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Mord an Frauke Liebs

92.218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 11:48
hallo,

ich bin hier stille mitleserin.

Ich bin selber Paderbornerin, in Paderborn aufgewachsen und lebe auch hier.
Damals war auch in unserem Freundeskreis das verschwinden von Frauke Liebs ein Thema. Vermutungen wie, die brave Schwesternschülerin ist mit einem Freund durchgebrannt und taucht schon wieder auf bis hin ja es könnte schon etwas passiert sein, war halt eben alles dabei.
Ich kann mich aber nicht erinnern das jemand wirklich ernsthaft daran geglaubt hat, das sie einem verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Damals nicht. Es wurde auch schon hier erwähnt, fatalerweise gab es das Gerücht, sie hätte sowas schon öfter getan, und natürlich auch ihre Anrufe bzw. sms. sprachen gegen ein Verbrechen. Es sickerte in der Woche halt durch, sie meldet sich ja.
Hinter her, nach dem ihre Leiche aufgefunden wurde, beschlich einige ein ungutes Gefühl. Wer war der Täter und viel schlimmer, der läuft ja noch frei rum, hier bei uns in Paderborn. Ein furchtbarer Gedanke, bis heute.
Ich hatte im April 2016 Hoffnung, der Fall wird nun mit dem Bosseborn Pärchen aufgeklärt, dem war ja leider nicht so.
Ich hoffe so sehr das der Mord irgendwann aufgeklärt werden kann und der Täter gefasst wird. Ich will hier aber gar nicht weiter rumpalavern.


folgendes Zitat, aus dem Spiegel Crime, ist mir von der Mutter aufgefallen:
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html


Stille

Mutter Liebs: Es kam kein Lebenszeichen mehr. In mir stieg die Angst weiter auf. Und jeder war mit dieser Angst allein. Wir haben das zweite Mal Flugblätter verteilt. Die Leute feierten die WM, und wir suchten meine Tochter. Ich dachte über ihre Antworten nach. Warum hatte sie auf die Frage, wo sie sei, geantwortet: "Mama. Mama." Erst ging ich davon aus, dass sie weggetreten war. Aber vielleicht war das ein versteckter Hinweis. Ich bin Direktorin an einem Gymnasium in Bad Driburg, östlich von Paderborn. Dort lebe ich unter der Woche in einer Zweitwohnung. Wollte sie in diese Richtung lenken?


ist eigentlich in Richtung Schule ermittelt worden?
Ein ehemaliger Schüler könnte doch durchaus auch aus verschiedenen Gründen in Frage kommen als Täter


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 12:40
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Woran kann sie dann aber verstorben sein?Mögliche wahrscheinliche (d.h. nicht in Widerspruch zu den am Leichnam festgestellten Spuren stehende) Todesursachen könnten m.E. sein: - Ersticken- Verhungern bzw. Verdursten - Ertrinken- Vergiftung (?)- natürlicher Tod
Wie hat der Täter Frauke im Kreisgebiet Paderborn umhergefahren?
Hat sie ganz normal im Auto gesessen, vorn auf dem Beifahrersitz z.B.? Da wäre doch aber das Risiko auch sicher zu groß gewesen, gesehen zu werden, an einer roten Ampel z.B.
Hat der Täter sie möglicherweise im Kofferraum transportiert?
Und wo war sie Tagsüber? Auch hier ist nichts Bekannt, wurde sie Tagsüber in einer Wohnung, Zimmer, Keller, Leehrstehenden Gebäude, Schuppen etc. untergebracht? Befand sie sich auch tagsüber im Auto?
Es war sehr heiß zu der Zeit, ein Auto heizt sich sehr schnell auf, ein kleiner Schuppen sicherlich auch usw.
Erstickung, Kreislaufversagen, zusätzliche Drogen zum ruhigstellen, Dehydration


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 13:21
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:- Zudem erlaubte sie sich einen Anruf, der vom Täter nicht vorhersehbar war, entgegenzunehmen und in wenigstens einem Fall
- von den vermutlich gescripteten Gesprächsinhalten abzuweichen.
Wenigstens diese vier Punkte sprechen für ein Szenario, das ohne unmittelbare Gewaltanwendung auf dem Transport bzw. während der Kontakte auskommt.
Ob sie sich das erlaubte, ist pure Spekulation. Angesichts des FAKTS bzw. der Tatsache, dass es der einzige Anrufversuch von wohl hunderten oder tausenden war, der geklappt hat, für mich alles andere als vom Täter nicht vorhergesehen. Bzgl. der gescripteten Inhalte, erzählt sie bereits dort dasselbe, wie in allen Folgetelefonaten: "Bin in Paderborn", "Frag nicht" (in späteren Telefonaten "Hör auf zu fragen") und "Kann ich nicht sagen". Wo ist da bitte die Abweichung?
Ich will gar nicht ausschließen, dass sie mit dem Täter vollumfänglich kooperierte, würde jedenfalls auch die erste SMS erklären, wäre die Fahrt Richtung Nieheim nicht freiwillig gewesen, aber diese Kooperation erfolgte dann aus Angst um das eigene Leben, und mitnichten aus freien Stücken.

Btw.: Schön, dass es gerade eine Festnahme für eine Tat aus dem Jahr 2006 gegeben hat, zwar andere Umstände, und in Berlin, aber es hält die Hoffnung am Leben.


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 13:32
@rayden

Stimmt, die Betonung ist auf jeden Fall von großer Bedeutung. Falls sie vor " 'nem Typen" noch das Wort "irgend" gesetzt haben sollte " wegen irgend 'nem Typen" und Chris sich nur nicht daran erinnern kann, hätte der Satz wieder eine andere Bedeutung.
Das gilt meiner Meinung nach besonders für die dreimalige Antwort "Mama" auf die Frage nach ihrem Aufenthaltsort. Wäre die Betonung bekannt könnte die Bedeutung der Antwort leichter eingeordnet werden. So wissen wir ja nicht ob das "Mama" verzweifelt oder bestimmt klang.


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04.12.2018 um 14:30
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Woran kann sie dann aber verstorben sein?
Mögliche wahrscheinliche (d.h. nicht in Widerspruch zu den am Leichnam festgestellten Spuren stehende) Todesursachen könnten m.E. sein:
- Ersticken
- Verhungern bzw. Verdursten
- Ertrinken
- Vergiftung (?)
- natürlicher Tod
Wozu zählt in dieser Liste die m.E.nicht unwahrscheinliche Möglichkeit, daß der Tod infolge eines falsch dosierten Sedierungs- bzw.Betäubungsmittels eingetreten ist? Ob Absicht oder nicht, wäre dann noch eine weitere Frage.


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 17:09
Zitat von snowdonsnowdon schrieb:Wozu zählt in dieser Liste die m.E.nicht unwahrscheinliche Möglichkeit, daß der Tod infolge eines falsch dosierten Sedierungs- bzw.Betäubungsmittels eingetreten ist? Ob Absicht oder nicht, wäre dann noch eine weitere Frage.
Das hatte ich unter „Vergiftung“ subsumiert - allerdings unter der Voraussetzung, dass das in dem Fall eingesetzte Mittel nicht in Fs Haaren nachzuweisen gewesen wäre.
Zitat von raydenrayden schrieb:Ob sie sich das erlaubte, ist pure Spekulation. Angesichts des FAKTS bzw. der Tatsache, dass es der einzige Anrufversuch von wohl hunderten oder tausenden war, der geklappt hat, für mich alles andere als vom Täter nicht vorhergesehen.
Angesichts der Tatsache, dass F im letzten Telefonat von einem zu unterstellenden Script abgewichen ist, scheint mir die Interpretation zulässig, sie habe sich die Entgegennahme des Anrufs ihres Bruders „erlaubt“ (auch wenn die Formulierung zugegebenermaßen evtl. etwas unglücklich ist).

Bzgl. der Vorhersehbarkeit des Anrufs und den „wohl hunderten oder tausenden“ Anrufversuchen: Vermutlich konnte sich der Täter denken, dass es viele Versuche geben würde, F anzurufen. Aber er konnte sich nicht sicher sein, dass der Anruf in dem Zeitfenster kommen würde, in dem er sich mit F noch am Kontaktort befinden würde, an dem er das Anschalten des Handys für ungefährlich hielt. Die Entgegennahme war ja unmittelbar nachdem eine SMS versendet wurde und das Telefon angeschaltet sein musste. Ein anderes wäre es, wenn die Entgegennahme zehn oder mehr Minuten nach der SMS erfolgt wäre. Dann wäre die Möglichkeit, der Anruf sei ‚erwartet‘ worden wahrscheinlicher. So liegt m.E. aber überhaupt kein Hinweis darauf vor. (Wozu hätte das Ganze auch dienen sollen?)

Wenn man es so zusammen betrachtet, erscheint es mir eher unwahrscheinlich, dass der Täter den Anruf kommen sah und seine Entgegennahme sogar in irgendeiner Form provoziert oder erwartet haben könnte. Es war m.E. einerseits Zufall und der schnellen Reaktion des Bruders geschuldet, dass das Handy noch eingeschaltet war und der Anruf durchgestellt werden konnte und andererseits eine mutige Reaktion von F (ohne die Gelegenheit, die Situation in situ auszuhandeln), ihn spontan entgegenzunehmen.


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 17:55
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:(2) Besonders auffällig an Fs Nachrichten bzw. kurzen telefonischen Mitteilungen ist zudem der wiederholte Hinweis auf Paderborn.
Hinsichtlich der Erwähnung von Paderborn sei hier noch mal anzumerken:
Frauke behauptet lediglich am Freitag und am Samstag in Paderborn zu sein. Also lediglich an zwei (aufeinander folgenden) Tagen.
An den restlichen Tagen wie Donnerstag, Sonntag und Dienstag erwähnt Frauke ihren Aufenthaltsort während der Telefonate nicht.
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Es macht schließlich Sinn, wie die Fallanalytiker, davon auszugehen, dass Paderborn als Sendeort aller späteren Nachrichten sowie als Gegenstand der Nachrichten und Telefonate deshalb gewählt wurde, um, nachdem in der Suchanzeige Nieheim/Entrup erwähnt wurde, von diesem Ort des ersten Versendens abzulenken. (Eben weil F zum Zeitpunkt der ersten SMS noch völlig frei handelte und sich das Versenden daher dem Einfluss des „Täters“ entzog.)
In den Medien am Donnerstag wird lediglich Nieheim, Kreis Höxter erwähnt. Entrup wird nicht wörtlich erwähnt.


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 18:57
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Angesichts der Tatsache, dass F im letzten Telefonat von einem zu unterstellenden Script abgewichen ist, scheint mir die Interpretation zulässig, sie habe sich die Entgegennahme des Anrufs ihres Bruders „erlaubt“ (auch wenn die Formulierung zugegebenermaßen evtl. etwas unglücklich ist)
Was deshalb eventuell nicht umsonst das letzte Telefonat und Lebenszeichen gewesen ist, und warum hat sie es sich nur dieses eine einzige Mal "erlaubt", wo sie bis zum Zeitpunkt ihres Verschwindens geradezu handysüchtig war?
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Aber er konnte sich nicht sicher sein, dass der Anruf in dem Zeitfenster kommen würde, in dem er sich mit F noch am Kontaktort befinden würde, an dem er das Anschalten des Handys für ungefährlich hielt. Die Entgegennahme war ja unmittelbar nachdem eine SMS versendet wurde und das Telefon angeschaltet sein musste. Ein anderes wäre es, wenn die Entgegennahme zehn oder mehr Minuten nach der SMS erfolgt wäre. Dann wäre die Möglichkeit, der Anruf sei ‚erwartet‘ worden wahrscheinlicher. So liegt m.E. aber überhaupt kein Hinweis darauf vor.
Für mich ist es gerade umgekehrt plausibel und nachvollziehbar: Einen Rückruf erwartet man doch am ehesten direkt nach dem Versenden der SMS, und nicht zehn oder noch mehr Minuten später, sei es nun durch Chris oder jemand anders. Zwischen SMS-Eingang und Rückruf vergingen laut Protokoll zwei Minuten. In dieser Zeit hätte das Handy längst wieder ausgeschaltet sein können, wenn vom Täter gewollt. Ich schätze, auch nach den anderen SMS hat Chris direkt versucht, zurückzurufen, und das Handy war wieder aus, und man hat wohl auch zehn oder zwanzig Minuten nach dem Gespräch wieder versucht, das Handy zu erreichen, und es war abgeschaltet.
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Wenn man es so zusammen betrachtet, erscheint es mir eher unwahrscheinlich, dass der Täter den Anruf kommen sah und seine Entgegennahme sogar in irgendeiner Form provoziert oder erwartet haben könnte. Es war m.E. einerseits Zufall und der schnellen Reaktion des Bruders geschuldet, dass das Handy noch eingeschaltet war und der Anruf durchgestellt werden konnte und andererseits eine mutige Reaktion von F (ohne die Gelegenheit, die Situation in situ auszuhandeln), ihn spontan entgegenzunehmen.
Aufgrund der bereits oben geschilderten Umstände ist das Gegenteil für mich plausibler. Der Rückruf ist vom Täter erwartet worden, und nur dieses eine Mal hat er ihn zugelassen.


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 19:29
Ich finde die Argumente von @rayden plausibel.

Wenn wir davon ausgehen, dass dem Täter sehr an den Telefonaten gelegen war, dann war es ihm bestimmt sehr willkommen, dass der "missglückte" Anruf doch noch zustande kam. Immerhin hat er dafür ja viel Aufwand betrieben. Ob ihm oder Frauke dabei überhaupt bewusst war, dass nicht Chris, sondern der Bruder, zurückrief, bleibt dabei offen. Und auch, ob Frauke das Telefonat "unerlaubt" entgegen nahm. Wie ich gerade schrieb, muss das nicht der Fall gewesen sein. Der Täter könnte Frauke ein Zeichen gegeben haben, dass sie rangehen kann.


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 20:05
Zur ersten SMS...Zuhause wartet Chris, dass Frauke nach Hause kommt. Es ist Wochentag und um 0:49 h in der Nacht kommt...zwei Stunden nach Verlassen des Pubs (wegen Müdigkeit!) eine Sms an den wartenden Chris, dass man nicht gegen England spielt...und dass es später wird. Da wird doch ein Anruf geradezu provoziert. Kein wann, kein wo...aber nicht gegen England..Montags nachts um ein Uhr...


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 20:20
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Wenn man es so zusammen betrachtet, erscheint es mir eher unwahrscheinlich, dass der Täter den Anruf kommen sah und seine Entgegennahme sogar in irgendeiner Form provoziert oder erwartet haben könnte.
Sehr gut zusammen gefasst einer möglichen Sichtweise über den Fakt, dass nach dem Versenden der SMS (an Chris) Fraukes Handy einfach nicht sofort danach wieder abgedreht wurde.

Sicher kann man hier viel darüber spekulieren & verschiedene Möglichkeiten andenken, warum und wieso wurde Fraukes Handy nach dem SMS-Versand nicht gleich wieder abgeschaltet?
Vielleicht hat es dem Täter auch sehr interessiert, was da an SMS zwischen Niels und Frauke so geschrieben wurde im Pub und er ja nur mit einem aufgedrehten Frauke-Handy an diese Informationen ran kommt und im SMS-Post-Eingang rum stöberte?
Oder wie Solaar schon die Möglichkeit andachte, vielmehr wurde vielleicht ein Rückruf von Chris nach der SMS erwartet?
Oder eben man hat gewartet dass irgendwer nur anruft, um diesen "Irgendwer" dann so schnell wie möglich wieder von Frauke abwimmeln zu lassen? Hier stellt sich natürlich sofort die Sinnfrage.
Oder man hat schlicht vergessen Fraukes Handy wieder abzudrehen, es klingelte überraschend und Frauke hob (einfach so) ab?

Hier kann man also in vielen Richtungen mal (nach)denken, "wissen" tut es eh niemand von uns hier genau.
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Wann wird z.B., um das Beispiel einer, bedauerlicherweise vermutlich sehr häufigen Situation zu nennen, einer Frau, die sich nichtsahnend mit einem Mann amüsiert, tatsächlich klar und vollständig bewusst, dass dieser das ihm entgegengebrachte Vertrauen ausnutzt, indem er sie etwa betrunken macht, mit ihr immer weiter durch die Nacht zieht, sie nicht zur vereinbarten Zeit am vereinbarten Ort absetzt, seine Beteuerungen und Zusagen nicht einhält und ihre Wünsche nicht respektiert?
Du hast zwar mit der obigen Frage recht, doch glaube ich kaum, dies würde auf Frauke am Abend des 20.Juni noch zutreffen (nach Nieheim mitgefahren um sich zu amüsieren).
Wenn schon....freiwillig mitgefahren...., dürfte der Grund ein anderer (ernsterer) gewesen sein als aus Lust zur Unterhaltung oder gar einer Liebschaft.
Wegen keiner Liebschaft würde sich ja ihre Aussage decken mit: „Du weißt doch, dass ich nicht wegen einem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."
Gerade im letzten Gespräch, wenn man dort als Zuhörer dabei gewesen wäre, also ohne dem Wissen, diese Person wird in ein paar Monaten ermordet* aufgefunden im Wald, würde man doch als erstes denken, sie redet wie auf Droge, gibt unsinnige Antworten, hält ihr Wort nicht,....wäre doch der naheliegenste Gedanke (für mich), die probiert da Drogenmäßig was gerade aus in ihrem Leben.

Beispiel: Mein naheliegenster Gedanke nach dieser einen Woche der Rückmeldungen von Frauke wäre wohl gewesen, Frauke ist nach dem Pub nicht heim gegangen sondern hat lieber eine Abzweigung zu einem Drogendealer auf ihren Heimweg genommen, sich was besorgt und ist mit so einem "Typen" nun unterwegs. Nicht wegen dem Typen diese eine Woche unterwegs, sondern wegen den Drogen?

Das dieser "mein" naheliegender Gedanke falsch gewesen wäre ist ja zweifelsfrei heute klar, doch in der einen Woche der Telefonate kommt es mir vor, als würde dieser Gedanke sehr sehr plausibel und wahrscheinlich sein.

In dieser Betrachtungsweise kommt natürlich dazu, dass vielleicht ihre früheren engen Freunde/Bekannte & Familie den neuen Bekanntenkreis aus PB nicht wirklich kannten? Und man die Möglichkeit mit in Betracht ziehen sollte, ja nicht mal Chris oder ihre Mutter kannte ihren neuen Bekanntenkreis wirklich gut? Was ja auch für eine eigene Verunsicherung bei trägt. Wenn man mal in die Gedanken & Überlegungen hinein kommt, in welche Kreise da Frauke möglicherweise rein gerutscht ist in PB? Schon allein dieses "möglicherweise" muss zu diesem frühen Zeitpunkt sehr sehr weh getan haben?

Im Nachhinein hat sich dieser neue PB-Freundes-Kreis wohl als total super gut heraus gestellt, eben als wirklich gute Freunde für Frauke! Doch wieviel kannte Mutter Liebs oder Chris schon in der Woche der Anrufe diesen neuen Freundeskreis von Frauke? Und hier müsste man mMn. auch anknüpfen in der Überlegung?
Als Angehöriger oder Freund, der ihren neuen Freundeskreis nicht wirklich gut kennt, und auf einmal kommt Frauke wie auf Droge rüber in den Telefonaten, was denkt man sich da?
Wo ist sie denn da rein geschlittert? Schon alleine wenn man dies nur andenkt, eben weil man ihren neuen Freundeskreis erstmals nicht so gut kannte, muss einen verrückt machen als Freund/Angehöriger!

Für mich wäre dies eben sehr naheliegend so zu denken, wenn ich keine große Ahnung über ihren neuen Freundeskreis in PB hätte und ihr Verhalten am Tele so schräg mitbekommen würde.
Denn leider passiert sowas ja öfters bei jungen Menschen, ...eben neue Stadt, neue Freunde, falscher Kreis... Leute rutschen ab, werden unzuverlässig.....eben wegen Drogensucht.

Ich frage mich da schon, wusste der Täter dies schon im Vorfeld, dass Frauke einen neuen Freundeskreis in PB hat, den Chris und die meisten engen Verwandten/alten Freunde von Frauke nicht kannten? Wäre auch komisch, oder?

Ich selbst gebe keinerlei Empfehlung ab in irgendeine Richtung zu denken, sondern will nur aufzeigen, man kann in soooooo unendlich vielen völlig unterschiedlichen Richtungen nachdenken.


*ermordet deshalb, weil etwa nicht bei jedem immer automatisch der erwürgt oder erdrosselt wird/wurde das Zungenbein gebrochen ist.
Darum kann man Erdrosselung nicht automatisch als Todesursache ausschließen.


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04.12.2018 um 20:35
Zitat von abberlineabberline schrieb:Zur ersten SMS...Zuhause wartet Chris, dass Frauke nach Hause kommt. Es ist Wochentag und um 0:49 h in der Nacht kommt...zwei Stunden nach Verlassen des Pubs (wegen Müdigkeit!) eine Sms an den wartenden Chris, dass man nicht gegen England spielt...und dass es später wird. Da wird doch ein Anruf geradezu provoziert. Kein wann, kein wo...aber nicht gegen England..Montags nachts um ein Uhr...
Es kann aber auch sein, dass dem Täter erst später die Anrufe wichtig wurden (statt SMS). Sonst hätte Frauke ja auch schon statt der 1. SMS anrufen können.

In jedem Fall halte ich es für abwegig, dass die 1. SMS völlig freiwillig von Frauke geschrieben wurde. (Es sei denn, dass diese aus technischen Gründen verspätet abgesendet wurde, und sie die SMS noch im Pub geschrieben hat. Aber diese technische Möglichkeit wird ja anscheinend ausgeschlossen, oder?)

Diese SMS macht inhaltlich fast zwei Stunden nach dem Verlassen des Pub inhaltlich überhaupt keinen Sinn. Im Gegenteil wäre sie gegenüber Chris eine Frechheit gewesen, ihn ohne klare Angaben weiter warten zu lassen.


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04.12.2018 um 20:46
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Das aber konnte der Täter eigentlich nicht wissen, denn in den Medien wurde von einer solchen Einschätzung nichts erwähnt und es war in einem Entführungsfall auch nicht die Bekanntgabe einer Fahndung zu erwarten. Wissen konnte es der Täter nach meiner Einschätzung nur, wenn er andere Informationsquellen hatte - und da kommen nach meiner Ansicht nur Kontakte zu FLs Freundes- und Bekanntenkreis in Frage.
Damals wäre es völlig unverdächtig gewesen, sich bei ihnen nach Fortschritten in der Suche nach FL zu erkundigen, und die Antworten wären ganz simpel und eindeutig ausgefallen: Man ärgerte sich sehr, weil die Polizei von einem freiwilligen Verschwinden ausging und keinen Anlass zu weiteren Maßnahmen sah.
Wenn es ein relativ naher Bekannter war, dann wäre ein Erkundigen vielleicht unauffällig gewesen. Aber ein entfernterer Bekannter muss ja überhaupt erstmal von dem ganzen etwas mitbekommen haben und dann den Kontakt aktiv gesucht haben, weil er ja halt ein "entfernter" Bekannter war. Das wäre doch, im Nachhinein zumindestens, aufgefallen. Eher vorstellbar wäre sowas wie ein Arbeitskollege, der nicht zum Freundeskreis gehörte, aber halt täglich Kontakt hatte.

Aber wenn ich zum engen Freundes- oder Angehörigenkreis gehört hätte, dann hätte ich doch hinterher mir den Kopf zerbrochen und *alle* Personen erst einmal als verdächtig angenommen und mir dazu meine Gedanken gemacht. Und auf evtl. auffälliges Verhalten geachtet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine Person völlig durch das Raster gefallen ist.


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 20:54
Die erste SMS bzw der Zeitpunkt an dem sie abgeschickt wurde fand ich immer seltsam. Der Text wirkt im Gegensatz zu den Anrufen authentisch, aber einer wartenden Person um 00:49 lediglich "Komme später....." zu schreiben macht wie @abberline eher sauer und lädt zu einem Rückruf ein. Die SMS mit der kappen Aussage "Komme später..", dann der Bezug zum Spiel hätte vom Inhalt her viel früher abgeschickt werden müssen. Wenn man zb. direkt nach dem Spiel noch kurz ein Bier trinken möchte. Ich weiß das Chris an dem Abend gelernt hat, vermutlich nicht für eine Prüfung am nächsten Tag. Weiß jemand ob Chris am nächsten Tag frei hatte oder zumindest lange schlafen konnte und ob Frauke das wusste?


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 21:23
Zitat von abberlineabberline schrieb:Da wird doch ein Anruf geradezu provoziert. Kein wann, kein wo...aber nicht gegen England..Montags nachts um ein Uhr...
Und Chris hat doch auch versucht, anzurufen, Handy war allerdings aus, und er dachte sich nachvollziehbarerweise nichts dabei.


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 21:26
Hi @all, ich denke aucch das der Täter aus dem nahen Umfeld kommt, es muss noch nicht mal im Umfeld von Frauke sein, sondern aus Chris oder Freunde von Ihm.


Der Täter hatte die Möglichkeit sich über die Ermittlungen zu erkundigen, ich denke auch das er wusste das ein Tonband die Anrufe mitschneiden sollte, und deshalb kamen dann auch keine Anrufe mehr.


Zu möglichen Todesursachen käme auch noch Hitzschlag; Kreislaufversagen hinzu, auch erstechen ist möglich wenn man keine Knochen trifft.


Ich bin gespannt was die neuen Ermittlungen bringen und wäre nicht überrascht wenn der Täter allen oder einigen Angehörigen und Freunden bekannt ist, vieleicht fehlt nur ein letzter Hinweis um ihn zu überführen.


Ich hoffe für die Famlie das der Fall gelösst werden kann, damit sie endlich ihre Frieden finden.


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04.12.2018 um 22:38
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Aber ein entfernterer Bekannter muss ja überhaupt erstmal von dem ganzen etwas mitbekommen haben und dann den Kontakt aktiv gesucht haben, weil er ja halt ein "entfernter" Bekannter war. Das wäre doch, im Nachhinein zumindestens, aufgefallen.
Wenn z. B. (als eine Möglichkeit unter vielen) der Täter und einige Freunde/Bekannte von FL eine gemeinsame Lieblingskneipe gehabt hätten, wäre ein oberflächlicher Kontakt zwischen ihnen ganz normal gewesen. Ebenso hätte er, wenn FL in Begleitung dieser Freunde/dieses Freundes mal in dieser Kneipe aufgetaucht wäre, sie ganz flüchtig kennenlernen können.

Über FLs Verschwinden wurde sehr schnell in der lokalen Presse berichtet, und man kann davon ausgehen, dass es auch zum Gesprächsthema unter Leuten wurde, die FL nicht persönlich kannten.
Zitat von CruchotCruchot schrieb:Ich bin selber Paderbornerin, in Paderborn aufgewachsen und lebe auch hier. Damals war auch in unserem Freundeskreis das verschwinden von Frauke Liebs ein Thema.

In der von mir geschilderten Konstellation hätte der Täter also über einen oberflächlichen Kontakt zu FLs Freundeskreis bereits verfügt und ebenso die völlig unverdächtige Gelegenheit (Kneipenbesuch) gehabt, mit einem von ihnen zusammenzutreffen.
Gerade weil FLs Verschwinden Aufsehen erregte und die Freunde FLs sehr beschäftigte, wäre eine scheinbare Anteilnahme an FL und das Interesse an Fortschritten bei der Suche an ihr völlig unverdächtig gewesen.
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Aber wenn ich zum engen Freundes- oder Angehörigenkreis gehört hätte, dann hätte ich doch hinterher mir den Kopf zerbrochen und *alle* Personen erst einmal als verdächtig angenommen und mir dazu meine Gedanken gemacht. Und auf evtl. auffälliges Verhalten geachtet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine Person völlig durch das Raster gefallen ist.
Die Polizei war ja in ihren Ermittlungen auf FLs Freundeskreis fokussiert. Sie vermutete zunächst den Täter unter ihnen, weil sie davon ausging, FL sei freiwillig nach Nieheim gefahren. Und das legte bei FLs Persönlichkeit den Verdacht außerordentlich nahe, dass es in einem solchen Fall eine Person sein musste, zu der FL ein engeres Verhältnis hatte.

Ich gehe ebenso wie Du davon aus, dass es in FLs Freundeskreis eine Art stiller gegenseitiger "Überprüfung" gab, und es unwahrscheinlich ist, dass der Täter dabei nicht aufgefallen wäre.

Aber wer von FLs Freunden hätte in der damaligen Situation (in der die Polizei ja von einem engeren Bekannten FLS als Täter ausging) ernsthaft an Leute gedacht, die diese Voraussetzungen eben nicht erfüllten? An Leute also, zu denen sie selber einen nur oberflächlichen Kontakt hatten? Damals wurde doch noch überhaupt nicht die Möglichkeit ernsthaft erwogen, dass sie völlig ahnungslos dem Täter Informationen gegeben haben könnten.


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 23:45
@rayden
Ach er hat sogar versucht, zurückzurufen. Das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm, aber es ist die normale Reaktion...wie lang soll man schliesslich warten?
@redsherlock
Die SMS hätte vorher gespeichert sein müssen, dann konnte man die nach ca 15 min Handyausschalten mit Glück (!) nochmal verschicken. Ging zumindest bei meinem Nokia so. Nur was hilft ein früheres Speichern, wenn man nach dem Spiel eine Nachricht "komme später" speichert und dann den Freundinnen sagt, man sei müde und geht? Und dadurch, dass ausgerechnet DAS Spiel erst in letzter Sekunde entschieden wurde, konnte sie vorher nicht wissen, dass es nicht gegen England ging. Da bleibt also entweder ein knappes Zeitfenster von paar Minuten (müde oder komme später...was denn?)
..oder die SMS wurde später geschrieben? Nur macht sie zwei Stunden später keinen Sinn. Also wo und in wessen Beisein mit Akku?


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 23:53
@Wozzeck
Ich wiederhole mich:
Meiner Ansicht nach ist jede Todesart möglich, die nicht zwangsläufig zu Spuren am Knochen führt. Ergo auch z.B. erschießen, erstechen (genauer erläutere ich das nicht, das würde, finde ich, zu weit gehen). Definitiv auszuschließen ist mMn lediglich ein Schädelhirntrauma, da dies sicher zu bleibenden Spuren am Schädel führen würde.

Man muß bedenken, dass es durchaus möglich ist, dass der Kripo eine etwaige Todesursache durchaus bekannt ist.


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Mord an Frauke Liebs

04.12.2018 um 23:57
Todesursachen, "natürlicher" Art: Thrombose mit Lungenembolie (gerade bei Bewegungsarmut, Flüssigkeitsmangel, evtl. einschneidende Fesselungen, evtl. bestimmte Medikamente/Drogen). Aus ähnlichen Gründen ist aber auch Hirnschlag/-blutung, Herzinfarkt möglich.

Außerdem denke ich, dass man bei guter Kenntnis des Knochenbaus auch mit einem Messer o. ä. keine "Spuren" hinterlassen muss.


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