Mord an Frauke Liebs
13.01.2019 um 18:27Kangaroo schrieb:wenn er davon ausgegangen wäre, die Polizei wäre ihm dicht auf die Fersen wäre er wohl gar nicht mit dem Opfer rausgefahren.Das glaube ich auch, aber woher wusste der Täter, dass die Polizei ihm nicht "dicht auf den Fersen" war?
Ich bin überzeugt, dass hier eine Spur zum Täter führt:
Die Polizei hätte dem Täter durchaus dicht auf den Fersen sein können.
Wäre es Chris/den Angehörigen möglich gewesen, die Telefongespräche aufzuzeichnen, hätten sie professionell ausgewertet werden können, und ich zweifle nicht daran, dass die Polizei dann von einer Entführung ausgegangen wäre.
Kangaroo schrieb:Die mehrmaligen Aufenthalte in Paderborn zeichneten sich doch frühstens Samstag ab.Auch wenn wir noch den Sonntag hinzunehmen: Spätestens am Dienstag hätten der Polizei alle erforderlichen Daten vorliegen können, aufgrund derer ein (zumindest geographisches) Muster erkennbar gewesen wäre: Die Anrufe fanden alle in Paderborner Gewerbegebieten mit einer guten Anbindung an die B64 statt.
Im Fall einer Entführung hätte sich die Paderborner Kripo nicht auf die eigenen Ressourcen beschränken müssen. Aber es hätte auch unkompliziertere Alternativen zu Straßensperrungen gegeben, z. B. eigens für diesen Zweck installierte bzw. mobile Kameras an den Zufahrtstraßen (das wären nicht viele gewesen).
In einem solchen Fall hätte der Täter keine Chance gehabt.
frauZimt schrieb:Der Kick gehört bei Kriminellen dazu, mehr oder weniger stark ausgeprägt.Nach meiner Ansicht gehört zu einem Kick das Risiko, aber auch die Chance des Entkommens, und nach meiner Überzeugung hätte der Täter ohne Informationen über die Entwicklung der polizeilichen Aktivitäten diese Chance als gering einschätzen müssen.
Dass die Kripo sich so früh engagierte, sich dann aber mit den Anrufen als bloßen Lebenszeichen zufrieden gab, ohne sich für die Inhalte zu interessieren, war nach meiner Ansicht nicht sehr wahrscheinlich.
Ein Täter, der immerhin so überlegt vorging, dass er nach 12 Jahren und sehr intensiven Ermittlungen noch immer unbehelligt leben kann, sollte eine solche potentielle Falle nicht vermieden haben?
Bei den letzten Anrufen hätte er doch ohne weiteres von dem "Muster" abweichen können. Dass er es nicht tat, spricht nach meiner Meinung für seine Informationen über die aktuelle Beurteilung der Polizei - die er den Medien nicht entnehmen konnte. nach meiner Ansicht kommt als Quelle nur das engere Umfeld von FL in Frage.
frauZimt schrieb:Überhaupt ist man froh, über jeden der zuhört, wenn man von seiner Angst um Frauke erzählt, die einfach weg ist.Ich glaube, der Täter hatte die Gelegenheit, durch Kontakte zu Fls Freundeskreis völlig unauffällig diese für ihn entscheidenden Informationen zu erhalten. Ich gehe aber entschieden davon aus, dass der Täter zu diesem Kreis nicht selbst gehörte und er sich sicher war, dass man keinen Bezug zwischen ihm und FL herstellen würde.
Und ich nehme an, dass während der damaligen Ermittlungen, denen ja die Fallanalyse zugrunde lag, der Freundeskreis nicht nach Personen befragt wurde, die FL zwar nur flüchtig kannten, aber mit großer Anteilnahme auf ihr Schicksal reagierten und sich immer wieder nach dem Stand der Ddinge erkundigten. Von ihnen wird es nicht wenige gegeben haben, aber nach meiner Überzeugung war darunter der Täter.