@joeb90 joeb90 schrieb:Damit ist es schon möglich das die sms vom Täter stammt, mit dem Ziel sich Zeit zu verschaffen bevor man aktiv nach F sucht. Dem ganzen steht die „nicht gegen England“ Aussage gegenüber, eine Bemerkung die nur F hätte einbauen können, da sie vor ab mit Chris drüber gesprochen hatte.
Dafür könnte es nach meiner Einschätzung eine relativ einfache Erklärung geben:
Wenn wir mal als Hypothese nehmen, dass der Täter Chris kannte (und FL ihn über Chris), könnte es möglich sein, dass FL freiwillig in sein Auto stieg, um sich nach Hause fahren zu lassen. (Eine
Fahrt nach Nieheim wäre an ganz andere Voraussetzungen gebunden: Da hätte der Täter ihr schon erheblich näher stehen müssen.)
In diesem Fall wäre der Täter also scheinbar zufällig auf FL getroffen und hätte sie unverfänglich angesprochen. Ein Small-Talk von wenigen Minuten. Dass das Fußballspiel gestreift worden wäre (z. B. "Hallo Frauke, wo kommst Du denn her? … Ach Du hast dir das Spiel angesehen?..."), ist durchaus naheliegend, ebenso wie irgendein Bezug auf Chris.
Der Täter wäre doch überhaupt nicht auf eine Aussage über das Fußballspiel angewiesen gewesen. Wenn FL beispielsweise auf die Frage, was Chris denn heute abend gemacht habe, geantwortet hätte: "Ach, er sitzt wegen seiner Prüfung seit Tagen an so einem blöden Kapitel, und heute will er es endlich hinter sich bringen und zu Ende lesen" - dann hätte der Täter das verwenden können.
Der Täter musste FL doch keine vertraulichen Informationen entlocken.Nach meiner Ansicht wäre es jedenfalls sehr wahrscheinlich, dass der Täter in einem solchen Gespräch (auch wenn es nur wenige Minuten dauerte) etwas erfahren konnte, das geeignet war, die SMS authentisch wirken zu lassen.
joeb90 schrieb:Da alles erst am Nachmittag ausgemacht wurde, müsste der Täter a) erst mal an die Info kommen das F da sein würde
Wenn der Täter FLs Entführung geplant und vorbereitet hatte, halte ich es nicht für wahrscheinlich, dass der Täter nur zu einem Versuch bereit gewesen wäre. Selbst wenn er gewusst hätte, dass FL an diesem Abend in den Pub geht, hätte er nicht sicher sein können, dass sie ihn nicht in Begleitung einer Freundin verlässt.
Nach meiner Ansicht gab es keine für den Täter im Vorhinein als sicher einzuschätzende Gelegenheit, FL zu entführen. Wenn FL kein Zufallsopfer war, musste sich der Täter nach meiner Auffassung auf Geduld und einen "längeren Atem" einstellen.
Zudem hätte ein Täter, dem FL nur mal eher flüchtig begegnet war, Informationen über sie sammeln müssen. Und das wäre nach meiner Ansicht mit immer wieder bei verschiedenen Gelegenheiten geäußerten (scheinbar) beiläufigen Fragen und Bemerkungen - nicht nur Chris, sondern auch dessen Freunden gegenüber - unauffällig möglich gewesen. Chris wird FL doch sicher öfter erwähnt haben - in ganz alltäglichem Kontext.
FL hielt sich offenbar öfter in diesem Pub auf, in dem die Fußballspiele auf großer Leinwand übertragen wurden. Nach meiner Einschätzung hätte der Täter von der
Möglichkeit wissen können, dass sie an diesem Abend dorthin geht.
Und ich glaube eben, dass jede Gelegenheit für den Täter erst mal nur ein
Vielleicht bedeuten konnte.