontakt war, deutet alles darauf hin, dass der normale, logische Schluss gemeint war.
ThoFra schrieb:Verstehe nicht genau, in wiefern Du Dich in Deinem letzten Posting um 19:00 Uhr auf das Zitat aus meinem Posting heute um 09:10 Uhr beziehst?Na das ist einfach - wenn der Fall von Frauke mal in der Zukunft gelöst und aufgeklärt sein wird (wovon ich überzeugt bin) , werde ich mir genau diesen von mir zitierten Absatz von dir anschauen, ob er irgendwie richtig ist und zutrifft oder völlig daneben lag - heute völlig unvoreingenommen von mir betrachtet.
AnNevis schrieb:PS: Derart interpretiert also möglicherweise die Botschaft: Es sieht nicht gut aus, aber noch lebe ich. Ein Restfunke der Hoffnung.Hmm, sagte nicht Fraukes Schwester, dass sie den - natürlich subjektiven - Eindruck hatte, dass dieses Gespräch 'nach Abschied' geklungen hätte!?
Ventil schrieb:vielleicht war Frauke noch nicht tot, als der Täter/die Täterin sie im Wald abgelegt hat?Dazu Ralf Östermann, der Ermittler:
Es schien mir kein Tatort zu sein, sondern nur ein Ablageort.https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html
ThoFra schrieb:Hmm, sagte nicht Fraukes Schwester, dass sie den - natürlich subjektiven - Eindruck hatte, dass dieses Gespräch 'nach Abschied' geklungen hätte!?Stimmt, aber dann eben auch Chris: "Ganz ehrlich: Ich habe diesen Anruf als einen Fortschritt erachtet."
Das würde eher nicht auf 'einen Restfunken Hoffnung' hindeuten, sondern eher auf das Gegenteil.
Diese Einschätzung der Schwester stand (auch?) im 'Stern-crime' Artikel zum Fall Frauke Liebs.
Ob die Aussage von Frauke nun tatsächlich wortwörtlich wiedergegeben wurde (wir wissen ja, dass diese auf Gedächtnisprotokollen ihrer Gesprächspartner/ Angehörigen/ Chris beruhen) oder nicht, finde ich persönlich für eine Einschätzung, wie Frauke zum Zeitpunkt dieses Gesprächs ihre Situation/ ihre Chancen (in Bezug auf eine evtl mögliche Freilassung, auf ihr Überleben der Entführung generell) selbst beurteilte weniger relevant als die Einschätzung der Schwester.
AnNevis schrieb:Du hast dir offensichtlich die Einordnung des Gesprächs der Schwester gemerkt, weil diese auch eher deiner Einschätzung entsprach(?). Die Einordnung von Chris hast du hingegen ausgeblendet(?).Nein, nicht weil die Aussage der Schwester eher meiner Einschätzung entsprach, sondern weil sie zu dem Wortlaut des letzten Anrufes, so wie wir ihn aus dem Gedächtnisprotokoll kennen ('das geht nicht, ich lebe noch') besser passt als die Einschätzung von Chris - die ich übrigens nicht 'ausgeblendet' habe.
ThoFra schrieb:Warum genau Chris dieses Gespräch als Fortschritt enpfand, lässt auch einen gewissen Deutungsspielraum zu: vll einfach, weil es länger war als die bisherigen Gespräche?Ja, man "könnte" auch hier deuten, muss man aber nicht, da Chris es ja auch erklärt hat.
Evtl weil Frauke zum ersten Mal mit mehr als einer Person bei einem Anruf gesprochen hat (mit ihm und mit Fraukes Schwester)?
Corydalis schrieb:Ich frage mich ebenfalls - seit langem, denn ich lese hier seit Jahren mit - ob die Deutung "das geht nicht (denn) ich lebe noch" zwingend ist.Zynismus: Wen kümmert deine Überlegung. Da steht ein Komma schwarz auf weiß geschrieben. Das sind Fakten. Von wem auch immer mit welcher Überzeugung gedanklich einordnend gesetzt und nachlesbar veröffentlicht. Aber bestimmt und unzweifelhaft hat Frauke das "Komma" verdeutlichend in dem Gespräch klar "diktiert". Warum auch sonst wäre es derart notiert. Es ist ja kein Gedächtnisprotokoll, das von Dritten auf "Papier" gebracht wird. Moment mal ...
Das sehe ich nicht so. Ich halte diesen Satz für in mehrere Richtungen interpretierbar. Es handelt sich bei der Festlegung dieses Satzes um bloße Gedächtnisprotokolle. Niemand kann mehr 100 Prozent sagen, was FL mit welcher Betonung genau gesagt hat. Es gibt keinen Mitschnitt, und wer jemals versucht hat, ein Gesprächsprotokoll zu erstellen, weiß, wie flüchtig das gesprochene Wort ist.
Allein schon die vom Aufschreibenden gewählte Interpuktion ("Das geht nicht, ich lebe noch" oder "Das geht nicht. Ich lebe noch!") macht einen gewaltigen Unterschied. Der aber nur in der geschriebenen Version deutlich wird. Wie FL tatsächlich gesprochen und betont hat, weiß hier niemand.
AnNevis schrieb:Derart interpretiert also möglicherweise die Botschaft: Es sieht nicht gut aus, aber noch lebe ich. Ein Restfunke der Hoffnung.
rayden schrieb:Und ohne so ein hinzugedichtetes "aber" war ihr bewusst, dass sie nur tot heimkehren wird.Nach meiner Ansicht sind beide Interpretationen möglich:
Corydalis schrieb:Das sehe ich nicht so. Ich halte diesen Satz für in mehrere Richtungen interpretierbar. Es handelt sich bei der Festlegung dieses Satzes um bloße Gedächtnisprotokolle. Niemand kann mehr 100 Prozent sagen, was FL mit welcher Betonung genau gesagt hat. Es gibt keinen Mitschnitt, und wer jemals versucht hat, ein Gesprächsprotokoll zu erstellen, weiß, wie flüchtig das gesprochene Wort ist.Genau so ist es. Um diesen Satz zu interpretieren, müsste man nun wenigstens wissen, wie er gesprochen wurde. Hier wäre eine Aufzeichnung des Gesprächs sehr hilfreich. Daher ist jede weitere Diskussion um diesen Satz auch recht müssig.
Allein schon die vom Aufschreibenden gewählte Interpuktion ("Das geht nicht, ich lebe noch" oder "Das geht nicht. Ich lebe noch!") macht einen gewaltigen Unterschied. Der aber nur in der geschriebenen Version deutlich wird. Wie FL tatsächlich gesprochen und betont hat, weiß hier niemand.
sören42 schrieb:Chris hatte sich in seiner ersten Einschätzung ("Fortschritt") eben geirrt. Oder es anders gemeint, weil Frauke hier deutlicher wurde. Als Schwester kannte Karen Frauke nun mal auch länger (nämlich Zeit ihres Lebens...) und vmtl. genauer. Und schließlich gibt es Menschen, die mehr und andere, die weniger eine Antenne für Stimmungen anderer haben - das ist einfach so, und damit will ich nicht sagen, dass die einen besser und die anderen schlechter sind.Das ist jetzt deine subjektive Interpretation von der Sache. Du vergleichst eine Schwester, die jünger war als Frauke und selbst aussagte weniger wie eine Schwester, sondern mehr wie eine Freundin zu sein, mit einem Mann der gleichzeitig Ex Freund (mehrjährige Beziehung) und Mitbewohner von Frauke war und ist.
abberline schrieb:dass sie durch die Blume sagen wollte, dass was nicht stimmt und die Anrufe unfreiwillig sind.Oder eben, dass sie gewisse Vorgaben des/der Täter/in berücksichtigen musste und sie daher nur so 'kryptisch' und vage in Aussagen/Andeutungen bleiben musste.